Mannheim (Baden-Württemberg)
Mit derzeit ca. 315.000 Einwohnern ist Mannheim die drittgrößte Stadt Baden-Württembergs im äußersten Nordwesten des Bundeslandes gelegen (Ausschnitt aus hist. Karte der Rheinpfalz, aus: wikipedia.org, gemeinfrei und aktuelle Kartenskizze 'Metropolregion Rhein-Neckar', aus: rhein-neckar-index.de).
Blick über den Rhein auf die Stadt Mannheim – Kupferstich von 1669 (Abb. aus: wikipedia.org, gemeinfrei)
Die Jüdische Gemeinde Mannheim war eine der größten und bedeutendsten im südwestdeutschen Raume; Mitte der 1920er Jahre zählte sie fast 7.000 Angehörige, was knapp 3% der Gesamtbevölkerung Mannheims entsprach.
Kurfürst Karl Ludwig erließ 1660 eine für die damalige Zeit großzügige „Conzession“ für Juden, die sich in Mannheim niederlassen wollten; sein besonderes Interesse richtete sich dabei auf vermögende Juden, die der Stadt zu wirtschaftlichem Aufschwung verhelfen sollten. Neben freier Religionsausübung und dem Recht zur Anlage eines eigenen Friedhofs innerhalb der Stadt wurde den jüdischen Neubürgern auch Gewerbefreiheit zugestanden.
In dieser 13 Punkte umfassenden kurfürstlichen „Conzession“ von 1660 hieß es u.a.:
“ 1. Erstlich, daß alle dieselben Juden, so zu Mannheim wohnen wollen, im ersten Jahr ein Haus von 2 Stockwerk hoch, daran der Vorgiebel von Steinen und jedes Stockwerk 10 Schuh unter den Balken, item 30 Schuh breit, auch so tief oder lang sei, unfehlbar zu bauen schuldig und gehalten seien;
2. Hergegen sie des Schutzgelds, solang die Jahr die Stadt Mannheim Zoll- und Schatzungsfreiheit währen, nemlich bis in august 1672 allerdings befreit seien;
3. Wie auch aller derselben Privilegien wie andere Bürger geniesen - ohne allein der Zollfreiheit mit wein und holz zu handeln - Jedoch was zu ihrem Hausgebrauch nöthig, soll ihnen zollfrei passirt werden. ...
5. Und daneben, sobald sie in der Stadt seßhaft sein, wegen wasser und waidt, dienst und wachen sich mit dem Stadtrat zu Mannheim vergleichen und allen Last, wie andere Bürger, tragen; ...
8. Sollen sie ihren eigenen Rabbi, Vorsänger und Schulmeister zu ihrer Schul halten, ohne daß diese einiges Schutzgeld derentwegen bezahlen, und wo sie wollen einen Begräbnisplatz erkaufen mögen, ...
Die ersten in Mannheim sich niederlassenden Juden kamen aus Pfeddersheim (nahe Worms).
Ihre erste um 1660 eingerichtete Synagoge wurde 1670 von einem Nachfolgebau ersetzt, der bei der Zerstörung Mannheims durch die Franzosen 1689 vernichtet wurde; ihr neues Gotteshaus errichtete die Judenschaft an gleicher Stelle um 1700.
Die jüdische Sekte der Sabbatianer, die viele orthodoxe Rabbiner beeinflusste, hatte Anfang des 18.Jahrhunderts auch in Mannheim einige Anhänger; diese trafen sich seit 1708 in einer kleinen Betstube, die bis zu ihrem Verbot (1725) bestand.
Bis 1700 war ein steter Zuzug von Juden nach Mannheim zu verzeichnen. Die Zuwanderung jüdischer Familien wurde hier insbesondere durch eine Konzession von Oktober 1698 ermöglicht, mit der Kurfürst Johann Wilhelm (1658–1716) die bisherige Höchstzahl jüdischer Familien von 84 auf 150 erlaubte. Um möglichst nur die Ansiedlung wohlhabender Juden zu gewährleisten, forderte der Herrscher - außer dem Kapital zum Bau eines Hauses - auch den Besitz von mindestens 1.000 Talern. Andererseits verbot dann aber eine durch den Mannheimer Magistrat erlassene Kleiderordnung (1717), dass Juden diesen Wohlstand auch öffentlich zeigen durften.
Die meisten jüdischen Familien kamen erst gegen Mitte des 18. Jahrhunderts in die Stadt, zumal Kurfürst Karl III. Philipp (1661–1742) die Höchstzahl jüdischer Familien auf 200 heraufsetzte und die im Jahre 1720 erfolgte Verlegung der Residenz nach Mannheim der noch immer unter den Kriegsfolgen leidenden Stadt neuen wirtschaftlichen Aufschwung gab.
