Basel (Schweiz)

Datei:Übersichtskarte der Schweiz.svg – Wikipedia Basel ist eine Großstadt mit derzeit ca. 176.000 Einwohnern im Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Schweiz; nach Zürich und Genf ist Basel heute die drittgrößte Stadt der Schweiz (Kartenskizze 'Schweiz', M. Dörrbecker 2012, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0 und aktuelle Karte 'Großraum Basel', Lencer 2007, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0).

 

Im Laufe ihrer Stadtgeschichte beherbergte die Stadt Basel drei jüdische Gemeinden.

Die Ursprünge der ersten mittelalterlichen Gemeinde liegen im Dunkeln; vermutlich bestand sie bereits im 11.Jahrhundert. Urkundlich nachweisbar sind Juden in Basel aber erst seit 1212/13. Die ersten Familien zogen größtenteils aus oberrheinischen Städten wie Rheinfelden, Schaffhausen und Laufenburg und anderen Orten hierher. Die Baseler Juden – „Kammerknechte" des Kaisers - besaßen damals bereits eigene Gemeindeeinrichtungen wie eine Synagoge mit Rabbiner, ein rituelles Bad und einen Friedhof. Dieser erste jüdische Friedhof wurde vermutlich Anfang des 13.Jahrhunderts vor der Stadt - im Bereich des heutigen Petersplatzes - angelegt. Die ältesten noch erhaltenen Grabsteine stammen aus den 1220er Jahren. Im Zuge der Verfolgungen Mitte des 14.Jahrhunderts wurde der Friedhof zerstört: die Grabsteine wurden etnfernt und bei der Ummauerung der Stadtbefestigung verwendet.

Ob die Judenschaft ghettoartig innerhalb der Stadtmauern gelebt hat, ist umstritten; sicher ist aber, dass sie am Rindermarkt und den umliegenden Straßen wohnte; dort befand sich auch die Synagoge, erstmals 1290 erwähnt.

Die Juden Basels – sie bestritten ihren Lebensunterhalt damals zumeist als Geldverleiher und Münzwechsler – waren immer wieder der Hetze christlicher Kreise, insbesonders durch Angehörige des Bettelordens (‚Mendikaten‘) ausgesetzt; auch die städtische Obrigkeit konnte auf Dauer den jüdischen Familien keinen verlässlichen Schutz gewähren. Im Pestjahr 1349 brach dann eine erste Katastrophe herein. Die blutigen Verfolgungen hatten auch hier das Ziel, die unerwünschte jüdische Konkurrenz im Kreditgeschäft auszuschalten; besonders die Baseler Zünfte spielten hier eine unrühmliche Rolle. Inszeniert wurde der Basler Pogrom insbesondere von den städtischen Kreisen, die bei den jüdischen Geldverleihern verschuldet waren und auf diese Weise ihrer finanziellen Verpflichtungen ledig wurden.

Aus der Baseler Chronik des Christian Wurstisen (um 1580): „ ... der Pöfel über die Juden also ergrimmet war, das sie den Raht zwungen zu schwören, die Juden zu verbrennen und in 200 Jahren keinen mehr in die Stadt einsitzen zu lassen. Also wurden sie nach Wienachten des 1348 Jahrs in eine Ow (=Insel) des Rheins in ein höltzen Häuslein zusammen gestossen und jämmerlich im Rauch versticket. Ihren Begräbnissen ... wurden zerstöret, die aufgerichteten Grabstein mit den Hebräischen Epitaphien (= Grabinschriften) nachmalen zermetzet und die Mauern des inneren Stadtgrabens damit bedeckt."  

                  eine Judenverbrennung - aus Schedelsche Weltchronik von 1493 (Abb. aus: wikipedia.org, gemeinfrei)

Die Zahl der bei lebendigem Leibe verbrannten Juden ist nicht bekannt. Diejenigen, die durch eine Taufe ihr Leben zu retten versuchten, wurden später - unter der Anklage der Brunnenvergiftung – durch Folter zu Geständnissen gezwungen und anschließend hingerichtet. Auch zahlreiche jüdische Kinder waren zwangsgetauft und in Klöster gesteckt worden, wo sie aber überleben konnten.

Anm.: Am 675. Jahrestag des Pogroms, am 16. Januar 2024, wurde nun zum ersten Mal mit einer Gedenkfeier an das Ende der ersten Basler jüdischen Gemeinde erinnert (!)

Der jüdische Friedhof – er befand sich beim heutigen Kollegiengebäude der Universität – wurde zerstört, die nahezu 600 Steine abgeräumt und zweckentfremdet, indem sie teilweise anderswo verbaut wurden.

