Halberstadt (Sachsen-Anhalt)

Kreis Osterwieck - WikiwandHarz Karte Halberstadt ist eine Stadt mit derzeit ca. 39.000 Einwohnern und Kreisstadt des Landkreises Harz im nördlichen Harzvorland – ca. 60 Kilometer südwestlich der Landeshauptstadt Magdeburg gelegen (Ausschnitt aus hist. Karte, aus: wikipedia.org, gemeinfrei  und  Kartenskizze 'Landkreis Harz', aus: ortsdienst.de/sachsen-anhalt/harz).

 

In der ersten Hälfte des 18.Jahrhunderts gehörte die jüdische Gemeinde in Halberstadt zu den größten und bedeutendsten in Mitteleuropa. Neben Frankfurt/M. galt Halberstadt bis ins 20.Jahrhundert als Zentrum der jüdischen Orthodoxie in Deutschland.

 

In Halberstadt, einem Knotenpunkt bedeutender Handelswege im Nordharz-Vorland, lebten vermutlich bereits Ende des 10.Jahrhunderts Juden. Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wird eine jüdische Siedlung in Halberstadt im Jahre 1261; ihren Schutz erkauften sich die Juden dadurch, dass sie dem Bischof „die gebührenden und gewohnten Dienste“ leisteten; damit nutzte der geistliche Landesherr „seine“ Juden als willkommene Einnahmequelle; wer nicht zahlen konnte, wurde ausgewiesen. 1343 wurden die Halberstädter Juden von den Grafen von Mansfeld und Regenstein überfallen und mussten aus der Stadt flüchten. Doch bereits ein Jahrzehnt später bildete sich erneut eine Ansiedlung, das sog. „Judendorf“; es war die erste geschlossene Judenansiedlung innerhalb der Stadt. Haupterwerbsquelle der Halberstädter Juden war damals der Geldhandel; sie gaben Darlehen auf Pfänder oder Schuldverschreibungen.

Nach erneuter Vertreibung um 1400 lebten um die Mitte des 15.Jahrhunderts erneut elf jüdische Familien in Halberstadt.

http://www.klittich-pfankuch.de/BilderKat/STA_0547.jpg Halberstadt, Kupferstich-Radierung von ca. 1580 (aus: zvab.com)

Im Verlaufe des 16.Jahrhunderts gab es eine ansehnliche Zahl Juden in der Bischofsstadt, ehe eine erneute vom Herzog Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel veranlasste Vertreibungswelle das jüdisches Leben in Halberstadt vorläufig beendete; doch schon 1606 änderte der Herzog seine Politik und nahm erneut Juden in seinen Schutz. In diese Zeit fiel die Errichtung einer kleinen Synagoge, die der wohlhabende Jude Jacob ben Israel Naphtali (Jockel Halberstadt) aus eigenen Mitteln erbauen ließ; sie lag in der Judenstraße, wurde aber 1621 bei einer Revolte gegen jüdische und christliche Wechsler zerstört. Bis eine neue gebaut wurde, wurden die Gottesdienste in Privathäusern abgehalten; die neue Synagoge wurde 1669 erneut zerstört. Nachdem nach Ende des Dreißigjährigen Krieges das Bistum Halberstadt an Preußen gefallen war, erließ der Kurfürst Friedrich Wilhelm (1640-1688) im Jahre 1650 für die Halberstädter Juden ein „Privilegium“, wonach sie gegen ein jährliches „Geleitgeld“ von acht Talern in der Stadt bleiben konnten. Im Generalgeleit für die Juden Halberstadts vom 1.Mai 1650 hieß es:

Wir Friedrich Wilhelm ... tun kund und fügen jeder männiglichen, insonderheit Unsern Statthalter und Regierungsräten und andern Bedienten des Fürstentums Halberstadt, wie auch Bürgermeister, Richter, Rat und Gemeinheit Unserer Stadt Halberstadt in Gnaden zu vernehmen, was maßen Wir nach benannte zu Halberstadt anjetzo wohnende Juden Samuel Hirschen, Levin Müntzebergen und Meyer Samueln, seinen Schwiegersohn Isaac Cantor, Hertz Burchardten, Jost Nathan, Levi Heilbrunnen, Jacob Juden, Jeremias Jacob, Moyses, wohnhaftig in Hornburg, (welche zuvor auch darinnen allbereit gewohnet und Kundschaft furbracht, dass sie sich alle Zeit leid und friedlich erhalten) samt ihren Weibern, Kindern und Gesinde in Unser genädigstes Geleite, Schutz und Schirm aufgenommen und in bemeltem Halberstadt wohnhaft zu verbleiben und daselbst ihren Handel und Wandel in Kaufen und Verkaufen, Geldausleihen und Schlachten, und ihre Nahrung wie zuvor zu treiben, verwilligt haben. Tun auch solches hiermit also und dergestalt, dass sie und die Ihrigen in Unserer Stadt Halberstadt ferner geleitlich wohnen und daselbst sich häuslich auf und nach Teutscher Ordnung, wie solches in diesen Unseren Ländern und Heil. Römischen Reiche hin und wieder vergönnet und zu gelassen ist, niederlassen und erhalten sollen. – Wegen ihrer „Synagoge“, die sie halten, sollen sie sämtlich jährlich einen Goldgulden zu Unsern Verordneten geben.

