Osnabrück (Niedersachsen)

Osnabrück (Landkreis) Karte Mit derzeit ca. 168.000 Einwohnern ist Osnabrück – nach Hannover und Braunschweig – die drittgrößte Stadt in Niedersachsen (Ausschnitt aus hist. Karte um 1790, aus: wikipedia.org, gemeinfrei und Kartenskizze 'Landkreis Osnabrück', aus: ortsdienst.de/niedersachsen/landkreis-osnabrueck).

 

Die ersten Ansiedlungen von Juden in der Hansestadt Osnabrück sind aus dem späten 13.Jahrhundert dokumentiert. Auf Bitten des Osnabrücker Bischofs kamen im 14.Jahrhundert weitere Juden in die Stadt - kapitalkräftige Kreditgeber wurden benötigt. Die jüdischen Familien siedelten in der westlich der Domfreiheit gelegenen Schweinestraße (jetzt Marienstraße) nahe dem Markt; hier befand sich zunächst auch die Synagoge; gegen Ende des 14.Jahrhunderts gab es eine „Judenschule“ in der Johannis-Leischaft.

Zur Zeit des Schwarzen Todes fiel die Gemeinde der allgemeinen Verfolgung zum Opfer; das verwaiste Hab und Gut sicherte sich der Bischof. Schon wenige Jahre später wurde erneut einigen Juden eine Niederlassung in der Stadt erlaubt. Auf Furcht vor Konkurrenz versuchten die Gilden und Zünfte der Stadt eine Ausweisung der Juden aus Osnabrück zu erreichen; doch konnten sie sich zunächst nicht gegen die Bischöfe durchsetzen, die seit Mitte des 14.Jahrhunderts das Judenregal besaßen und „ihre“ Juden gegenüber dem städtischen Rat in „Schutz“ nahmen, um die stetig erhöhten Schutzgeldzahlungen nicht zu verlieren. Ende des 14.Jahrhunderts wies die Stadt der jüdischen Gemeinde ein Grundstück an der Bergstiege außerhalb des Heger-Tores zu, das „ein Judenkirchhof für ewige Zeiten bleiben und auf keine Weise zu irgendeiner anderen Nutzung gebraucht werden” sollte. In den Zeiten zuvor hatten die Osnabrücker Juden ihre Verstorbenen auf einem Gelände vor dem Natruper Tor bestattet.

Doch nach Wegfall des Zinsverbots für Christen waren die Juden wieder entbehrlich; sie mussten - bis auf sehr wenige Ausnahmen - die Stadt verlassen. Flucht und Vertreibung führten um 1425 zur völligen Auflösung der jüdischen Gemeinde. Trotzdem müssen dennoch bis gegen Mitte des 15. Jahrhunderts Juden in Osnabrück gelebt haben, wie ein bischöflicher Erlass von 1431 - erneuert 1441 - vermuten lässt. In den folgenden ca. 350 Jahren (bis 1808) durften sich dann Juden nur auf der Durchreise oder zu Viehmärkten tagsüber in der Stadt aufhalten.

Schuch-Osnabrück.jpeg

Osnabrück, in: Das malerische und romantische Westphalen, 2. Aufl 1872 (Abb. aus: wikipedia.org, gemeinfrei)

Erst um 1810 etablierte sich wieder eine kleine israelitische Gemeinschaft in der Stadt, als in der Napoleonischen Zeit die Restriktionen gegenüber Juden zeitweilig aufgehoben wurden. Dies änderte sich wieder mit der Zugehörigkeit der Stadt zum Königreich Hannover; nunmehr galten Juden lediglich als „geduldet“; immer wieder kam es zu Konflikten mit den Gilden und dem Krameramt der Stadt.

Doch als Mitte des 19.Jahrhunderts das Königreich Hannover an Preußen fiel, verbesserten sich allgemein die Lebensbedingungen für Juden, so auch in Osnabrück. Die bis dahin zahlenmäßig recht unbedeutende jüdische Gemeinde in Osnabrück verzeichnete ab den 1870er Jahren ein starkes Wachstum.

Juden in Osnabrück:

--- 1327 ...........................   15 jüdische Familien,

--- um 1350 ........................    8     "        "   ,

--- 1413 ...........................    5     "        "   ,

--- 1423 ...........................    2     "        "   ,

--- 1810 ...........................   25 Juden (in 8 Familien),

--- 1831 ...........................   29   “  ,

--- 1840 ...........................    4 jüdische Familien,

--- 1861 ...........................   51 Juden,

--- 1871 ...........................  138     (0,6% d. Bevölk.)

