Hildesheim (Niedersachsen)
Hildesheim ist eine Großstadt mit derzeit ca. 102.000 Einwohnern - etwa 30 Kilometer südöstlich der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover gelegen (hist. Karte ‚Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel um 1790‘, aus: wikiwand.com/de/hochstift_Hildesheim und Kartenskizze 'Landkreis Hildesheim', Hagar 2009, aus: commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0).
Bereits in der ersten Hälfte des 13.Jahrhunderts sollen zahlreiche Juden in Hildesheim gelebt haben, zeitweise angeblich mehr als 1.000 (!) Personen. Nach einem Chronistenbericht wurden die Juden Hildesheims 1258 aus der Stadt vertrieben. Urkundlich lassen sich Juden in Hildesheim allerdings erst zu Beginn des 14.Jahrhunderts eindeutig nachweisen; diese hatten hier eine Gemeinde gebildet. Der hiesige Bischof, der das Judenregal innehatte, garantierte ihnen Sicherheit in der Stadt. Als es in den Pestjahren von 1348/1349 auch in Hildesheim zu Verfolgungen kam - sie gingen hier besonders vom Pöbel der Stadt aus -, stellte sich der Bischof schützend vor die Juden, sodass die meisten von ihnen überlebten. Denn als Schutzherr der Juden verdiente die Kirche Geld; die Juden hatten ihr jährlich Abgaben zu zahlen. Als der Bischof in Geldnot geriet, soll er seine Einkünfte aus der Hildesheimer Judenschaft an die Stadt verpfändet haben, die ihrerseits nun die jüdischen Stadtbewohner ausbeutete. Sämtliche Juden sollen damals in der Altstadt in der „Judenstraße“ - sie verband den Pferdemarkt mit dem Altstädter Markt - gewohnt haben. Das im 14.Jahrhundert errichtete sogenannte „Tempelhaus“ soll den Juden Hildesheims als gottesdienstliches Zentrum gedient haben; dafür spricht, dass man in den Kellerräumen Reste einer Mikwe fand. Der jüdische Friedhof befand sich außerhalb des Siedlungsbereiches.
Mitte des 15.Jahrhunderts verließen die Hildesheimer Juden wegen der hohen Steuer- und Abgabenlast Hals über Kopf die Stadt und ließen sich in den Städten der Umgebung wie Braunschweig oder Wolfenbüttel nieder. Aus Verärgerung über die heimliche Flucht sollen die Hildesheimer die Gräber des jüdischen Friedhofs zerstört und die alten Grabsteine zum Bau der St. Annen-Kapelle verwendet haben. Gegen Ende des 16.Jahrhunderts sollen wenige jüdische Familien in Hildesheim Wohnrecht besessen haben; diese wurden zu Beginn des 17.Jahrhunderts - wegen des Vorwurfs der Brunnenvergiftung - aber wieder aus der Stadt verjagt.
1662 wurde Juden in einem bischöflichen Schutzbrief städtischer Schutz „auf Lebenszeit“ gewährt; später ausgestellte Schutzbriefe besaßen aber nur eine Gültigkeitsdauer von 20 bzw. 15 Jahren.
Stadtansicht von Hildesheim um 1730 (Abb. aus: wikipedia.org, gemeinfrei)
Nach Wiederzulassung ihrer Siedlungstätigkeit in Hildesheim mussten die Juden bis ca. 1800 in einem vorgeschriebenen Bezirk wohnen, und zwar um den „Gelben Stern“ am Rande der Neustadt auf dem Moritzberg; dort genehmigte ihnen der Fürstbischof auch die Einrichtung eines Betraumes. Der Rat der Hildesheimer Neustadt hatte den Juden 1725 den Bau einer Synagoge erlaubt; den in der Altstadt ansässigen Juden wurde aber das Betreten des Gotteshauses strengstens untersagt.
Ihren Lebensunterhalt bestritten die jüdischen Bewohner damals meist im Handel mit gebrauchten Kleidungsstücken. 1842 wurden die Hildesheimer Juden den Bürgern gleichgestellt; Schutzbriefe gehörten der Vergangenheit an, und die meisten Beschränkungen bezüglich der Gewerbefreiheit entfielen; von Staats- und Gemeindeämtern blieben sie jedoch noch bis 1848 ausgeschlossen.
1842 wurde die alte Hildesheimer Synagoge wegen Baufälligkeit geschlossen. So konnte die Gemeinde ihren lang gehegten Plan eines Synagogenneubaus realisieren; im November 1849 wurde - in Anwesenheit der Honoratioren der Stadt und der Region - das jüdische Gotteshaus durch den Landesrabbiner Dr. Meyer Landsberg eingeweiht. Dessen Standort befand sich am äußersten Stadtrand. Während die alte Synagoge „in einem finsteren und versteckten Winkel“ gelegen hatte, erhob sich der Neubau „auf freiem Platze als freier Tempel befreiter Brüder“, wie Rabbiner Landsberg in seiner Weiherede sagte.