 

Die jüdische Gemeinde Halberstadts erhielt in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts gewaltigen Zuwachs durch jüdische Flüchtlinge; um 1700 lebten fast 700 Juden in der Stadt, das waren ca. 8% der Bevölkerung; ihre Zahl stieg in den folgenden Jahrzehnten bis auf fast 1.000 Personen an. Die jüdische Gemeinde Halberstadt war damit eine der größten in Mitteldeutschland und wurde Zentrum der jüdischen Neo-Orthodoxie.

Ihren zahlenmäßigen Zenit erreichte sie Mitte des 18.Jahrhunderts, als jeder zehnte Einwohner Halberstadts jüdischen Glauben war; doch schon wenig später setzte eine Abwanderung in die Stadtzentren ein.

Anfang des 18. Jahrhunderts lebte der wohl bedeutendste Halberstädter Jude, der Bankier und Hoffaktor, 1661 in Essen geborene Issachar Berend Lehmann; er war an deutschen Fürstenhöfen durch seine „Finanzpolitik“ zu großem Einfluss gelangt; Lehmann verhalf dem sächsischen Kurfürsten, August d. Starken, zum Erwerb der polnischen Königskrone. Berend Lehmanns Vermögen war so immens geworden, dass er der jüdischen Gemeinde Halberstadt die 1712 eingeweihte Synagoge - eine der schönsten Barocksynagogen in Deutschland - stiften konnte. Außerdem hatte Lehmann Jahre zuvor ein später bekanntes Rabbinerseminar, die Klaussynagoge, errichten lassen; mittels einer von ihm eingerichteten Stiftung wurden die Gehälter der amtierenden Rabbiner finanziert. Zudem ließ er den Talmud drucken und im gesamten deutschen Raum kostenlos verteilen. Seine Aktivitäten führten zur Blüte der jüdischen Gemeinde Halberstadts und machten sie damals zur größten und bedeutendsten Gemeinde in Mitteldeutschland. Auch für die christlichen Bürger Halberstadts engagierte sich Berend Lehmann; so finanzierte er nach einem Großbrand den Wiederaufbau des zerstörten Straßenzuges. Er starb 1730 in Halberstadt

Nahe der Gemeindesynagoge hatte Berend Lehmann sein Wohnhaus errichten lassen; das barocke Gebäude wurde in den 1980er Jahren abgerissen; nur Reste des Eingangsportals erinnern heute noch an das ehemalige Berend-Lehmann-Palais (Aufn. X., 2015, aus: wikipedia.org, CC BY 3.0) .

Juden in Halberstadt:

    --- 1456 ...............................    11 jüdische Familien,

    --- um 1670 ........................ ca.   300 Juden,

    --- um 1700 ........................ ca.   700   “   (ca. 8% d. Bevölk.),

    --- 1728 ......................... knapp 1.000   “   (fast 200 Familien),

    --- 1740 ........................... ca.   900   “   (207 Familien),

    --- 1840 ...............................   342   “  ,

    --- 1885 ...............................   595   “  ,

    --- 1910 ...............................   759   “  ,

    --- 1927 ........................... ca. 1.000   “  ,

    --- 1931 ........................... ca.   900   “  ,

    --- 1933 (Jan.) ........................   706   “  ,*     * andere Angabe: 880 Pers.

    --- 1939 ...............................   245   “  ,

    --- 1942 (Dez.) ........................   keine,

    --- 1945 (Juni) .................... ca.   150 DPs.

Angaben aus: Helmut Eschwege, Geschichte der Juden im Territorium der ehemaligen DDR, Band I, S. 246 ff.

 

Die meisten Juden Halberstadts wohnten in den Straßenzügen um die 1710/1712 auf einem Hofgrundstück erbaute Hauptsynagoge: in der Juden- und Bakenstraße, im Seidenbeutel und im Rosenwinkel.

                             

           Hauptsynagoge in der Bakenstraße (hist. Aufn. um 1930)  Innenraum der Halberstädter Synagoge (Computersimulation, Center for Jewish Art, Jerusalem)

Neben der barocken Hauptsynagoge gab es in Halberstadt noch die „Klaussynagoge“ im Rosenwinkel. Das um 1700 errichtete erste Gebäude wurde Mitte des 19.Jahrhunderts wegen Baufälligkeit abgerissen; an gleicher Stelle entstand ein Nachfolgebau, der von der in Halberstadt ansässigen Unternehmerfamilie Hirsch finanziert wurde.

