Eisenstadt (Burgenland/Österreich)
Die Freistadt Eisenstadt mit derzeit ca. 13.500 Einwohnern ist die Landeshauptstadt des österreichischen Bundeslandes Burgenland (Kartenskizzen 'Österreich' mit Eisenstadt rot markiert und 'Burgenland' mit Eisenstadt dunkel eingefärbt, A. 2009, aus: commons.wikimedia.org CC BY-SA 3.0).
In der Mitte des 19.Jahrhunderts lebten auf dem Gebiet des heutigen Burgenlandes mehr als 8.000 Juden; in manchen Orten, wie in Lackenbach, betrug ihr Bevölkerungsanteil zeitweilig sogar mehr als 50 %. 1934 waren in den Ortschaften des Burgenlandes noch knapp 4.000 Juden ansässig.
Anzahl der Juden in Ortschaften des Burgenlandes:
O r t 1735 1857 1880 1920 1934
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Deutschkreutz 222 1.244 476 496 433
Frauenkirchen 193 782 629 399 386
Güssing 31 750 269 94 74
Kittsee 246 376 111 88 62
Kobersdorf 184 600 394 284 172
Lackenbach 449 1.155 666 395 346
Mattersdorf 375 954 712 464 511
Rechnitz 323 815 479 187 170
Stadtschlaining 45 600 312 56 19
Unterberg-E. 600 701 531 260 225
Angaben aus:Hugo Gold (Hrg.), Gedenkbuch der untergegangenen Judengemeinden des Burgenlandes, S. 133/134
Der Begriff „Siebengemeinden“ steht synonym für die israelitischen Gemeinden von Deutschkreutz (Németkeresztur), Eisenstadt (Kismarton), Frauenkirchen (Boldogasszony), Kobersdorf (Kabold), Kittsee (Köpcsény), Lackenbach (Lakompak) und Mattersdorf/Matterburg (Nagymarton).
Eisenstadt (Kismarton), die Hauptstadt des österreichischen Burgenlandes, war einst Sitz und kultureller Mittelpunkt der Fürstenfamilie Esterházy. Im Spätmittelalter befand sich in Eisenstadt die einzige jüdische Gemeinde, die über eine Synagoge, Mikwe und ein Rabbinat verfügte.
Die frühesten, allerdings ungesicherten Hinweise für eine jüdische Ansiedlung in Eisenstadt stammen aus einer Urkunde aus dem Jahre 1296. Mit dem königlichem Privileg des Marktrechts ausgestattet, wurde 1388 den Herren von Hornstein erlaubt, jüdische Familien in Eisenstadt anzusiedeln. In der Folgezeit diente der Ort mehrfach als Zufluchtsstätte vertriebener Juden aus den angrenzenden Regionen; in diesem Zusammenhang nahm der Schutzherr meist eine pro-jüdische Position ein, die ihm finanzielle Vorteile einbrachte. Ein erstes Ghetto im Schlossgrund bildete sich in Eisenstadt während des 16.Jahrhunderts unter dem Pfandherrn Johann von Weispirach (1547-1571) heraus; neben einem Bethaus gab es auch einen eigenen Friedhof und eine Mikwe. Die damalige Judenschaft Eisenstadts lebte in relativ wohlhabenden Verhältnissen.
Zu Beginn des 17.Jahrhunderts fiel Eisenstadt an die Fürstenfamilie Esterházy, die nun die Schutzherrschaft über die hiesigen Juden übernahm. Während der folgenden Jahrzehnte nahm die Zahl der Juden in Eisenstadt erheblich zu; jüdisches Wissen und Gelehrsamkeit wurden gepflegt, so dass Eisenstadt bald Zentrum der kabbalistischen Lehre wurde.
Ansicht von Eisenstadt - Stich um 1680 (Abb. aus: wikipedia.org, gemeinfrei)
Das allgemeine Ausweisungsdekret Leopolds I. von 1671 traf auch die Eisenstädter Judengemeinde; nach dem hastigen Verkauf ihrer Häuser verließen sie ihr Ghetto.