Am Lappenberg (hist. Aufn. aus: vernetztes-erinnern-hildesheim.de)
Hildesheimer Synagoge, Postkarte um 1905 (aus: wikipedia.org, CCO)
1858 wurde eine Synagogenordnung erlassen. Anfang der 1880er Jahre richtete man auf dem Lappenberg die jüdische Volksschule ein.
Um 1890 wurde der jüdische Friedhof an der Teichstraße (ehem. Judengasse) geschlossen, zwei Jahre später der neue eingeweiht, der in den Gesamtkomplex des städtischen Nordfriedhofs in der Peiner Strasse eingebunden war.
Juden in Hildesheim:
--- 1379 ............................ 19 jüdische Familien,
--- um 1440 ..................... ca. 15 “ “ ,
--- um 1610 ......................... 13 “ “ ,
--- um 1660 ......................... 28 “ “ ,
--- 1708 ............................ 49 “ “ ,
--- 1759 ............................ 330 Juden,
--- 1803 ............................ 337 “ (ca. 3% d. Bevölk.),
--- 1812 ............................ 380 “ ,
--- 1871 ............................ 453 “ (ca. 2% d. Bevölk.),
--- 1900 ............................ 617 “ ,
--- 1925 ............................ 572 “ (ca. 1% d. Bevölk.),
--- 1931 ............................ 650 “ ,
--- 1933 ............................ 515 “ ,
--- 1936 ............................ 385 “ ,
--- 1939 (Mai) ...................... 217 “ ,
--- 1942 (April) ................ ca. 100 “ ,
(Nov.) ..................... 12 “ .
Angaben aus: Zvi Asaria, Die Juden in Niedersachsen, Aurich 1979, S. 342 f.
und Jörg Schneider, Die jüdische Gemeinde in Hildesheim von 1871 - 1942
Marktplatz in Hildesheim - hist. Postkarte (aus: akpool.de)
Die Zahl der Juden Hildesheims blieb - wenn man das Wachstum des jüdischen Bevölkerungsteils mit anderen deutschen Städten im 19.Jahrhundert vergleicht - relativ konstant; sie erreichte kurz vor der NS-Machtübernahme ihren Höchststand. Haupttätigkeitsfelder der Hildesheimer Juden lagen im Bereich des Handels und Verkehrs.
Gegen Ende des 19.Jahrhunderts wurden antisemitische Strömungen auch in Hildesheim spürbar; in Versammlungen wurde eine regelrechte Judenhetze betrieben, die 1893 in Aufrufen gipfelten, nicht mehr bei jüdischen Geschäftsleuten einzukaufen.
Anlässlich der Einweihung des neuen Schulhauses nahm Landesrabbiner Jakob Guttmann zur antisemitischen Agitation Stellung: „ ... Es ist die Aufgabe der Schule, dem Herzen der Kinder Liebe einzuflößen zu der Stadt, in der sie geboren sind, zu dem Staate, dessen Bürger sie werden, zu dem Vaterlande, dem sie dereinst in opferfreudiger Hingebung dienen sollen. ... Um wie viel freudiger werden wir diesem Rufe Folge leisten, um wie viel heiliger wird uns die Pflicht sein, an dem Wohl und Gedeihen der Gesamtheit mitzuwirken, die wir uns ganz und voll als Söhne unseres deutschen Vaterlandes fühlen und uns in der Liebe zu demselben auch durch das wüste Geschrei jener irregeleiteten Geister nicht erschüttern lassen, die uns als heimatlose Fremdlinge brandmarken wollen ...” Nach Ende des Ersten Weltkrieges fasste auch in Hildesheim der Antisemitismus erneut Fuß. Mit der allgemeinen Verbesserung der Wirtschaftslage kehrte aber bald wieder Ruhe ein.
Zur Zeit der NS-Machtübernahme lebten in Hildesheim ca. 550 Einwohner mosaischen Glaubens. Wie in allen deutschen Städten begann auch in Hildesheim die Judenverfolgung mit dem Boykott jüdischer Geschäfte und Praxen am 1.April 1933. In Hildesheim hatte der „Hildesheimer Beobachter” direkt an die Bevölkerung appelliert, alle jüdischen Geschäfte zu meiden, bis „die jüdische Greuelhetze zum Erliegen” gekommen wäre. Um dem Boykott Nachdruck zu verleihen, wurden uniformierte SA-Leute mit Plakaten vor jüdischen Geschäften postiert; außerdem wurden Parolen an die Schaufenster geklebt. Bei einer Reihe jüdischer Geschäfte wurden die Schaufensterscheiben eingeworfen.
