München (Bayern)

Bildergebnis für münchen oberbayern karte  Die bayrische Landeshauptstadt München ist mit derzeit ca. 1,5 Mill. Einwohnern - nach Berlin und Hamburg - die bevölkerungsreichste Stadt in Deutschland; deren erste urkundliche Erwähnung reicht bis ins Jahr 1158 zurück; München wurde 1255 bayerischer Herzogssitz und war ab 1314 königliche, seit 1328 bis 1347 kaiserliche Residenzstadt. 1506 wurde München alleinige Hauptstadt Bayerns (Kartenskizze vom Freistaat Bayern, aus: pinterest.de und Ausschnitt einer Reliefkarte 'Region um München', aus: ODbl 2018, wikipedia.org, gemeinfrei).

 

Der erste urkundliche Nachweis eines in München lebenden Juden stammt aus dem Jahre 1229. Eine Gemeinde soll es bereits im 13.Jahrhundert in München gegeben haben. Diese soll im damaligen „Judengässlein“, der späteren Gruftstraße, über eine Synagoge und vermutlich auch über einen Begräbnisplatz verfügt haben. Bei einem Pogrom im Jahre 1285 - ausgelöst durch eine Ritualmordbeschuldigung - sollen etwa 180 Juden, die eine Taufe abgelehnt und sich in die Synagoge geflüchtet hatten, verbrannt worden sein; ihre Namen sind im „Nürnberger Memorbuch” von 1296 als Märtyrer verzeichnet. Kurz darauf müssen sich aber Juden erneut in München niedergelassen haben; denn 1287 wurde ihnen der Bau einer neuen Synagoge gestattet. In den Folgejahrzehnten sicherten ihnen die bayrischen Herzöge Sicherheit und wirtschaftliche Freiheiten zu - natürlich gegen regelmäßige Steuer- und Abgabeleistungen. Nach weiteren Pogromen (1349 und 1413) ließ 1442 Herzog Albrecht III. alle Juden aus München vertreiben; die Synagoge wurde zur Marienkapelle umgebaut.

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Marktplatz in München - Stich von ca. 1660/1680 (Abb. aus: vermessungsamt-rosenheim.de)

Knapp 300 Jahre später kam es wieder zu Neuansiedlungen von Juden in der Stadt: Die prunkvolle Hofhaltung des bayrischen Kurfürsten und die Ausstattung bzw. Versorgung seiner Armee kostete viel Geld und so musste der Herrscher auf die finanzielle Hilfe jüdischer Geldgeber zurückgreifen. Um 1750 befanden sich insgesamt 20 Juden in neun Haushalten in München; gegen Ende des 18.Jahrhunderts soll es mehr als 100 sog. "Hofjuden" in der Stadt gegeben haben; die bekanntesten am Münchner Hofe waren Simon Wolf Wertheimer und Aron Elias Seligmann. Das Anwachsen des jüdischen Bevölkerungsanteils führte zwangsläufig zu Klagen der christlichen Konkurrenz.

Die napoleonische Ära stellte die wenigen Juden Münchens religiös faktisch gleich; 1815 gründete sich offiziell die Israelitische Kultusgemeinde, die - nach langanhaltenden Querelen um den ‚besten’ Standort - elf Jahre später die erste neuzeitliche Synagoge Münchens an der Theaterstraße, der späteren Westenrieder Straße, einweihen konnte; der Einweihungsfeier am 21.April 1826 wohnte sogar der bayrische König Ludwig I. bei.

Der Synagogenbau - die sog. „Métivier-Synagoge“ - sollte die über das Stadtgebiet verstreuten privaten Beträume ablösen, in denen - nach Ansicht der Behörden - unkontrollierbare „Winkelzusammenkünfte“ abgehalten wurden. Die Verbannung an den Stadtrand verhinderte aber einen repräsentativen Bau in der Innenstadt, mit dem die Juden ihre Emanzipation hätten dokumentieren können.

 Synagoge Theatergasse, später: Westenriederstr. (Bleistiftzeichnung von C.A.Lebschee )

               In einem Bericht der „Allgemeinen Zeitung des Judenthums” hieß es Jahre später, im Oktober 1837 dazu:

... München hat seine Synagoge. In zwei Jahren war es fertig und stand da in seiner erhebenden freundlichen Pracht, das gottgeweihte Haus, in dem Gesang und Predigt und ein schöngeordneter Gottesdienst das Herz erheben. Majestätisch wölbt sich der Tempel, der ein Viereck bildet, und dessen östliche Vorderseite nur einen falschen Halbkreis formt. In diesem Halbkreis prangt die heilige Lade, aus Stein erbaut ... Aus den beiden Nebenseiten und der westlichen Front springt in nicht unbedeutender Höhe die Galerie der Frauen vor, ruhend auf 14 prächtigen Marmorsäulen. Die vier ersten derselben sind ein Geschenk unseres höchstseligen Königs Max. Drei große eiserne Lüster und zwölf Glaslampen in den Säulengängen bilden die Beleuchtung für die ganze Synagoge, während zwei Kandelaber und zwei Leuchter in Gestalt von Marmorvasen von der heiligen Lade strahlen. Die Bimah wird durch einen achtarmigen Leuchter, der auf einem Marmorpostament ruht, erleuchtet. Die Lampe des ewigen Lichtes hängt düsterstrahlend vor der Lade. ...

Der 1796 in Baiersdorf geborene Hirsch Aub, der seine Ausbildung an der Jeschiwa in Fürth und danach in Prag erhielt, wurde 1825 in München zum Rabbiner der neu gegründeten Istraelitischen Kultusgemeinde gewählt. Mehr als vier Jahrzehnte übte er hier sein Amt aus. Während seines bis 1871 dauernden Wirkens erhielt Hirsch Aub allgemeine Anerkennung auf Grund seines Engagements auf sozialem Bereich. Zudem war er innerhalb der Gemeinde auf einen Ausgleich zwischen orthodoxen und reformorientierten Angehörigen bedacht. Gegen Ende seiner Tätigkeit erhielt er vom bayrischen König als Anerkennung seiner Verdienste das Ritterkreuz 1.Klasse des Verdienstordens vom Hl. Michael. Hirsch Aub, der 1871 in den Ruhestand trat, verstarb vier Jahre später in Nürnberg; seine Grabstätte befindet sich auf dem Alten Israelitischen Friedhof in München. Seine Nachfolge im Rabbineramt trat Joseph Perles an.

1816 wurde mit Erlaubnis des bayrischen Königs Max I. Joseph ein jüdischer Friedhof in der weiteren Umgebung Münchens (in Sendling) - an der Straße nach Thalkirchen - angelegt; zuvor waren Verstorbene in Kriegshaber bei Augsburg beerdigt worden. Nachdem der alte Friedhof - trotz mehrfach erfolgter Erweiterungen und Bau eines Taharahauses (1882) - belegt war, wurden Verstorbene ab 1908 auf dem Neuen Israelitischen Friedhof an der Garchinger Straße begraben; der alte Friedhof wurde geschlossen. Das etwa 25.000 m² große Gelände beherbergte nahezu 6.000 Gräber.