Nur wenige Jahre nach der gewaltsamen Vernichtung der ersten jüdischen Gemeinde in Basel bildete sich ab den 1360er Jahren eine neue. Diese Juden waren - mit wenigen Ausnahmen - aus dem Oberelsass zugewandert, so z.B. aus Kaiserberg, Sulz, Colmar, Rufach, Reichenweiler und anderen Ortschaften; auch sie standen unter kaiserlichem Schutz; denn ein Erlass von 1365 garantierte ihre Unantastbarkeit innerhalb der Stadt und gebot dem Baseler Stadtrat, für ihre Sicherheit einzustehen. Die kleine Gemeinde - sie war wieder im Bereich der Gerbergasse angesiedelt - besaß im Grünpfahlgässlein eine Synagoge, aber zunächst keinen Friedhof; dieser wurde dann 1394 am Aeschengraben neu angelegt.

Aus Angst vor erneuten Verfolgungen im Zusammenhang mit gewaltsamen Schuldentilgungen verließen die meisten Juden gegen Ende des 14.Jahrhunderts die Stadt. Dies war das Ende der zweiten, nur knapp vier Jahrzehnte bestehenden jüdischen Gemeinde.

 Ansicht von Basel – hist. Stich von David Herrliberger, um 1760 (Abb. aus: wikipedia.org, gemeinfrei)

 In den folgenden vier Jahrhunderten gab es dann - von wenigen Ausnahmen abgesehen - keine dauerhafte Anwesenheit von Juden. Nur zur Abwicklung von (Geld-)Geschäften durften sie sich kurzzeitig innerhalb der Stadtmauern aufhalten; zudem gewährte ihnen die Stadt temporären Schutz während kriegerischer bzw. gewalttätiger Auseinandersetzungen in der Region, so z.B. während der Revolutionswirren des Sommers 1789, als mehrere hundert jüdische Bewohner aus grenznahen südelsässischen Dörfern in das sichere Basel flüchteten.

Anm.: Ganz in der Nähe von Basel, im oberelsässischen Hegenheim, entwickelte sich im 18.Jahrhundert eine große jüdische Gemeinde, die um 1785 mehr als 400 Mitglieder zählte. Fünfzig Jahre später hatte sich ihre Zahl bereits mehr als verdoppelt.

[vgl.  Hegenheim (Elsass)]

Obwohl Basel über Jahrhunderte hinweg ohne Präsenz von Juden war, war die Stadt Standort des frühen hebräischen Buchdrucks; zudem erreichte hier die Hebraistik mit der Gelehrtenfamilie Johannes Buxtorf eine Blüte. Dessen wichtigstes Werk war das „Lexicon chaldaicum talmudicum et rabbinicum“, das von seinem Sohn - ebenfalls Lehrstuhlinhaber der hebräischen Sprache an der hiesigen Universität - vollendet wurde und 1640 Basel erschien.

Die dritte jüdische Gemeinde in Basel wurde im ersten Jahrzehnt des 19.Jahrhunderts gegründet, vermutlich im Jahre 1805. Als erster Jude hatte 1800 der aus dem Oberelsass stammende Leopold Levy die Niederlassungsbewilligung für Basel erhalten. Hier bewirtschaftete er die in der Schnabelgasse gelegene ‚Judenherberge’ und eine kleine Gastwirtschaft. Weitere jüdische Familien zogen in den Jahren bis 1810 zu, fast ausnahmslos aus dem Sundgau. Allerdings mussten diese in der Anfangszeit vielfältige Widerstände überwinden, die ihnen von der einheimischen Bevölkerung entgegengebracht wurden. Ab den 1830er Jahren versuchte die Stadt Basel - hier vor allem diejenigen Bürger, die in den Juden eine lästige Konkurrenz für Handel und Gewerbe sahen - die Zahl der hier lebenden Juden zu reduzieren, indem sie verfügte, dass nur unverheiratete Söhne in Basel ansässig bleiben konnten. Erst um 1845 setzte mit der neuen Niederlassungsgesetzgebung eine gegenläufige Bewegung ein.

Im Zusammenhang mit den revolutionären Unruhen des Jahres 1848 und den damit auch verbundenen Gewalttätigkeiten, die die Juden der elsässischen Dörfer und anderer in starkem Maße trafen, flüchteten sich zahlreiche Juden ins sichere Basel.

