Koblenz (Rheinland-Pfalz)

 Landkreis Koblenz – Wikipedia Datei:Municipalities in MYK.svgKoblenz – an der Mündung der Mosel in den Rhein gelegen - ist eine Großstadt mit derzeit ca. 114.000 Einwohnern im nördlichen Rheinland-Pfalz; nach Mainz, Ludwigshafen/Rh. und Trier ist sie die viertgrößte Stadt dieses Bundeslandes (Ausschnitt aus hist. Karte, aus: wikipedia.org, gemeinfrei und Kartenskizze 'westliches Umland von Koblenz', Hagar 2010, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0).

 

Erstmals werden Juden in Koblenz in der Zollordnung von 1104 erwähnt; in dieser bestätigte Kaiser Heinrich IV. dem Trierer Simeonstift den Besitz des Koblenzer Zolls; weitere urkundliche Hinweise folgten im Laufe des 12.Jahrhunderts. Zudem erfährt man von Benjamin von Tudela, dem bedeutenden jüdischen Weltreisenden des Mittelalters, dass im Jahre 1160 Juden in der Stadt wohnten. Von diesem Zeitpunkt an soll sich eine relativ große jüdische Gemeinde entwickelt haben; wegen der günstigen Verkehrs- und Handelslage der Stadt zogen einige Kaufleute zu. Die ersten ließen sich um den Florinsmarkt nieder, dem damaligen Handelszentrum von Koblenz; während des 13./14.Jahrhunderts bestand hier ein eigenes Judenviertel, das durch das sog. „Judentor“ abgeschlossen war. Eine Synagoge und ein jüdischer Friedhof, auf dem auch Juden aus Boppard und anderen rheinischen Orten beerdigt wurden, sollen bereits um 1300 bestanden haben. Eine "Judenherberge" gab es ebenfalls in der Stadt.

Das Judenregal besaßen seit 1264 die Trierer Erzbischöfe; mit ihrer Erlaubnis waren die Koblenzer Juden auch im Geldverleih tätig; sie verwalteten ebenfalls die Zolleinnahmen - unter Kontrolle des Trierer Landesherrn. Mehrere Pogrome gegen Ende des 13.Jahrhunderts dezimierten die jüdische Gemeinde; um sich gegen gewalttätige Ausschreitungen zu schützen, zahlte die Judenschaft Sondersteuern an die Stadt, die ihrerseits als Gegenleistung Schutz zusicherte. Die schweren antijüdischen Ausschreitungen der Pestjahre von 1348/1349 führten zur fast vollständigen Vernichtung jüdischen Lebens in Koblenz. In der Folgezeit wechselten sich Duldung und Vertreibung ab; fast immer spielten bei einer erneuten Erlaubnis für jüdische Ansiedlungen wirtschaftliche Motive der kurfürstlichen Landesherren eine Rolle. So wurden im Jahre 1418 - im Kontext der Judenausweisung aus dem Erzstift Trier - auch alle jüdischen Bewohner aus Koblenz vertrieben und deren Immobilienbesitz konfisziert. Erst 100 Jahre später soll der Trierer Erzbischof Richard v. Greifenklau wieder fünf jüdische Familien in der Stadt - befristet auf 20 Jahre - aufgenommen haben.

Ansicht von „Cobolentz“, um 1570 (Abb. aus: wikipedia.org, gemeinfrei)

Im 16. bis 18. Jahrhundert lebten mit kleineren Unterbrechungen immer wieder Juden in Koblenz.

Gegen Ende des 17.Jahrhunderts waren vermutlich alle Gebäude in der alten Judengasse zerstört worden; somit gibt es heute keinerlei Relikte der mittelalterlichen jüdischen Siedlung. Seit den 1880er Jahren trägt die einstige „Judengasse“ den in „Balduinstraße“ geänderten Straßenamen.

Mit Übernahme der französischen Gesetzgebung wurden 1794 die Juden gleichberechtigt; symbolisch wurde das Tor zur Judengasse in Koblenz geschleift. Im Jahre 1816 lebten in Koblenz 229 Juden; die bevorzugten Wohngebiete lagen damals um die alte Synagoge in der Görgen- und Pfuhlgasse und dem Rheingässchen. Zu antijüdischen Ausschreitungen kam es 1819 im Gefolge der sog. „Hepp-Hepp-Unruhen”, die durch soziale und wirtschaftliche Missstände ausgelöst worden waren; gegen diese antijüdischen Ausschreitungen, die ebenfalls in den nahen Orten Ahrweiler, Cochem und Kreuznach zu verzeichnen waren, gingen die Behörden vor.