Der Hoffaktor Lemle Moses Reinganum (geb. 1666 in Rheingönheim) steht für den Wiederaufbau Mannheims nach dem Pfälzischen Erbfolgekrieg und den Wandel zur Residenzstadt. Als Kreditgeber des pfälzischen Kurfürsten und als Inhaber des Salzmonopols kam es zu Reichtum und Einfluss. Entsprechend seinen Möglichkeiten setzte sich Reinganum immer wieder für die jüdische Gemeinde an. Mit Genehmigung des Kurfürsten Johann Wilhelm errichtete er 1706 eine Stiftung mit einem Vermögen von 100.000 Gulden; zwei Jahre später wurde die Lemle-Moses-Klaus eröffnet, eine Talmudschule mit Synagoge. Mit der Errichtung zahlreicher Gebäude trug er zum Aufschwung Mannheims zu Anfang des 18. Jahrhunderts maßgeblich bei.
Einer seiner Nachfolger am kurpfälzischen Hof war Elias Hayum. Er war als Geldgeber des Regenten Carl Theodors unverzichtbar und legte den Grundstein für die Integration von Juden in die bürgerliche Gesellschaft Mannheims im 19. Jahrhundert.
Für den Wandel Mannheims von einer Residenz- zur Handelsstadt - 1778 zog der Hof nach München - stand der 1766 geborene Bankier Wolf Hayum Ladenburg, der Gründer des ältesten jüdischen Bankhauses in Mannheim. Nicht mehr „Hofjude“, sondern als Angehöriger einer neuen jüdischen Wirtschaftselite war auch er maßgeblich an der Emanzipation der Juden in Baden beteiligt.
Stadtgrundriss Mannheim um 1760 (Abb. aus: wikipedia.org, CCO)
Mit dem Übergang Mannheims an das Kurfürstentum Baden 1803 wurde die Emanzipation der badischen Juden eingeleitet; Mannheim beherbergte damals die größte israelitische Gemeinde Badens.
1816 wurde in Mannheim die erste jüdische Schule in Baden eröffnet, die bis 1870 bestand.
Die religiösen Zentren der Jüdischen Gemeinde Mannheims waren zum einen die zwischen 1851 und 1855 erbaute Hauptsynagoge und zum anderen die Betstuben für die zugewanderten „Ostjuden“, die zentral im Lemle-Moses-Klaus untergebracht waren.
Lemle-Moses-Klaus (hist. Aufn. um 1900, aus: wikipedia.org, CCO)
In der „Allgemeinen Zeitung des Judenthums” wurde am 29.6.1855 über die Einweihung der Hauptsynagoge berichtet:
Der Synagogenrat hatte Einladungen an sämtliche Geistliche, die höhern Civil- und Militärbeamten der Stadt usw. erlassen, welchen größtenteils entsprochen wurden. Aus der Gemeinde selbst wurden für sämtliche Männer, Frauen, Söhne und Töchter Plätze eingerichtet und die ganze Schuljugend nahm unter der Leitung ihrer Lehrer Anteil an dem Feste der Einweihung. Um 6 Uhr Abends nahmen die Mitglieder des aus 90 Personen aller Stände der israelitischen Gemeinde bestehenden Chors, die Damen festlich bekleidet, ihre Plätze ein. Weißgekleidete Mädchen mit Kränzen traten im Zuge durch das Portal ein und bildeten Spalier bis zur heiligen Lade. Die Rabbinen mit den aus alten Zeiten vererbten silbergeschmückten Tora-Rollen, nämlich der Stadt-Rabbiner, ... die Konferenz- und übrigen Rabbinen des Landes wurden an der Pforte von dem gesamten Synagogenrat feierlichst unter den vollen Klängen der Orgel empfangen und zur heiligen Lade beleitet. Dem Zuge folgten eine große Anzahl von Rabbinen benachbarter Städte und alle Vorstände von Verwaltungen der israelitischen Gemeinde und ihrer wohltätigen Stiftungen. Nachdem die Rollen in der heiligen Lade niedergelegt, eine eigens zur Feier der Einweihung komponierte Kantate abgesungen und von dem Stadt-Rabbinen eine der Gelegenheit angemessene ergreifende Festrede gehalten worden war, zündete man gegen 8 Uhr die Gas-Kandelaber an und im Glanze von 220 Flammen strahlte nun der neue Tempel. Die Gesangsvorträge, worunter eine von Rabbi Leopold Stein gedichtete und von dem fünfzehnjährigen Hermann Levi aus Gießen komponierte Kantate, wurden mit Präzision exekutiert und es bewährte sich bei dieser Gelegenheit wieder die Tüchtigkeit des Organisten Eberhard Kuhn, Lehrer des Chors, der auch die Gesänge, mit Ausnahme der Levi’schen Komposition, die Kapellmeister Vinzenz Lachner dirigierte, leitete. Unterstützt wurden die Gesangesvorträge durch die sonore Stimme des Vorsängers Gallenberg...