Aus der „Baseler Zeitung” vom 2.März 1848: “ ... Von Tag zu Tag flüchten sich mehr elsässische Israeliten mit Hab und Gut nach unserer Stadt. Mehreren benachbarten Dörfern drohen ganze Banden von Gesindel, welche den gegenwärtigen Zeitpunkt allgemeiner Aufregung und die Entfernung der Truppen aus dem Elsaß benützen, mit Feuer und Plünderung. Das Dorf Hagenthal wurde bereits von solchen Banden heimgesucht. Die Bewohner Hegenheims flüchteten sich nach Allschwil (Baselland). ...”  Nachdem die Juden zunächst einen kleinen Betraum genutzt hatten, mieteten sie später ein Gebäude auf dem Heuberg und richteten hier einen Betsaal ein, der für rund 40 Jahre gottesdienstlicher Mittelpunkt der Gemeinde blieb. Nach dem Ankauf eines Hauses am Unteren Heuberg 21 wurde hier am 4.September 1850 die neue Synagoge eingeweiht, die über ca. 70 Plätze verfügte.

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Bethaus am Unteren Heuberg - Gemälde von Johann Jakob Schneider 1848 und Bildausschnitt (aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0 und alemannia-judaica.de)

Infolge verstärkter Zuwanderung von Juden aus dem nahen Elsass war die Synagoge am Unteren Heuberg zu klein geworden, sodass die Gemeinde einen Neubau plante, der in den Jahren 1867/1868 realisiert wurde.

                             Bauentwurf für die Synagoge Basel (aus: swissinfo.ch)

https://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20281/Basel%20AZJ%2018061867.jpg https://www.alemannia-judaica.de/images/Images%2065/Basel%20Israelit%2030091868.jpg

aus: "Allgemeine Zeitung des Judentums" vom 18.Juni 1867  und  "Der Israelit" vom 30.September 1868

Die Einweihung dieser ca. 400 Plätze umfassenden Synagoge auf einem Areal in der Eulerstraße/Leimenstraße erfolgte im September 1868 in Anwesenheit städtischer, kantonaler und geistlicher Vertreter. Als Festredner amtierten die Rabbiner Moise Nordmann aus Hegenheim und Dr. Meyer-Kayserling aus dem aargauischen Lengnau. Über die neue Synagoge berichteten die „Basler Nachrichten”: „ ... Diese neue Synagoge ist kein imponierender Bau, aber die schönen Verhältnisse desselben sowie die zahlreiche, zum Teil reiche Ausschmückung im Innern machen den Totaleindruck zu einem durchaus günstigen. Es ist nicht das erste und nicht das zweite Bethaus, das die Israeliten hier aufgerichtet; im Mittelalter ist es ihnen in Basel nicht besser gegangen als in anderen Städten: wiederholt sind ihre Heiligtümer zerbrochen worden. Umso lebhafter ist die Freude und der Dank der jetzigen Generation über die Freiheit der Religionsübung. Wir wollen ... hoffen, dass die hiesigen Israeliten ihrer Synagoge durch viele Jahrhunderte sich werden ungestört erfreuen können, und dass nie mehr der finstere Geist Meister wird, der es für ein Gebot ansieht, die zu verfolgen, welche Gott auf andere Weise verehren. “ Anfang der 1890er Jahre wurde die Synagoge vergrößert und um eine zweite Kuppel erweitert.

                 https://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20243/Basel%20Synagoge%20150.jpg      

           Synagoge in Basel vor und nach dem Umbau, hist. Aufn. um 1890 und hist. Postkarte (um 1900)

Über die Wiedereinweihung der Synagoge berichtete die Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. September 1892 wie folgt: „ Basel, 16. Sept. Gestern fand hier die Einweihung der Synagoge statt. Der Bau derselben hatte 15 Monate gedauert, doch war durch die Opferwilligkeit einer Anzahl Gemeindemitglieder es erreicht worden, daß der Bau an Sabbat und Festtagen ruhte, in unserer Zeit des religiösen Niederganges ein schöner Kiddusch HaSchem (= Heiligung des Gottesnamens). Über die Feier selbst entnehmen wir den „Basler Nachrichten“, einem der angesehensten schweizerischen Blätter, folgende Schilderung:  
'Es ist ein recht stattliches Gotteshaus, das sich die hiesige israelitische Gemeinde an der Eulerstraße gebaut hat, ein Werk, das nicht bloß seinen Urhebern Ehre macht, sondern das auch der Stadt zur Zierde gereicht. Der frühere Kuppelbau, der etwa 210 Sitzplätze faßte, ist durch eine große Erweiterung zu einer Halle umgeschaffen worden, in der nun 560 Personen bequem Raum finden. Zwei Kuppeln überragen das in geschmackvoll einfachem, maurisch-byzantinischem Styl erbaute Haus. Die beiden Seitenschiffe sind durch Säulenreihen vom Mittelschiff getrennt. Eine Galerie auf den beiden Längsseiten und auf der hintern Seite gegenüber dem Allerheiligsten ist den Frauen angewiesen. Eine obere Galerie auf der Rückseite ist zu Aufnahme der Orgel bestimmt, falls eine solche angeschafft werden sollte. Das Licht fällt durch farbige Fenster in die Synagoge und erzeugt schon beim Eintritt eine feierlich-ernste Stimmung. ...“          
(Der gesamte Zeitungsbericht ist wesentlich länger)