In der nach-napoleonischen Ära war auch im nun preußischen Koblenz die „jüdische Gleichberechtigung“ teilweise zurückgenommen worden; erst drei Jahrzehnte später - nach dem Regierungsantritt König Friedrich Wilhelm IV. - wurde erneut eine „progressive“ Judengesetzgebung diskutiert, die nach der Revolution von 1848/1849 auch tatsächlich umgesetzt wurde.

Mitte der 1820er Jahre wurde in der Balduinstraße eine Synagoge eingeweiht. Ab 1851 nutzte man die neue Synagoge in Koblenz im „Bürresheimer Hof“ am Florinsmarkt - auch eine Folge der anwachsenden jüdischen Gemeinde.

                 Über die Einweihung der Synagoge am 24. Januar 1851 berichtete die „Allgemeine Zeitung des Judentums”:

Koblenz, 5. Februar. (Privatmitth.) Am 24. vor. Mts. beging die hiesige israelitische Religionsgemeinde das Fest der Einweihung ihrer neuen Synagoge. ... Wir müssen es daher zuerst als einen besonders glücklichen Zufall bezeichnen, daß es der Gemeinde gelang, als Baustätte den größeren Theil des ehemals gräflich v. Bürresheim-Renesse’schen Stammhauses an einem der schönsten, freien Plätze hiesiger Stadt, zu akquiriren, indem die Lage des neuen Tempels im Gegensatze zu jener der alten Synagoge, welche sich in einem versteckten Winkel einer abgelegenen Straße befand, die durch göttliche Hilfe erlangte jetzige Stellung der jüdischen Gemeinden scharf bezeichnet; aber auch in bezug auf den in dem neuen ebenso einfach als geschmackvoll und zweckmäßig erbauten Gotteshause eingeführten Ritus dürfen wir uns zu einem gleichmäßig erhebenden Fortschritte Glück wünschen. Es ist nämlich der angestrengtesten Thätigkeit unsers würdigen Rabbinen und Predigers, Herrn Ben Israel, gelungen, dem Gottesdienste seine ganze Würde und Reinheit wiederzugeben und hat er es zugleich durch das von ihm zusammengesetzte und eingeführte Gebetbuch möglich gemacht, dass den religiösen Bedürfnissen sowohl der altgläubigen als auch der freier denkenden Juden völlige Rechnung getragen wird, wodurch der Friede in unserer Gemeinde auch nicht einen Augenblick gestört ward. ... Die Feier selbst war eine sehr großartige und wurde durch die Theilnahme der höchsten Zivil- und Militärbehörden der Rheinprovinz sowie sämmtlicher städtischer Behörden und vieler anderer Honoratioren bedeutend gehoben. Einen tiefen Eindruck machte besonders die Festpredigt des Herrn Rabbinen, worin er die Glaubens- und Pflichtenlehren der jüdischen Religion klar und scharf entwickelte, um, wie der geehrte Redner hervorhob, die von so vielen Nichtisraeliten noch gehegten Vorurtheile gegen dieselbe zu entkräften, sowie auch der Moment des Einstellens der Torarollen in die heilige Lade, und war es ergreifend, die heilige Rührung zu beobachten, von welcher selbst die altgläubigsten Gemeindemitglieder durchdringen wurden, als zum ersten Male die Gebete von einem gut eingeübten Chore und mit Orgelbegleitung in den Hallen des neuen Tempels erschallten; alle Herzen wurden weit und die beseligende Nähe des himmlischen Vaters, zu dem die feierlichen Töne emporstiegen, winkte kräftigend und ermuthigend zum Fortschreiten auf der neu betretenen Bahn.   Die Gemeinde, um ihrem Rabbinen einen schwachen Ausdruck der Anerkennung für sein Wirken und seine Ausdauer zu geben, überreichte demselben dieser Tage in feierlicher Weise durch die Gemeindeverwaltung ein paar prachtvoll gearbeitete, silberne Leuchter mit einer Dankadresse, in welcher auf Letztere als Symbol des Lichtes, welches der Herr Rabbiner in unserer Gemeinde zu verbreiten bemüht ist, hingewiesen wurde und mit dem Wunsche schloss, dass die Leuchte der Erkenntniß in Israel stets mehr und mehr zur Verbreitung gelangen möge.

     

                                                                Synagoge im Bürresheimer Hof                                                             Eingangspforte

                 Im Gebäudekomplex waren neben der Synagoge auch eine Religionsschule, zwei Siechenhäuser und die Rabbiner-Wohnung untergebracht.