Synagoge - Lithographie um 1855 (Stadtarchiv, aus: wikipedia.org, PD-alt-100) und hist. Aufn. um 1900 (Stadtarchiv)
1827 entstand das Bezirksrabbinat Mannheim, das nur die jüdische Stadtgemeinde Mannheim umfasste.
Stellenausschreibungen für die Rabbinat von 1879 und 1886:
weitere gemeindliche Ausschreibungen:
von 1874 und 1920
Der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Moritz Steckelmacher (geb. 1851 in Boskowitz) kam nach seiner Ausbildung am Rabbinerseminar Breslau und an den Universitäten Budapest, Preßburg und Breslau (hier promovierte er) im Jahre 1880 als Stadtrabbiner nach Mannheim. Neben seinem Wirken als Rabbiner und seiner Tätigkeit im Oberrat der Israeliten im Großherzogtum Baden wurde Dr. Steckelmacher als Verfasser religionsphilosophischer Schriften bekannt. Er verstarb 1920; sein Grab befindet sich auf dem jüdischen Friedhof in Mannheim.
Seit 1920 war Isak Unna (geb. 1872 in Würzburg) dritter Stadtrabbiner in Mannheim. Nach seinem Studium in Würzburg und Berlin und dem Besuch des Berliner Rabbinerseminar – er schloss es 1896 mit dem Rabbinerdiplom ab – kam er nach Mannheim, wo er den Ausbau der dortigen Religionsschule vorantrieb. Der der orthodoxen Richtung zugehörige Dr. Isak Unna gehörte auch dem Oberrat des Israeliten Badens an; Er emigrierte 1935 mit seiner Familien nach Palästina; er 1948 in Jerusalem.
Im Jahre 1925 wurde Max Grünewald (geb. 1899 in Königshütte/Schlesien), der seine theologische Ausbildung am Jüdisch-Theologischen Seminar in Breslau erhalten hatte (daneben Studium versch. Fachrichtungen an der Universität Breslau) als Rabbiner der Gemeinde in Mannheim in sein Amt berufen. Dort war er auf verschiedenen Feldern engagiert (hinsichtlich sozialer Wohlfahrt, des Schulwesens und bei Emigrationsfragen). Nach seinem Wechsel in die Reichsvertretung nach Berlin (1938) emigrierte er noch im gleichen Jahr nach Palästina bzw. in die USA; 1944 ließ er sich dauerhaft in den USA nieder und amtierte bis 1970 als Rabbiner in Millburn (New Jersey). Max Grünewald starb 1992. Ein Jahr später wurde in Mannheim eine Straße nach ihm benannt.
Vor 1660 wurden Verstorbene in Worms beigesetzt. In Mannheim gab es danach zwei jüdische Friedhöfe: Um 1660 war der „Alte Jüdische Friedhof“ angelegt worden, dessen Gelände fast zwei Jahrhunderte genutzt wurde, ehe nach 1840 der Gemeinde neben dem Städtischen Hauptfriedhof ein neues Begräbnisareal zugewiesen wurde, das als „Neuer Jüdischer Friedhof“ bezeichnet wird. Unter dem Druck der Mannheimer Stadtverwaltung - das freiwerdende Gelände sollte überbaut werden - musste die jüdische Gemeinde 1938 das Grundstück des alten Friedhofs räumen; die Gebeine von mehr als 3.500 Toten wurden danach in einem Sammelgrab auf dem neuen Begräbnisgelände beigesetzt.
Die jüdische Gemeinde unterhielt eine Reihe von sozialen Einrichtungen; so bestand seit 1836 das Israelitische Kranken- und Pfründnerhaus, für Kinder und Jugendliche gab es ein Jugendheim.
Juden in Mannheim:
--- um 1650 .......................... 5 jüdische Familien,
--- um 1700 ...................... ca. 150 “ “ ,
--- 1719 ............................. 548 Juden,
--- 1771 ............................. 1.023 “ (ca. 14% d. Bevölk.),
--- 1809 ............................. 1.095 “ ,
--- 1830 ............................. 1.383 “ (7,2% d. Bevölk.),
--- 1855 ............................. 1.717 “ ,
--- 1875 ............................. 3.853 “ (8,3% d. Bevölk.),
--- 1895 ............................. 4.768 “ ,
--- 1910 ............................. 6.474 “ (3,3% d. Bevölk.),
--- 1925 ............................. 6.972 “ ,
--- 1933 ......................... ca. 6.400 “ ,
--- 1940 (Aug.) ...................... 1.972 “ ,
--- 1941 ............................. wenige “ .
Angaben aus: Juden in Baden 1809 - 1984. 175 Jahre Oberrat der Israeliten Badens, S. 235 f.