--- 1880 ...........................  394   “   (1,2% d. Bevölk.),

--- 1885 ...........................  399   "  ,

--- 1890 ...........................  423   “  ,    

--- 1900 ...........................  397   “  ,

--- 1905 ...........................  474   “   (0,8% d. Bevölk.),

--- 1910 ...........................  399   “  ,*   * andere Angabe: 499 Pers.

--- 1925 ...........................  454   "  ,

--- 1933 ...........................  435   “  ,

--- 1938 (Okt.) ................ ca.  150   “  ,*   * andere Angabe. ca. 180 Pers.

--- 1939 ...........................  119   "  ,     

--- 1941 ...........................   85   “  . 

Angaben aus: Zvi Asaria, Die Juden in Niedersachsen, Verlag Rautenberg, Leer 1979

und                 Tamar Avraham/Daniel Fraenkel (Bearb.), Osnabrück, in: H. Obenaus (Hrg.), Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen, Band 2, S. 1196 f.

Große Straße, Postkarte um 1905 (aus: commons.wikimedia.org, gemeinfrei)

 

Eine jüdische Grundschule wurde 1886 am Barfüßerkloster eingerichtet; wegen Raummangels ließ die Gemeinde 1919 ein neues Schulgebäude neben der Synagoge in der Rolandstraße erbauen.

Die Juden in Osnabrück hielten ihre Gottesdienste zunächst in Privathäusern ab. Erste Beträume befanden sich in der Schweinestraße (später Marienstraße), in der Redlingerstraße und anderswo. 1872 erwarb die Gemeinde ein Haus am Barfüßerkloster und richtete dort ihre Synagoge ein. Der Wunsch der Gemeindeangehörigen nach einem „würdevollen Gotteshaus“ erfüllte sich im Jahre 1906, als in der Rolandstraße ein repräsentativer Synagogenneubau - ein Werk des Kölner Architekten Sigmund Münchhausen – vom Landrabbiner Löb feierlich eingeweiht wurde; die Synagoge verfügte über 400 Sitzplätze.

                 Aus dem „Osnabrücker Tageblatt” vom 14.Sept. 1906:

Lokales und Provinzielles.

Osnabrück, den 14.September 1906

Die neue Synagoge der hiesigen israelitischen Gemeinde ist am gestrigen Tage in feierlicher Weise eingeweiht und damit ihrer Bestimmung übergeben worden, nachdem am 12.Septbr. v.J. die Grundsteinlegung vorausgegangen war. Binnen Jahresfrist ist also unter der kunstverständigen Leitung des Baumeisters Münchhausen aus Köln an der Rolandstraße hierselbst ein Monumentalgebäude entstanden, das nicht nur der israelitischen Gemeinde zur höchsten Ehre gereicht und seinen Meister lobt, sondern mit Recht als eine Zierde der Stadt, speziell des westlichen Teils derselben, bezeichnet werden kann. Das Gotteshaus ist in modern-romanischem Stile gehalten und macht auf den Beschauer einen ebenso vornehmen wie würdigen Eindruck. ... Zu der gestrigen Einweihungsfeier hatten sich nicht nur die Mitglieder der israelitischen Gemeinde, sondern auch zahlreiche Gäste von hier und auswärts ... in dem Gotteshause eingefunden, woselbst die Feier durch Chorgesang mit Orchesterbegleitung eingeleitet wurde. Vorausgegangen war vor dem Gotteshause ein feierlicher Akt, die Schlüsselüberreichung ...

(Nun folgt in ausführlicher Weise der Inhalt der Festreden)

Gegen 6 Uhr begann die Abendfestlichkeit mit einem Festmahl, zu dem sich eine glänzende Festgesellschaft, etwa 300 Damen und Herren, im weißen Saale des Vereinshauses eingefunden hatten. Nach der Begrüßungsansprache des Vorstehers der Gemeinde, Bankier Blumenfeld, ... nahm Landesrabbiner Dr. Löb - Emden das Wort zum Kaisertoast, aus dem folgende Sätze wiedergegeben seien: Wir haben heute Morgen Gott die Ehre gegeben, weil er uns ein Gotteshaus gebaut hat, und wir wollen in dieser Stunde auch gegenüber dem König, der uns auf Erden gnädig regiert, unsere patriotische Pflicht erfüllen, ... Einmütig wollen wir es aussprechen, daß wir nicht nur Juden sind, sondern auch deutsche Staatsbürger, wir wollen unsere Pflichten und unsere Rechte als deutsche Staatsbürger betonen. Fest einander verbunden sollen sein die Menschen, die Familien, die Stämme eines Volkes ...