Paul Fürst Esterhazy 1635–1713 (Abb. aus: wikipedia.org, gemeinfrei)
Doch wenig später gelang es dem Fürsten Esterházy, das Siedlungsverbot für Juden in Eisenstadt rückgängig zu machen; eine neue Judengemeinde entstand auf dem vom Fürsten zur Verfügung gestellten Gelände „Am Berg”. In der Nähe des „Meierhof-Grundes” ließ der Fürst Esterházy eine „Judengasse“ anlegen, in der „seine“ Juden in etwa 30 Häusern lebten; das ghettoartige Wohngebiet wurde am Sabbat und an Feiertagen durch zwei Tore bzw. eiserne Ketten verschlossen. Die neuangesiedelten Juden verdienten ihren Lebenserwerb durch Handel mit Landesprodukten, so im Textil-, Wein- und Viehhandel. Durch den Zuzug weiterer aus Wien und Mähren vertriebener Familien erhöhte sich die Zahl der in Eisenstadt lebenden Juden. Kriegsereignisse bzw. Aufstände fügten zu Beginn des 18.Jahrhunderts auch der Judenschaft Eisenstadts großen Schaden zu; nach Niederbrennung des Ghettos und zeitweiligem Aufenthalt in anderen Städten kehrten um 1715/1720 jüdische Familien wieder nach Eisenstadt zurück und bauten die jüdische Gemeinde wieder auf. Besondere Verdienste erwarb sich dabei Samson Wertheimer, Oberhoffaktor Kaiser Leopolds und Landesrabbiner von Ungarn. Dieser beauftragte den von ihm eingesetzten ersten Eisenstädter Rabbiner Mram Asch mit dem Wiederaufbau der Gemeinde.
Im Jahre 1717 kam Meir ben Isak (aus Polen stammend) nach Eisenstadt; hier wurde er zum ersten und wohl bedeutendsten Rabbiner und Gelehrten der später weltberühmten jüdischen Gemeinde und ging als Meir Eisenstadt (hebr. “MaHaRaM Asch“) in die Geschichte ein. Berühmt wurde er als strenger Verteidiger jüdischer Traditionen; sein bekanntestes Werk ist die Responsensammlung „Panim Me’irot“ („Leuchtendes Antlitz“)*.
* Responsen sind gleichsam richterliche Entscheidungen, die für gläubige Juden verbindlichen Charakter haben.
Im Jahre 1725 erreichte die jüdische Bevölkerung nach dem Zuzug vieler Nikolsburger Glaubensgenossen, deren Wohnbezirk bei einem Großfeuer 1719 vernichtet worden war, die Zahl von 112 Familien.
„Judengasse“ in Eisenstadt (Archiv Eisenstadt)
1732 wurde das Eisenstädter jüdische Viertel in die autonome „Groß-Gemeinde Unterberg-Eisenstadt” umgewandelt. Bauliche Reste existieren heute noch; zu diesem gehörten auch zwei jüdische Friedhöfe, deren Grabsteine teilweise noch erhalten sind. Im Jahre 1795 wurde das jüdische Viertel durch einen verheerenden Brand weitgehend zerstört. Was an materiellen Gütern verschont blieb, fiel zumeist der Plünderung anheim. Doch schon wenige Jahre nach der Brandkatastrophe waren die meisten Gebäude - so die Synagoge, das Badehaus, das Spital, das Lehrerhaus u.a. - neu errichtet worden.
Nach der Revolution von 1848 und damit dem Ende des Abhängigkeitsverhältnisses vom Hause Esterházy waren aus den Schutzjuden gleichberechtigte Staatsbürger geworden. Im Jahre 1871 gründeten sie als „Israeliten-Gemeinde Eisenstadt“ die selbstständige „Großgemeinde Unterberg-Eisenstadt“ mit eigenem Bürgermeister und Amtmann an der Spitze. Mit einer über die Straße gespannten Kette wurde am Shabbat das Judenviertel - für alle sichtbar - von den übrigen Stadtbewohnern "abgesperrt" (siehe hist. Aufn. von 1920 unten).