Blick auf Mannheim, colorierter Stich um 1845 (Abb. aus: commons.wikimedia.org, gemeinfrei)
Mit dem „Gesetz zur bürgerlichen Gleichstellung der Israeliten” vom Oktober 1862 zogen vermehrt Juden in die Handelsstadt Mannheim, in der sich weitgehende Erwerbsmöglichkeiten auftaten; so stieg die Zahl der jüdischen Einwohnerschaft 1875 auf mehr als 3.800 an, was mehr als 8% der gesamten Stadtbevölkerung entsprach. Ein wesentlicher Anteil des Mannheimer Großhandels in den Wirtschaftsbereichen Getreide, Hopfen, Tabak und Holz war in der Hand jüdischer Geschäftsleute. Weltruf genossen der 1838 gegründete Verlag von J. Bensheimer (rechts-/staatswissenschaftliche Literatur) und die Rheinische Gummi- und Celluloid-Fabrik der Gebrüder Bensinger. Auch zwei hiesige Bankhäuser trugen zum wirtschaftlichen Wachstum in der Stadt bei. Daneben leisteten jüdische Lehrer, Ärzte und Rechtsanwälte ihren Beitrag zum sozialen und geistigen Leben der Stadt. Bei der Volkszählung des Jahres 1925 wurde die absolut höchste Zahl der Mannheimer Juden mit 6.972 erreicht; das entsprach knapp 3% der Gesamtbevölkerung.
Kleinanzeigen der Wurstfabrik J. Guggenheimer von 1900/1905
Anzeigen jüdischer Geschäftsleute in Mannheim um 1920/1930:
Die Mannheimer Juden waren weitgehend in das öffentliche gesellschaftliche Leben integriert und assimiliert.
Zwar gab es die jüdische Kultusgemeinde, doch nahm nur ein kleiner Kreis der jüdischen Einwohner Mannheims aktiv am Gemeindeleben teil. Deshalb bestanden in religiöser Hinsicht nur schwache Bande zwischen den Mannheimer Juden, stärker hingegen war deren Verflechtung im gesellschaftlich-politischen Bereich der Stadt. Bei der Volkszählung im Jahre 1933 bekannten sich ca. 6.400 Einwohner Mannheims zum jüdischen Glauben.
Bereits am 13.März 1933 - also mehr als zwei Wochen vor dem reichsweit angeordneten Boykott - unternahm die NSDAP-Ortsgruppe unter Beteiligung der SA eine ‚Aktion’ gegen jüdische Geschäfte; Anlass war der Besuch des Reichskommissars Robert Wagner. Die jüdischen Geschäftsinhaber wurden aufgefordert, ihre Läden zu schließen - was sie in der Regel auch taten. Käufer wurden aufgefordert, nur in „deutschen“ Geschäften zu kaufen. Angehörige der SA-Standarte 171 überwachte das angeordnete Verbot.
Darüber berichtete am 16.März 1933 das NSDAP-Propagandablatt „Hakenkreuzbanner”:
Volkssturm gegen Warenhäuser
Nach Abschluß der Feier im Schloßhof anläßlich der Anwesenheit des Kommissars Robert Wagner strömten die Menschenmassen in die Stadt zurück. Die SA zog geschlossen ab. Immer dichter wurden die Menschenknäuel in den Hauptverkehrsstraßen der Stadt. ..., daß sich in verschiedenen Warenhäusern der Stadt gewaltige zivile Demonstrationen gebildet hätten, die in Sprechchören die sofortige Schließung der Warenhäuser und der jüdischen Kaufhäuser forderten. Standartenführer Feit begab sich sofort mit seinem Stab an Ort und Stelle, wo er sich überzeugte, daß tatsächlich die empörte nationale Bevölkerung eindringlich und unmißverständlich die Forderung nach einer Schließung der jüdischen Ramschbuden erhob. ... sah sich Standartenführer Feit gezwungen, die Warenhäuser von der SA räumen zu lassen. Dies geschah dann auch ohne Zwischenfälle. ... Ganz entschieden möchten wir den Darstellungen der Mannheimer Presse entgegentreten, als ob es sich um eine vorbereitete Aktion der SA gehandelt hätte. Wir haben es nicht nötig, durch Einzelaktionen die öffentliche Ruhe zu gefährden. Denn wir wissen, daß die Regierung die notwendigen Maßnahmen von sich aus ergreifen wird. ...”
Ende März 1933 zogen erneut SA-Posten vor jüdischen Geschäften auf. Der reichsweit angeordnete Boykott jüdischer Geschäfte am 1.April 1933 verlief in Mannheim ähnlich wie in anderen deutschen Städten: Nach Bildung eines „Aktionskomitees“, das die Durchführung des Boykotts organisierte, wurden SA-Leute vor jüdischen Geschäften postiert, markierten diese mit einem gelben Fleck und hinderten die Käufer am Betreten.