Alter Israelitischer Friedhof Muenchen-2.jpg

Eingang und Teilansicht des alten jüdischen Friedhofs in München (beide Aufn. Rufus, 2009, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0)

Taharahaus (Aufn. H. Schlottmann, 2018, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0)

Im Gegensatz zu vielen anderen Gemeinden errichteten die Münchner Juden keine Gemeindeschule; die jüdischen Kinder besuchten entweder die städtischen Schulen oder wurden durch Hauslehrer unterrichtet.

Ein starker jüdischer Bevölkerungszuwachs veranlasste den Neubau der Hauptsynagoge an der Maxburg-/Ecke Herzog-Max-Straße, dem heutigen Lenbachplatz. Auf Betreiben des bayrischen Königs Ludwig II. war 1882 der prosperierenden Jüdischen Gemeinde ein Grundstück gegenüber der Maxburg zur Verfügung gestellt worden. Diese nach den Plänen von Albert Schmidt errichtete Hauptsynagoge wurde nach dreijähriger Bauzeit im September 1887 feierlich eingeweiht; sie war zu diesem Zeitpunkt die drittgrößte Synagoge Deutschlands und lag im Zentrum Münchens, in unmittelbarer Nähe zur Frauenkirche. Das Gebäude im Stil der Spätromanik bot fast 2.000 Gottesdienstbesuchern Platz.

     

                     Synagoge an der Herzog-Max-Straße, rechts Künstlerhaus (Ansichtskarte um 1910)            Synagogengebäude - virtuelle Rekonstruktion

 Blick von der Frauenempore in Richtung Aron ha-Kodesch

            (aus: Synagogen in Deutschland - Eine virtuelle Rekonstruktion, Ausstellung der TU Darmstadt, Fachgebiet CAD in der Architektur, Bonn Mai/Okt. 2000)

                 Die „Allgemeine Zeitung des Judentums” berichtete am 29. September 1887 über die Feierlichkeiten:

... Die neue Synagoge, nach dem Urteil Sachverständiger in baulicher Hinsicht eine Zierde der Stadt, wurde am Freitag Abends mit einer Feier eingeweiht, welche in Münchens Geschichte als ein Akt von kultureller Bedeutung zu verzeichnen ist. Die israelitische Gemeinde füllte den schönen Tempelbau, dessen weite Emporen die Frauen einnahmen. Von außen wehten Flaggen in den bayerischen und Münchener Farben, ... Allmählich fanden sich die Ehrengäste ein, von welchen wir nennen: die königlichen Staatsminister Dr. Freiherr von Lutz und Freiherr von Feilitzsch, Regierungspräsident Freiherr von Pfeufer, Hofmarschall Freiherr von Hutten, General von Sprunner, mehrere Landtags-Abgeordnete, darunter Maison und Frankenburger, Hofkapellmeister Levi, der Polizei- und Regierungsdirektor Dr. von Müller und Rat Meixner, die Bürgermeister Dr. von Erhardt und Dr. von Widenmayer mit den Räten Sickenberger, Schrott, Hergl, Hemmeter, Schreibmayer, Oberbaurat Zenetti, die Gemeindebevollmächtigten Ritter von Schultes, Neuner, Böhm, Buchner und Heldenberg, Stadtarchivar Ernst von Destouches, der Baumeister der Synagoge Albert Schmidt, Landgerichtsrat Epstein, mehrere Vertreter der Presse, ... Ein solenner Marsch mit Posaunen und Pauken leitete die Festlichkeit ein, worauf der Einzug der zwölf in prachtvollen Geräten aus Gold und Silber aufbewahrten Torarollen erfolgte. Kantor Kirchner, Rabbiner Dr. Perles und zehn Angehörige der israelitischen Kultusverwaltung trugen im linken Arm diese oben mit Klingeln versehenen Geräte um die Synagoge herum, deren Portale hierbei geöffnet wurden, ... . Beim Anzünden der ewigen Lampe, welche bedeutet den göttlichen Funken in der Menschenbrust, sprach Dr. Perles den Weihetext hebräisch. Herrlicher Gesang begleitete die Eröffnung der heiligen Lade, welche sich vorne im Mittelpunkt unter romanischen Rundbogenverzierungen befindet. Abermals erfolgte ein Umzug mit den Torarollen unter erhebenden Gesängen, ... Als die Torarollen in der heiligen Lade verschlossen und deren Türe mit einer reich in Gold gestickten Samtverkleidung verhüllt wurde, ertönte der Psalm: ‚Wie lieblich sind deine Wohnungen, ewiger Zebaoth!’ Anknüpfend an diesen Psalmvers hielt Rabbiner Dr. Perles seine gehaltvolle Festpredigt; ... An die Predigt reihte sich das Weihegebet mit Segen, wobei der Rabbiner in erhebenden Worten für Bayerns König, für das teure Haupt des Prinz-Regenten, für die Minister, für die Verhandlungen der Kammern, für das gesamte Bayernland und besonders für die Stadt München, für seine Behörden und Bürger, für die israelitische Gemeinde und deren Verwaltung um den Schutz und Segen des Himmels bat. ...

Für die stark anwachsende Judenschaft Münchens wurde bereits wenige Jahre später eine zweite Synagoge eingeweiht: In der Kanalstraße, der späteren Herzog-Rudolf-Straße hatte sich der streng religiös-orthodoxe Teil der Gemeinde ein eigenes Gotteshaus geschaffen, das 1892 eingeweiht wurde: die Ohel-Jakob-Synagoge.

                                                     Ohel-Jabob-Synagoge (hist. Aufn.)

                  Die Zeitschrift „Der Israelit” berichtete in ihrer Ausgabe vom 31.3.1892:

... Ein Ereigniß, das eine neue Ära in der Geschichte der hiesigen Cultusgemeinde inaugurirt, hat letzten Freitagabend, 25. ds. hier stattgefunden. Seit fast 20 Jahren hatten die Anhänger des gesetzestreuen Judenthums dahier einen Separatgottesdienst unterhalten, nachdem sie sich mit den, Anfangs der 1870er-Jahre in der Hauptsynagoge eingeführten Reformen nicht befreunden konnten, zwar in einem Betsaal, der längst nicht mehr der immer wachsenden Anzahl der Besucher genügen konnte. Die geradezu beispiellose Opferfreudigkeit weniger Familien hat nun in nächster Nähe des alten ein herrliches neues Gotteshaus, würdig der Kunstmetropole München, entstehen lassen, das letzten Freitag seiner Bestimmung übergeben wurde. ...  Als die letzten drei Torarollen in die heilige Lade verbracht wurden, durchbrauste das Ma Towu Eloheicha Jaakow des Chores die herrlichen Räume, ein Moment von wunderbar weihevoller Stimmung! Hierauf nahm Herr Rabbiner Dr. Perles den Weiheakt durch Anzünden des Ner Tamid (ewiges Licht) vor und hielt daran anschließend eine formvollendete Ansprache. ... Die glanzvolle Einweihung der neuen Synagoge und der weihevolle Gottesdienst, der in der würdigen Umrahmung solch schöner Räume abgehalten werden kann, ist wohl der schönste Lohn für die Opferfreudigkeit und das unermüdliche Streben, Kämpfen und Ringen der Wenigsten, die heute mit berechtigtem Stolz auf ihr herrlich gelungenes Werk sehen können.