       

Osnabrücker Synagoge (links: hist. Aufn. - rechts: Abb. auf einer Gedenktafel, Aufn. E.S. Myer, 2008, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 2.0)

Über einen Rabbiner verfügte die Osnabrücker Gemeinde nur fünf Jahre. Ansonsten waren die Juden Osnabrücks dem Landrabbinat Emden unterstellt, wobei die Beziehungen zwischen der Kultusgemeinde und den Emdener Landrabbinern nicht immer spannungsfrei waren: So stießen z.B. unregelmäßig getätigte Zahlungen an das Landesrabbinat und die nicht immer eingehaltenen religiösen Regeln auf Kritik des orthodoxen Emdener Rabbiners.

  In der Synagoge - Gemälde F. Nussbaum „Die beiden Juden”, 1926 (aus: wikipedia.org, CCO)

Als im 19.Jahrhundert wieder Juden in Osnabrück lebten, konnten sie mit Genehmigung des Magistrats ihren alten Friedhof am Westerberg wieder nutzen; doch wegen fortschreitender Stadtbebauung wurde 1876 gegen den Willen der jüdischen Gemeinde dieser Friedhof geschlossen und eine neue Begräbnisstätte vor dem Johannistore (an der Magdalenenstraße) angelegt. Als dann Anfang der 1890er Jahre Geländeteile des alten Friedhofs für städtische Straßenerweiterungen benötigt wurden, wurden auf Kosten der Kommune die dort befindlichen Gräber geöffnet und deren Gebeine auf das neue Begräbnisareal an der Magdalenstraßen verbracht.

Zwar gab es in der Osnabrücker Kultusgemeinde kein einheitliches religiöses Leben, dafür ein reges, von jüdischer Tradition geprägtes Vereinsleben; so existierten u.a. mehrere jüdische Wohltätigkeitsvereine und jüdische Sportvereine. 1926 bildeten sich Ortsgruppen der zionistischen Organisationen „Hechaluz“ und Makkabi Hazair“.

Letzter Lehrer, Kantor und Prediger der jüdischen Gemeinde Osnabrück war bis zu ihrem Ende Abraham Trepp (geb.1888 in Fulda).

Der Großteil der Gemeindeangehörigen galt als assimiliert, zahlreiche Personen waren in das Kommunalleben eingebunden. 1933 zählte die jüdische Gemeinde Osnabrücks 435 Mitglieder. Bereits im Dezember 1928 hatte die sehr kleine NSDAP-Ortsgruppe in Osnabrück zur Boykottierung der hiesigen jüdischen Geschäfte aufgerufen. Mit ihrem 1929 erstmals erschienenen lokalen Hetzblatt „Stadtwächter“ versuchte sie die Osnabrücker Einwohnerschaft in ihrem Sinne zu beeinflussen - was auch gelang (bei den Reichstagswahlen 1930 lag der NSDAP-Stimmenanteil mit ca. 28% deutlich über dem Reichsdurchschnitt!)

Wie überall in Deutschland kam es auch in Osnabrück am 1.4.1933 zu gezielten Boykottmaßnahmen gegen jüdische Geschäfte, Rechtsanwälte und Ärzte. In der Folgezeit wiederholten sich derartige Kampagnen. Der wachsende Druck zwischen 1933 und 1937 veranlasste die meisten Juden Osnabrücks zur Emigration; bis 1938 hatten schon mehr als 250 jüdische Bürger die Stadt verlassen. Da die Gemeinde auf Grund der Abwanderung finanziell in eine Notlage gekommen war, wurde 1936 der Stadt das Synagogengrundstück an der Rolandstraße zum Kauf angeboten. Vermutlich um den Kaufpreis zu drücken, lehnte die Stadtverwaltung zum damaligen Zeitpunkt ab.

alternative Beschreibung Osnabrücker *Judenpranger", 1934 (cl., aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0)

Am frühen Morgen des 10.November 1938 wurde die Synagoge in der Rolandstraße von SA-Angehörigen in Brand gesetzt; jüdische Geschäfte und Wohnhäuser wurden geplündert und verwüstet, der neue jüdische Friedhof geschändet. Alle jüdischen Männer bis 55 Jahre (etwa 90 Personen) wurden am 10.November im Keller des Schlosses eingesperrt und anschließend ins KZ Buchenwald bzw. Sachsenhausen verschleppt, wo sie mehrere Monate inhaftiert blieben. Auf Betreiben des NSDAP-Kreisleiters ordnete Oberbürgermeister Dr. Erich Gaertner noch am Tage der Brandstiftung „aus baupolizeilichen Gründen“ den vollständigen Abriss der Synagoge an. Der auf der Kuppel befindliche Davidstern war zuvor von der Synagoge geholt und als ‚Trophäe‘ zum "Hotel Germania“, dem Stammlokal der SA, gebracht worden!