Anzeige im „Hakenkreuzbanner“ vom 8.11.1933
Das Herren- und Knabenbekleidungsgeschäft Maier-Mack warnt davor, es weiterhin als jüdische Firma zu bezeichnen.
Ab 1934 unterhielt die Jüdische Gemeinde zunächst eigene Schulklassen in der Luisenschule, ab 1936 dann eine eigene Schule, die bis Frühjahr 1939 bestand.
Die erste Deportation erfolgte Ende Oktober 1938 - im Rahmen der reichsweiten Polizeiaktion zur Abschiebung jüdischer Männer mit polnischer Staatsangehörigkeit; betroffen von dieser Maßnahme waren mehr als 200 in Mannheim lebende Juden.
„ Auf Befehl des Gruppenführers sind sofort sämtliche jüdischen Synagogen zu sprengen oder in Brand zu setzen. Nebenhäuser, die von arischer Bevölkerung bewohnt werden, dürfen nicht beschädigt werden. Die Aktion ist in Zivil auszuführen. Meutereien oder Plünderungen sind zu unterbinden. Vollzugsmeldung bis 8.30 Uhr.”
In der Nacht vom 9./10.November 1938 erreichte obiger Befehl der SA-Gruppe Kurpfalz den ranghöchsten SA-Führer Mannheims, der diesen seinerseits telefonisch an die ihm nachgeordneten Dienststellen weiterleitete und das weitere Vorgehen mit Mannheimer NSDAP-Funktionären besprach. Noch in den Morgenstunden wurde die Hauptsynagoge gesprengt, und teilweise zerstört. An der Synagogenruine wurden Sammelbüchsen für das WHV aufgestellt, um die Neugierigen zu einer Spende aufzufordern, damit „sie ihren Dank zum Ausdruck bringen” sollten.
Das orthodoxe Zentrum des Lemle-Moses-Klaus wurde am Morgen des 10.November 1938 durch den durch Mannheim ziehenden Mob geplündert und demoliert; durch Bombentreffer wurde es 1944 völlig zerstört. Über die Ausschreitungen berichtete der damalige Rabbiner Dr. Lauer: „ ... Um 6 Uhr, als ich gerade im Begriff war, mich anzukleiden, ertönten drei Kanonenschüsse zum Zeichen des Aufbruches. ... Im gleichen Moment hörten wir ein heftiges Schlagen und Einbrechen der Haustür und der Synagoge, ein Sprengen und Krachen im Gotteshaus, wo alles kurz und klein geschlagen wurde. ... Die Thorarollen wurden herausgeschleift und verbrannt ... Ich telefonierte mehrmals mit der Polizei. Endlich antwortete mir die Polizei, sie könne mich nicht schützen, sie habe nicht Leute genug, und ich müsse das Schicksal der anderen teilen. Unten im Hof waren die Einbrecher in Uniform. ... Gegen 10 Uhr begann das Plündern und Zerstören im ganzen Haus.” (aus: Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes u. der Verfolgung 1933 - 1945, Baden-Württ. I , S. 75)
Im Stadtteil Feudenheim versuchten SA-Leute in Zivil die Inneneinrichtung des jüdischen Gotteshauses in Brand zu setzen; die Synagoge wurde beschädigt.
Die Zerstörung der Synagogen war der Auftakt für weitere „Aktionen“ im gesamten Stadtgebiet; zahlreiche jüdische Geschäfte und Wohnungen wurden demoliert, wobei sich auch Teile der Mannheimer Bevölkerung aktiv beteiligten. Männliche jüdische Einwohner wurden verhaftet, ins Polizeipräsidium oder ins Landesgefängnis gebracht und von dort weiter ins KZ Dachau verschleppt.
Das offizielle Parteiorgan „Hakenkreuzbanner” berichtete am 11.November 1938:
So mußte es kommen
Kompromißlose Maßnahmen - An Juden wird nichts verkauft!
Die Scheiterhaufen vor den jüdischen Geschäften und Wohnungen sind niedergebrannt. Der erste Teil der Vergeltungsmaßnahme gegen die in Deutschland lebenden Juden hat seinen Abschluß gefunden, ... Mit der gewohnten und selbstverständlichen Disziplin, die dem deutschen Volk zu eigen ist, wurde ... auch in Mannheim von allen weiteren Demonstrationen und Aktionen gegen das Judentum abgesehen. ... Wir hatten am 10.November Gelegenheit, in Mannheim zahlreiche jüdische Versammlungsstätten, Lokale, Geschäfte und Wohnungen zu besichtigen, und konnten als Gesamteindruck mitnehmen, daß die Juden dem deutschen Volke dankbar sein können, von der Welle berechtigter Empörung nicht gänzlich weggefegt worden zu sein. Sie können das vor allen Dingen den Männern der nationalsozialistischen Bewegung danken, die in gewohnter Disziplin Menschen und Eigentum vor weiteren Vergeltungsmaßnahmen schützten. ... Seit vielen Stunden stehen Politische Leiter und Männer der SA und SS vor jüdischen Gaststätten, Geschäften und Wohnungen in aufopferdem Dienst Wache. Die Schaufenster sind mit Brettern zugenagelt, und nur noch an den Synagogen drängen sich die Menschen, um rasch einen Blick in die “Judentempel” zu werfen. ... An allen deutschen Geschäften hängen bereits rote Plakate mit der Aufschrift: ‘An Juden wird nichts verkauft!’ ...”