               

                                Ehemalige Klaussynagoge/Rabbinerseminar, rechts: restauriertes Gebäude (Aufn. Fa. Burkhardt+Schumacher)

Die im Keller untergebrachte Gemeinde-Mikwe befand sich in einem alten Fachwerkhaus in der Judenstraße; in den 1890er Jahren wurde sie modernen Verhältnissen angepasst. In der Unterstadt soll es weitere Privat-Mikwen gegeben haben.

Halberstadter Altstadt mit Markierungen zur jüdischen Geschichte:

Grundriss aus: moses-mendelssohn-akademie.de/historisches-juedischesviertel-halberstadt

In Halberstadt gab es im Laufe der Jahrhunderte drei jüdische Friedhöfe, auf denen insgesamt mehr als 1.000 Gräber erhalten geblieben sind. Der Alte Friedhof an der Sternstraße, am sog. „Roten Strumpf“, wurde um 1645 angelegt; das Gelände war von der jüdischen Gemeinde vom Klerus des St.-Johannis-Klosters für 70 Jahre gepachtet worden (ging bereits 1676 in jüdisches Eigentum über). Der älteste noch erhaltene Grabstein stammt aus dem Jahre 1659. Die meisten der ca. 1800 vorhandenen Grabsteine wurden im Frühjahr 1945 zumeist zum Bau von Panzersperren verwendet. Auf dem (zweiten) jüdischen Friedhof „Am Berge“, um 1695 angelegt, findet man unter den ca. 400 Grabsteine auch die von Mitgliedern der Familien Hirsch und Lehmann. Das Areal wurde bis um 1930 belegt.

Teilansichten vom zweiten (1696 angelegten) jüdischen Friedhof "Am Berge" (Aufn. Hans-Peter Laqueur, 2007)

Der dritte und jüngste jüdische Friedhof - als Teil des kommunalen Begräbnisgeländes um 1895 geschaffen - befindet sich an der Klein-Quenstedter Chaussee.

Bis Ende des 18.Jahrhunderts wurde Unterricht in Privathäusern oder in der Klaus-Synagoge erteilt. 1795 wurde aus Privatmitteln eine jüdische Elementarschule ins Leben gerufen, die sich während des 19.Jahrhunderts auf dem Gelände der ehemaligen Posthalterei, ab 1899 in einem Neubau im Westendorf befand.

Kurz nach dem Ersten Weltkrieg wurde in Halberstadt der „Bund der gesetzestreuen jüdischen Gemeinden Deutschlands” gegründet, der Dachverband der orthodoxen Gemeinden Deutschlands. Bis zu 200 Gemeinden traten dieser Organisation bei; doch schon 1922 löste sich der Bund zugunsten des neu gegründeten „Preußischen Landesverbandes gesetzestreuer jüdischer Gemeinden” wieder auf.

Aus der Halberstädter Judenschaft gingen zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten hervor:

 Esriel Hildesheimer wurde 1820 in Halberstadt geboren und erhielt hier eine traditionell jüdische Erziehung. Bereits im Alter von 15 Jahren besuchte er die Talmudhochschule des Rabbiners Jakob Ettlinger in Altona. Ab 1840 nahm er ein Studium der semitischen Sprache, der Philosophie und Geschichte an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin auf. E. Hildesheimer heiratete eine Tochter der bekannten Kaufmannsfamilie Hirsch. Von 1845 bis 1851 war er wieder in Halberstadt als Rabbinatsverweser und Sekretär der Gemeinde tätig, anschließend übernahm er das Rabbinat in Eisenstadt. 1869 wurde er nach Berlin berufen, gründete hier die gesetzestreue jüdische Religionsgemeinschaft „Adass Jisroel“ und prägte nachhaltig das religiöse traditionelle Milieu innerhalb des jüdischen Berlins. 1873 gründete er das orthodoxe Rabbinerseminar, das die wichtigste Ausbildungsstätte für Rabbiner aus ganz Europa werden sollte. Gemeinsam mit liberal-eingestellten Amtskollegen hatte er eine klare Haltung zum Antisemitismus seiner Zeit. Sein Engagement zeigte sich auf verschiedenen Feldern: so unterstützte er die Juden in Palästinas und eine weitere Besiedlung dort, rief in Berlin die ‚Jüdische Presse‘ ins Leben und gründete in der Stadt ein Waisenhaus. 1899 verstarb er an seiner Wirkungsstätte in Berlin.

Benjamin Hirsch Auerbach (geb. 1808), einer der prominenten Vertreter des modernen orthodoxen Judentums (er predigte als erster in deutscher Sprache), kam am Ende seiner beruflichen Laufbahn nach Halberstadt (1863); hier wirkte er bis zu seinem Tode (1872).