                 Am 10. Februar 1939 erschien folgender Artikel in allen Osnabrücker Zeitungen:

Der Osnabrücker Judentempel fällt - Weithin leuchtete die Kuppel dieses Bauwerkes, dessen Spitze mit dem Wahrzeichen der jüdischen Rasse, dem ‚Davidstern' ausgestattet, der Welt die errungene gewaltige Machtstellung des Judentums in unserer schönen alten Niedersachsenstadt offenbaren sollte ... Nach außen sollte der Tempel angeblich kulturellen Zwecken dienen, in Wirklichkeit war es aber ein Ort, an dem sich die Osnabrücker Juden zusammenfanden, um ... über die Erringung der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Macht zu beraten und das deutsche Volk unter ihre Knechtschaft zu bringen ... Die SA ist stolz darauf, dieses verhindert zu haben.

 

Von den etwa 150 Juden, die zur Zeit der Pogromnacht in Osnabrück lebten, verließen nun ca. 65 ihre Heimatstadt; die restlichen, meist ältere Menschen wurden in mehreren „Judenhäusern“ zusammengelegt. Am 13.Dezember 1941 wurde in der Turnhalle der Schule am Pottgraben ein erster 500-köpfiger Transport aus Juden des gesamten Kreises Osnabrück zusammengestellt, dessen Ziel Riga war. In mehreren weiteren Transporten wurden alle Juden aus dem Gestapo-Bezirk Bielefeld „in den Osten umgesiedelt“, u.a. nach Riga, Theresienstadt und direkt in die Vernichtungslager. Noch im Februar 1945 (!) wurden sechs Juden mit nichtjüdischen Ehepartnern von Osnabrück nach Theresienstadt deportiert. Mehr als 150 Osnabrücker Juden fielen dem Holocaust zum Opfer.

Anm.: Nachdem im Frühjahr 1941 Jugoslawien von deutschen Truppen besetzt worden war, gerieten etwa 300.000 Soldaten und Offiziere in deutsche Kriegsgefangenschaft. Unter den jugoslawischen Offizieren befanden sich auch 400 Juden, die im Oflag Nürnberg-Langwasser und Osnabrück-Eversheide gefangengehalten wurden. Im Frühjahr 1942 zog man alle jüdischen Gefangenen in Osnabrück im sog. ’D-Lager’ zusammen.

Vier Jahre nach Kriegsende standen neun Tatverdächtige des Novemberpogroms 1938 vor Gericht im sog. "Synagogenbrand-Prozess". Es waren Männer, die für die Zerstörung der Synagoge, für Plünderungen und Verhaftungen Osnabrücker Juden als verantwortlich galten - darunter auch der ehemalige NSDAP-Ortsgruppenleiter Erwin Kolkmeyer; er wurde - wie zwei weitere Angeklagte - zu einer zehnmonatigen Haftstrafe verurteilt. Der NSDAP-Kreisleiter Wilhelm Münzer war bereits in einem früheren Prozess freigesprochen worden.

 

Wenige Wochen nach Kriegsende richteten Überlebende in einem Klassenraum der ehemaligen jüdischen Schule in der Rolandstraße einen Betsaal ein; in Anwesenheit von Rabbiner Dr. Helfgott und Rabbiner Wilenski wurde Mitte August 1945 diese provisorische Synagoge eingeweiht; eine kleine Thorarolle aus dem DP-Camp Bergen-Belsen erhielt die kleine Gemeinde als Geschenk. Die neue jüdische Gemeinde Osnabrücks zählte im Herbst 1945 etwa 45 Mitglieder, wobei nur zwölf gebürtige Osnabrücker waren; die Mehrheit der Mitglieder war polnischer Herkunft. Seit 1950 gehörte die kleine Osnabrücker Gemeinde zum Landesverband der jüdischen Gemeinden von Niedersachsen - mit Sitz in Hannover. In den folgenden Jahrzehnten wuchs die Gemeinde kaum an; um 1970 zählte sie insgesamt 64 Mitglieder, von denen lediglich 25 in der Stadt lebten. Durch die jüdischen Zuwanderer aus Gebieten der ehemaligen UdSSR ist ihre Zahl im Jahre 2006 auf mehr als 1.500 angewachsen. Mit finanzieller Unterstützung des Bundes, des Landes und der Stadt wurde die neue Synagoge in der Barlage gebaut und 1969 eingeweiht. Das Gebäude gehört zu den Spätwerken des Architekten Zvi Guttmann, der damit zum ersten Mal seit 1945 die Idee, den Davidstern als Grundform für ein Gotteshaus zu benutzen, umsetzte.

