Birkenhain/Brezová pod Bradlom (Slowakei)

Birkenhain, das slowakische Brezová pod Bradlom (ung. Berezo) – heute eine Kleinstadt mit ca, 5.000 Einwohnern im Westen der Slowakei gelegen - besaß seit 1719 Stadtrechte. Als ein Ort deutscher Ostsiedlung fand er bereits Mitte des 13.Jahrhunderts als „Birkenhain“ Erwähnung.

Mährische Flüchtlinge, die im späten 17.Jahrhundert hierher verschlagen wurden, gründeten hier alsbald eine Gemeinde, die streng orthodox ausgerichtet war. Die Gemeinde brachte einige bedeutende rabbinische Gelehrte hervor. Unter den Rabbinern ragten Abraham Bezalel Rosenbaum (1854-1863), Uri Muller und Mordecai Winkler (1880-1899) heraus.

Ihre erste Synagoge errichtete die Judenschaft gegen Ende des 18.Jahrhunderts; zu den gemeindlichen Einrichtungen zählte auch ein eigener Friedhof mit einer Chewra Kadischa (Beerdigungsbruderschaft).

In späterer (?) Zeit gab es am Ort eine jüdische Religions- und Elementarschule, die bis in die Zeit es Ersten Weltkrieges existierte.

Juden in Birkenhain :

--- 1837 ..................... ca. 140 Juden,

--- 1869 ..................... 334   “  ,

--- 1930 ................. ca. 100   “  ,

--- 1940 ...................... 92   “  .

Angaben aus: The Encyclopedia of Jewish Life before and during the Holocaust (Vol. 1), S. 197

Während der 1848er-Unruhen zerstörten hiesige Einwohner zahlreiche jüdische Wohnungen und Geschäfte.

Hatte die jüdische Gemeinde in den 1860er Jahren noch mehr als 300 Angehörige aufzuweisen, so setzte in den Folgejahrzehnten eine stete Abwanderung ein, die die Gemeinde deutlich verkleinerte.

Nach dem Verlust ihrer Erwerbsgrundlage infolge „Arisierung“ und dem Einsatz zur Zwangsarbeit (1940) begann im Frühjahr 1942 die Deportation der jüdischen Einwohner von Brezová; bis Herbst 1944 wurden mehr als 90 Juden aus der Kleinstadt deportiert und fanden einen gewaltsamen Tod in den Vernichtungslagern, zumeist in Auschwitz-Birkenau.

 

Weitere Informationen:

Vera Seplak (Red.), Eine kurze Geschichte von Brezová pod Bradlom, in: “Slowakei”, Band 9, No. 4/1995

The Encyclopedia of Jewish Life before and during the Holocaust (Vol. 1), New York University Press, Washington Square, New York 2001, S. 197