Interne Gegensätze zwischen konservativen und reformorientierten Juden führten gegen Ende des 19.Jahrhunderts zeitweilig zur Spaltung der Koblenzer Gemeinde. Im Jahre 1882 gab sich die israelitische Gemeinde Koblenz eine Synagogenordnung, in der es u.a. hieß:

§ 1 Zur Handhabung der Aufsicht beim Gottesdienst in der Synagoge ... ist der Gemeindevorstand ... verpflichtet. Am Sabbat und an andern Feiertagen muß daher wenigstens ein Mitglied des Vorstandes ... in der Synagoge anwesend sein.

§ 2 Jeder Israelit, welcher zum Gottesdienst kommt, muß anständig gekleidet sein, und sobald er das 18.Jahr erreicht hat, darf er nicht anders als mit einem Hute bedeckt und nicht in einer sogenannten kurzen Jacke kommen.

§ 3 Während des Gottesdienstes muß die vollkommenste Ruhe und Anständigkeit in der Synagoge herrschen. Das Besprechen weltlicher Gegenstände während der Abschnitte des Gottesdienstes ... ist ebenso wie das Mitsingen beim Gebete und das Vorlesen der Thora mit dem Vorsänger verboten.

§ 4   Es ist demnach auch verboten, während des Gottesdienstes sich von seinem Platze zu entfernen, mit seinem Nachbarn zu plaudern oder irgend ein Geräusch zu machen, welches Störung verursachen könnte. ...

§ 6 Eltern, Vormünder und Erzieher, welche Kinder in die Synagoge einführen, haben dieselben auf ihren Plätzen bei sich zu behalten und sind für deren gute Aufführung verantwortlich. ...

§ 11 Kein Unverheirateter darf von jetzt an ... den Dienst als Vorsänger versehen.  ...

§ 14 Das Gebet für seine Majestät unsern Allergnädigsten König und Landesherrn soll an allen Sabbaten und andern Feiertagen wie bisher in hebräischer Sprache abgehalten werden. ...

§ 19 Wer die Bestimmung der gegenwärtigen Synagogen-Ordnung übertritt, soll vom Vorstande der Gemeinde mit Ermahnungen, Aufrufen zur Ordnung, Verweisen vor der Gemeinde und nötigenfalls mit Entfernung aus der Synagoge ... bestraft werden. Auch ist der Vorstand befugt, in Fällen der verletzten innern Synagogen-Ordnung ... kleine Konventionalstrafen von 5 Silbergroschen bis 1 Taler zum Vorteil des Almosenfonds auszusprechen ...

              http://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20133/Koblenz%20Israelit%2013061877.jpg    http://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20340/Koblenz%20AZJ%2027101885.jpg

 Ausschreibungen der Rabbinerstelle in der „Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 5. Juni 1877 und 27. Okt. 1885

           Stellenanzeige aus der Zeitschrift „Der Israelit“ vom 15.April 1909

Im Laufe der Jahrhunderte gab es in Koblenz mehrere Friedhöfe. Der älteste Begräbnisplatz wurde bereits Ende des 13.Jahrhunderts angelegt. Der bis in die Gegenwart belegte Friedhof (Ecke Schlachthof-/Schwerzstraße) stammt aus dem beginnenden 19.Jahrhundert. 

Nach 1900 zählten zur Gemeinde auch die Juden aus Ehrenbreitstein, Güls und Horchheim.

Juden in Koblenz:

         --- 1735 .............................    31 jüdische Familien,

--- 1778 .............................    51 Juden,

--- 1807 .............................   188   "   (in 41 Familien),

    --- 1816 .............................   229   “  ,

    --- 1858 .............................   415   “  ,

    --- 1895 .............................   576   “  ,

    --- 1925 .............................   709   “  ,

    --- 1933 (Dez.) ......................   669   “   (ca. 1% d. Bevölk.),

    --- 1935 .............................   495   “  ,

    --- 1937 .............................   390   “  ,

    --- 1938 (Jan.) .................. ca.   500   “  ,

    --- 1939 (Jan.) .................. ca.   300   “  ,

    --- 1990 .............................    60   “  ,

    --- 2001 .............................   850   “  ,*     * im Reg.bezirk Koblenz

    --- 2012 ......................... ca. 1.000   “  .

Angaben aus: Edith Schwalbach-Kulla, Die jüdische Gemeinde

und                 L.Heid/J.H.Schoeps (Hrg.), Wegweiser durch das jüdische Rheinland, S. 263

Schiffbrücke über den Rhein, vor 1912Blick auf Koblenz, um 1905 (hist. Abb. aus: wikipedia.org, CCO)

           Postkarte um 1915 Koblenzer Straßenbahn auf alten Postkarten“ (Abb. aus: blick.aktuell.de vom 5.12.2017)

 

Um 1880 erreichte die jüdische Gemeinde ihren zahlenmäßigen Höhepunkt; etwa 2% der Koblenzer Bevölkerung war damals mosaischen Glaubens. Die Koblenzer Juden gehörten fast ausschließlich dem bürgerlichen Mittelstand an; sie waren vor allem Besitzer von Groß- und Einzelhandelsgeschäften, die sich zumeist im Altstadtbereich befanden. Die Mehrheit der jüdischen Familien galt als assimiliert und war ins gesellschaftliche Leben der Stadt eingebunden; selbst exklusive Vereinigungen besaßen jüdische Mitglieder.