... Der Boykott jüdischer Geschäfte hat heute auch in Hildesheim schlagartig eingesetzt. Eine Abteilung SA-Leute, die Schilder mit der Aufschrift ‘Fluch dem, der in diesem Judentempel kauft !’ trugen, zog unter Vorantritt von Pfeifern und Trommlern die Hauptgeschäftsstraßen der Stadt die Almstraße und den Hohen Weg hinauf. ... Vor den Eingängen zu den jüdischen Geschäften, die übrigens samt und sonders geöffnet waren, sonderten sich jeweils 1 - 2 Schildträger ab und nahmen dort Aufstellung. Die Straßen waren erfüllt von einem lebensgefährlichen Gedränge, ... Bereits eine Viertelstunde nach dem Beginn des Boykotts wurde der Hohe Weg, wo das Gedränge am schlimmsten war, von der Polizei geräumt.
(aus: „Hildesheimer Allgemeinen Zeitung” vom 1.April 1933)
Im Laufe der nächsten Monate kam es in Hildesheim zu gewalttätigen Ausschreitungen gegen die jüdische Geschäftswelt: Schaufensterscheiben wurden eingeworfen. So wie die „arische“ Kundschaft von jüdischen Geschäften ferngehalten wurde, so setzten sich auch die Wirtschaftsverbände der NSDAP dafür ein, jegliche Geschäftskontakte mit jüdischen Unternehmen zu unterbinden. Weitere öffentliche Boykottaufrufe gegen einzelne Geschäfte in Hildesheim folgten. Trotz massiver Propaganda und Diffamierungskampagnen konnte man aber den jüdischen Geschäften nicht ihre Kundschaft entziehen. So wurde nun von der Industrie- und Handelskammer die „Arisierung“ bzw. Liquidierung jüdischer Geschäfte vorangetrieben.
"Hinweis" am Ortseingang
Auch in Hildesheim war der 9.November 1938 von Aufmärschen und Feierlichkeiten anlässlich des Gedenkens des gescheiterten Hitler-Putsches von 1923 geprägt; etwa 1.400 Teilnehmer sollen der Gedenkfeier auf der Jahnwiese am Galgenberg beigewohnt haben. Über den Beginn des Novemberpogroms in Hildesheim gibt der folgende Bericht aus der Hildesheimer Polizeichronik Auskunft: „... Am Abend des 9.November 1938 führte der SS-Sturmbann Hildesheim ... mit den SS-Stürmen Hildesheim-Stadt, Sarstedt, Alfeld und Springe nachts zwischen 24.00 und 1.00 Uhr am Galgenberg die Vereidigung der ... neuen SS-Männer durch. ... Während der Feier lief im Stammlokal der SS, Altdeutsches Haus, Osterstraße 7 ein Anruf des SS-Oberführers S. aus Hannover auf. ... erfolgte durch den SS-Oberführer B. aus Hannover die fernmündliche Weisung an den Sturmbannführer F. aus Hildesheim, innerhalb einer Stunde dürfe die Synagoge in Hildesheim nicht mehr stehen. Der Sturmbannführer übertrug die Durchführung seinem Adjutanten ... und befahl die Zusammenstellung eines Brandtrupps. Es wurde ein Brandtrupp von ca. 8 - 10 SS-Männern gebildet. ... Das Brandkommando ‘besorgte’ sich beim Synagogendiener unter Druck den Schlüssel und setzte nach 1.00 Uhr die Synagoge in Brand. ...” (aus: Verfolgung der jüdischen Bürger/Bürgerinnen Hildesheims - Hintergründe, Berichte, Dokumente, S. 37 f. )
Die Hildesheimer Synagoge wurde am frühen Morgen des 10.November 1938 durch SS-Angehörige in Brand gesetzt und brannte völlig aus.