Auf Grund einer großzügigen Spende des damaligen Präsidenten der Gemeinde, des Bankiers Jules Dreyfus-Brodsky, konnte die Baseler Gemeinde im Jahre 1909 den Bau eines Gemeindehauses mit einer Tagessynagoge (sog. „Kleine Synagoge) und einem Gemeindesaal realisieren.

Thora-Wimpel aus Basel (Jewish Museum New York)

Bis ins ausgehende 19.Jahrhundert wurden die verstorbenen Baseler Juden auf dem jüdischen Friedhof von Hegenheim beerdigt. Nach langwierigen Verhandlungen und auch Auseinandersetzungen innerhalb der Gemeinde konnte im Jahre 1903 der jüdische Friedhof an der Burgfelder Straße seiner Bestimmung übergeben werden. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte wurde das Areal ständig erweitert. In den Jahrhunderten zuvor mussten verstorbene Baseler Juden im elsässischen Hegenheim beerdigt werden.

Arthur Cohn (geb. 1862 in Flatow/Preußen) – Sohn des dortigen Rabbiners - übte als erster hauptamtlicher Rabbiner der Israelitischen Gemeinde Basel von 1885 bis 1925 dieses Amt aus. Nach Besuch des Rabbiner-Seminars in Berlin und seiner Promotion wirkte Dr. Arthur Cohn zunächst in verschiedenen Schweizer Gemeinden und prägte durch sein Festhalten am orthodoxen Judentum die Entwicklungen dort. Nach zunächst seinem Eintreten für die Ideen des Zionismus wandte er sich aber bald davon ab, da er dessen mangelnde religiöse Ausrichtung kritisierte. Vielmehr engagierte er sich fortan an führender Stelle bei der Gründung der orthodoxen Organisation „Agudat Israel“ (1912 gegründet in Kattowitz).

Dr. Arthur Cohn starb 1926 in Basel.

 

Ein langjähriger Rabbiner der Gemeinde Basel war der aus Hatten (Elsass) stammende Arthur Ephraim Weil (geb. 1880). Nach seinem Abitur besuchte er das orthodoxe Rabbinerseminar in Berlin. Nach seiner Promotion an der Universität Straßburg (1907) arbeitete er zunächst als Religionslehrer in Paris; danach leitete er von 1912 bis 1925 die Religionsschule der Israelitischen Straßburger Gemeinde. Gleichzeitig übte er auch das Rabbinat in Bischheim aus. In den drei Jahrzehnten von 1926 bis 1956 war Dr. Arthur Weil Gemeinderabbiner in Basel. Er starb 1959; sein Grab findet man auf dem Israelitischen Friedhof in Basel.

Sein Nachfolger war Rabbiner Leo Adler, der bis 1979 amtierte.

 

Juden in Basel:

                                       jüdische Bevölkerung insgesamt                                Gemeindeangehörige

       --- 1805                                                    70 Juden

    --- 1808            128 Juden (in 22 Familien)              --

    --- 1815            198    "  (in 35 Familien)               ?

    --- 1837            126 (  "  (in 13 Familien)

    --- 1841            ?   (11 Familien)

    --- 1850            107 Juden                               14 Juden,

    --- 1860            172   "  ,                               ?

    --- 1868             ?                                      50 Juden,

    --- 1870            503 Juden,                               ?

    --- 1880            830   "  ,                               ?

    --- 1888          1.086   "  ,                               ?

    --- 1890             ?                                     225 Juden,

    --- 1900          1.897   "  ,                               ?

    --- 1910          2.440   "  ,                             415 Juden,

    --- 1920          2.516   "  ,                             491   "  ,

    --- 1930          2.570   "  ,                             573   "  ,

    --- 1940/41       2.854   "  ,                             639   "  ,

    --- 1950          5.564*  "  * = Kanton Basel              742   "  ,

    --- 1954                                                   807   "  ,

    --- 1994                                             ca. 1.700   "  .           