Anzeigen jüdischer Gewerbetreibender:

http://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20258/Koblenz%20Israelit%2005091901.jpg  http://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20258/Koblenz%20Israelit%2010031904.jpg von 1901/1904

Bereits gegen Ende der Weimarer Republik wurden auch in Koblenz durch üble Hetzkampagnen antisemitische Strömungen spürbar. 1933 lebten in Koblenz knapp 700 Juden. Erste antijüdische "Aktionen" wurden zu Beginn des Jahres 1933 organisiert; zwei Tage vor dem reichsweiten Boykott jüdischer Geschäfte am 1. April 1933 wurde dieser auf einer Kundgebung von der NSDAP-Kreisleitung propagandistisch vorbereitet.

SA-, SS- und HJ-Angehörige postierten sich am 1.April vor jüdischen Geschäften, um potenzielle Käufer abzuschrecken. Der Erfolg des Boykottaufrufes war in Koblenz jedoch relativ bescheiden; so hielt sich auch die NS-Presse mit Berichten über den Ablauf der „Aktion“ in Koblenz weitgehend zurück, was auf geringes Interesse der hiesigen Bevölkerung schließen ließ.

                 Aus dem „Koblenzer Nationalblatt” vom 3. April 1933:

... Dann verteilten sich die Kolonnen in den einzelnen Stadtteilen und nahmen vor den bekannten jüdischen Geschäften, deren Schaufenster mit einem gelben Punkt kenntlich gemacht waren, Aufstellung. Den ganzen Tag über standen unsere braven Parteigenossen und hielten Wacht vor den jüdischen Läden. Erst am Abend nach Geschäftsschluß wurden die Posten zurückgezogen. Zu irgendwelchen Zwischenfällen ist es bei dem wohldisziplinierten Verhalten sämtlicher Beteiligten nirgends gekommen.

Nach dem Boykott verstärkte der „Kampfbund für den gewerblichen Mittelstand” seine Propaganda gegen die jüdischen Geschäfte und Arzt- und Rechtsanwaltspraxen. In den Folgejahren kriminalisierten die Nationalsozialisten besonders jüdische Geschäftsleute durch Prozesse und Verhaftungen, wobei Vorwürfe wie „Rassenschande“, Steuerhinterziehung und Betrug an der Tagesordnung waren. Dies beschleunigte den Prozess der „Arisierung“, viele jüdische Geschäftsleute waren zur Aufgabe ihrer Existenz gezwungen. Der zunehmende soziale Ausschluss führte zwangsweise dazu, dass die Jüdische Gemeinde Koblenz und ihr nahestehende Vereine versuchten, die dringendsten sozialen Probleme zu lösen. Besonders aktiv war eine zionistische Ortsgruppe, die für die Emigration nach Palästina warb und interessierte Auswanderungswillige informierte und beriet.

Zu Beginn des Jahres 1938 lebten in Koblenz noch ca. 500 Juden. Während des Novemberpogroms von 1938 wurde die Einrichtung der Synagoge am Florinsmarkt zerstört; allerdings setzte man das Gebäude nicht in Brand, um Nachbarhäuser nicht zu gefährden. SA- und SS-Trupps schändeten auch den jüdischen Friedhof und die Leichenhalle. Zerstört wurden 19 Geschäfte und mehr als 40 Wohnungen jüdischer Familien in Koblenz. Etwa 100 männliche jüdische Bürger wurden verhaftet und vom Gestapo-Gebäude „Im Vogelsang 1” aus ins KZ Dachau verschleppt; die meisten kamen nach einigen Wochen wieder frei. Zur gleichen Zeit gingen die letzten jüdischen Geschäfte und Firmen in „arischen“ Besitz über. Nach den Vorgängen im November 1938 setzte die letzte größere Emigrationswelle ein. Die zurückgebliebenen jüdischen Bewohner, meist ältere Menschen, wurden in „Judenhäuser“ einquartiert; wie viele Juden zu dieser Zeit noch in Koblenz lebten, ist nicht genau bekannt. Ab März 1942 begannen die Deportationen der in Koblenz und Umgebung lebenden Juden; mit dem ersten Transport, der am 22.März in Güterwaggons vom Güterbahnhof Koblenz-Lützel aus erfolgte, wurden 337 Juden aus dem Stadt- und Landkreis Koblenz nach Izbica/bei Lublin verfrachtet; keiner von ihnen kehrte zurück. Weitere fünf Deportationen nach Theresienstadt und Auschwitz folgten; der letzte Transport wurde noch Mitte Februar 1945 (!) "abgefertigt".