Die Familie Auerbach war in Halberstadt das bekannte Rabbinergeschlecht, das in der Zeit von 1862 bis 1938 - über vier Generationen hinweg - die hiesige orthodoxe Gemeinde leitete. Im 19. Jahrhundert war rie Familie aus Neuwied - auf dem Weg über Krefeld, Marburg, Dieburg, Groß-Gerau, Bensheim und Darmstadt, über Worms und Frankfurt/M. - nach Halberstadt gekommen; dort wurde Dr. Benjamin Hirsch Auerbach 1863 Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Halberstadt und Landesrabbiner. Sein Sohn, sein Enkel u. sein Urenkel wurden seine Nachfolger als Rabbiner in der Domstadt. Der Urenkel Zvi Benjamin betreute als Rabbiner bis 1938 die Halberstadter Gemeinde, emigrierte im gleichen Jahr nach Palästina und gründete dort den „Verein ehemaliger Halberstädter Juden“; er starb 1973 in Tel Aviv/Israel.

 Philipp Frankl, Sohn eines Rabbiners, wurde 1876 in Schattmannsdorf nahe Breslau geboren. In den Jahren 1908 bis 1939 war er Rabbiner an der ‚Klaussynagoge’ in Halberstadt. Er emigrierte 1939 in die Niederlande, wurde er von den NS-Behörden verhaftet und ins KZ Buchenwald verschleppt. Dort kam er 1944 ums Leben.

 Der 1901 in Berlin geborene Zvi Benjamin Auerbach war der letzte Rabbiner in Halberstadt, der diese Funktion von 1932 bis 1938 inne hatte. Nach seiner Emigration nach Palästina gründete er den „Verein ehemaliger Halberstädter Juden“; er verstarb 1973 in Tel Aviv.

 

  Ansichtskarte / Postkarte Halberstadt in Sachsen Anhalt, | akpool.de 

 Judenplatz/Bakenstraße (hist. Aufn. um 1890, Stadtarchiv)  und  Holzmarkt in Halberstadt, um 1910 (Abb. aus: akpool.de)

Dass in Halberstadt in den 1920er Jahren noch relativ viele Juden lebten, war der Tatsache zu verdanken, dass die von dem Juden Aron Hirsch geführten „Hirsch Kupfer- und Messingwerke AG“ Arbeitsplätze für viele Menschen anbot, besonders auch für Juden. Mit der Verlagerung der Firma nach Berlin sank das Steueraufkommen der Stadt Halberstadt deutlich und es kam zu einem tiefen Einschnitt im jüdischen Gemeindeleben. Die Firma Aron Hirsch & Sohn war im Laufe des 19. Jahrhunderts zu einem marktführenden Unternehmen im Metallhandel aufgestiegen, dem später auch ein Produktionsbetrieb angefügt wurde. Die Firma war nach traditionellen jüdischen Geboten geführt worden und unterstützte großzügig die jüdische Gemeinde. (Anm.: Der sich entwickelnde Konzern besaß später Hüttenwerke und Raffinerien in den USA, in Australien und in Russland.)

Bis in die Zeit des Nationalsozialismus blieb das Unterstadtviertel mit seiner engen Fachwerkbebauung das Kernwohngebiet der Juden Halberstadts; hier lebten insbesondere die im 19./20.Jahrhundert aus Osteuropa zugewanderten armen Familien.

Bereits in den ersten Monaten des NS-Regimes kam es zu Tätlichkeiten gegen Halberstädter Juden. „... Der am 1.April 1933, einem Schabbat, von der Parteiführung organisierte Boykottag gegen alle handel- und gewerbetreibenden Juden mit seinen Plünderungen von Läden, vandalischen Zerstörungen und tätlichen Angriffen traf auch die jüdischen Geschäfte in Halberstadt hart. Einige von ihnen schlossen ganz, andere versuchten, ihre Unternehmen an Nichtjuden, wenn auch weit unter dem Wert, zu veräußern. ..." (Aus den Erinnerungen von Hirsch Benjamin Auerbach, dem letzten Rabbiner der Halberstädter Gemeinde)

Von 1933 bis 1938 gab es in der Wilhelmstraße 25 ein Ausbildungszentrum für ausreisewillige junge Juden; sie wurden hier für ihre künftige landwirtschaftliche bzw. handwerkliche Tätigkeit in Palästina vorbereitet.