Angaben aus: Theodor Nordemann, Zur Geschichte der Juden in Basel, S. 63 und S. 85

                     Basel. Marktplatz mit Rathaus Marktplatz - Postkarte um 1900 (Abb. aus: swiss.nailizakon.com)

 

Während die jüdische Bevölkerung Basels sich bis Ende des 19.Jahrhunderts fast ausschließlich aus Elsässer Immigranten und deren Nachkommen zusammensetzte, erhielt sie in den Folgejahrzehnten einen starken Zuwachs aus Deutschland, insbesondere aus Baden, und - infolge von Pogromen - auch aus osteuropäischen Ländern. Vor allem diese „Ostjuden“ - um 1910 waren es etwa 600 - bildeten in Basel eigene religiöse Gemeinschaften. Ende 1927 wurde die Gemeinde der Israelitischen Religionsgesellschaft Basel ins Leben gerufen, die aus der Verbindung zweier Betgemeinschaften mit dem Verein „Schomrei Schabbos“ („Wächter des Schabbat“) hervorgegangen war und in der 1929 eröffneten Synagoge in der Ahornstraße ihren religiösen Mittelpunkt hatte.

       https://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20281/Basel%20CV%2026091929.jpgaus: "CV-Zeitung" vom 26. Sept. 1929

Von 1905 bis 1922/1923 passierten Basel Jahr für Jahr viele Tausende jüdischer Flüchtlinge aus Osteuropa; somit war die Stadt damals einer der zentralen Orte, die Juden auf ihrem Weg zu den französischen Atlantikhäfen durchquerten. Die Flüchtlinge, die aus Russland, Rumänien und Galizien stammten, hielten sich hier aber nur kurzzeitig auf. Auf Grund ihrer großen Zahl gab es seit 1906 in Basel ein Auskunftsbüro, das mit dem Ziel gegründet worden war, das „jüdische Reise-Elend“ in Folge der „fluchtähnlichen Volkswanderung” aus Osteuropa zu verringern. Gegen Mitte der 1930er Jahre setzte dann auch eine Zuwanderung deutscher Juden ein, die vor dem NS-Regime geflüchtet waren. Bereits Ende der 1920er Jahre hatte die ‚antisemitische Welle’ auch die Schweiz erfasst, und insbesondere in der deutschsprachigen Schweiz versuchte die Propaganda, die nicht-jüdische Bevölkerung aufzuhetzen. Von Basel aus agitierte der Buchdrucker Adolf Alt-Hermann, der mit einer Plakataktion die gesamte Schweiz mit nationalen, antijüdischen Parolen überziehen wollte. Durch eine Intervention der jüdischen Gemeinde Basel konnte dies aber auf dem Gerichtsweg verhindert werden. Wiederholt fanden Anfang der 1930er Jahren in Basel judenfeindliche Zusammenkünfte statt; auch die „Basler Zeitung” tendierte zu einer antisemitisch gefärbten Berichterstattung. Doch nach dem sog. „Anschluss“ Österreichs und nach Kriegsbeginn verloren die Antisemiten in der Schweiz jegliche Resonanz in der Bevölkerung.

Der im Jahre 1903 eingeweihte israelitische Friedhof von Basel – im Westen der Stadt nahe der Grenze zu Frankreich gelegen – weist heute ca. 3.700 Grabstätten auf.

Israelitischer Friedhof BaselIsraelitischer Friedhof Basel.JPG

Zugang zum Friedhof - Gräberfeld (Aufn. E. 2019, aus: wikipedia.org CC BY-SA 4.0  und  J., 2013, aus: commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0)

Bei Tiefbauarbeiten in der Innenstadt wurden 2018/2020 mehrere jüdische Grabsteine bzw. -fragmente - (vermutlich) aus dem 14.Jahrhundert stammend – entdeckt, die der ersten jüdischen Gemeinde in Basel zugeordnet werden können.

Bedingt durch Überalterung und Abwanderung lebten im Jahre 2005 in Basel und Umgebung nur noch etwa 1.800 Juden. Die Israelitische Gemeinde Basel (IGB) - sie gilt als die erste deutschsprachige jüdische Gemeinde der Welt - ist heute die zweitgrößte in der Schweiz; 1972 hat sie als erste jüdische Gemeinde auf Schweizer Boden die Anerkennung als öffentlich-rechtliche Körperschaft erhalten. Als sog. Einheitsgemeinde umfasst die IGB jüdische Mitglieder jeglicher religiöser Ausrichtung. Die neuzeitliche israelitische Gemeinde Basel feierte im Jahre 2005 ihr 200jähriges Bestehen.