Brennende und zerstörte Hildesheimer Synagoge (hist. Aufn., Stadtarchiv Hildesheim)
Anschließend zertrümmerten Mitglieder anderer NS-Organisationen jüdische Geschäfte und warfen die Warenbestände auf die Straßen. Etwa 60 bis 80 Hildesheimer Juden wurden aus ihren Wohnungen geholt und zum Polizeigebäude getrieben; nach mehrstündigem Aufenthalt im Polizei-Gefängnishof wurden die Juden geschlossen durch die Stadt zum Gerichtsgefängnis am Godehardi-Platz geführt. Etwa 60 Männer wurden „in Schutzhaft“ genommen und teilweise ins KZ Buchenwald verbracht. Der größte Teil der Gemeindeangehörigen suchte sein Heil nun in der Emigration. Die knapp 120 in der Stadt zurückgebliebenen Juden wurden ab 1942 deportiert. Zuvor waren sie in „Judenhäuser“ zwangseingewiesen worden; diese befanden sich in der Friesenstraße 3, 4 u. 16, Bernwardstraße 3 und Adolf-Hitler-Straße 14 (der heutigen Bahnhofsallee). 1940/1942 diente das Gebäude der ehemaligen jüdischen Schule auf dem Lappenberg als Kinderheim; hier waren bis zu ihrer Deportation ca. 25 Kinder und Jugendliche, die zumeist aus Ostfriesland hierher gebracht worden waren, untergekommen. Der Großteil der Hildesheimer Juden wurde in einem Sammeltransport am 31.März 1942 - über Hannover - nach Trawniki/bei Lublin deportiert.
Aus einer „Eilmeldung betreffend die Abwanderung von Juden“ vom 19.März 1942 von der Gestapo Hannover nach Hildesheim: „Der Transportzug Da6 wird fahrplanmäßig am 31.3.1942 um 12.12 Uhr in Gelsenkirchen eingesetzt und trifft mit 400 Juden der Staatspolizeileitstelle Münster um 18.15 Uhr in Hannover, Bahnhof Fischerhof, ein. Hier erfolgt die Zuladung der für Hannover (Hildesheim) abzuschiebenden 500 Juden ... Um 18.36 Uhr fährt der Transportzug nach Braunschweig weiter ... Die Staatspolizeileitstelle Braunschweig ladet die von ihr für den Transport vorgesehenen Juden (116) und das zugehörige Gepäck zu, so dass die endgültige Weiterfahrt des Da6-Transportzuges nach Trawniki bei Lublin um 20.16 Uhr erfolgen kann.“
Ein weiterer Transport - zumeist ältere Menschen - hatte Ende Juli 1942 Theresienstadt zum Ziel. In Hildesheim verblieb nur eine kleine Gruppe „Mischlinge“ sowie „in Mischehe“ verheiratete Juden.
vor dem Abtransport: Hildesheimer Juden auf dem Hof der Polizeischule (Stadtarchiv)
Im Februar/März 1945 waren etwa 500 Häftlinge aus Bergen-Belsen - darunter auch 340 ungarische, meist jüdischer Herkunft - in Hildesheim eingesetzt, um Trümmer wegzuräumen. Sie waren in der Hildesheimer Stadthalle in der Neuen Straße untergebracht. Viele starben an Entkräftung und Krankheiten. Von ihnen gelangte nur etwa die Hälfte wieder nach Bergen-Belsen zurück.
Nach Kriegsende kehrten nur fünf Hildesheimer Juden in die Stadt zurück. Vorsitzender der Ende 1945 entstandenen kleinen jüdischen Nachkriegsgemeinde in Hildesheim war Siegfried Gross (geb. 1899 in Krenau/OS), der nach einem Leidensweg durch mehrere Konzentrationslager in Bergen-Belsen befreit worden war.
Auf dem jüdischen Friedhof in der Teichstraße, der von etwa 1600 bis 1821 belegt wurde, befinden sich heute noch ca. 340 Grabsteine; die ältesten datieren aus der Zeit um 1620. Zahlreiche Steine aus dem 19.Jahrhundert (zumeist beidseitig beschriftet in jeweils deutscher u. hebräischer Sprache) weisen eine reiche Ornamentik auf.
Aufn. Björn Hagemann, 2013, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0
Graffiti an der Friedhofsmauer, Teichstraße (Abb. J.Munzel/IJN, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0)
Der jüdische Friedhof in der Peiner Landstraße - neben dem kommunalen Zentralfriedhof gelegen - wird seit 1896 belegt; auf dem Areal befinden sich ca. 280 Grabmale.
Auf dem ehem. jüdischen Friedhof im Hildesheimer Stadtteil Moritzberg (Bennostraße) haben sich noch ca. 30 Grabplatten erhalten (siehe unten).
Ein Gedenkstein am Standort der ehemaligen Synagoge am Lappenberg/Gelber Stern trägt eine in drei Sprachen abgefasste Inschrift; die deutsche Inschrift lautet:
An dieser Stelle stand die Synagoge,
die am 9.November 1938 von frevelhaften Händen vernichtet wurde.