In der Pogromnacht wurde die Hauptsynagoge in der Bakenstraße zerstört; zunächst hatten SA-Trupps Feuer gelegt, doch bald wieder gelöscht, da die angrenzenden Fachwerkhäuser bedroht waren; allerdings wurde die wertvollen Inneneinrichtung zerstört; etwa 90 alte Thora-Rollen wurden vernichtet. Anschließend wurde die Synagoge fast vollständig abgetragen. Die Klaussynagoge im Rosenwinkel blieb dagegen unzerstört. Während der alte jüdische Friedhof „Am Berge“ die NS-Zeit unbeschadet überstand, wurde während des Pogroms die Trauerhalle auf dem neuen jüdischen Friedhof zerstört; fast alle Grabstätten blieben dagegen unangetastet. Ein Teil der männlichen jüdischen Gemeindemitglieder Halberstadts wurde verhaftet, nach Magdeburg abtransportiert und anschließend ins KZ Buchenwald verfrachtet. Vor ihrer Deportation wurde das jüdische Altersheim in der Wilhelmstraße zum letzten Domizil der Halberstädter Juden. Im Laufe des Jahres 1942 wurden die letzten Mitglieder der Gemeinde deportiert; der erste Transport mit 101 Juden verließ Halberstadt am 12.4.1942 vermutlich nach Warschau, der letzte am 23.11.1942 ging nach Theresienstadt. Im Herbst 1944 verschleppten die NS-Machthaber alle „Halbjuden“, ihre Kinder und nicht-jüdischen Ehepartner in ein Arbeitslager der „Organisation Todt“; hier mussten sie Schwerstarbeit beim Ausbau einer Startbahn eines Flugplatzes leisten.

 

In den Monaten nach Kriegsende hielten sich in Halberstadt etwa 150 jüdische DPs auf, die hier eine Gemeinde gründeten, deren Bestand aber nur von kurzer Dauer war; bereits ein Jahr nach Kriegsende lebten in Halberstadt nur noch zehn Juden. Gegenwärtig befindet sich eine neue jüdische Gemeinde in der Gründungsphase.

Anfang der 1980er Jahre wurde am Platz vor dem Halberstädter Dom ein Mahnmal eingeweiht, das an die Zusammentreibung der Juden Halberstadts unmittelbar vor ihrer Deportation erinnern soll; die Inschrift dazu lautet:

Der Allmächtige beugt das Recht nicht

den jüdischen Männern, Frauen, Kindern aus Halberstadt,

die in den Jahren 1933 - 1945 vertrieben, verfolgt, ermordet wurden

Herr, erbarme dich

Jüngst wurde dort - auf private Initiative hin - noch eine Gedenktafel angebracht, die folgenden Text trägt: „ Am Domplatz 37 befand sich das Einwohnermeldeamt der Stadt Halberstadt. Dort mussten sich am 12. April 1942 die sogenannten arbeitsfähigen Juden unter 65 Jahren zur Deportation einfinden. 102 Menschen, darunter 22 Kinder und Jugendliche, wurden nach Magdeburg transportiert. Am 24. April wurden sie über Potsdam und Berlin ins Warschauer Ghetto deportiert. Niemand kehrte zurück.“

   Mahnmal am Dom (Aufn. he, 2014, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0)

Zehn Jahre später wurde - nur wenige Meter daneben - das vom Bildhauer Daniel Priese gestaltete Mahnmal „Steine der Erinnerung” aufgestellt, das sämtliche Namen der während der NS-Zeit umgekommenen Halberstädter Juden trägt; der Inschriftentext auf dem Mahnmal lautet:

Den jüdischen Männern, Frauen und Kindern aus Halberstadt,

die in den Jahren 1933 - 1945 verfolgt, vertrieben, ermordet wurden.

An die einstige Synagoge Halberstadts erinnert nur noch ein Mauerrest, an dem eine Erinnerungstafel angebracht ist. Zum 70. Jahrestag des Novemberpogrom ist auf dem ehemaligen Synagogengelände eine Raumskulptur - ein „Denk-Ort“ des Künstlers Olaf Wegewitz - geschaffen worden, die den Grundriss des jüdischen Gotteshauses mit Bodenplatten nachzeichnet. Deren Einweihung erfolgte in Anwesenheit der Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch.

Stolperstein Finckestraße 7 für Mary Rosner 2014 wurde in der Halberstädter Finckestraße der erste sog. „Stolperstein“ verlegt; er soll an die Jüdin Mary Rosner erinnern, die 1942 deportiert wurde und deren Spuren sich im Warschauer Ghetto verlieren (Aufn. L., 2018, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0).

Eine späte Ehrung wurde der jüdischen Ärztin Edith Goldstein (geb. 1894 in Berlin) zuteil; sie hatte 1921 die Ortsgruppe des Arbeiter-Samariterbundes in Halberstadt mitbegründet und hier ehrenamtlich als Ärztin gearbeitet. Sie und ihr nicht-jüdischer Ehemann nahmen sich 1943 gemeinsam das Leben. Das ASB-Pflegezentrum in Halberstadt trägt seit 2019 den Namen „Edith-Goldstein-Haus“.