Ortsschild (Abb. Karl Gruber, aus: commons.wikimedia.org CC BY-SA 4.0)
Im Jahre 1921 war die Gemeinde von Eisenstadt noch die einzig jüdisch-verwaltete Ortsgemeinde der Republik Österreich.
An Stelle eines in den 1690er Jahren errichteten Tempels wurde 1833 ein neuer Synagogenbau eingeweiht, der über eine wertvolle Innenausstattung verfügte.
Synagoge - Aufn. um 1910 (aus: commons.wikimedia, gemeinfrei)
Um 1680 wurde ein Friedhof der Eisenstädter Juden im Anschluss an das jüdische Viertel angelegt, der 200 Jahre später wegen vollständiger Belegung geschlossen wurde; die nachweisbar älteste Datierung eines Steines stammt aus dem Jahr 1679. Danach nutzte man ganz in der Nähe den neuen Friedhof in der Carl Moreau-Straße.
Juden in (Unterberg-) Eisenstadt:
--- 1725 ......................... 112 jüdische Familien,
--- 1735 ..................... ca. 600 Juden,
--- 1785 ..................... ca. 580 “ ,
--- 1836 ......................... 906 “ ,
--- 1840 ......................... 876 “ ,
--- 1857 ......................... 701 “ ,
--- 1880 ......................... 531 “ ,
--- 1900 ......................... 413 “ ,
--- 1910 ......................... 276 “ ,
--- 1923 ......................... 244 “ ,
--- 1934 ......................... 225 “ ,
--- 1938 (Febr.) ................. 446 “ ,
(Okt.) .................. keine,
--- 1945 ......................... 3 jüdische Familien,
--- 1999 ......................... 2 “ “ .
Angaben aus: Hugo Gold (Hrg.), Gedenkbuch der untergegangenen Judengemeinden des Burgenlandes, S. 134
Als sich in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts Juden auch in anderen Städten niederlassen durften, wanderten sie nach und nach aus Eisenstadt ab. Im Gefolge des Zusammenbruchs der Donaumonarchie und der Abtretung des ungarischen Burgenlandes an Österreich (1921) verlagerte sich in Eisenstadt der Siedlungsschwerpunkt der Juden von der Judengasse in die Hauptstraße und an den Hauptplatz, wo sie nun ihre Geschäfte einrichteten; auch bezogen sie Wohnungen außerhalb des ehemaligen Ghettobezirks.
Anm.: Anfang der 1920er Jahre beherbergte das „Wertheimer-Haus“ noch die „Weinhandlung Leopold Wolf’s Söhne“ (rechts im Bild). Im Nebengebäude (dem heutigen Landesmuseum) befand sich die von Sandor Wolf zusammengetragene Judaica-Sammlung.
Der sog. „Anschluss” im März 1938 führte schnell zur Liquidierung der jüdischen Gemeinde von Eisenstadt. Die burgenländischen Juden - so auch die von Eisenstadt - gehörten zu den ersten, die von den Ausweisungsanordnungen der Nationalsozialisten betroffen waren; sie mussten ihre Heimat verlassen und wurden zunächst nach Wien zwangsumgesiedelt. Die Immobilien im jüdischen Viertel wurden „arisiert“, nachdem bereits zuvor der jüdische Stadtteil Unterberg mit der Stadtgemeinde Eisenstadt amtlich wieder zusammengelegt worden war. Die Inneneinrichtung der Synagoge wurde in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 völlig demoliert und die wertvollen Kultgeräte zerstört; danach legte man Feuer. Das Synagogengrundstück wurde verkauft, das Gebäude anschließend ganz abgetragen. Die kleine Privatsynagoge Samson Wertheimers - später im Besitze der jüdischen Familie Wolf - blieb unzerstört; sie bildet heute einen Teil des Jüdischen Museums in Eisenstadt. Ein Teil der Grabsteine des jüdischen Friedhofs wurde während der Kriegsjahre zertrümmert und zu Straßensperren verwendet. Von Wien aus konnte noch ein Teil der Eisenstädter Juden in der zweiten Hälfte des Jahres 1938 emigrieren; noch bis 1940 retteten sich zahlreiche Familien - nun illegal - ins Ausland. Diejenigen, die nicht ausreisen konnten, wurden in die „Lager des Ostens“ deportiert und kamen zumeist ums Leben. Nachweislich wurden ca. 110 Eisenstädter Juden Opfer des Holocaust; möglicherweise ist deren Anzahl noch deutlich höher.