Am 50.Jahrestag der Pogromnacht wurde am ehemaligen Standort der Hildesheimer Synagoge auf dem Lappenberg ein Mahnmal enthüllt. Das von mehreren Steinmetzen gestaltete Denkmal erinnert an die Geschichte und Religion der Juden und an die Zeit der NS-Verfolgung. Das Mahnmal in Form eines Würfels zeigt Bilder und Texte, die die Geschichte Israels symbolisieren: Erwählung, Befreiung, Thora, Glaube und Übertretung, Verfolgung und Hoffnung.
Mahnmal am Lappenberg - Vorder- u. Rückseite (Aufn. aus: commons.wikimedia.org, CCO)
aufgesetztes Bronzerelief der ehem. Synagoge (Aufn. R., 2007, aus: wikipedia.org, CCO)
Die ersten sog. „Stolpersteine“ in Hildesheim wurden 2008 verlegt. Mit den Steinen wird an Menschen erinnert, die hier gelebt oder gewirkt haben und Opfer der NS-Gewaltherrschaft wurden. In weiteren Verlegeaktionen wurden bis 2019 nahezu 100 solcher Steine ins Gehwegpflaster eingelassen; eine Verlegung von 29 Steinen (an sechs verschiedenen Standorten) war im Mai 2019 erfolgt; die Initiative dafür trugen das Bischöfliche Gymnasium Josephinum und die Jüdische Gemeinde.
verlegt Am Domhof für ehemalige Schüler des Gymnasiums Josephinum (Aufn. G., 2019, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0)
In den Folgejahren kamen im Hildesheimer Stadtgebiet zahlreiche weitere messingfarbene Steinquader hinzu. Das Projekt soll dann letztendlich mit insgesamt ca. 260 Steinen abgeschlossen sein.
in der Almsstraße (Aufn. Chr. Michelides, 2019, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0)
und am Hindenburgplatz (Aufn. B. 2020, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0)
verlegt für Angehörige der Familie Lifmann in der Kreuzstraße (Aufn. B., 2020, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0)
Allein vor dem Goethe-Gymnasium sind insgesamt 33 sog. „Stolpersteine“ in die Pflasterung eingefügt, die an ehemalige Schülerinnen erinnern sollen, die Opfer des Holocaust geworden sind.
„Stolpersteine“ für ehem. Schülerinnen der Töchterschule (Aufn. gruene-hildesheim.de)
2024 eröffnete das Michaeliskloster in Hildesheim im Innenhof einen Gedenkort für 378 Menschen, die während der NS-Zeit von seinem Gelände aus deportiert und ermordet wurden; dabei handelte es sich im psychisch Kranke, die in den Jahren 1940 bis 1943 in der "Aktion T4" umgebracht wurden.
1997 wurde in Hildesheim eine neue jüdische Gemeinde gegründet, die vor allem aus Zuwanderern aus Regionen der ehemaligen Sowjetunion besteht; 2005 waren es ca. 120 Mitglieder. Bereits im Jahre 2000 konnten die Gemeindemitglieder ihr neues Zentrum, das „Rabbi-Moses-C.- Weiler-Centrum”, einweihen. Nach Kontroversen innerhalb der Gemeinde hat sich 2006 ein kleiner Teil ihrer Angehörigen abgespalten und sich als „Liberale Jüdische Gemeinde Giesen e.V.“ konstituiert; in Emmerke, einem Dorf der Kommune Giesen/Landkreis Hildesheim, hat die neue Gemeinschaft ihren Sitz.
Derzeit bewegen sich beide Gemeinden wieder aufeinander zu, sodass in Bälde mit einem Zusammenschluss gerechnet werden kann. Dazu trägt sicherlich die Tatsache bei, dass im November 2009 die Jüdische Kultusgemeinde Hildesheim in der Nordstadt eine neue Synagoge eingeweiht hat, die auch von Angehörigen der liberalen Gemeinschaft aufgesucht wird.
2013 wurde einer der bedeutendsten Kulturschätze der ehem. Kgl. Bibliothek in Hannover der Öffentlichkeit vorgestellt: eine um 1745 entstandene Esther-Schriftrolle. Dabei handelt es sich um die reich bebilderte und bislang einzig bekannte Esther-Rolle mit deutschem Text, deren Erstellung dem Hildesheimer Schriftgelehrten Wolf Leib Katz Poppers zugeschrieben wird. Vermutlich war diese Handschrift als ein Geschenk einer vermögenden jüdischen Oberschicht an ein Herrscherhaus angefertigt worden.