Pforte des Friedhofs Am Berge (Aufn. F. Bothe, 2016, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0)

Auf den drei jüdischen Friedhöfen Halberstadts findet man heute noch einen Teil der ursprünglich errichteten Grabsteine: Auf dem ältesten haben ca. 150 stark verwitterte Steine die Jahrhunderte überstanden; die beiden anderen Friedhöfe weisen jeweils noch ca. 350 bis 400 Grabstellen/Grabsteine auf.

http://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20106/hbs3-03.JPG http://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20106/hbs3-05.JPG

Ansichten vom jüngsten jüdischen Friedhof Halberstadts (Aufn. Hans-Peter Laqueur, 2007)

Auf dem Städtischen Hauptfriedhof erinnert seit 1988 ein schlichter Gedenkstein an die jüdischen Opfer der NS-Herrschaft.

 1995 wurde in Halberstadt die Moses-Mendelssohn-Akademie ins Leben gerufen, die über jüdische Geschichte, Religion und Kultur informiert; sie ist im Gebäude des ehem. Rabbinerseminars im Rosenwinkel untergebracht. Das 2001 eröffnete Berend-Lehmann-Museum ist Bestandteil der Moses-Mendelssohn-Akademie. Im ehemaligen Mikwe-Haus präsentiert das Museum in einer historischen Ausstellung die jüdische Geschichte Halberstadts; zu den Exponaten gehören u.a. auch sog. Thora-Wimpel.

Berend Lehmann Museums für jüdische Geschichte und Kultur / Ulrich Schrader [CC BY-NC-SA] Torawimpel (Berend Lehmann Museums für jüdische Geschichte und Kultur CC BY-NC-SA) 

zwei Thora-Wimpel* (Abb. Ulrich Schrader, Berend Lehmann Museum, CC BY-NC-SA)

* Diese bestickten Stoffbänder wurden aus den Beschneidungswindeln angefertigt und mit dem Namen des Kindes und Segenwünschen bestickt. Bei seinem ersten Synagogenbesuch des ca. dreijährigen Jungen wurde dann der Wimpel feierlich an die Synagoge übergeben. Zehn Jahre später – bei der Bar Mizwa – die Thora mit dem Wimpel umhüllt.

Mitte der 1990er-Jahre wurden bei archäologischen Grabungen in der Bakenstraße/im Seidenbeutel zwei (private) Kellermikwen entdeckt; 2010 fand man auf dem Grundstück Abtshof 10 ein weiteres Frauenbad.

Die Bibliothek der ehemaligen Jüdischen Gemeinde von Ost-Berlin hat seit 2010 ihren festen Platz im Halberstädter Rosenwinkel.

Im Gebäude der Klaussynagoge ist seit 2001 die Privatbibliothek von Ernst Simon zugänglich. Der 1899 geborene Sohn eines jüdischen Berliner Kaufmanns promovierte 1923 im Fach Geschichte an der Universität Heidelberg. Fünf Jahre später emigrierte er nach Palästina, wo er dort am Aufbau des Bildungssystems mitwirkte. 1950 wurde Ernst Simon zum Professor für Pädagogik ernannt. Bis zu seinem Tode 1988 in Jerusalem hielt sich Ernst Simon oft zu Vortragsreisen in Deutschland auf.

Yitzak (Fritz) Baer, Historiker und Judaist, wurde 1888 als Sohn einer wohlhabenden jüdischen Familie in Halberstadt geboren. Nach einem Geschichts- und Philologiestudium wurde er Mitglied der Akademie für die Wissenschaft des Judentums in Berlin. Ab 1928 unterrichtete er an der Hebräischen Universität Jerusalem. Sein Hauptwerk ist „History of the Jews in Christian Spain“, das bis heute als Standardwerk gilt. Baer verstarb im hohen Alter von 90 Jahren in Jerusalem.

 

 

 

Im wenige Kilometer westlich Halberstadts gelegenen Derenburg (seit 2010 Ortsteil der Stadt Blankenburg) sind Juden Ende des Mittelalters nachweisbar. Zu den bekanntesten seiner Zeit zählte der "Hofjude" Michel von Derenburg (gest. 1549), der sich als Finanzier von Fürstenhäusern einen Namen machte; so war er später auch brandenburgischer Hoffaktor und brachte es zu bemerkenswertem Reichtum; 1549 verstarb er unter ungeklärten Umständen in Berlin, nachdem er zuvor auf einer Reise überfallen und nach Sachsen entführt worden war.

Im 18.Jahrhundert lebte eine relativ große Zahl von jüdischen Familien in Derenburg; 1804 wies das Ortsregister immerhin 21 Familien aus, die ihren Lebensunterhalt auf den Märkten der Umgebung verdienten.