Nach Kriegsende kehrten nur neun Juden nach Eisenstadt zurück; 1964 zählte man am Ort 16 Personen mosaischen Bekenntnisses. Reste des ehemaligen jüdischen Viertels sind bis heute erhalten geblieben.
Eine Gedenktafel im neu erbauten Gewerkschaftsgebäude erinnert mit der folgenden Inschrift an die Geschichte dieses Ortes:
An dieser Stelle stand der Tempel der jüdischen Gemeinde Eisenstadt,
bis Rassenwahn und nationale Überheblichkeit ihn am 11.November 1938 in Brand steckten.
Der Österreichische Gewerkschaftsbund erwarb das Grundstück und erbaute 1951 bis 1952 dieses Haus. ...
In ihm soll der Geist menschlicher Verbundenheit und brüderlicher Zusammengehörigkeit wirken.
In den 1980er Jahren wurde das Gewerkschaftshaus verkauft; der neue Besitzer, eine Versicherungsgesellschaft, ersetzte die obige Gedenktafel durch eine neue mit der Inschrift:
An dieser Stelle stand die Synagoge der Jüdischen Gemeinde Eisenstadt,
die am 11.November 1938 in der Kristallnacht verwüstet wurde.
2022 wurde am Standort der ehemaligen Synagoge der jüdischen Gemeinde Eisenstadt eine neue Gedenktafel enthüllt.
Bis heute existieren in Eisenstadt zwei jüdische Friedhöfe mit insgesamt ca. 1.300 Grabsteinen, die Zeugnis ablegen von der langen jüdischen Geschichte der Stadt. Auf dem alten, in den Jahren 1679 bis 1874 belegten Friedhof findet man unter den ca. 1.100 Grabstätten auch das Grab des berühmten Rabbiners Meir ben Isaak (1717 als Rabbiner nach Eisenstadt berufen, hier 1744 verstorben), das noch heute von orthodoxen Juden aus aller Welt besucht wird.
alter Friedhof (Aufn. M. 2009, aus: commons.wikimedia.org CC BY-SA 4.0) und Grab des Rabbi Meir ben Isaak (Aufn. V. 2012, aus: commons.wikimedia.org CC BY-SA 3.0)
In einem Großprojekt haben im Jahre 2015 Mitarbeiter des Jüdischen Museums Eisenstadt (fast) alle Gräber des mit 1.082 Grabsteinen (und -relikten) besetzten alten Friedhofsgeländes kartiert, die hebräischen Grabsteininschriften dokumentiert und ins Deutsche übersetzt. Nun sind die hier Begrabenen namentlich erfasst und können jeweils einem bestimmten Grab zugeordnet werden.
Auf dem ganz in der Nähe der alten Begräbnisstätte liegende neue jüdische Friedhof (angelegt 1875) befinden sich ca. 280 Gräber.
Neuer jüdischer Friedhof (Aufn. Steindy, 2015, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0 und Stefan, 2016, aus: commons.wikimedia.org CC BY-SA 4.0)
Im früheren Wertheimer-Haus in Eisenstadt (Ecke Unterbergstraße/Alexander-Wolf-Gasse) befindet sich das 1972 gegründete Jüdische Museum; es war das nach 1945 erste seiner Art in Österreich.