Im heutigen Hildesheimer Ortsteil Moritzberg existierte bis in die zweite Hälfte des 19.Jahrhunderts eine jüdische Gemeinde, die drei Jahrhunderte zuvor entstanden war; der erste Jude ist aus den 1530er Jahren bezeugt. Moritzberg diente den hier lebenden Juden vor allem als Wohnplatz; ihren Geschäften gingen sie vornehmlich in Hildesheim nach; zuweilen war ihnen aber das Betreten der Stadt untersagt. Um 1600 war die Moritzberger Gemeinde die einzige im Stift Hildesheim. Seit den 1580er Jahren gab es hier eine Synagoge; auch ein eigener Friedhof war vorhanden. In den Wirren des Dreißigjährigen Krieges, in denen auch die Synagoge der Zerstörung anheim fiel, fanden die jüdischen Familien Moritzbergs vorübergehend Zuflucht in Hildesheim; alsbald kehrten sie aber wieder an ihren alten Wohnplatz zurück. Gegen 1800 wies die hiesige Judenschaft immerhin fast 10% der Moritzberger Bevölkerung auf. Infolge Abwanderung - besonders nach Hildesheim - löste sich 1860 die Gemeinde auf.
Heute erinnert nur der kleinflächige Friedhof (Bennostraße) mit seinen ca. 30 Grabsteinen/-platten (zumeist aus der ersten Hälfte des 19.Jahrhunderts) daran, dass in Moritzberg und Barnten einst Juden ihr Zuhause hatten.
Friedhof Moritzberg (Aufn. Torben Brinker, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0 und E. Rüsch, 2019, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0)
IIn kleinen Ortschaften der Region um Hildesheim lebten seit Mitte des 18.Jahrhunderts vereinzelt jüdische Familien.
In Mehle (bei Elze) gab es um 1840 immerhin ca. 70 Juden; die ersten jüdischen Bewohner waren seit dem frühen 18.Jahrhundert hier ansässig geworden. Die kleine Gemeinde - sie war um 1830 gegründet worden - besaß seit 1854 eine neue Synagoge; zuvor hatten Gottesdienste in einem Scheunengebäude stattgefunden. Bald nach der Jahrhundertmitte löste sich die Gemeinde in Mehle auf, da ihre Angehörigen in größere Orte abgewandert waren. So ließen sich mehrere Mehler Familien im nahen Elze nieder; der Sitz der kleinen Gemeinde wurde nun auch hierher verlegt (1864). Gottesdienste fanden in einem angemieteten Raum statt. Die Synagoge in Mehle wurde auf Abbruch verkauft. Der Mehler Friedhof wurde kurz nach der Jahrhundertwende behördlicherseits (wegen des zu hohen Grundwasserspiegels) geschlossen (Anm.: am Poppelweg wurde 1903 ein neues Begräbnisareal erworben). Ende der 1930er Jahre wurde das Grundstück verkauft, die Grabsteine vom neuen Eigentümer zweckentfremdet.
In Elze war die jüdische Bevölkerung seit der Jahrhundertwende rückläufig; 1920 lebten nur noch 21 Juden in der Kleinstadt. Die soziale Stellung der Elzer Juden war recht unterschiedlich; sie arbeiten als Unternehmer, Kaufleute, Bankier, Viehhändler, in freien Berufen (Rechtsanwalt), betrieben einen Landhandel oder waren abhängig beschäftigt. 1936 lebten nur noch drei jüdische Familien mit insgesamt 11 Personen in Elze. 1940 wurde die Synagogengemeinde Elze offiziell aufgelöst, da nachweislich keine jüdischen Bürger mehr in Elze wohnhaft waren.
Ein kurz vor dem 1.Weltkrieg angelegtes kleines Begräbnisgeläde weist heute zwei Grabsteine und eine Gedenkstele auf; die Stele trägt die Worte: „Wäre nicht der Ewige beigestanden / gingen über meine Seele die / schwellenden Wasser hin. / Ps. 124, 2 u. 5 / Zum Gedenken an die Angehörigen / der jüdischen Gemeinde in Elze / die hier ihre Ruhe fanden. / Den Lebenden als Mahnung / zur Wachsamkeit.“ Friedhof in Elze (Aufn. B.Gelderblom, 2008, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0)
In Bockenem - ca. 25 Kilometer südöstlich Hildesheims - lebten nachweislich seit dem 14.Jahrhundert jüdische Familien, die unter dem Schutz des Hildesheimer Bischofs und des Bockenemer Rates standen. Sie verfügten über einen Betraum in einem der Privathäuser und ein östlich des Ortes gelegenes Begräbnisgelände. Zwar war 1457 jüdische Ansiedlung im Hochstift Hildesheim unter Verbot gestellt worden, doch hielten sich bis in die zweite Hälfte des 16.Jahrhunderts noch Juden in Bockenem auf. Einzelne Familien sind dann noch Mitte bis gegen Ende des 19.Jahrhunderts in Einwohnerverzeichnissen erfasst; sie waren der Gemeinde von Rhüden angeschlossen.