Gottesdienstlicher Mittelpunkt der Derenburger Juden war ein Zentrum mit Gemeindehaus, Synagoge und Schule in der Pfeifferstraße; gegen Mitte der 1830er Jahre wurde ein neues Bethaus in der Untermauerstraße eingeweiht. Vermutlich seit Ende des 17.Jahrhunderts gab es am Ort einen jüdischen Friedhof. Für die Nutzung des "jueden kirchoeffe" musste die Gemeinde an das Kloster Himmelpforten einen Jahreszins zahlen.

Nach zwischenzeitlichem Rückgang der jüdischen Bevölkerung betrug deren Zahl in den 1830er Jahren knapp 80 Personen; danach wanderten fast alle Familien aus dem Ort ab.

An die jüdische Ortsgeschichte erinnert heute in Derenburg nichts mehr; auch auf den ehemaligen jüdischen Begräbnisplatz gibt es keinerlei Hinweise, das Gelände wurde wohl später überbaut (?).

 

vgl. auch dazu: jüdische Geschichte Blankenburgs unter: Quedlinburg (Sachsen-Anhalt)

 

 

                 Weitere Informationen:

Benjamin Hirsch Auerbach, Geschichte der israelitischen Gemeinde Halberstadt. Nebst einer Anlage ungedruckter, die Literatur wie die religiösen und politischen Verhältnisse der Juden in Deutschland in den letzten zwei Jahrhunderten betreffende Briefe und Urkunden, Halberstadt 1866

Max Köhler, Die Juden in Halberstadt und Umgebung bis zur Emanzipation, in: "Studien zur Geschichte der Wirtschaft und Geisteskultur" Band 3, Berlin 1927

Ernst Frankl, Die politische Lage der Juden in Halberstadt von ihrer ersten Ansiedlung an bis zur Emanzipation, in: "Jahrbuch der Jüdisch-literarischen Gesellschaft", No. 19/1928, S. 317 - 332

Josef Hirsch, Die Juden in Halberstadt und Umgebung bis zur Emanzipation, in: "Centralverein-Zeitung", VII.Jg, No.3 vom 20.1.1928

Hirsch Benjamin Auerbach jun., Geschichte der jüdischen Gemeinde Halberstadt von 1844 bis zu ihrem Ende, in: "Leo Baeck Institute Bulletin", No. 10/1967, S. 124 - 158 und S. 309 – 335

Germania Judaica, Band II/1, Tübingen 1968, S. 317 – 319 und Band III/1, Tübingen 1987, S. 493 – 497

Hirsch Benjamin Auerbach jun., Die Geschichte der alten Chewroth innerhalb der jüdischen Gemeinde in Halberstadt, in: "Zeitschrift für die Geschichte der Juden", Tel Aviv 6/1969, S. 19 - 30

Hirsch Benjamin Auerbach jun., Die Geschichte der drei Synagogen in Halberstadt, in: "Zeitschrift für die Geschichte der Juden", Tel Aviv 9/1972, S. 152 f.

Helmut Eschwege, Die Synagoge in der deutschen Geschichte - Eine Dokumentation, VEB Verlag der Kunst Dresden 1980, S. 70/71

Peter Aufgebauer (Bearb.), Der Hoffaktor Michel von Derenburg und die Polemik gegen ihn, in: „Blätter für deutsche Landesgeschichte“ 120/1984, S. 371 – 399

Gerhard Wilhelm Daniel Mühlinghaus, Der Synagogenbau des 17. u. 18.Jahrhunderts im aschkenasischen Raum, Dissertation, Philosophische Fakultät Marburg/Lahn, 1986, Band 2, S. 160 – 162

Helmut Eschwege, Geschichte der Juden im Territorium der ehemaligen DDR, Dresden 1990, Band I, S. 290 f.

Werner Hartmann, Juden in Halberstadt. Zu Geschichte, Ende und Spuren einer ausgelieferten Minderheit (6 Bände), Halberstadt 1988 - 1996

Hans-Peter Schwarz (Hrg.), Die Architektur der Synagoge. Ausstellungskatalog Dt. Architekturmuseum Frankfurt/M., Frankfurt/M. 1988, S. 154

Zeugnisse jüdischer Kultur - Erinnerungsstätten in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen, Tourist Verlag GmbH, Berlin 1992, S. 181 - 188

Azriel Hildeshaymer, Die Rabbiner Halberstadts, Hrg. Verein zur Bewahrung u. Fortentwicklung jüdischen Erbes in Halberstadt u. Umgebung e.V., Halberstadt 1993

M.Brocke/E.Ruthenberg/K.U.Schulenburg, Stein und Name. Die jüdischen Friedhöfe in Ostdeutschland (Neue Bundesländer/DDR und Berlin), in: "Veröffentlichungen aus dem Institut Kirche und Judentum", Hrg. Peter v.d.Osten-Sacken, Band 22, Berlin 1994, S. 394 - 401

Manfred R.Lehmann, Berend Lehmann, der König der Hofjuden, in: Juden in Halberstadt, Band 6, Halberstadt 1996, S. 6 f.