 Basel Synagoge.jpg Große Synagoge Basel (Aufn. A. Schwarzkopf, 2011, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0)

Neben der Israelitischen Gemeinde Basel (IGB) und der orthodoxen Israelitischen Religionsgesellschaft gibt es in Basel seit 2002 den Verein „Chabad Lubawitsch“; sein Domizil ist seit 2012 ein Gebäude in der Ahornstraße.

Eingang JMS  In der Kornhausgasse in Basel befindet sich das Jüdische Museum der Schweiz (Aufn. JMS, 2016, aus: wikipedia.org, CC BY-SAA 4.0). Es wurde 1966 als erstes jüdisches Museum im deutsch-sprachigen Raum nach 1945 eröffnet; initiativ für dessen Schaffung waren Mitglieder des jüdischen Vereins Espérance. In der Präsentation werden vor allem rituelle Gegenstände gezeigt, die jüdisches Brauchtum und Religiosität veranschaulichen. Die meisten Schaustücke stammen aus jüdischen Landgemeinden der Schweiz; so befindet sich unter den musealen Schaustücken u.a. auch eine Beschneidungsbank aus dem ausgehenden 18.Jahrhundert.

Beschneidungsbank (Aufn. LGJMS, 2020, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0) Brit milah bench.jpg

Tora shrine from Solothurn.tif Ein hier gezeigter Thora-Schrein stammt aus der jüdischen Gemeinde von Solothurn (Aufn. LGJMS, 2020, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0).

Von der Geschichte der Juden Basels legen Grabsteine, Dokumente und hebräische Druckwerke Zeugnis ab.

undefinedPapierfähnchen zu Simchat Tora, um 1900 (Abb. LG, aus: wikipedia.org, CCBY-SA 4.0)

Das Museum zeigt auch Dokumente des 1.Zionistenkongresses. Seit 1897 wurde Basel durch Folgekonferenzen geprägt. Die insgesamt zehn Kongresse, die in Basel abgehalten wurden, führten bedeutende jüdische Persönlichkeiten in die Stadt.

 Theodor Herzl (1860-1904)      Der erste im Baseler Stadtcasino am Barfüßerplatz abgehaltene Zionistische Weltkongress unter Leitung von Theodor Herzl im Jahre 1897 – anwesend waren ca. 200 Juden aus aller Welt - wurde mit dem sog. „Baseler Programm“ abgeschlossen, das sich dazu bekannte, „für das jüdische Volk eine öffentlich-rechtlich gesicherte Heimstätte in Palästina zu schaffen.

Programm-Punkte von 1897 (aus: wikipedia.org, gemeinfrei)

  Kongress Basel, hist. Aufn. (לשכת העיתונות הממשלתית, aus: wikipedia.org, CCO)

Anm.: Bis zur Staatsgründung Israels fanden insgesamt 22 Zionistenkongresse statt.

Die jüdische Buchhandlung Goldschmidt in Basel ist die älteste im deutsch-sprachigen Raum; ihre Gründung durch Pessach Meir Goldschmidt (1876-1923) reicht ins Jahr 1902 zurück und kann auf drei Generationen im Besitz der Gründerfamilie zurückblicken.

Derzeit sind Planungen angestoßen, das Jüdische Museum - es hat sein Domizil derzeit noch in der Kornhausgasse - an einem neuen Standort (in der Stadtmitte) zu verlegen; vorgesehen ist der Umzug in ein Gebäude in der Vesalgasse, das ehemals als Tabaklager genutzt worden war (Stand 2021).

Überlegungen, auch in die Gehwege von Basel sog. "Stolpersteine" zu verlegen, sind jüngst (2021/22) vom "Verein Stolpersteine Schweiz" realisiert worden; an sieben Standorten sind nun neun messingfarbene Gedenkquader zu finden (Stand 2024).

   undefined undefined undefined undefinedSteine für Edmée Hirsch-Ditisheim und für die Jüdinnen Rebekka, Johanna und Margot Braunschweig in der Hegenheimerstraße (Abb Chr. Michelides 2022, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0)

 

Erstmals seit der Auslöschung der mittelalterlichen jüdischen Gemeinde Basel fand jüngst eine öffentliche Gedenkveranstaltung im Rathaus der Stadt statt, die an den Pogrom vor 675 Jahren erinnert. Zudem wurden auch Überlegungen bekannt, im einstigen Wohngebiet der Baseler Juden ein Denkmal bzw. eine 'Gedenkinstallation' zu errichten (Stand 2024).