Leo Baerwald, Schwarz-Weiß-Fotografie im Halbprofil Leo Baerwald (geb. 1883 in Saaz/Böhmen als Sohn eines Rabbiners) nahm nach seiner Schulzeit am Münchner Wilhelmsgymnasiums sein Studium am Jüdisch-Theologischen Seminar und an der Universität Breslau auf. Nach seiner Promotion an der Universität Erlangen (1905) legte er in Breslau das Rabbinerexamen ab, um im Anschluss daran das Amt des zweiten Rabbiners in der Hauptsynagoge München anzutreten (1911). Während des Ersten Weltkrieges war Dr. Leo Baerwald als Feldrabbiner an der Westfront tätig. 1918 trat er die Nachfolge des verstorbenen Gemeinderabbiners Dr. Cosman Werner (geb. 1854) an und hatte dieses Amt bis 1938 inne. Nach 1933 war er zunehmend antisemitischen Attacken ausgesetzt, die mit seiner Verschleppung ins KZ Dachau (Nov. 1938) eskalierten. Von den NS-Behörden zur Emigration gedrängt verließ Dr. Leo Baerwald mit seiner Familie 1940 München und emigrierte in die USA. In New York war er einer der Mitbegründer der jüdischen Gemeinde „Beth Hill“, der vor allem emigrierte Juden aus dem süddeutschen Raume angehörten. Bis zu seinem Ruhestand (1955) übte er dort das Rabbineramt aus. Dr. Leo Baerwald starb 1970 in New York.

Insbesondere nach 1904/1905 wanderten vermehrt jüdische Familien aus Osteuropa zu, die auf Grund dortiger Pogrome ihre Heimat verlassen hatten; unter ihnen befanden sich auch aus Armut getriebene galizische "Dorfjuden". Seitdem gab es in München auch religiös-orthodoxe Betstuben. Die Zahl der „Ostjuden“ stieg bis Ende der 1920er-Jahre auf etwa 2.000 Personen und machte bald ein Viertel der Münchner Judenschaft aus. Allerdings bildeten die Zuwanderer keine sozial homogene Gruppe, wie dies oft in anderen Städten der Fall war. Sie trafen sich zu Gottesdiensten in mehreren, über die Stadt verstreuten Betstuben und kleineren Synagogen. Im September 1931 wurde in der Reichenbacher Straße (Isar-Vorstadt) die „Hauptsynagoge“ der religiös-orthodoxen Judenschaft eingeweiht; der Bau war vom Architekten Gustav Meyerstein konzipiert worden.                   

Aus der „Bayrischen Israelitischen Gemeindezeitung” am 15.Sept.1931:

Einweihungsfeier der neuen Synagoge in München. Am Samstag, den 5. September wurde die neue Synagoge der ostjüdischen Betsaalvereine Linath-Hazedek und Agudath-Achim in München an der Reichenbachstraße in einem feierlichen Akt, an dem die gesamte jüdische Gemeinde München ohne Unterschiede der Richtungen teilnahm, ihrer Bestimmung übergeben. ... Die Einweihungsfeier erhielt ihr denkwürdiges Gepräge durch die einmütige Teilnahme aus allen Kreisen der Münchener Juden. ...  Die folgenden Weihereden der Herren Rabbiner hinterließen bei der Versammlung einen nachhaltigen und tiefen Eindruck. Zuerst bestieg Seiner Ehrwürden Herr Rabbiner Dr. Ehrentreu die Kanzel und sprach den Segen über das gelungene Werk. ... Herr Rabbiner Wiesner knüpfte seine Glück- und Segenswünsche an eine Erklärung der verschiedenen einander ergänzenden Auffassungen unserer Weisen über die Grundelemente der jüdischen Lehre. Herr Rabbiner Dr. Baerwald sprach in andächtigen, die Zuhörer tief ergreifenden Worten den Dank für das wohlgelungene Werk der Eintracht und erbat vom Himmel den Segen für das neue Gotteshaus und seine Beter.  Nach den Ansprachen der Herren Rabbiner ergriff Herr Oberstlandesgerichtsrat Dr. Neumeyer das Wort. ... Mit dem Chorvortrag von Psalm 30 ‚Schir-chanukkat-habait’ wurde die eigentliche Festordnung beendigt, woran sich das Mussaph-Gebet anschloss. Die Einweihungsfeier bezeugte in erhebender Weise den Geist, der die Münchener jüdische Gemeinde in ihrer Gesamtheit beseelt – dank der überlegenen, weitschauenden und von jedem Parteigeist fernen Leitung ihrer Führer. Von dieser Feier nahm man die absolute Gewissheit mit, dass dieser Geist der Treue, der einträchtigen und festen Sicherheit die Münchener jüdische Gemeinde über die ausnehmend großen Schwierigkeiten der Gegenwart hinweghelfen wird.  ... Die dreischiffige Synagoge ist (mit der Nische des Aron-ha-kodesch) 27 Meter lang, 14 Meter breit, die Höhe beträgt 8 Meter. Sie enthält in drei Bankreihen etwa 330 Herrenplätze, auf der Empore in drei Reihen an den Seiten und in sechs Reihen an der Rückwand etwa 220 Frauenplätze. Die Empore ist in einer freiaufliegenden, weitgespannten Eisenbetonrahmenkonstruktion ausgeführt; ihre ganze Last ruht auf nur zwei Säulen.

Neben dieser „ostjüdischen“ Hauptsynagoge gab es noch drei weitere Betsäle der in München lebenden religiös-orthodoxen Juden.