In Lamspringe - wenige Kilometer südwestlich von Bockenem - haben seit dem 19.Jahrhundert nur sehr wenige jüdische Familien gelebt. Die beiden Familien Brand und Rosenberg unterhielten am Ort jeweils ein Textilgeschäft. Während einer Familie noch die Emigration gelang, wurden die Angehörigen der anderen deportiert und ermordet.
Für die Angehörigen der Familie Rosenberg wurden 2013 in der Hauptstraße vier sog. „Stolpersteine“ verlegt.
Aufn. Sänger, 2020, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0
Weitere Informationen:
Moritz Güdemann, Aus meinem Leben, Wien 1899/1918 (Anm.: Auszüge in: Monika Richarz, Bürger auf Widerruf - Lebenszeugnisse deutscher Juden 1780 - 1945, Verlag C.H. Beck, München 1989, S. 174 - 184)
A. Rexhausen, Die rechtliche und wirtschaftliche Lage der Juden im Hochstift Hildesheim, Dissertation Münster 1914
Johannes Heinrich Gebauer, Geschichte der Stadt Hildesheim, Band II, Leipzig 1924 (Reprint Hildesheim 1977)
Johannes Heinrich Gebauer, Die Hildesheimer Judengemeinde im Zeitalter ihrer Emanzipation, in: "Aus der Heimat", No. 15/1938, S. 113 ff.
Helmut von Jan, Zur Geschichte der Hildesheimer Juden - Ein Beitrag zum 30.Jahrestag der Synagogenbrandstiftung, in: "Hildesheimer Informationen", No. 11/1968, S. 24 - 27
Germania Judaica, Band II/1, Tübingen 1968, S. 360 – 363, Band III/1, Tübingen 1987, S. 133 (Bockenem) und S. 555 – 562 (Hildesheim)
Karl Sievert, Haß machte vor den Gräbern nicht halt. Warntafeln für jüdische Grabstellen, in: "Aus der Heimat. Beilage der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung", No. 10/1971
Karl Sievert, Dokumentation über die unversehrt und unzerstört erhaltenen jüdischen Friedhöfe und Begräbnisstätten in der Stadt Hildesheim, in: "Hildesheimer Heimatkalender 1974", S. 59 - 63
Helmut von Jan, Zur Geschichte der Hildesheimer Juden von 1800 bis 1815, in: "Jahrbuch für Stadt und Stift Hildesheim", 48/1977, S. 44 - 59
Nicolaus Heutger, Niedersächsische Juden - Eine Einführung zum 40.Jahrestag des 9.November 1938, August Lax Verlagsbuchhandlung, Hildesheim 1978
Martin Schneider, Die Vertreibung der Juden aus Hildesheim im III. Reich, Maschinenmanuskript 1978 (Stadtarchiv Hildesheim)
Martin Schneider, Wie in Hildesheim im Dritten Reich jüdische Mitbürger verfolgt wurden, in: "Aus der Heimat. Beilage der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung" vom 9.11.1978
Peter Aufgebauer, Die Hildesheimer Juden in den Wirtschaftskämpfen des 17.Jahrhunderts, in: "Alt Hildesheim", No. 50/1979, S. 33 - 38
Zvi Asaria, Die Juden in Niedersachsen von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart, Verlag Gerhard Rautenberg, Leer Ostfriesland 1979, S. 331 ff.
Anton Josef Knott, Die antisemitische Bewegung in Hildesheim bei den Wahlen zum Reichstag 1891 und 1893, in: "Alt-Hildesheim", No- 51/1980, S. 61 - 67
Peter Aufgebauer, Die Geschichte der Juden in der Stadt Hildesheim im Mittelalter und in der frühen Neuzeit, in: "Schriftenreihe des Stadtarchivs u. der Stadtbibliothek Hildesheim", Heft 12, Hildesheim 1984
Nicolaus C. Heutger, Juden in Hildesheim Geschichtliche Umrisse zum 45. Jahrestag des 9. November 1938, in: N.C. Heutger, Aus Hildesheims Kirchengeschichte, Hildesheim 1984
Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933 - 1945, Niedersachsen II: Regierungsbezirke Hannover und Weser Ems, Pahl-Rugenstein Verlag, Köln 1986, S. 73 ff.