In den Konzentrations- und Vernichtungslagern kamen nachweislich mindestens 576 Juden aus dem Stadt- und Landkreis Koblenz ums Leben.

 

Nach Kriegsende wurde eine neue jüdische Kultusgemeinde in Koblenz gegründet, die auf Initiative eines jüdischen Rückkehrers, Addi Bernd, entstand; er wurde auch ihr erster Vorsitzender. In der Schwerzstraße (im Stadtteil Rauental) verfügte die Nachkriegsgemeinde über ein Gotteshaus, das in einem Gebäudeteil der ehemaligen Trauerhalle untergebracht war und nach einem Umbau in den frühen 1960er Jahren bis heute in Nutzung ist.

                           Synagoge in der ehem. Trauerhalle (aus: juedische-allgemeine.de)

 Teil eines Thora-Vorhanges aus der ehem. Koblenzer Synagoge

Überlegungen, den „Bürresheimer Hof“ wieder als Synagoge zu nutzen, wurden jüngst vom Stadtrat verworfen. Gegenwärtig sind nun Planungen in eine konkrete Phase getreten, die neue Koblenzer Synagoge auf einem Grundstück in der Weißen Gasse (Altstadt) entstehen zu lassen; 2014 wurde bereits grünes Licht zum Bau der neuen Gemeindezentrums und Gebetshauses gegeben, doch bis heute ist das Projekt noch nicht realisiert worden. Derzeit geht man nun davon aus, dass der auf ca. sechs Mill. € veranschlagte Neubau spätestens 2026 fertiggestellt sein soll (Stand 2023).

 ein Entwurfsmodell der Synagoge (aus: herrmanns.wordpress.com, 2014)

Zeichnung der Außenansicht der Synagoge - in Koblenz ist der Neubau einer Synagoge geplantein weiterer Entwurf (Abb. aus: SWR.de)

Die Kultusgemeinde Koblenz ist wegen ihrer geringen Mitgliederzahl keine Stadtgemeinde, sondern umfasst den gesamten Regierungsbezirk Koblenz. Mitte der 1990er Jahre bestand die Gemeinde aus ca. 50 Mitgliedern; 2012 waren es ca. 1.000 Personen, die mehrheitlich aus den ehemaligen GUS-Staaten stammen, zehn Jahre später noch ca. 900. Ihre Angehörigen leben in der Stadt Koblenz, im Landkreis Mayen-Koblenz sowie in den Kreisen Ahrweiler, Cochem, Mayen, St. Goar, St. Goarshausen, Simmern, Unterlahn, Unter- und Oberwesterwald und Zell.

Das ehemalige Synagogengrundstück Florinsmarkt wurde von der Stadt wieder an die Jüdische Gemeinde rückübertragen; doch wegen der wenigen Mitglieder wurde die alte Synagoge - sie war durch Bombenangriffe schwer beschädigt worden - nicht mehr bezogen. An die ehemalige Synagoge im „Bürresheimer Hof“ erinnert seit 1986 eine Gedenktafel.

Koblenzer Mahnmal NS-Opfer – Pfarreiengemeinschaft Koblenz-Innenstadt  Dreifaltigkeit Auf Initiative eines Fördervereins wurde im August 2001 auf einer Grünfläche des Reichensperger Platzes ein Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus eingeweiht (Aufn. dreifaltigkeit-koblenz.de). Das Denkmal - geschaffen vom Bildhauer Jürgen Waxweiler - besteht aus zwei Sandsteinblockhälften und vier rostigen Stahlkäfigwinkeln; auf der Schnittfläche eines der Blöcke ist der folgende Text eingraviert: "Gedenkt der Verfolgten, Geschundenen, Ermordeten 1933 - 1945"

Seit 2014 erinnert am Bahnhof Koblenz-Lützel ein schlichtes Blechschild an die 1942/43 von hier aus erfolgten Deportationen. Der Inschriftentext lautet: „Von diesem Bahnhof, ehemals einem reinen Güterbahnhof, wurden in den Jahren 1942 und 1943 insgesamt 870 jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger verschleppt. Nur einige weniger überlebten das Grauen der Konzentrations- und Vernichtungslager.“

Der in der NS-Zeit zerstörte Friedhof – Grabsteine waren entfernt und teilweise als Treppenstufen benutzt worden – wurde nach 1945 wieder in einen vorzeigbaren Zustand versetzt; auf dem etwa 8.600 m² großen Areal befinden sich ca. 700 Grabstätten - allerdings einige ohne Grabstein.