Geschichte jüdischer Gemeinden in Sachsen-Anhalt - Versuch einer Erinnerung, Hrg. Landesverband Jüdischer Gemeinden Sachsen-Anhalt, Wernigerode 1997, S. 57 - 62 und S.115 - 131

Holger Brülls, Synagogen in Sachsen-Anhalt. Arbeitsberichte des Landesamtes für Denkmalpflege in Sachsen-Anhalt 3, Verlag für Bauwesen, Berlin 1998, S. 24 - 45 und S. 124 - 135

Werner Hartmann, Halberstadt, in: Jutta Dick/Marina Sassenberg (Hrg.), Wegweiser durch das jüdische Sachsen-Anhalt, Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 1998, S. 80 ff.

Michael Schmidt, Hofjude ohne Hof. Issachar Baermann-ben-Jehuda ha-Levi, sonst Berend Lehmann genannt, in: Jutta Dick/Marina Sassenberg (Hrg.), Wegweiser durch das jüdische Sachsen-Anhalt, Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 1998, S. 198 - 211

Kathrain Graubaum, Von Buko bis Aron Hirsch - Blick in die Historie Halberstadts: Bischofssitz, Hansestadt und eine bedeutende jüdische Gemeinde, o.O. 1999

Rolf Schneider, Prominente und Namenlose in der Judengasse - Halberstadt, einst ein Zentrum mosaischer Neo-Orthodoxie, bekommt ein Jüdisches Museum, in: "Die WELT" vom 22.08.2001, S. 31

M.Brocke/Chr. Müller, Haus des Lebens - Jüdische Friedhöfe in Deutschland, Reclam Verlag, Leipzig 2001, S. 207/208

Jutta Dick, Issachar Berman Halevi – Berend Lehmann, ’’Gründungsvater’’ der neuzeitlichen Jüdischen Gemeinde in Dresden, in: Jüdische Gemeinde zu Dresden (Hrg.), einst & jetzt. Zur Geschichte der Dresdner Synagoge und ihrer Gemeinde, Dresden 2001, S. 42 - 55

Aliza Cohen-Mushlin/Harmen Thies, Synagogenarchitektur in Deutschland vom Barock zum ‘Neuen Bauen’. Dokumentation zur Ausstellung, Selbstverlag TU Braunschweig, Fachgebiet Baugeschichte, 2002, S. 48/49

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mehrere Flyer der Moses Mendelssohn Akademie – Internationale Begegnungsstätte zum jüdischen Erbe Halberstadts (erschienen im Jahre 2011)

Verborgener Glanz - Die Große Synagoge in Halberstadt und der barocke Synagogenbau in Mitteleuropa", Ausstellung anlässlich der Einweihung der Halberstädter Synagoge vor 300 Jahren, erarbeitet von der Moses Mendelssohn Akademie in Kooperation mit der Bet Tfila Forschungsstelle (TU Braunschweig), Halberstadt Okt./Nov. 2012

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N.N. (Red.), Klein-Jerusalem im Harz, in: "MDR" vom 10.9.2017

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Berndt Strobach, Der Hofjude Berend Lehmann (1661–1730). Eine Biografie, Berlin/Boston, Verlag: De Gruyter Oldenbourg 2018

Christoph D. Richter (Red.), Antisemitismus. Jüdisches Leben in Halberstadt, in: „Deutschlandfunk“ vom 12.6.2019

Carsten Reuß (Red.), ASB Halberstadt: Späte Ehrung für jüdische Ärztin, in: mdr.de/sachsen-anhalt vom 9.9.2019

Jutta Dick, Berend Lehmann: Hofjude Augusts des Starken, in: „Jüdische Miniaturen“, Band 249, Berlin/Leipzig /2020

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Jutta Dick - Berend-Lehmann-Museum Halberstadt (Bearb.). Koscher, Klaus & Kupfer - Begleitband zur Ausstellung, Hrg. Moses Mendelssohn Akademie, Quintus-Verlag, Berlin 2021

Joseph Heid (Red.), 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland: „Die jüdische Gemeinde in Halberstadt war doch etwas ganz Einzigartiges“, in: „Jüdische Rundschau“ vom 3.3.2021

Dorothee Nolte (Red.), 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland – Wiege der Neo-Orthodoxie, in: „Der Tagesspiegel“ vom 25.6.2021

Christel Wollmann-Fiedler (Red.), Shabbat in Halberstadt (Reisebeobachtungen), in: haGalil,com vom 7.2.2023 (mit aktuellem Bildmaterial)

Berend Lehmann Museum (Hrg.), Geschichte des Museums, online abrufbar unter: berendlehmannmuseum.de/geschichte-des-museums/ (2024)