Juden in München:

         --- um 1420 ..................... ca.     20 Familien,

    --- um 1750 ..................... ca.     20 Juden,

    --- 1781 ........................ ca.     50   “  ,

    --- um 1795 ..................... ca.    200   “  (in 38 Haushaltungen),

    --- 1814 ............................    451   “  ,

    --- 1825 ............................    607   “  ,

    --- 1852 ............................  1.252   “  ,

    --- 1875 ........................ ca.  3.400   “  ,

    --- 1880 ........................ ca.  4.100   “  ,

    --- 1890 ........................ ca.  6.100   “  ,

    --- 1900 ........................ ca.  8.700   “  ,

    --- 1910 ............................ 11.083   “  ,

    --- 1925 ............................ 10.068   “  ,

    --- 1933 ............................  9.005   “  ,

    --- 1935 (Okt.) .....................  9.076   “  ,

    --- 1937 (Mai) ......................  8.857   “  ,

    --- 1938 (Mai) ......................  6.392   “  ,

    --- 1939 (Mai) ......................  4.535   “  ,

    --- 1941 (Mai) ......................  3.410   “  ,

    --- 1942 (Dez.) .....................    146   “   (ohne in ‘Mischehe’ lebende J.)

    --- 1944 (Sept.) ....................      7   “   (ohne in ‘Mischehe’ lebende J.)

 

    --- 1946 (Okt.) .....................  7.445   “   (DPs !),

    --- 1955 ............................  1.883   “  ,

    --- 1961 ............................  2.238   “  ,

    --- 1970 ............................  3.522   “  ,

    --- 1976 ............................  3.790   “  ,

    --- 1998 ........................ ca.  5.700   “  .

Angaben aus: Baruch Z. Ophir/Falk Wiesemann, Die jüdischen Gemeinden in Bayern 1918 - 1945, S. 33  

und                  Hans Lamm (Hrg.), Vergangene Tage - Jüdische Kultur in München, S. 21 f.

 

Der in München latent vorhandene Antisemitismus wurde besonders ab 1918 virulent. Das lag auch an der prononcierten Rolle jüdischer Politiker wie Kurt Eisner und Gustav Landauer in der Revolutionszeit. Nach Beseitigung der Münchner Räterepublik schwappte eine antisemitische Welle über Bayern herein, die in den folgenden Jahren weite Teile des öffentlichen Lebens durchdrang. Ein Hort des Antisemitismus in München war die Universität. Offene Tätlichkeiten gegen Juden und verstärkte antijüdische Hetze waren 1921/1922 in München an der Tagesordnung; jeder Versuch, derartige Übergriffe zu verhindern, wurde durch rechte Propaganda beantwortet. Vorläufiger Höhepunkt antisemitischer Ausschreitungen in München war das Jahr 1923. Im Laufe des Hitler-Putsches holten SA-Leute Münchner Juden gewaltsam aus ihren Wohnungen und hielten sie als Geiseln im Keller des NSDAP-Hauptquartiers fest; nur der Zusammenbruch des Putsches verhinderte Schlimmeres. Auch nach dem Scheitern des Hitler-Putsches setzten Zeitungen wie „Völkischer Beobachter” und „Völkischer Kurier” unbeirrt ihre antijüdische Hetzkampagnen fort.

Trotz der weiteren Zuwanderung von „Ostjuden“ und Juden aus dem ländlichen Umland ging in den 1920er Jahren insgesamt die jüdischen Bevölkerung Münchens zurück.

Unmittelbar nach der NS-Machtübernahme 1933 begann in München der Wirtschaftsboykott gegen die Juden. Sämtliche „arische“ Firmen in der Stadt wurden angewiesen, mit Juden keine Geschäftsbeziehungen mehr zu pflegen. Die Leitung des am 1.April 1933 allgemeinen Boykotts jüdischer Geschäfte und Unternehmen übernahm Julius Streicher von seinem Münchner Zentralbüro aus; in München waren ca. 600 jüdische Firmen betroffen; jüdischen Anwälten wurde das Betreten der Gerichtsgebäude untersagt.

Bamberger & Hertz, Kaufinger Str. am 1.April 1933 (Aufn. Stadtarchiv)

Auch in den folgenden Jahren wurden die Münchner auf antisemitischen Plakaten immer wieder aufgefordert, jüdische Geschäfte zu meiden. Ende 1934 kam es zu Anschlägen auf jüdische Läden. 1935 erreichten die Boykottmaßnahmen einen neuen Höhepunkt: In allen Stadtteilen Münchens wurden „Stürmer“-Kästen aufgestellt, die neben antisemitischen Hasstiraden auch Verzeichnisse der jüdischen Geschäfte des Stadtbezirks sowie Listen derjenigen Bewohner aufwiesen, die noch weiterhin jüdische Geschäfte betraten. Auch zertrümmerten SA-Angehörige die Schaufenster jüdischer Geschäfte, verjagten Kunden und zwangen die Inhaber, ihre Läden zu schließen; Teile der HJ waren bei den „Aktionen“ ebenfalls involviert. Bis Sommer 1938 verließen mehr als 3.500 Juden die Stadt; die meisten emigrierten nach Palästina und in die USA; auch viele andere Länder in der ganzen Welt waren Zielländer der Münchner Emigranten. Wer bis 1938 sein Geschäft noch nicht ‚freiwillig’ aufgegeben hatte, wurde danach von den städtischen Behörden gezwungen, seine Firma in „arische“ Hände zu übergeben. Höhepunkt der „Arisierung“ jüdischer Geschäfte und Unternehmen bildeten die Sommermonate 1938; von den 1.670 jüdischen Kaufleuten und Handwerkern Münchens waren innerhalb weniger Monate mehr als 1.000 arbeitslos.

             Bildergebnis für Regensburg arisierung Beispiel für eine "Arisierung"

Die Münchner Hauptsynagoge gehörte zu den ersten von den Nationalsozialisten zerstörten jüdischen Gotteshäusern. Sie wurde bereits im Juni/Juli 1938 abgerissen; der Abriss erfolgte nach einem München-Besuch Hitlers, der sich daran störte, dass sich die Synagoge in unmittelbarer Nähe des Deutschen Künstlerhauses befände und damit das Straßenbild negativ beeinflussen würde; offiziell wurde der Abriss des Gebäudes „verkehrstechnisch“ begründet! Für die Synagoge und das Gemeindehaus zahlte die Münchner Stadtverwaltung der Jüdischen Gemeinde eine Entschädigung, die aber dem wirklichen Wert der Gebäude in keiner Weise entsprach.

Jüdische Geschichte - Die erste Synagoge, die den Nazis zum Opfer fiel -  München - SZ.deAbriss der Münchner Hauptsynagoge (hist. Aufn. von 1938)

Anm.: Leo Baerwald, der letzte Rabbiner der 1938 zerstörten Münchner Hauptsynagoge, emigrierte in die USA und gründete in Manhattan/New York die jüdische Gemeinde „Beth Hillel“, die ab 1940 zu einer Zuflucht für emigrierte Münchner und Nürnberger Juden wurde.