                 In einer Grußbotschaft des damaligen Regierungspräsidenten von Osnabrück hieß es u.a.:

... An hervorragender Stelle steht die baulich hervorgehobene Synagoge. Sie bietet nach dem Willen der Erbauer gleichzeitig die Möglichkeit für eine Begegnung zwischen jüdischen und christlichen Bürgern. In dem angegliederten Gemeinde- und Kulturzentrum können die weit über den Regierungsbezirk verstreuten jüdischen Einwohner zu gemeinschaftlichen Veranstaltungen und zu Schulzwecken zusammenkommen. ... Möge das mit dem Neubau erstrebte Ziel, das Glaubens- und Gemeindeleben unter den jüdischen Bürgern zu verstärken und die Verständigung unter den Konfessionen zu vertiefen, von Jahr zu Jahr mehr erreicht werden. ...”

Am Seiteneingang steht ein Mahnmal, das aus drei Steinen der Alten Synagoge zusammengefügt ist.

In der Alten-Synagogen-Straße, der früheren Rolandstraße, wurden am Standort der zerstörten Synagoge drei bronzene Gedenktafeln zur Erinnerung an die Mitglieder der Jüdischen Gemeinde Osnabrück aufgestellt; die mittlere bildet die alte Synagoge ab; diese ist flankiert von Tafeln mit folgenden Inschriften:

Zum Gedenken an die sinnlose Zerstörung am 9.November 1938

des bis dahin in dieser Straße stehenden Gotteshauses

der Jüdischen Gemeinde zu Osnabrück

und

Wie heilig ist diese Stätte

Hier ist nichts anderes als ein Gotteshaus

und hier ist die Pforte des Himmels

(1.Moses, Kap.28)

Im November 2004 wurde am Standort des zerstörten jüdischen Gotteshauses an der Alten-Synagogen-Straße ein neues Mahnmal eingeweiht, an dessen Erstellung mehrere Schulen und Unternehmen Osnabrücks aktiv mitgewirkt haben. Auf vier dort angebrachten Bronzetafeln sind grundlegende Informationen zur Verfolgungsgeschichte fixiert.

Mahnmal (Aufn. Roland Mattern, 2008, aus: wikipedia.org, GFDL)

 2013 übergab der Hasberger Modellbauer Paul Hahn sein im Maßstab 1:50 gebautes Synagogenmodell der jüdischen Gemeinde (Aufn. aus: "Neue Osnabrücker Zeitung“ vom 9.11.2013).

Jüdischer Friedhof Magdalenenstr. (Aufn. Meyer, 2009, aus: wikipedia.org, CC BY 3.0)

Skulptur „Leidensweg“ von Joseph Krautwald (Aufn. Meyer, 2008/2009, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0)

Seit November 2007 wurden auch in Osnabrück auf Gehwegen sog. „Stolpersteine“ eingelassen; bislang sind ca. 300 Steine verlegt worden (Stand 2022), die an Opfer der NS-Gewaltherrschaft erinnern.


„Stolpersteine“ für die Familien Silbermann und van Pels (Aufn. R. Matern, 2008, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0)

            Datei:Stolpersteine Osnabrück, Kollegienwall, 2008.jpg

"Stolpersteine“ am Kampweg und im Kollegienwall (Aufn. aus: mwg-emden.de und R.Mattern, 2008, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0)

 

Im Februar 2010 zog die jüdische Gemeinde Osnabrück, deren Mitgliederzahl sich in den vergangenen 20 Jahren verzehnfacht hat und heute knapp 1.000 Personen (fast ausschließlich russischer Herkunft) zählt, in ihr neues vergrößertes Gemeindezentrum mit Synagoge und Mikwe ein. Der Offenbacher Architekt Alfred Jacobi nahm dabei die Idee seines Vorbildes Zvi Guttmann - den Grundriss des Davidsterns - auf und machte diese zum Kern des erweiterten Baues. Das aus dem Jahre 1969 stammende Synagogengebäude wurde abgerissen.

 Osnabrück – Die Gemeinde mit der jüngsten Synagoge | Jüdische Allgemeine

neue Synagoge Osnabrück (Aufn. Ulrich Knufinke, 2010  und  Gesche-M.Cordes, aus: "Jüdische Allgemeine" vom 30.10.2018)

An der Einweihungsfeier nahmen zahlreiche Persönlichkeiten teil, so u.a. auch die Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff, der Landesrabbiner Jonah Sievers und der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode.

Das Bistum Osnabrück hat im Jahre 2012 gemeinsam mit der jüdischen Gemeinde und dem Landesverband der Muslime in Niedersachsen in der Johannisgrundschule die „Schule der abrahamitischen Religionen“ (Drei-Religionen-Schule) eröffnet.