Jüdisches Museum in der sog. „Wertheimer Schul“ (Aufn. A. Kurt, 2011 und DGündel, 2013, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0 at)
Die einflussreichste und bekannteste Familie des jüdischen Viertels in Eisenstadt war die Weinhändlerfamilie Wolf; sie galt als „die burgenländischen Rothschilds“. Die herausragendste Persönlichkeit dieser Familie war der 1871 geborene Alexander (Sandor) Wolf. Das Burgenländische Museum befindet sich heute in einem Flügel des ehemaligen Anwesens der Weinhändlerfamilie Wolf.
SchülerInnen des Gymnasiums Kurzwiese haben jüngst ein Shoa-Denkmal entworfen, das die Erinnerung an ehemalige jüdische Schüler/innen lebendig halten soll. Das "Wandernde Mahnmal" besteht aus 13 Buch-Objekten, die an 13 jüdische Schülerinnen erinnern, die 1938 der Schule verwiesen worden waren.
In einem Gräberfeld bei Halbturn im burgenländischen Seewinkel haben Archäologen im Jahre 2006 das bisher älteste Zeugnis jüdischen Lebens auf österreichischem Boden entdeckt: ein mit einer jüdischen Gebetsformel beschriftetes Amulett aus dem 3.Jahrhundert. Was das Halbturner Goldamulett ungewöhnlich und einzigartig macht, ist dessen in griechischen Buchstaben eingeritzte hebräische Inschrift; es handelt es sich um ein Zitat vom 5. Buch Mose 6,4, einen Teil des sog. „Schema' Israel“ („Höre Israel, der Herr ist unser Gott, der Herr ist einer“). Als bisher früheste Zeugnisse jüdischer Kultur innerhalb der heutigen Grenzen Österreichs galten mittelalterliche Briefe aus dem 9.Jahrhundert.
Das Amulett (Abb. aus: archaeologie-online.de/nachrichten/das-juedische-amulett-von-halbturn-1263)
In Donnerskirchen (nordöstlich von Eisenstadt) bestand von den 1670er Jahren bis ins beginnende 18.Jahrhundert eine jüdische Gemeinde; diese Esterházysche Gemeinde setzte sich aus kaum mehr als zehn Familien zusammen.
Anm.: Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges gehörte Donnerskirchen zum „Bauabschnitt Mitte - Eisenstadt" des zu errichtenden sog. Südostwalls. Im dortigen Lager für ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter kam es Ende 1944 zu extremen Gewalttätigkeiten. Im Verlaufe der wenigen Monate seines Bestehens sollen hier 300 bis 400 Menschen zu Tode gekommen sein.
In Rust – am Neusiedler-See südöstlich von Eisenstadt – haben stets nur einzelne jüdische Familien gelebt; zum Zeitpunkt des sog. Anschlusses Österreichs an das Deutsche Reich (1938) waren noch drei Familien mosaischen Glaubens hier wohnhaft. Auch hier wurden Geschäfte der jüdischen Familien von Nationalsozialisten geplündert; doch der größte Teil der Ruster Bevölkerung beteiligte sich nicht daran. Wenige Monate später erfolgte dann die „Arisierung“ des jüdischen Vermögens, d.h. die Beschlagnahme jüdischen Haus- u. Grundbesitzes zu Gunsten des Deutschen Reiches. Die jüdischen Familien hatten Rust zwangsweise verlassen müssen.