Die „Entjudung“ der Wirtschaft Mannheims und die „Arisierung“ der Betriebe hatten in Mannheim 1935/1936 eingesetzt und waren Anfang März 1939 im wesentlichen abgeschlossen. 1933 hatte es in Mannheim noch ca. 1.600 jüdische Betriebsinhaber gegeben; rund zwei Drittel der jüdischen Firmen waren bis zum Sommer 1938 schon „arisiert“ worden. Den verbliebenen jüdischen Inhabern wurde dann auf Grund reichsweiter Verordnungen ihre Existenzgrundlage entzogen.
"Arisiertes Geschäft" in Mannheim
Seit Anfang 1936 befand sich in Mannheim eine Auswanderungsberatungsstelle des Hilfsvereins der Juden in Deutschland. Bis 1938 hatten bereits mehr als 3.000 Mannheimer Juden die Stadt verlassen und waren zumeist emigriert; bis zum Ausbruch des Krieges 1939 waren weitere ca. 1.000 Mannheimer Juden ausgewandert. Mehr als die Hälfte aller Mannheimer Emigranten ging in die USA; als Aufnahmeländer folgten dann europäische Länder sowie Lateinamerika und Palästina. Die zurückgebliebenen - meist ältere Menschen - mussten in „Judenhäuser“ ziehen; in manchen Wohnungen lebten 20 bis 30 Menschen auf engstem Raume. Der großen Deportation vom 22./23.Oktober 1940 ins südfranzösische Lager Gurs mussten sich fast 2.000 Juden aus Mannheim anschließen.
Mannheimer Juden unmittelbar vor der Deportation (Aufn. Stadtarchiv Mannheim)
In den folgenden Jahren gab es noch weitere Deportationen, die über das Stuttgarter Sammellager Killesberg abgewickelt wurden. Zielorte waren meist die Ghettos und Vernichtungslager in Osteuropa. Mehr als 2.200 Juden Mannheims wurden Opfer der Shoa.
In der unmittelbaren Nähe von Mannheim bestand in Lampertheim von Dezember 1945 bis Mai 1949 ein DP-Lager mit mehr als 1.000 Personen; dabei handelte es sich um Überlebende, die aus dem überfüllten Lager Zeilsheim hierher kamen.
Unmittelbar nach Kriegsende begründeten jüdische Überlebende aus den Lagern eine neue jüdische Gemeinde in Mannheim; diese verfügte von 1946 bis 1957 über einen provisorischen Betsaal im ehemaligen jüdischen Waisenhaus; danach weihte man eine kleine Synagoge in der Maximilianstraße 6 ein. Die Mannheimer Synagoge, die nur noch eine Ruine war, wurde Mitte der 1950er Jahre völlig abgerissen.
Am Standort der früheren Mannheimer Hauptsynagoge befindet sich heute eine Gedenktafel. Steine der einstigen Hauptsynagoge wurden in das Foyer der 1987 neu eingeweihten Synagoge im jüdischen Gemeindezentrum eingemauert; hier erinnert auch eine Schrifttafel an die Opfer des Holocaust.
Im November 2003 wurde beim Paradeplatz eine gläserne Gedenkskulptur des Freiburger Künstlers Jochen Kitzbihler für die jüdischen NS-Opfer Mannheims enthüllt; auf ihr sind die Namen der 2.240 ermordeten Mannheimer Juden verzeichnet, von innen die Namen der Opfer spiegelverkehrt in den Glaskubus eingraviert. Die Schatten der Namenszüge sind dann auf dem Boden lesbar, wenn Licht durch die Glaswände fällt. Im Dunkeln bildet der Kubus ein Leuchtzeichen, das an das einstige Leuchten jüdischen Lebens und jüdischer Kultur in Mannheim mahnen soll.
gläserner Gedenk-Kubus (Aufn. Kathrin Schwab und Immanuel Giel, 2011, aus: commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0)
Gegenwärtig zählt die Jüdische Gemeinde ca. 500 Mitglieder (Stand 2022).