Das Signal zur Reichspogromnacht wurde am 9.November 1938 in der „Hauptstadt der Bewegung” gegeben. Anlässlich des 15.Jahrestages des Hitler-Putsches hielt Goebbels vor „alten Kämpfern“ eine Rede, in der er praktisch die Generalanweisung zur Durchführung der Pogrome erteilte. Unmittelbar danach erhielten reichsweit die höchsten NSDAP-Funktionäre die Anweisung, „spontane“ Kundgebungen gegen die Juden überall in Deutschland zu organisieren. Noch in der Nacht vom 9./10.November wurden in München jüdische Geschäfte zerstört und geplündert; vier Läden und ein Wohnhaus gingen in Flammen auf.

                  The ruins of the Ohel Yaakov synagogue in Munich, November 1938.

Die Ohel-Jakob-Synagoge nach der „Reichskristallnacht“ (Stadtarchiv München bzw. commons.wikimedia.org)

Die Synagoge der orthodoxen Gemeinde „Ohel Jakob“ in der Herzog-Rudolf-Straße wurde zerstört und in Brand gesetzt; das Bauwerk brannte völlig aus; die Stadt erlegte der Kultusgemeinde die Kosten des Abrisses auf. Auch die Synagoge an der Reichenbachstraße wurde im Innern stark zerstört. SA-Angehörige zertrümmerten Türen und Fenster, demolierten Einrichtung und Kultgeräte und setzten anschließend das Gebäude in Brand. Um ein Übergreifen des Feuers auf umstehende Häuser zu verhindern, löschte die Feuerwehr den Brand; dadurch blieb das Synagogengebäude äußerlich fast unbeschädigt. Die meisten jüdischen Institutionen in der Stadt wurden besetzt, das Inventar in fast allen Fällen beschlagnahmt. Fast 200 der insgesamt 690 jüdischen Geschäfte wurden von den Münchner Behörden am 10.11. geschlossen, die Türen und Fenster mit Brettern vernagelt oder mit Tüchern verhängt und Schilder mit der Aufschrift „Jüdisches Geschäft” angebracht. Die noch bestehenden Geschäfte in jüdischer Hand wurden bis Ende 1939 zwangsarisiert bzw. aufgelöst.

                 In der NS-Presse vom 11.11.1938 hieß es dazu:

... In erster Linie richtete sich des Volkes Zorn gegen die jüdischen Ladengeschäfte, denen größtenteils sämtliche Fenster eingeschlagen wurden, auch Fenster im ersten Stock gingen durch Steinwürfe in Scherben, z.T. wurden die Eingänge zu den Geschäften demoliert, in einzelnen Fällen auch die Inneneinrichtung. Die Synagoge an der Max-Rudolf-Straße wurde ein Raub der Flammen. Die Feuerwehr mußte sich in der Hauptsache darauf beschränken, ein Übergreifen des Feuers auf die benachbarten Straßen zu verhindern. Am frühen Morgen mußten die Straßen von den vielen Scherben gesäubert werden. 

Als Zentren der Zerstörung wurden folgende Straßen angeführt: Neuhauser- und Kaufingerstraße, Wein- und Theatinerstraße, Karlsplatz, Rindermarkt, Sendlingerstraße, im Tal und Gärtnerplatz-Viertel. Im Gefolge der Reichspogromnacht wurden etwa 1.000 Münchner Juden verhaftet und ins nahegelegene KZ Dachau verschleppt; die meisten Inhaftierten kamen nach wenigen Wochen wieder frei.

      Ehemaliges Eingangstor zum KZ Dachau

Am 21. März 1933 hatte Heinrich Himmler die Errichtung eines Konzentrationslagers in Dachau in Auftrag gegeben. Damit begann in Dachau ein Terrorsystem, das mit keinem anderen staatlichen Verfolgungs- und Strafsystem verglichen werden kann. Theodor Eicke wurde zum Kommandanten des Konzentrationslagers ernannt; dieser entwickelte hier ein Organisationsschema sowie ein Reglement mit detaillierten Bestimmungen, wie sie später für alle Konzentrationslager vorbildlich wurden. Die ersten Häftlinge in Dachau waren politische Gegner des NS-Regimes: Kommunisten, Sozialdemokraten, Gewerkschaftler, vereinzelt auch Mitglieder konservativer und liberaler Parteien. In den folgenden Jahren wurden immer neue Gruppen nach Dachau verschleppt: Juden, Homosexuelle, Zigeuner, Zeugen Jehovas, Geistliche u.a. Allein als Folge des Novemberpogroms von 1938 wurden mehr als 10.000 Juden in das Konzentrationslager Dachau verbracht. Im Laufe der Kriegsjahre wurden die deutschen Häftlinge zu einer Minderheit; die größte nationale Gruppe waren Polen, gefolgt von den Häftlingen aus der UdSSR. Insgesamt waren mehr als 200.000 Häftlinge aus ca. 30 Staaten im KZ Dachau inhaftiert. Ab 1942 entstand ein weitverzweigtes Netz aus Außenlagern und -kommandos, in denen Zehntausende Gefangene nahezu ausschließlich für die deutsche Rüstungsproduktion arbeiten mussten - z.B. in Mühldorf und vor allem in den elf Kauferinger Lagern bei Landsberg/Lech.- Im Laufe der Kriegsjahre entwickelte sich das KZ Dachau zunehmend auch zu einer Stätte des Massenmordes: So wurden ab Oktober 1941 mehrere tausend sowjetischer Kriegsgefangener nach Dachau gebracht und dort erschossen. Auch andere von der Gestapo zur Exekution bestimmte Gefangene transportierte man nach Dachau und ließ sie dort hinrichten. Häftling wurde von SS-Ärzten auch für medizinische Experimente missbraucht, wobei eine unbekannte Zahl von Häftlingen einen qualvollen Tod starb. Gegen Ende April 1945 begann die SS die mehr als 100 Außenlager und Außenkommandos des Lagers Dachau zu evakuieren. Eine große, nicht mehr feststellbare Zahl von Gefangenen kam auf den Märschen ums Leben, wurden von Tieffliegerangriffen auf Eisenbahntransporte getötet oder noch kurz vor dem Abtransport von SS-Wachmannschaften ermordet. Am 27. April 1945 wurden auch vom Hauptlager Dachau aus rund 7.000 Häftlinge in Richtung Süden in Marsch geschickt. Zwei Tage später wurde das Konzentrationslager Dachau von Einheiten der US-Armee befreit. - 1965 wurde auf Initiative und nach Plänen des ‘Comité International de Dachau’ die vom Freistaat Bayern finanzierte Gedenkstätte eingeweiht.