 Dem 1904 in Osnabrück geborenen jüdischen Maler Felix Nussbaum wurde ein Museum gewidmet, in dem heute mehr als 160 seiner Bilder zu sehen sind. Das Ende der 1990er Jahre eröffnete „Felix-Nussbaum-Haus” wurde vom amerikanischen Architekten Daniel Libeskind entworfen. Nussbaum wurde Ende Juli 1944 mit dem letzten von insgesamt 26 Transporten - zusammen mit seiner Frau - aus Belgien nach Auschwitz deportiert und Anfang August 1944 dort ermordet.

Der Osnabrücker Rechtsanwalt Hans Georg Calmeyer (Jg. 1903) war ab Ende 1941 als Referent zur Klärung „rassischer Zweifelsfälle“ bei der deutschen Besatzungsverwaltung in Den Haag tätig. In dieser Position gelang ihm die Rettung mehrerer tausend Juden in den Niederlanden. Indem er gefälschte Abstammungsnachweise akzeptierte, die eine jüdische Herkunft verschleierten bzw. verdeckten, konnte Calmeyer viele Menschen vor einem Abtransport in ein Vernichtungslager zu bewahren. Der Staat Israel ehrte Calmeyer (gest. 1972), dessen Wirken völlig in Vergessenheit geraten war, 1992 posthum mit der Verleihung des Ehrentitels „Gerechter unter den Völkern“. Die Stadt Osnabrück würdigte Calmeyers menschliche Größe mit der höchsten Auszeichnung, die sie zu vergeben hat, der Möser-Medaille. Die künftige Schaffung eines nach Hans Calmeyer benannten „Friedenslabors“ in der Villa Schlicker (mit Begegnungsstätte und Museum) ist jüngst auf Kritik gestoßen; neben einigen deutschen haben sich auf niederländische Historiker gegen eine solche Benennung ausgesprochen, die in ihm eine „ambivalente“ Persönlichkeit sehen; denn neben seinem Verdienst der Rettung zahlreicher Juden war er als "Rassereferent" der deutschen Besatzungsbehörden auch integraler Teil der Judenverfolgung in den Niederlanden.

 

 

 

In Alfhausen (Samtgemeinde Bersenbrück) – ca. 30 Kilometer nördlich von Osnabrück – lebten bis in die NS-Zeit nur wenige jüdische Familien. Nachweislich wurden 24 Alfhausener und aus der nahen Umgebung stammende Juden Opfer der „Endlösung“. Zu den bislang sieben in der Thiener Straße verlegten sog. „Stolpersteinen“ wurde 2016 hier außerdem eine Gedenktafel angebracht, die an Angehörige der Familie Herz Meyer erinnert. 

Stolperstein Antonie Marcus Stolperstein Else de Jonge.jpg Stolperstein Siegfried Meyer

drei der sieben "Stolpersteine" (Aufn. R., 2018, aus: commons.wikimedia.org, CC BY-SA 4.0)

 

 

 

Auch in Ostercappeln – knapp 20 Kilometer nordöstlich von Osnabrück – wurden 2008 "Stolpersteine“ verlegt, von denen fünf ehemaligen jüdischen Einwohnern - Angehörigen der Familie Meyer - gewidmet sind. Weitere Steine folgten 2021; dies gilt auch für das nahegelegene Bohmte.

Stolperstein für Josef MeyerStolperstein für Helene Meyer Stolperstein für Erna MeyerStolperstein für Hans Meyer  Stolperstein für Ruth Meyerverlegt in der Windthorststr. und Bahnhofstraße (Aufn. R., 2019, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0)

 

 

 

In Bramsche – ca. 15 Kilometer nördlich von Osnabrück gelegen – sollen künftig auch „Stolpersteine“ verlegt werden; so soll am Otterkamp an die jüdische Viehhändlerfamilie Ernst Voss erinnert werden, die erst 1932 nach Bramsche kamen und nach nur fünf Jahren mit der Emigration nach Argentinien (1937) ihr Leben retten konnte.

Die erste namentlich bekannte Niederlassung eines Juden in Bramsche datiert 1880. In der Folgezeit waren es nur sehr wenige, die hier lebten.

 

 

 

Weitere Informationen:

L. Hoffmeyer/L.Bäte, Chronik der Stadt Osnabrück, Osnabrück 1968

Germania Judaica, Band II/2, Tübingen 1968, S. 634 – 636 und Band III/2, Tübingen 1995, S. 1079 - 1081

Karl Kühling, Die Juden in Osnabrück, Osnabrück 1969 (2.Aufl. 1983)

Zvi Asaria, Zur Geschichte der Juden in Osnabrück und Umgebung. Festschrift zur Weihe der Synagoge und des jüdischen Kulturzentrums in Osnabrück, Osnabrück 1969