  

Teilansichten des jüdischen Friedhofs in Koblenz (Aufn. Holger Weinandt, 2014, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0)

 Bereits 1947 war eine Gedenkstele auf dem Friedhof der jüdischen Kultusgemeinde in der Schwerzstraße errichtet worden (Aufn. H. Weinandt, 2014, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0); die Inschrift lautet:

Den Toten zur Erinnerung   den Lebenden zur Mahnung

Gedenkt unserer 6 Millionen Brüder und Schwestern, die ein Opfer des Rassenwahnes wurden

Von 500 Koblenzer Juden leben noch 22

 

Die ersten 45 sog. „Stolpersteine“ wurden in der Koblenzer Innenstadt im Jahre 2007 verlegt; inzwischen sind weitere messingfarbene Gedenkquader hinzu gekommen; derzeit sind es mehr als 130 Steine, die in der Kernstadt und ihren Ortsteilen zu finden sind (Stand 2023). Ein Stolperstein erinnert z.B. an Hans Bernd, der als 10jähriger mit einem Kindertransport nach Großbritannien kam und dort die NS-Zeit überlebte; seine Eltern hingegen wurden 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

  Abb. aus: sdr.de

  Fünf „Stolpersteine“ am Friedrich-Ebert-Ring erinnern an die Familie Bernd

Koblenz im Buga-Jahr 2011 - Stolpersteine 06.jpg Stolpersteine 04 Koblenz 2012.jpg

... und weitere in der Rizzastraße und der Johannes-Müller-Straße (Aufn. Holger Weinandt, 2011, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0)

 

 

In den heute zu Koblenz zählenden Ortsteilen Ehrenbreitstein, Immendorf und Metternich gab es jeweils kleine jüdische Gemeinschaften, die aber jemals kaum mehr als 60 Angehörige umfassten.

[vgl. Immendorf (Rheinland-Pfalz)]

 

 

Die Entstehung einer jüdischen Gemeinde in Ehrenbreitstein reicht bis ins 18.Jahrhundert zurück. Um 1760 lebten hier drei Familien mosaischen Glaubens; gegen Mitte des 19.Jahrhunderts erreichte die Zahl der Gemeindeangehörigen maximal 80 Personen; danach ging diese deutlich zurück. Im Jahre 1901 wurde die Gemeinde aufgelöst; 1905 lebten hier nur noch 15 Juden, die fortan der Koblenzer Gemeinde angeschlossen waren.  An Einrichtungen besaß die jüdische Gemeinde eine um 1800 erbaute Synagoge, eine Schule und ein rituelles Bad. Die religiösen Aufgaben nahm zeitweise im 19. Jahrhundert ein jüdischer Lehrer wahr. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war die Synagoge zeitweise Versammlungsort der orthodox-jüdischen Gemeindeglieder aus Koblenz. 1932 wurde nur noch eine jüdische Person am Ort gezählt.

           https://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20191/Ehrenbreitstein%20Israelit%2004031901a.jpg Kleinanzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4.3.1901

Nach Angaben der Gedenkstätte Yad Vashem/Jerusalem und des „Gedenkbuches – Opfer der Verfolgung der Juden ...“ sind sechs aus Ehrenbreitstein stammende bzw. längere Zeit hier wohnhaft gewesene Juden der NS-Gewaltherrschaft zum Opfer gefallen (namentliche Nennung der betreffenden Personen siehe: alemannia-judaica.de/ehrenbreitenstein_synagoge.htm).

 

 

In Metternich bestand bis ca. 1930 eine israelitische Gemeinde, deren Wurzeln bis ins 18.Jahrhundert zurückreichen. Um 1860 gehörten ihr ca. 70 Angehörige an, vier Jahrzehnte später hatte sich ihre Anzahl halbiert. Ein kleiner Betraum in einem Wirtschaftsgebäude diente gottesdienstlichen Zusammenkünften. Anfang der 1930er Jahre lebten noch ca. 20 jüdische Bewohner in Metternich. Die letzten drei Personen wurden 1942 deportiert. Nach Angaben der Gedenkstätte Yad Vashem/Jerusalem und des „Gedenkbuches – Opfer der Verfolgung der Juden ...“ sind 15 aus Metternich stammende bzw. längere Zeit hier wohnhaft gewesene Juden der NS-Gewaltherrschaft zum Opfer gefallen (namentliche Nennung der betreffenden Personen siehe: alemannia-judaica.de/metternich_synagoge.htm).