                        Mahnmal im ehem. KZ Dachau (Aufn. Andrew Bossi, 2010)  

Yad Vashem Holocaust Memorial Sculpture In Memory of the Death March from Dachau (42369759735).jpgMahnmal für die Opfer des Todesmarsches in Yad Vashem (Aufn. 2018, aus: wikipedia.org, CCO)

 

Von 1938 bis 1942 wurden Gottesdienste in den Räumlichkeiten einer Tabakfabrik in der Lindwurmstraße abgehalten; hier befand sich auch der Verwaltungssitz der stark dezimierten Kultusgemeinde. Zu Kriegsbeginn mussten die Juden ihre Wohnungen verlassen, diese wurden zwangsgeräumt und oft Parteigenossen übergeben; etwa 330 Häuser, die sich in jüdischem Besitz befanden, wurden zu „Judenhäusern“, in denen nun viele Familien unter sehr beengten Verhältnissen leben mussten. Durch den zeitweiligen Zuzug mehrerer hundert badischer Juden, die ihre Wohnorte in der Nähe der französischen Grenze hatten verlassen müssen, verschlimmerte sich noch die Wohnungsnot; die meisten kehrten nach einigen Monaten wieder nach Baden zurück. Ab Mitte 1939 wurden die Münchner Juden von der „Arisierungsstelle“ der Stadtverwaltung zu Arbeiten zwangsverpflichtet; das betraf alle Frauen unter 50 Jahre und alle Männer unter 55 Jahre. Neben Fabrikarbeit und Arbeit in der Landwirtschaft gehörten auch städtische Dienstleistungen wie z.B. Schneeräumung zu ihren Tätigkeiten; für ihre Arbeit wurden sie nur sehr gering entlohnt.

Mit Hilfe von Zwangsarbeitern eines jüdischen Bautrupps wurde seit Frühjahr 1941 auch die „Judensiedlung“ in der Knorrstraße in Milbertshofen, einem Vorort Münchens, gebaut; hierher sollten nach Beschluss der Stadtverwaltung möglichst alle Münchner Juden gebracht werden, um damit die Stadt konsequent zu „entjuden”. Das „Ghetto“ Milbertshofen - insgesamt 18 Baracken für mehr als 1.000 Menschen - stand unter der Kontrolle der „Arisierungsstelle” der Gauleitung und diente als Auffang-, Kontroll- und Durchgangslager für die Deportationen der Juden Münchens und Umgebung in die Ghettos und Vernichtungslager im besetzten Osteuropa. Die meisten der etwa 4.000 Münchner Juden waren hier untergebracht.

Auch im Klostergebäude St. Michael in Berg am Laim wurden in der sog. „Heimanlage für Juden” zwischen 1941 und 1943 Hunderte Juden zusammengezogen. Im August 1942 wurde die „Judensiedlung“ aufgelöst, da sie ihren Zweck erfüllt hatte; die Bewohner waren inzwischen deportiert worden.

In einem ersten großen Transport wurden Mitte November 1941 knapp 1.000 Münchner Juden nach Kaunas (ursprüngliches Ziel war Riga gewesen) deportiert, Anfang April 1942 weitere ca. 340 Menschen ins Ghetto von Piaski bei Lublin. Zwischen Mai und August 1942 folgten mehr als 20 kleinere Transporte nach Theresienstadt; der letzte Transport nach Theresienstadt wurde noch Ende Februar 1945 (!) durchgeführt. Am 30.Juni 1943 konnte der SA-Sturmführer Hans Wegner, „Treuhänder” für den jüdischen Besitz in München und Oberbayern, dem Münchner Oberbürgermeister Karl Fiehler die „Lösung der Judenfrage im gesamten Gaugebiet” vermelden. Annähernd 3.000 Juden Münchens sollen in Ghettos/Lagern in Osteuropa einen gewaltsamen Tod gefunden haben.

 

Unmittelbar nach Kriegsende gab es in München noch ca. 400 „in Mischehe“ lebende Juden, die die NS-Zeit in der Stadt überstanden hatten; danach kehrten noch wenige Überlebende aus Theresienstadt und anderen Lagern hierher zurück.

Im Sommer 1945 wurde die jüdische Kultusgemeinde wieder begründet; ihre Aktivitäten waren vor allem sozial ausgerichtet, denn auf dem Wege in die Emigration durchliefen Zehntausende jüdische Displaced Persons - vorwiegend aus osteuropäischen Ländern - die bayrische Landeshauptstadt; ihnen folgten weitere Tausende Juden, die nach den polnischen Pogromen von Kielce und Krakau im Juli 1946 hierher geflüchtet waren.

Auf Münchener Stadtgebiet gab es ein selbstständiges jüdisches DP-Camp: die Siedlung Kaltherberge in Neu-Freimann, in der von 1945 bis 1949 zeitweilig bis zu 3.000, vorwiegend polnisch-jüdische DPs untergebracht waren. Nach jüngsten Recherchen soll sich Ende 1945 in München-Feldmoching eine jüdische Gemeinde etabliert haben, die maximal aus 300 Angehörigen – z.T. aus streng-orthodoxen Juden aus Polen – bestand. Nach Abwanderung in den neugegründeten Staat Israel schloss sich vermutlich der verbliebene Rest 1951 der Kultusgemeinde München an.

Neben Landsberg bestand in Föhrenwald (Gemeinde Wolfratshausen, etwa 20 Kilometer südlich Münchens) das zweitgrößte jüdische DP-Lager auf dem Boden der US-Besatzungszone. Unmittelbar nach der Befreiung hatte die US-Army hier ein internationales DP-Camp eingerichtet, das zunächst ehemalige sowjetische Zwangsarbeiter, danach kurzzeitig nicht-jüdische DP’s aus Polen, Jugoslawien, Ungarn und den baltischen Staaten beherbergte.

Seit dem Spätsommer 1945 wurde dann Föhrenwald zu einem rein jüdischen DP-Camp und zu einer wichtigen Anlaufstation für die zahlreichen jüdischen Flüchtlinge Osteuropas, die seit Herbst 1945 in die US-Zone strömten. Im Oktober 1945 lebten etwa 3.000 Juden in Föhrenwald, drei Monate später schon etwa 5.300. Innerhalb des mit Maschendrahtes umzäunten Camps entwickelte sich ein ostjüdisches „Schtetl-Leben“ mit eigener Verwaltung, Gericht, Polizei, religiösen Einrichtungen, Schulen und Kindergärten, Kulturgruppen u.ä. Zunächst unter UNRRA-Verwaltung stehend wurde das Lager Föhrenwald dann weitgehend selbst verwaltet (von einem lokalen Rat unter dem Vorsitz von Henry Cohen); diese Veränderungen standen im Zusammenhang mit der Umsetzung der Vorschläge des sog. „Harrison-Reports“, der die Zustände in den DP-Lagern in Deutschland und Österreich scharf kritisiert hatte. Seit Ende 1951 unter deutscher Verwaltung stehend („Regierungslager für heimatlose Ausländer“) wurde Föhrenwald fünf Jahre später offiziell aufgelöst; die letzten Bewohner verließen das Lager im Frühjahr 1957.