 

 

In Riehen wurde 2021 eine sog. „Stolperschwelle“ an der Basler Grenze (am Grenzübergang Riehen-Lörrach) verlegt, die an die vielen tausend Menschen erinnert, die auf der Flucht vor dem NS-Terror vergeblich um Einlass in die Schweiz baten.

Stolperschwelle für abgewiesene Juden und Jüdinnen an der Basler Grenze

Die Inschrift auf der „Stolperschwelle“ trägt den ff. Text: „VON HIER AUS WURDEN 13 JÜDINNEN UND JUDEN AM 23.11.1938 VON SCHWEIZER POLIZISTEN UND GRENZWÄCHTERN DER GESTAPO AUSGELIEFERT. IM GEDENKEN AN ÜBER 30.000 MENSCHEN, DIE IN IHRER NOT IN DER SCHWEIZ RETTUNG SUCHTEN UND UM ASYL GEBETEN HATTEN – VERGEBLICH.
DIE SCHWEIZ TRÄGT EINE MITSCHULD AN IHREM SCHICKSAL.“

 

 

https://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20315/Zwingen%20Friedhof%20010.jpg Von 1573 bis 1673 war der „Judenacker“ in Zwingen (der Ort liegt etwa 15 Kilometer südlich von Basel) die Begräbnisstätte für die im Bistum Basel wohnhaft gewesenen Juden; hunderte Juden und Jüdinnen aus der Region Basel sollen hier ihre letzte Ruhe gefunden haben. Nach der Anlage des Friedhofs in Hegenheim (1673) wurde der Friedhof in Zwingen dann aufgegeben. In den Folgejahrhunderten wurde der Friedhof in Zwingen völlig zerstört: Grabsteine wurden für Bauzwecke verwendet und das Gelände andersweitig genutzt.

Im Jahre 1995 schuf der Schweizerische Israelitische Gemeindebund in unmittelbarer Nähe des einstigen Friedhofs eine kleine Gedenkstätte, die die Erinnerung an diese längst vergessene Begräbnisstätte wachhalten soll. Der einzig erhaltengebliebene Grabstein aus dem Jahre 1641 für ‚Frau Serle der Tochter von Reb Josef‘ dient seit 1995 als Gedenkstein für diesen alten Friedhof.

   File:Judenacker Zwingen 2.jpgDenkmal im "Judenacker" (Aufn. K. 2021, aus: wikipedia.org, CCO)

Eine auf einem Felsblock angebrachte Tafel trägt die folgende zweisprachig (deutsch/hebräisch) abgefasste Inschrift:

Jüdischer Friedhof Zwingen (Judenacker)

Hier ruhen Gebeine der jüdischen Bevölkerung des Laufentals aus den Jahren 1573 – 1673. Während diesen 100 Jahren lebten die Juden in diesem Tal in Ruhe, bis zu ihrer Vertreibung im Jahre 1674. Dank der Grosszügigkeit der Gemeinde Zwingen kann der „Judenacker“ auf alle Zeiten erhalten bleiben.

Die Wiederinstandstellung erfolgte durch den Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund imJahre 1995

 

 

 

In Liestal ist der Aufenthalt von Juden bereits im 14.Jahrhundert nachweisbar. Doch besaßen sie hier kein Niederlassungsrecht, sondern durften nur zu Handelszwecken vorübergehend anwesend sein.

Eine israelitische Gemeinde gab es in Liestal erst seit 1871. Von den im Kanton Basel-Land lebenden ca. 130 Juden (1870) betrug der Zahl der im Bezirk Liestal ansässigen Israeliten etwa 60 Personen. Um die Jahrhundertwende erreichte ihre maximale Zahl etwa 100 Personen. In der Zeit des Ersten Weltkrieges gehörten der Gemeinde ca. 75 Personen (in 18 Familien) an. Am Ort war ein Betsaal (im Restaurant 'Eintracht') und eine Religionsschule. Zur Besorgung religiös-ritueller Belange der Gemeinde war zeitweise ein Lehrer angestellt, der zugleich auch als Vorbeter und Schochet tätig war.

https://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20280/Liestal%20CH%20Israelit%2024101907.jpg Stellenanzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24.10.1907

Verstorbene wurden zunächst auf den jüdischen Friedhöfen in Endingen/Lengnau oder Hegenheim, ab 1902 auf dem Friedhof in Basel begraben.

https://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20280/Liestal%20CH%20Israelit%2021051879.jpgaus: "Der Israelit" vom 21.5.1879

Der Gasthof 'Zum Falken' war bis zum Ersten Weltkrieg ein bevorzugter Ort für festliche Anlässe jüdische Familien aus dem Elsass.