Zvi Asaria, Wir sind Zeugen, Hannover 1975

K. Brenner, Zum 40.Jahrestag der ‘Reichskristallnacht’ vom 9.November 1938 - Dokumentation über die Juden in Osnabrück, Zur Ausstellung im kulturgeschichtlichen Museum, Osnabrück 1978

Zvi Asaria, Die Juden in Niedersachsen, Verlag Rautenberg, Leer 1979

Dieter Kreft, Industrialisierung und ökonomisch-soziale Lage der Juden in Osnabrück, Osnabrück 1981

Karl Kühling, Die Juden in Osnabrück, hrg. von der Stadt Osnabrück, 2. Aufl., Osnabrück 1983

Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933 - 1945, Niedersachsen II (Band 3), Pahl-Rugenstein Verlag, Köln 1986, S. 166/167

Peter Jung/Martina Sellmeyer, Stationen auf dem Weg nach Auschwitz - Entrechtung, Vertreibung, Vernichtung - Juden in Osnabrück 1900 - 1945. Ein Gedenkbuch, Hrg. Stadt Osnabrück, Rasch-Verlag, Bramsche 1988

Hermann Zvi Guttmann, Vom Tempel zum Gemeindezentrum - Synagogen im Nachkriegsdeutschland, Athenäum-Verlag, Frankfurt/M. 1989, S. 64 - 71

Benno Reicher, Jüdische Geschichte und Kultur in NRW - ein Handbuch, in: "Kulturhandbücher NRW", Band 4, S. 223 - 234, Hrg. Sekretariat für gemeinsame Kulturarbeit in NRW, 1993

Albert Marx, Geschichte der Juden in Niedersachsen, Sonderausgabe für die Nds. Landeszentrale für politische Bildung, Fackelträger Verlag GmbH, Hannover 1995

Rosemarie Kosche, Studien zur Geschichte der Juden zwischen Rhein und Weser im Mittelalter, in: "Forschungen zur Geschichte der Juden, Abt. A: Abhandlungen", Band 15, Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 2002

Abendgymnasium Osnabrück (Hrg.), Die Novemberpogrome 1938. Brandstiftung, Plünderung, Verfolgung in Osnabrück. Ein Projekt, Osnabrück 2002

Michael Gander, Interessen am Osnabrücker Synagogengrundstück: Gestapo, Oberbürgermeister und Regierungspräsident, in: Gedenkstätte im Gestapokeller Schloss Osnabrück, Hrg. Gedenkstätte, Osnabrück 2003, S. 25 - 29

Joachim Castan/Thomas F. Schneider (Hrg.), Hans Calmeyer und die Judenrettung in den Niederlanden. Katalog zur gleichnamigen Ausstellung, Göttingen 2003

Tamar Avraham/Daniel Fraenkel (Bearb.), Osnabrück, in: Herbert Obenaus (Hrg.), Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen, Wallstein-Verlag, Göttingen 2005, Band 2, S. 1196 – 1220

Christina Beyert (Red.), Kultur. Erste Drei-Relighionen-Schule eröffnet, online abrufbar unter. dw.com/de/erste-drei-religionen-schule-eröffnet vom 7.9.2012

Matilda Bachmendo, Jüdisches Leben in Osnabrück vom Mittelalter bis heute, in: "Heimat-Jahrbuch Osnabrücker Land", hrg. vom Heimatbund Osnabrücker Land e.V. - Kreisheimatbund Bersenbrück e. V. Osnabrück 2013, S. 275 – 280 

Stolpersteine in Osnabrück, in: osnabrueck.de (mit Verlegeorten und Personenangaben)

Auflistung der in Osnabrück verlegten Stolpersteine, online anrufbar unter: wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Osnabrück

Auflistung der in Ostercappeln verlegten Stolpersteine, online abrufbar unter: wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Ostercappeln

Dieter Przygode (Red.), Frühzeitige Flucht rettete Barmscher Jüdin nicht, in: „NOZ – Neue Osnabrücker Zeitung“ vom 9.11.2013

Rainert Lahmann-Lammert (Red.), Wie Osnabrück die jüdische Gemeinde in den Ruin trieb, in: „Neue Osnabrücker Zeitung“ vom 6.3.2015

Martina Sellmeyer (Bearb.), „Man hat immer Angst gehabt ...“ - Die Vernichtung der jüdischen Gemeinde, in: Thorsten Heese (Hrg.), Topografien des Terrors. Nationalsozialismus in Osnabrück, Bramsche 2015, S. 266 - 277

Dieter Przygode, Von Bramsche nach Buenos Aires. Auf den Spuren der jüdischen Familie Voss, Verlag Hentrich & Hentrich, Berlin/Leipzig 2015

Torsten Hesse, Topografie des Terrors – Nationalsozialismus in Osnabrück, Rasch Verlag Bramsche 2015