 

 

 

Im benachbarten Mülheim-Kärlich im Ortsteil Mülheim waren seit Ende des 18.Jahrhunderts wenige jüdische Familien ansässig. Im Laufe der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts stieg die Zahl der jüdischen Bewohner an und erreichte bis in die 1920er Jahre mehr als 60 Personen. Seit 1846 verfügte die kleine jüdische Gemeinschaft über einen Betraum in einem Privathause an der Bassenheimer Straße; 1925 wurde auf diesem Grundstück in einem Hinterhaus ein kleiner Synagogenbau errichtet. Um ca. 1850/1860 wurde ein eigener Beerdigungsplatz angelegt.

Während des Novemberpogroms von 1938 zerstörten NS-Anhänger die Einrichtung der Synagoge und brannten das Gebäude nieder.

Nach Angaben des Bundesarchivs sind etwa 50 aus Mülheim-Kärlich stammende bzw. längere Zeit hier wohnhaft gewesene Juden der NS-Gewaltherrschaft zum Opfer gefallen (namentliche Nennung der betreffenden Personen siehe: alemannia-judaica.de/muelheim_synagoge.htm).

Auf dem Friedhof am Lohrweg/Ecke Hoorweiher Straße sind heute noch ca. 50 Grabsteine vorhanden.

Eine hier errichtete Stele (beide Aufn. GFreihalter, 2010, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0) trägt auf einer Seitenfläche die folgende Inschrift:

Da sprach der Herr zu Kain: Wo ist dein Bruder Abel (aus unserer gemeinsamen Bibel Genesis 4,9).

Zur Erinnerung an die Deportation jüdischer Mitbürger aus Mülheim-Kärlich

21. März 1942 - 27. Juli 1942 – Den Toten zur Erinnerung - den Lebenden zur Mahnung

Auf den drei anderen Seiten der Stele sind die Namen der jüdischen Bürger aus Mülheim-Kärlich genannt, die deportiert und ermordet wurden.

 

Auch im Ortsteil Kärlich lebten jüdische Familien, allerdings waren es 1925 kaum mehr als 20 - 25 Personen. Im Obergeschoss eines Wohnhauses in der Burgstrasse gab es einen Betraum. 1942 wurden insgesamt mehr als 40 jüdische Bewohner aus Kärlich, Mülheim und Urmitz deportiert.

 

 

In Bassenheim – heute zur Verbandsgemeinde Weißenthurm zählend - gab es im 18./19.Jahrhundert eine winzige, aus nur wenigen Familien bestehende jüdische Gemeinschaft. Zu den gemeindlichen Einrichtungen zählte neben einer Betstube ein eigener Friedhof, der um 1800 in der Flur „Bässel“ angelegt worden war. In den Kriegsjahren 1942 bis 1945 wurden hier auch umgekommene Zwangsarbeiter aus Polen und Russland beigesetzt. Die letzten jüdischen Einwohner Bassenheims wurden 1942 deportiert. Nach Angaben der Gedenkstätte Yad Vashem/Jerusalem und des „Gedenkbuches – Opfer der Verfolgung der Juden ...“ sind zwölf aus Bassenheim stammende bzw. längere Zeit hier wohnhaft gewesene Juden der NS-Gewaltherrschaft zum Opfer gefallen (namentliche Nennung der betreffenden Personen siehe: alemannia-judaica.de/bassenheim_synagoge.htm).

Seit den 1870er Jahren lebten in Bassenheim Angehörige der Familie des Kölner Bankiers Freiherr von Oppenheim, die Burg und Rittergut Bassenheim erworben hatten. Durch großzügige Stiftungen und soziales Engagement wurden die Oppenheims zu den größten Wohltätern in Bassenheim. Nach der Familie von Oppenheim ist in Bassenheim heute eine Straße benannt.

Auf dem ca. 1.400 m² großen jüdischen Friedhof in Bassenheim befinden sich ca. 30 Grabsteine, die über die Fläche verteilt sind.

Jüdischer Friedhof (Aufn. GFreihalter, 2010, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0)

Seit 2017 findet man in Bassenheim auch einige sog. "Stolpersteine", die an Angehörige der beiden jüdischen Familien Haimann und Simon erinnern, die deportiert und in Izbica ermordet wurden.

  verlegt in der Mayener Str. (Aufn. K., 2017, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0)

 

 

In Kettig - heute ebenfalls zur Verbandsgemeinde Weißenthurm gehörig - bestand bis Anfang der 1930er Jahre eine winzige israelitische Gemeinde, deren Wurzeln ins 16.Jahrhundert zurückreichen. Um 1900 zählte sie ca. 40 Personen. Bis ins ausgehende 19.Jahrhundert trafen sich die Gemeindeangehörigen in einem Betraum eines Privathauses, ehe um 1885/1890 eine winzige Synagoge gebaut wurde. Zeitweilig bestand hier auch ein eigener Friedhof; nur die Flurbezeichnung „Auf dem Judenkirchhof“ erinnert heute noch daran. Mit der Abwanderung der wenigen jüdischen Familien - die letzte verließ den Ort im Jahre 1939 - wurde auch die Synagoge aufgegeben, die in den Folgejahrzehnten als Lagerraum genutzt wurde, bis 1976 deren Abbruch erfolgte.