Karl Sievert, “Keine Angst, wenn Jehova brennt !” Was vor 50 Jahren in Hildesheim geschehen ist, in: "Hildesheimer Heimatkalender 1988"
Wiebke Schreiber, Juden in Lamspringe, Facharbeit im Leistungskurs Geschichte im Gymnasium Alfeld (Leine) 1988
Helmut von Jan, Die Katastrophe der Hildesheimer Juden 1938 - 88. Zum Gedächtnis der 50jährigen Wiederkehr, in: "Jahrbuch für Stadt und Stift Hildesheim", 59/1988, S. 97 - 109
Verfolgung der jüdischen Bürger/Bürgerinnen Hildesheims - Hintergründe, Berichte, Dokumente, Dokumentation der VVN-Bund der Antifaschisten Hildesheims, 1988
Hermann Siemer, „Hoffnung voll Unsterblichkeit“. Das Mahnmal für die Synagoge am Lappenberg in Hildesheim. Entstehung und Gestaltung, Bernward-Verlag, Hildesheim 1989
Stefanie Krause/Günther Hein, Die jüdischen Friedhöfe an der Annenstraße und an der Teichstraße. Kurzer Abriß ihrer Geschichte, in: Hildesheimer Friedhöfe im Wandel der Zeiten, VHS Hildesheim 1989/90
Hans A. Krebs, “Meine Liebe zu Hildesheim hat nie aufgehört”, Hrg. Museumsverein Hildesheim, Hildesheim 1990
G.Hein/S.Krause/B.Thimm (Bearb.), “ ... auf freiem Platze als freier Tempel befreiter Brüder”. Aspekte jüdischen Lebens in Hildesheim 1848 - 1938, Begleitheft zur Ausstellung des Roemer- u. Pelizaeusmuseums, Hildesheim 1993
Jörg Schneider, Anmerkungen zur Geschichte der Hildesheimer Synagoge, in: "Hildesheimer Jahrbuch für Stadt und Stift Hildesheim", Bd. 67/1995, S. 139 - 182
Albert Marx, Geschichte der Juden in Niedersachsen, Sonderausgabe für die Nds. Landeszentrale für politische Bildung, Fackelträger Verlag GmbH, Hannover 1995
Andrea Baumert, Spuren jüdischen Lebens in Gronau, in: "Beiträge zur Geschichte der Stadt Gronau", Hrg. Stadt Gronau 1991/1993, S. 51 - 87 und 1995, S. 13 - 78
Herbert Reyer, Die Verfolgung und Vernichtung der Hildesheimer Juden im “Dritten Reich” - Anmerkungen zum heutigen Forschungsstand, in: "Hildesheimer Jahrbuch für Stadt und Stift Hildesheim", Bd. 69/1997, Hildesheim 1998, S. 225 ff.
Hans Jürgen Hahn, Der jüdische Friedhof an der Peiner Straße, in: Günther Hein (Red.), Hildesheimer Friedhöfe im Wandel der Zeit. Ergebnisse eines Kurses der Hildesheimer Volkshochschule in den Jahren 1998 und 1990, Hildesheim 1999 (überarb. Aufl.)
Barbara Thimm, Spuren des Nationalsozialismus in Hildesheim - Quellen und Dokumentationen zur Stadtgeschichte Hildesheims, Hildesheim 1999
Saskia Dönitz, Ein Hildesheimer Machsor. Fragmente eines hebräischen Gebetsbuches. Pergamentmakulaturen aus dem 15.Jahrhundert im Stadtarchiv Hildesheim, in: "Hildesheimer Jahrbuch für Stadt und Stift Hildesheim", Band 72/73 (2000/2001), S. 189 – 203
Barbara Pinl, Die Deportation der Hildesheimer Juden, in: Hans-Dieter Schmid (Hrg.), Hildesheim im Nationalsozialismus - Aspekte der Stadtgeschichte, Hildesheim 2002
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Christina Prauss, Verfolgt, ermordet – unvergessen. Zur Erinnerung an Schülerinnen der Städtischen Höheren Töchter- und Staatlichen Goetheschule unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft,. Hildesheim/Gerstenberg 2012
Hartmut Häger, Gustav Fränkel – ein jüdischer Unternehmer, Bürgervorsteher und „Wohltäter“ in Hildesheim, in: "Hildesheimer Jahrbuch für Stadt und Stift Hildesheim", Band 84/2012, S. 121 – 162
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Jan Fuhrhop (Red.), Hildesheim bekommt 29 neue Stolpersteine, in: „Hildesheimer Allgemeine Zeitung“ vom 11.5.201
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PR (Red.), Gedenken an NS-Opfer: 27 neue Stolpersteine verlegt, in: „Hildesheimer Presse“ vom 12.5.2021
PR (Red.), Poliertes Messing für ein Leben, in: „Hildesheimer Presse“ vom 30.9.2021
dpa/lni (Red.), Hildesheim erhält 30 neue Stolpersteine, in: „ZEIT Online“ vom 22.2.2022
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Hartmut Häger (Hrg.), 32 weitere Stolpersteine in Hildesheim, Hildesheim 2024