Weitere Informationen:
Moritz Markbreiter, Beiträge zur Geschichte der jüdischen Gemeinde Eisenstadt, Wien 1908
Bernhard Wachstein, Die Grabinschriften des alten Judenfriedhofs in Eisenstadt - Mit einer Studie: Die Entwicklung des jüdischen Grabsteines und der Denkmäler des Eisenstädter Jüdischen Friedhofs von Sándor Wolf, in: "Burgenländische Forschungen", No. 1, Wien 1922
Bernhard Wachstein, Urkunden und Akten zur Geschichte der Juden in Eisenstadt und den Siebengemeinden, in: "Eisenstädter Forschungen", No. 2, Wien/Leipzig 1926
Ignaz Schwarz, Zur Geschichte der Juden in Eisenstadt, in: "Menorah", 4.Jg. (1926), Heft 12, S. 705 – 708
Sándor Wolf, Das heutige Eisenstädter Ghetto – eine Gründung der Wiener Exulanten des Jahres 1670, in: "Mitteilungen des burgenländischen Heimatschutzvereins", 2/1928, S. 66 - 69
Sándor Wolf, Das Ghetto in Eisenstadt, sein Friedhof und seine Altertümer, in: "Burgenländische Vierteljahrshefte für Landeskunde, Heimatschutz und Denkmalpflege", 2/1928
Gertrud Langeder, Die Beziehungen zwischen Juden und Grundherrschaft im Burgenland, Wien 1946
Josef Klampfer, Das Eisenstädter Ghetto, in: "Burgenländische Forschungen", No. 51, Eisenstadt 1965, S. 88 ff.
Hugo Gold (Hrg.), Gedenkbuch der untergegangenen Judengemeinden des Burgenlandes, Edition ‘Olamenu’, Tel Aviv/Israel 1970, S. 17 ff. und S. 37 f.
Alphons A. Barb, Ein Ghetto in Österreich - Ein Jahrzehnt vor der Katastrophe, in: Hugo Gold (Hrg.), Gedenkbuch der untergegangenen Judengemeinden des Burgenlandes, Edition ‘Olamenu’, Tel Aviv/Israel 1970, S. 51 f.
Nikolaus Vielmetti, Das Schicksal der jüdischen Gemeinden des Burgenlandes, in: Fünfzig Jahre Burgenland. Vorträge im Rahmen der Landeskundlichen Forschungsstelle am Landesarchiv, Burgenländische Forschungen, Sonderband III, Eisenstadt 1971, S. 196 – 214
Ivan Hacker, Judengesetze im Burgenland von Stephan dem Heiligen bis Maria Theresia, in: Österreichisches Jüdisches Museum Eisenstadt (Hrg.), Studien zum ungarischen Judentum, Eisenstadt 1976, S. 7 - 15
Herbert Rosenkranz, Verfolgung u. Selbstbehauptung. Die Juden in Österreich 1938 - 1945, Herold-Verlag Wien 1978
Widerstand und Verfolgung im Burgenland 1934 bis 1945 - eine Dokumentation, Hrg. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, Wien 1979, S. 294 - 341 (2. Aufl., Wien 1993)
Nikolaus Vielmetti, Die Judengasse in Eisenstadt und das Wertheimerhaus, in: Österreichisches Jüdisches Museum in Eisenstadt (Hrg.), Das Österreichische Jüdische Museum – Katalog, Eisenstadt 1988, S. 55 - 64
Shalom Fried, Auf den Spuren jüdischen Lebens im Burgenland. Das Erbe der Schewa Kehiloth, in: Mahnmale. Jüdische Friedhöfe in Wien, Niederösterreich und Burgenland, Wien 1992, S. 116 ff.