Im März 1946 befanden sich etwa 2.800 Juden in München - nicht einbezogen die Juden in den DP-Camps; unter ihnen waren auch knapp 800 Mitglieder der einstigen jüdischen Gemeinde Münchens.

Die unmittelbare Nachkriegszeit war geprägt von kulturellen Aktivitäten der Juden in München; so gab es seit Frühjahr 1946 ein ‚Hebräisches Gymnasium’; es bildete sich auch ein jüdischer Schriftsteller- und Künstlerverband und es wurden verschiedene literarische Zeitschriften in jiddischer, deutscher und hebräischer Sprache herausgegeben. Von 1946 bis Anfang der 1970er Jahre befand sich in einem ehemaligen Schwesternheim in der Neuberghauser Straße eine Synagoge.

Im Mai 1947 wurde in der Reichenbachstraße die äußerlich unbeschädigte Synagoge als erste nach Kriegsende wieder eingeweiht; sie diente der Gemeinde in München bis Herbst 2006 als gottesdienstliches Zentrum.

                 In der „Jüdischen Rundschau” hieß es dazu:

In Anwesenheit hoher Gäste, wie des Militärgouverneurs für die US-Besatzungszone, des Generals Lucius D. Clay, des Botschafters Robert D. Murphy, Generals Walter J. Muller und weiterer Mitglieder der amerikanischen Militärregierung, Vertreter der jüdischen Gemeinden und Organisationen, der deutschen Öffentlichkeit, unter ihnen Ministerpräsident Dr. Hans Ehard und weiterer namhafter Persönlichkeiten, wurde am 20. Mai in München die wiedererbaute Synagoge in der Reichenbachstraße feierlich eingeweiht. Im Mittelpunkt der Feier stand die Rede des Generals Lucius D. Clay, in der er die Hoffnung ausdrückte, die Weihe möge die Ära einer neuen Verständigung einleiten. Der Präsident der jüdischen Kultusgemeinde, Dr. Julius Spanier, begrüßte die Gäste und würdigte insbesondere die Bemühungen der bayerischen Staatsregierung, die den Wiederaufbau der im November 1938 zerstörten Synagoge vornehmen ließ. ... Nach einem ergreifenden Tortengedenken enthüllt Legal Consultant Major Abraham S. Hyman die Gedenktafel für die sechs Millionen jüdischer Opfer ...

                                                    Wiedereinweihung (Aufn. Mai 1947)

Von da an zählte die Israelitische Kultusgemeinde München mit ca. 2.800 Mitgliedern zu den mitgliederstärksten Gemeinden im Nachkriegsdeutschland. Anfang der 1990er Jahre lebten etwa 80% der Juden Bayerns in der Landeshauptstadt. Durch Zuwanderung aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion wuchs die Gemeinde in den folgenden Jahren weiter an. 1998 hatte sie etwa 5.700, 2005 etwa 9.000 Mitglieder erreicht; damit ist sie derzeit die zweitgrößte in Deutschland.

 Nach dem Tode Paul Spiegels 2006 übernahm die 1932 in München geborene Charlotte Knobloch - seit 1985 Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern - das Amt als Vorsitzende des Zentralrates der Juden in Deutschland. Seit 1997 war sie bereits Vizepräsidentin im Zentralrat, seit 2005 ebenfalls Vizepräsidentin im Jüdischen Weltkongress. – Nach vierjähriger Präsidentschaft an der Spitze des Dachverbandes, dem derzeit rund 100 Gemeinden mit ca. 110.000 Mitgliedern angehören, ging Ende 2010 ihr Amt an ihren bisherigen Stellvertreter, den 60jährigen Dr. Dieter Graumann, über.

מינכן בית הכנסת הישן.jpg  

Synagogen-Mahnmal (Aufn. כ.אלון  ,2014, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0  und  Jürgen Hanke, 2008)

In der Münchner Innenstadt erinnern zwei Denkmäler an ehemalige Synagogen: Am Standort der einstigen Hauptsynagoge an der Ecke Herzog-Max-Straße erinnert ein aus Steinquadern gefügtes Gebilde an das große jüdische Gotteshaus; die deutsche Inschrift lautet:

Hier stand die 1883 - 1887 erbaute Hauptsynagoge der Israelitischen Kultusgemeinde.

Sie wurde in der Zeit der Judenverfolgung im Juni 1938 abgerissen.

Am 10.November 1938 wurden in Deutschland die Synagogen niedergebrannt.

Gedenke dies

Der Feind höhnte Dich

74.Psalm Vers 18

An der Stelle der niedergebrannten und dann abgetragenen Synagoge der orthodoxen Gemeinde in der Herzog-Rudolf-Straße erinnert folgende Inschrift an die Zerstörung des Synagogenbaues:

Hier stand die Synagoge Ohel Jakob,

welche am 9.November 1938 von nationalsozialistischer Hand zerstört wurde.

                  An das 1941 errichtete „Judenlager” an der Knorrstraße erinnert heute ein Gedenkstein mit der folgender Inschrift:

Für viele jüdische Mitbürger begann in den Jahren 1941/43 der Leidensweg in die Vernichtungslager mit der Einweisung in das Münchner Sammellager hier an der Knorrstraße 148.

2001 fiel die Entscheidung im Architektenwettbewerb für den geplanten neuen Gebäudekomplex: Jüdischen Museum, jüdische Gemeindehaus und Synagoge. An diesem Wettbewerb hatten mehr als 250 Teams teilgenommen. Am 9. November 2003 wurde in einem Festakt die am St.-Jakobs-Platz in der Münchner Innenstadt der Grundstein gelegt. Mit der Einweihung der neuen, aus zwei Kuben sich zusammenfügenden Ohel-Jakob-Synagoge am 9. November 2006 erhielt die Jüdische Gemeinde - 68 Jahre nach der Zerstörung der einstigen Münchner Hauptsynagoge - wieder einen Platz mitten im Herzen der Stadt. Am Festakt, der unter starker Polizeipräsenz stattfand, nahmen ca. 1.200 Personen teil, darunter Bundespräsident Köhler, der bayrische Ministerpräsident, der Präsident des Jüdischen Weltkongresses Edgar M. Bronfman, der Oberrabbiner Israel Lau, der Vorsitzende des Rates des Jüdischen Weltkongresses Rabbiner Dr. Israel Singer und viele andere Prominente aus Politik und Gesellschaft. Die Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland bezeichnete die neue Münchner Hauptsynagoge als ein „großes Zeichen der Hoffnung“, Ministerpräsident Stoiber „als Symbol der Heimkehr und des Neubeginns“.

