Mühlhausen (Elsass)
Die kleine unterelsässische Ortschaft Mühlhausen (frz. Mulhausen) im Kanton Ingwiller mit derzeit kaum 500 Einwohnern liegt zwischen Pfaffenhofen und Rothbach (Ausschnitt aus hist. Karte von 1905 ohne Eintrag von Mühlhausen, aus: wikipedia.org, CCO).
In Mühlhausen existierte vermutlich seit Ende des 18.Jahrhunderts eine nicht einmal 100 Personen zählende jüdische Gemeinde, die gegen Ende der 1920er Jahre dann nur noch aus drei bis vier Familien bestand.
Einen ersten Betsaal richteten die hiesigen Juden um 1745 ein; ersetzt wurde dieser durch einen kleinen Synagogenbau gegen Mitte des 19.Jahrhunderts.
Zeitweilig verfügte die kleine Gemeinde auch über einen Lehrer, die die religiös-rituellen Dinge verrichtete.
Die Gemeinde gehörte zum Rabbinatsbezirk Buchsweiler (Bouxwiller).
Juden in Mühlhausen:
--- 1784 ........................ 4 jüdische Familien,
--- 1807 ........................ 32 Juden,
--- 1846 .................... ca. 70 “ ,
--- 1861 ........................ 83 “ ,
--- 1866 ........................ 75 “ ,
--- 1900 ........................ 49 “ ,
--- 1910 ........................ 43 “ ,
--- 1936 ........................ 19 “ .
Angaben aus: Michel Rothé/Max Warschawski, Les synagogues d’Alsace et lieur histoire, S. 31
Ehem. Synagogengebäude und Portalinschrift (Aufn. um 1970)
Anfang der 1980er Jahre wurde das Synagogengebäude abgebrochen. Die Portalinschrift der Synagoge blieb erhalten und ist ein angrenzendes Garagengebäude baulich integriert („Dies ist das Tor zum Herrn; Gerechte ziehen durch es hinein - 5630“)
Der Thoraschrein befindet sich heute im Museum in Pfaffenhofen.
Synagogen-Museum Pfaffenhofen (Aufn. O. Lévy, 2007, aus: wikipedia.org, CC BY 2.5)
Weitere Informationen:
Michel Rothé/Max Warschawski, Les synagogues d’Alsace et lieur histoire, Jerusalem 1992
Mulhausen (Mühlhausen), in: alemannia-judaica.de