Das neue jüdische Gemeindezentrum unweit des Marktplatzes - hier hatte die 1855 errichtete Hauptsynagoge gestanden - wurde nach zweijähriger Bauzeit 1987 eingeweiht. Der Synagogenraum mit seinen vier weitgehend gläsernen Außenwänden und der zentralen Kuppel zählt heute zu den schönsten in Deutschland.
Synagoge in Mannheim (Aufn. Frank, 2005, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0 und J. Hahn, 2003)
Insgesamt ca. 270 sog. „Stolpersteine“ erinnern derzeit in Mannheim an Opfer und Verfolgte des NS-Regimes (Stand 2024); beginnend 2007 sind diese quadratischen messingfarbenen Gedenktäfelchen zum Angedenken an verfolgte Juden, politische NS-Gegner, Homosexuelle, Zwangsarbeiter und Opfer des sog. „Euthanasie“-Programms verlegt worden - davon allein mehr als 185 Steine für Angehörige jüdischer Familien.
Einige „Stolpersteine“ in den Gehwegen Mannheims (Aufn. Graf FOTO, 2012, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0)
Im Rahmen des ökumenischen Jugendprojektes zum Gedenken an die deportierten badischen Juden nach Gurs/Südfrankreich haben Schüler/innen des Liselotte-Gymnasiums Mannheim einen aus roten Ziegeln gemauerten Memorialstein erstellt, der – gemeinsam mit weit mehr als 100 anderen Skulpturen – auf dem Gelände der zentralen Gedenkstätte in Neckarzimmern steht (Abb. aus: mahnmal-neckarzimmern.de).
Auf dem neben dem Hauptfriedhof gelegenen „Neuen Jüdischen Friedhof“ findet sich eine aus ca. 150 Grabsteinen bestehende Grabanlage, in der die Namen der jüdischen NS-Opfer Mannheims genannt sind. Der jüdische Friedhof Mannheims an der Feudenheimer Straße ist heute der größte seiner Art auf dem Territorium Baden-Württembergs; ca. 4.800 Grabsteine finden sich hier. Im vorderen Bereich befindet sich ein Sammelgrab mit über 3.500 Toten, deren Gebeine 1938 vom alten Friedhof hierher überführt wurden; es wird umrahmt von 31 Grabsteinen vom alten Friedhof. Als Ersatz für die im Nov. 1938 gesprengte Trauerhalle ließ die Stadt 1954 einen kleinen Neubau errichten und gemeinsam mit der Gedenkstätte „Denen, die kein Grab fanden“ einweihen.
Taharahaus (Aufn. Frank, 2009, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0)
älterer und jüngerer Friedhofsbereich (Aufn. I. Giel bzw. F.C.Müller, 2010, aus: wikipedia.org, CCO bzw. CC BY-SA 3.0)
Max Hachenburg wurde 1860 als Sohn einer alteingesessenen jüdischen Familie in Mannheim geboren. Nach seinem Jura-Studium und dem Staatsexamen ließ er sich 1885 in seiner Heimatstadt als Rechtsanwalt nieder. Während der folgenden Jahrzehnte war Max Hachenburg in verschiedenen Gremien der Justiz tätig und machte auch publizistisch auf sich aufmerksam; so verfasste er gemeinsam mit dem Mannheimer Richter Adelbert Düringer (1855–1924) einen mehrbändigen Kommentar zum neu erschienenen Handelsgesetzbuch, mit dem er seinen Ruf als Wirtschaftsjurist begründete. - Nach 1933 verlor Max Hachenburg alle seine Ehrenämter; 1939 verließ er Deutschland. Teile seiner Familie wurden Opfer der NS-Herrschaft. Nach Kriegsende siedelte er von Großbritannien in die USA über, wo er bis ins hohe Alter zahlreiche juristische Kommentare zu aktuellen Fragen schrieb. - Zwei Jahre vor seinem Tode (1951) wurde Max Hachenburg Ehrenbürger der Stadt Mannheim. Eine der kaufmännischen Schulen Mannheims trägt heute seinen Namen.
Im Stadtteil Feudenheim bestand bis 1938 auch eine jüdische Kultusgemeinde, deren Wurzeln gegen Ende des 18.Jahrhunderts liegen und die ihren zahlenmäßigen Höchststand mit ca. 130 Angehörigen in den 1860er Jahren erreichte.