Jonny Moser, Die Juden, in: Widerstand und Verfolgung im Burgenland 1934 – 1945. Eine Dokumentation, hrg. vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, Wien 1992
Rudolf Kropf (Hrg.), Juden im Grenzraum. Geschichte, Kultur und Lebenswelt der Juden im Burgenländisch-Westungarischen Raum und in den angrenzenden Regionen vom Mittelalter bis zur Gegenwart, in: "Wissenschaftliche Arbeiten aus dem Burgenland", Heft 92, Eisenstadt 1993 (diverse Aufsätze)
Schlomo Spitzer (Hrg.), Beiträge zur Geschichte der Juden im Burgenland. Studientagungen Universität Bar-Ilan 1993 und Friedenszentrum Schlaining 1994, Wien 1995 (diverse Aufsätze)
Johannes Reiss, Hier in der heiligen jüdischen Gemeinde Eisenstadt – die Grabinschriften des jüngeren jüdischen Friedhofes in Eisenstadt, Eisenstadt 1995
Roland Widder, Die Esterházyschen „Siebengemeinden“, in: Amt der Burgenländischen Landesregierung (Hrg.), Die Fürsten Esterházy. Magnaten, Diplomaten und Mäzene – Katalog zur gleichnamigen Ausstellung, Eisenstadt 1995, S. 156 – 170
Johannes Reiss, Aus den sieben Gemeinden - Ein Lesebuch über Juden im Burgenland, hrg. aus Anlaß des Jubiläums 25 Jahre Österreichisches Jüdisches Museum Eisenstadt 1997, S. 15 ff.
Sabine Lichtenberger, Das Ende der jüdischen Gemeinden im Burgenland, in: www.hagalil.com/austria
Johannes Reiss, ‘... weil man uns die Heimatliebe ausgebläut hat‘ . Ein Spaziergang durch die jüdische Geschichte Eisenstadts, hrg. vom Österreichischen Jüdischen Museum, Eisenstadt 2001
Burgenländische Volkshochschulen (Hrg.), Zerstörte Gemeinden im Burgenland - Eine Spurensuche 2002, online abrufbar unter vhs.a-business.co.at
Heribert Artinger, Die jüdischen Familien in Rust: Chronik der Freistadt Rust 1850 – 1950, in: „DAVID – Jüdische Kulturzeitschrift“, Heft 56 (März 2003) und Heft 57 (Juni 2003)
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Jüdischer Friedhof in Eisenstadt. Grabsteine wieder lesbar gemacht, in: BVZ.at vom 27.10.2015 (online-Zeitung)
Burgenländische Forschungsgesellschaft (Hrg.), Jüdische Kulturwege im Burgenland – Rundgänge durch die „Sieben Gemeinden“ (Schewa Kehillot) und die Gemeinden des Südburgenlandes, Broschüre, 1. Aufl., Eisenstadt 2016, S. 10 – 13, auch online abrufbar unter: forschungsgesellschaft.at
N.N. (Red.), Rabbi Meir – Ahnherr der Eisenstadts, in: burgenland.orf.at vom 3.12.2017
SchülerInnen entwickeln Holocaust-Mahnmal: Projekt „Wanderndes Mahnmal“ in Eisenstadt, online abrufbar unter: erinnern.at (2018/19)
Robert Rieger (Red.), Damals & heute: EISENSTADT: Der Meierhof der Jerusalemplatz und der Torbogen zum jüdischen Ghetto 17.Jhd. bis 2021, in: „Bezirksblätter Eisenstadt“ vom 3.8.2021
Markus Kaiser (Red.), Die Scherben der Landesgeschichte. Am 9.November brannten jüdische Häuser auch im Burgenland …, in: „Burgenländische Volkszeitung“ vom 30.11.2021
burgenland/ORF.at (Red.), 50 Jahre Zeugnis jüdischer Geschichte, online abrufbar unter: burgenland.orf.at/stories/3154268/
burgenland/ORF.at (Red.), Esterhazy zeigt Schau über „Siebengemeinden“, online abrufbar unter: burgenland.orf.at/stories/3159463/ (vom 6.6.2022)
Thomas Prunner - burgenland/ORF.at (Red.), Eisenstadt: Neue Gedenktafel für Synagoge, online abrufbar unter: burgenland.orf.at/stories/3178755/ (vom 21.10.2022)
Esther Heiss (Red.), Die Zukunft des Österreichischen Jüdischen Museums in Eisenstadt, in: „DAVID – Jüdische Kulturzeitschrift“, Heft 140 (2024)