Mitte der 1950er Jahre löste sich die Gemeinde auf.

 

 

 

In Delsberg (frz. Delémont) - Hauptort des Kantons Jura mit derzeit knapp 13.000 Einw., ca. 30 Kilometer südwestlich von Basel gelegen – sind vereinzelt jüdische Bewohner bereits im Spätmittelalter nachweisbar. Die Gründung einer neuzeitlichen jüdischen Gemeinde erfolgte 1834, nachdem Zuzüge jüdischer Familien aus Orten des Südelsass erfolgt waren. Zu Beginn des 20.Jahrhunderts lebten in Delsberg ca. 20 Familien mosaischen Glaubens, die als Kaufleute und Viehhändler ihren Lebenserwerb bestritten. Im Jahre 1911 konnte die kleine Gemeinde ihren Synagogenneubau einweihen; in den Jahrzehnten zuvor hatten gottesdienstliche Zusammenkünfte in Privathäusern bzw. in der Orangerie des Schlosses stattgefunden. In der Zeitschrift „Der Israelit“ vom 5. Oktober 1911 wurde darüber berichtet:

Delsberg (Kanton Bern), Schweiz, 1. Okt. Die hiesige Gemeinde, die nur aus 20 Familien besteht, hat andere größere beschämt, indem sie durch ihre Opferwilligkeit es dahin gebracht hat, eine kleine, aber schöne Synagoge zu errichten, deren Baukosten 30.000 Frs. betrogen. Die Synagoge, an der Straße gelegen und im orientalischen Stil gebaut, enthält 40 Männer- und ebenso viel Frauenplätze. Zur Einweihung, die am 20. Septbr. stattfand, waren der Vizepräsident Advokat Gotschel, ein Glaubensgenosse, der Maire Zurbrugg, ferner Vertreter der Bürger, des Gemeinderates, der katholischen und evangelischen Kirche erschienen. Die Einweihungsrede hielt (Delsberg liegt im französischen Jura) Herr Rabbiner Dr. Cohn von Basel in französischer Sprache. Der gesangliche Teil hatte Herr Oberkantor Drujan von Basel übernommen. Der Parnes der Gemeine, Herr Albert Schmok, begrüßte die Behörden und der Maire gab in längerer Rede seiner Freude über das Aufblühen der jüdischen Gemeinde und über ihre schöne Synagoge, die eine Zierde der Stadt sei, Ausdruck.   

Zu den rituellen Einrichtungen der Delsberger Gemeinde gehörten eine winzige Religionsschule, ein Frauenbad und ein Begräbnisgelände. Die jüdische Gemeinde in Delsberg blieb stets relativ klein. In den 1980er Jahren war die Zahl der Gemeindeangehörigen so gering, dass kein Gemeindeleben mehr möglich war.

Anm.: Im Jahre 1999 erreichten die Synagoge und die wenigen noch in Delsberg/Delémont lebenden jüdischen Einwohner über den Film des Schweizers Franz Rickenbach „Une synagogue à la campagne“ (deutscher Titel: „Eine Synagoge zwischen Tal und Hügel“) einen gewissen Bekanntheitsgrad.   
Um die Jahrtausendwende erfolgte eine umfassende Restaurierung des Synagogengebäudes.

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Synagoge von Delsberg/Delémont (Aufn. Roland Zumbuehl, 2006, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0)  und Karton-Modell (aus: ebay.de)

 

 

 

Weitere Informationen:

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Arthur Wolf, Die Juden in Basel. 1543 - 1872, Basel 1909

Achilles Nordmann, Geschichte der Juden in Basel seit dem Ende der zweiten Gemeinde bis zur Einführung der Glaubens- und Gewissensfreiheit. 1379 - 1875, in: "Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde", Band 13/1914, S. 1 - 190

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Robert Bergmann (Red.), Der Kanton Basel plant ein Denkmal für die Opfer des Judenpogroms von 1339, aus: "Badische Zeitung“ vom 18.1.2024 (Anm. Jahresangabe in der Überschrift ist falsch!)

Mischa Liatowwitsch (Red.), Nach dem Massaker der Hamas nahmen die antisemitischen Vorfälle in der Schweiz zu: „Free Palestine“ auf dem Friedhof meiner Großeltern, in: „Neue Zürcher Zeitung“ vom 11.2.2024