MedienZentrum Osnabrück, Judenpogrom in Osnabrück – Fotodokumentation der Ereignisse um den 1.Nov. 1938, online abrufbar unter: medienzentrum-osnabrueck.de/wp-content/uploads/2011/11/1041427Judenpogrom in Osnabrueck.pdf

Burkhard Dräger (Red.), Gedenktafel am Haus Herz Meyer – 24 Aufhausener starben im Holocaust, in: „Lingener Tagespost“ vom 10.11.2016

N.N. (Red.), Geschichte der Familie Voss. Vor 80 Jahren verließen letzte Juden Bramsche, in: „Lingener Tagespost“ vom 17.9.2017

Joachim Dierks, Grundmauern der Synagoge freigelegt und zugeschüttet, in: „Lingener Tagespost“ vom 7.11.2017

Jann Weber (Red.), Neue Stolpersteine in Osnabrück verlegt, in: "Lingener Tagespost“ vom 22.8.2018

N.N. (Red.), Osnabrück – Die Gemeinde mit der jüngsten Synagoge, in: „Jüdische Allgemeine“ vom 31.10.2018

Hélène Cixous, Osnabrück - Hauptbahnhof nach Jerusalem, hrg. von Peter Engelmann, übersetzt von Esther von der Osten, Passagen Verlag, Wien 2018 (2016 im Original erschienen unter: Gare d´Osnabrück à Jérusalem. Editions Galilée 2016)

Paul Kreimeyer (Red.), OSNABRÜCK – Novemberpogrome 1938 in Niedersachsen, Hrg. Stiftung niedersächsischer Gedenkstätten, online abrufbar unter: pogrome1938-niedersachsen.de/osnabrueck/

Stadt Osnabrück (Red.), Erneute Verlegung von Stolpersteinen in Osnabrück, in: osna-live.de vom 18.5.2019

Hans-Ulrich Dillmann (Red.), Nicht ganz Gerechter? Osnabrück streitet über den NS-Beamten Hans Calmeyer, in: „Jüdische Allgemeine“ vom 1.8.2019

Osnabrück - Der alte jüdische Friedhof, in: "Friedhofskultur – Zeitschrift für das gesamte Friedhofswesen", Band 110/2020, S. 26 - 29

dpa/ja (Red.), Niederländer protestieren gegen Calmeyer-Haus, in: „Jüdische Allgemeine“ vom 28.5.2020

Rainer Westendorf (Red.), Erinnerung an jüdisches Leben. 2021 weitere Stolpersteine in Ostercappeln und Bohmte, in: „Lingener Tagespost“ vom 3.5.2021

Heiner Beinke (Red.), Erinnerung an jüdische Familie. Gibt es doch noch einen „Stolperstein“ in Bramsche?, in: „Lingener Tagespost“ vom 18.5.2021

Heiner Beinke (Red.), Bramsche bemüht sich um erste „Stolpersteine“ für jüdische Familie, in: „Lingener Tagespost“ vom 25.6.2021

Heiner Beinke (Red.), Aus Bramsche geflohener Jude im Alter von 92 Jahren gestorben, in: „Lingener Tagespost“ vom 10.8.2021

Jüdische Gemeinde Osnabrück K.d.ö.R. (Hrg.), Jüdisches Leben in Osnabrück: Jahreskalender für Niedersachsen 5782 (2021/2022), Hannover 2021

Björn Dieckmann (Red.), Gedenken an jüdische Familie Voss. Wann werden in Bramsche „Stolpersteine“ verlegt?, in: „Lingener Tagespost“ vom 5.1.2022

Martina Sellmeyer (Bearb.), „In aller Stille ohne Rücksicht der Bekenntnisse“: das soziale Engagement der jüdischen Gemeinde Osnabrücks bis 1945, in: „Abseits – erste Osnabrücker Straßenzeitung“ vom Febr./März 2022

Martina Sellmeyer (Bearb.), OR Serie „Widerstand im Osnabrück der NS-Zeit“ - Folge 30: Abraham Trepp, in: „OS-Rundschau“ vom 12.2.2023

H. Schulze/M.Sellmeyer/D.Przygode/H.Höhm (Bearb.), Widerstand im Osnabrück der NS-Zeit. 30 Biografien mutiger Menschen, ILEX-Kreis Osnabrück 2023

N.N. (Red.), Das Mahnmal „Alte Synagoge“, in: „OS-Rundschau" vom 18.6.2023

Björn Dieckmann (Red.), Am Wohnhaus der Familie Voss - Dann werden die ersten „Stolpersteine“ in Bramsche verlegt, in: „NOZ - Neue Osnabrücker Zeitung“ vom 9.11.2023