Nach Angaben der Gedenkstätte Yad Vashem/Jerusalem und des „Gedenkbuches – Opfer der Verfolgung der Juden ...“ sind 16 aus Kettig stammende bzw. längere Zeit hier wohnhaft gewesene Juden der NS-Gewaltherrschaft zum Opfer gefallen (namentliche Nennung der betreffenden Personen siehe: alemannia-judaica.de/kettig_synagoge.htm).

                                            Ehem. Synagoge, kleines Gebäude links (Aufn. um 1970)

 

 

In Weißenthurm lebten im 18./19.Jahrhundert nur wenige jüdische Familien; zu einer Gemeindegründung kam es hier nicht. Welcher Kultusgemeinde die hier ansässigen Juden angehörten, ist nicht bekannt. Um 1890 erreichte deren Zahl knapp 40 Personen. Ein Friedhof für die in Weißenthurm lebenden jüdischen Familien wurde Anfang der 1880er Jahre angelegt. Das Areal mit seinen Grabsteinen wurde entweder bereits in der NS-Zeit oder erst nach 1945 abgeräumt (?); heute befindet sich dort eine Grünfläche.

 

 

 

Weitere Informationen:

Franz-Josef Heyen, Aufklärung, Gleichstellung - Reform und Selbstbestimmung, in: "Dokumentation zur Geschichte der jüdischen Bevölkerung in Rheinland-Pfalz und im Saarland von 1800 bis 1945", Band 4, S. 78 ff. (Synagogenordnung)

Germania Judaica, Band II/1, Tübingen 1968, S. 407 – 414 und Band III/1, Tübingen 1987, S. 624 - 632

Dokumentation zur Geschichte der jüdischen Bevölkerung in Rheinland-Pfalz und im Saarland von 1800 bis 1945 (Band 6), Hrg. Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz, Koblenz 1974

Christa Henrichs, Juden in unserer Gemeinde, in: Winfried Henrichs (Hrg.), Mülheim-Kärlich, Mühlheim-Kärlich 1981, S. 201 – 205

Peter Bucher, Koblenz während der nationalsozialistischen Zeit, in: "Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte", Jg. 11/1985, S. 211 - 245

Hildburg-Helene Thill, Lebensbilder jüdischer Koblenzer und ihre Schicksale, Hrg. Stadtbibliothek Koblenz, Koblenz 1987

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Liselotte Sauer-Kaulbach (Red.), Nicht nur für die Kleinen ein Großer: Der jüdische Kinderarzt Emanuel Wolfgang Wallich, in: „Rhein-Zeitung“ vom 17.5.2021

Lieselotte Sauer-Kaulbach (Red.), Die Salomons: Jüdische Ärztefamilie prägte das Gesundheitswesen in Koblenz – und weit darüber hinaus, in: "Rhein-Zeitung“ vom 19.5.2021

N.N. (Red.), Neue Synagoge in Koblenz: Grundstück wird untersucht, in: „Rhein-Zeitung“ vom 17.11.2021

Lieselotte Sauer-Kaulbach (Red.), Ehrenbreitsteiner Memorbuch: Familiengeschichte(n) konserviert in 156 Einträgen, in: „Rhein-Zeitung“ vom 1.2.2022

Katrin Steinert (Red.), Pläne für neue Synagoge in Koblenz vorgestellt; Ort soll offen und zugleich sicher sein, in: „Rhein-Zeitung“ vom 31.8.2022

SWR/aktuell (Red.), Jüdische Gemeinde stellt Entwurf vor – So soll die neue Synagoge in Koblenz aussehen, in: swr.de vom 1.9.2022

Finn Holitzka (Red.), Neue Synagoge in Koblenz soll spätestens 2026 fertig werden – Pläne für Chanukka, in: „Rhein-Zeitung“ vom 2.10.2023

SWR-aktuell (Red.), So soll die neue Synagoge in Koblenz aussehen, aus: swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz vom 21.11.2023

Uwe Bauer/Marianne Bühler/René Richtscheid, Steine über dem Fluss - die jüdischen Friedhöfe an der Mosel von Remiremont bis Koblenz, in: Schriften des Emil-Frank-Instituts, Paulinus Verlag Trier 2023

N.N./Tagesschau (Red.), Lichter machen geplante Synagoge in Koblenz erstmals sichtbar, in: tagesschau.de vom 13.12.2023