[vgl. Feudenheim (Baden-Württemberg)]
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Weitere Informationen:
Isak Unna, Die Lemle-Moses-Klaus-Stiftung in Mannheim (2 Bände), Frankfurt/M. 1908/1909
Jakob Goldberg, Die wirtschaftlichen Leistungen der Jüdischen Gemeinde Mannheim, Dissertation, Heidelberg 1920
Berthold Rosenthal, Aus der Geschichte der israelitischen Volksschule in Mannheim, in: "Israelitisches Gemeindeblatt Mannheim" vom 25. 2. 1926
Berthold Rosenthal, Juden als städtische Lieferanten in Alt-Mannheim, in: "Israelitisches Gemeindeblatt Mannheim" vom 22. 6. 1933
B. Rosenthal, Der Ursprung der Familie Ladenburg, in: "Israelitisches Gemeindeblatt", 13. Jahrg., No. 10, Mannheim 1935
Karl Otto Watzinger, Die Entwicklung der Jüdischen Gemeinde Mannheims von 1660 bis 1862, in: "Mannheimer Hefte", 3/1957, S. 22 - 25
Paul Sauer, Dokumente über die Verfolgung der jüdischen Mitbürger in Baden-Württemberg durch das nationalsozialistische Regime 1933 - 1945, Hrg. Archivdirektion Stuttgart, Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1966
F.Hundsnurscher/G.Taddey, Die jüdischen Gemeinden in Baden - Denkmale, Geschichte, Schicksale, Hrg. Archivdirektion Stuttgart, Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1968, S. 186 ff.
Hans-Joachim Fliedner, Die Judenverfolgung in Mannheim 1933 - 1945, in: "Veröffentlichungen des Stadtarchivs", 1971/1972 (2 Bände)
Jörg Schadt (Hrg.), Max Hachenburg - Lebenserinnerungen eines Rechtsanwalts und Briefe aus der Emigration, in: "Veröffentlichungen des Stadtarchivs Mannheim", Band 5, Stuttgart 1978
Karl Otto Watzinger, Die Jüdische Gemeinde Mannheims in der Weimarer Republik, in: "Mannheimer Hefte", 2/1980, S. 70 - 97
Harold Hammer-Schenk, Synagogen in Deutschland - Geschichte einer Baugattung im 19. und 20.Jahrhundert (1780 - 1933), Teil 1, Hans Christians Verlag, Hamburg 1981
Karl Otto Watzinger, Die Jüdische Gemeinde Mannheims in der großherzoglichen Zeit (1803 - 1918), in: "Mannheimer Hefte", 2/1981, S. 91 - 114
Volker Keller, Die ehemalige Hauptsynagoge in Mannheim, in: "Mannheimer Hefte", 1/1982, S. 2 - 14
Juden in Baden 1809 - 1984. 175 Jahre Oberrat der Israeliten Badens, Hrg. Oberrat der Israeliten Badens, Karlsruhe 1984, S. 235 f.
Volker Keller, Die Klaus-Synagoge in Mannheim. Zur Geschichte der Lemle Moses-Klaus-Stiftung, in: "Mannheimer Hefte", 1/1984, S. 32 - 53
Karl Otto Watzinger/u.a., Geschichte der Juden in Mannheim 1650 - 1945. Mit einer Übersicht über die Quellen im Stadtarchiv Mannheim zur Geschichte der Juden, in: Veröffentlichungen des Stadtarchivs Mannheim, Band 12, Verlag W.Kohlhammer, Stuttgart/Berlin/Köln/Mainz 1984 (2.Auflage) * enthält auch Kurzbiographien von 52 Personen jüdischen Glaubens, die für Mannheim von Bedeutung waren.
Joachim Hahn, Synagogen in Baden-Württemberg, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1987
Volker Keller, Jüdische Einrichtungen vor 1945, in: Sonderveröffentlichung des Stadtarchivs Mannheim 17, hrg. vom Jüdischen Gemeindezentrum, Mannheim 1987
Joachim Hahn, Erinnerungen und Zeugnisse jüdischer Geschichte in Baden-Württemberg, Hrg. Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg und dem Innenministerium B.-W., Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1988, S. 366 - 376
Volker Keller, Bilder vom jüdischen Leben in Mannheim, Sonderveröffentlichung des Stadtarchivs Mannheim, Heft 14, Mannheim 1988
R.Haas/W.Münkel, Erinnern für die Zukunft - “Reichskristallnacht” in Mannheim - Das Schicksal der Mannheimer Juden, in: "Schriftenreihe Schulversuche", Band 13/1988
Hans-Peter Schwarz (Hrg.), Die Architektur der Synagoge. Ausstellungskatalog Dt. Architekturmuseum Frankfurt/M., Frankfurt/M. 1988, S. 332/333
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Peter W. Ragge (Red.), 22 neue Mahnmale für Opfer des Nationalsozialismus in Mannheim, in: „Mannheimer Morgen“ vom 3.3.2022
Isabel Gathof (Regisseurin), „TKUMAnnheim – Jüdisches Leben von 1945 bis heute“ (Dokumentarfilm). 2023
Sebastian Engelland (Red.), Vom Neubeginn des jüdischen Lebens in Mannheim, in: „Mannheimer Morgen“ vom 31.7.2023
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Peter W. Ragge (Red.), Stolpersteine in Mannheim: Wichtige Mahnung gegen das Vergessen, in: „Mannheimer Morgen“ vom 17.9.2024