Synagoge München, Jakobsplatz, Absperrung, Nacht (14347609241).jpg 

Ohel-Jakob-Synagoge (Aufn. H., 2017, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0 und Aufn. blu, 2014, aus: commons.wikimedia.org, CC BY-SA 2.0)

    Thora-Schrein (Aufn. Richard Huber, 2008, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0)

Synagoge mit dem von Gershon von Schwarze gestalteten Chanukka-Leuchter (Aufn. K., 2019, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0)

Das neue Gotteshaus mit fast 600 Plätzen trägt den Namen „Ohel Jakob“ („Zelt Jakobs“) in Erinnerung an die gleichnamige orthodoxe Synagoge, die die Nationalsozialisten in der Pogromnacht am 9. November 1938 zerstörten.

Einige Monate später (März 2007) wurde das Jüdische Museum eröffnet; es bildet mit der neuen Hauptsynagoge und dem Gemeindezentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München u. Oberbayern eine architektonische Einheit. Das als städtische Einrichtung geführte Museum stellt in seiner Dauerausstellung „Stimmen – Orte – Zeiten“ vor allem dar, wie die Geschichte der bayrischen Landeshauptstadt von Münchner Juden geprägt wurde. In dem unterirdischen Verbindungsgang zwischen Gemeindehaus und Hauptsynagoge, dem sog. „Gang der Erinnerung“, sind die Namen von ca. 4.500 Münchner Shoa-Opfern verewigt.   

                            Datei:München Jüdisches-Museum.JPG    

Jüdisches Museum (Aufn. Bbb 2007, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0) und Postwertzeichen zur Museums-Eröffnung (März 2007)

Bisher befand sich das Jüdische Museum in der Reichenbachstraße.

Anm.: Bereits Ende der 1920er Jahre kam erstmals der Gedanke auf, in München ein Jüdisches Museum zu errichten. 20 Jahre nach dem Holocaust griff der langjährige Vorsitzende der Israelitischen Gemeinde, Hans Lamm, diese Idee wieder auf, ohne sie jedoch zu realisieren. Den entscheidenden Anstoß gab in den 1980er Jahren der Galerist Richard Grimm, der in der Maximilianstraße ein Museum einrichtete, das auf engstem Raum jüdische Geschichte und Kultur vermittelte. Doch nach zehn Jahren musste das Privatmuseum aus finanziellen Gründen schließen; die Exponate übernahm die Münchner Kultusgemeinde und stellte diese in ihren Räumen in der Reichenbachstraße aus. Diese Übergangslösung wurde 2007 mit der Einweihung des neuen Jüdischen Museums beendet.

Der 2013 gegründete, als gemeinnützig anerkannte Verein „Synagoge Reichenbachstraße e. V.“ hat sich zum Ziel gesetzt, das fast vergessene Gotteshaus – es ist die einzige noch erhaltene Synagoge Münchens aus der Vorkriegszeit - zu restaurieren und wiederzubeleben. 2020 wurden für die künftige umfangreiche Sanierung der ehemaligen Synagoge vom Bayr. Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst ca. 2,8 Mill. € bewilligt, um das „historische Zeitzeugnis der NS-Schreckensherrschaft“ der Nachwelt zu erhalten. 2024 soll das restaurierte Gotteshaus wieder eingeweiht werden; in seinem Erscheinungsbild soll es im Innern dem Zustand bei seiner Einweihung von 1931 entsprechen.

 

Im Oktober 2009 wurde in München die Ben-Chorin-Bibliothek eröffnet. Deren Namensgeber Schalom Ben-Chorin (geb. 1914 in München) - Journalist, Schriftsteller und Religionsphilosoph - gilt als einer der bedeutendsten jüdischen Pioniere des Gesprächs zwischen Juden und Christen nach dem Holocaust. Im Münchner Stadtarchiv wurde das Bibliotheks- und Arbeitszimmer von Schalom Ben-Chorin aus Jerusalem - er lebte dort seit den 1930er Jahren - originalgetreu wieder aufgebaut. In München trägt auch eine Straße seinen Namen.

Der 2006 erstmals verliehene Simon-Snopkowski-Preis der Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition erinnert an den 2001 verstorbenen Präsidenten des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden, Simon Snopkowski (geb. 1925 im oberschlesischen Myszkow, Überlebender des Holocaust). Die im zweijährigen Abstand erfolgende Preisvergabe zeichnet Forschungsarbeiten zur jüdischen Geschichte und Kultur in Bayern und zum Holocaust aus; ein besonderes Anliegen liegt dabei in der Förderung der forschenden Jugend.

Gemeinsam mit dem amerikanischen Architekten Daniel Libeskind plant die liberale jüdische Gemeinde „Beth Shalom“ („Haus des Friedens“) derzeit den Neubau einer Synagoge.

                   Entwurf für die neue Synagoge (Aufn. dpa, 2011)  

Anm.: Weil der Entwurf Libeskinds für die relativ kleine Gemeinde überdimensioniert und zu kostenintensiv ist, gehen die derzeitigen Planungen von einem zukünftigen Bau aus, der nicht mehr als 10 Mill. € Baukosten verschlingen soll.

Gegenwärtig zählt die Gemeinde etwa 400 Mitglieder (Stand: 2014); mehrheitlich setzt sich diese aus Familien zusammen, die aus den USA nach München kamen. Ihr Verhältnis zur Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern (IKG) gilt als gestört. Das Domizil von „Beth Shalom“ befindet sich derzeit im Münchner Stadtteil Sendling.

Der (neue) jüdische Friedhof im Stadtteil Freimann – das Areal war nach Schließung des alten Friedhofs an der Thalkirchner Straße einige Jahre vor Beginn des Ersten Weltkrieges in Nutzung genommen worden – weist bis heute ca. 7.500 Grabstätten auf. Verstorbene Juden finden bis auf den heutigen Tag hier ihre letzte Ruhe.

Neuer Israelitischer Friedhof München Eingang.JPGNew Jewish cemetery Munich IMGP3649.jpg

Eingang zum neuen jüdischen Friedhof und Beerdigungshalle (Aufn. 2009/2012, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0)

Die über viele Jahre hinweg kontrovers geführte Diskussion um die Verlegung von sog. „Stolpersteinen“ in den Straßen der bayrischen Landeshauptstadt scheint nun entschieden: 2017 wurde der Vorschlag an das beschlussfassende Gremium der Kommune weitergeleitet, an Stelle der von G. Demnig favorisierten „Stolpersteine“ zum einen Gedenktafeln bzw. -stelen ("Erinnerungszeichen") an Häuserwänden anzubringen und/oder ein zentrales Namensmonument für die NS-Opfer zu errichten.

Anmerkung: Die bereits in München verlegten „Stolpersteine“ - initiiert vom „Verein Stolpersteine für München“ - befinden sich auf privaten Grundstücken. Insgesamt wurden in Münchner Stadtbezirken bislang ca. 225 Steine verlegt (Stand Jan. 2023).

                    Dr-karl-hirsch-stolperstein-steinsdorfstr-muc.jpgHedwig-hirsch-stolperstein-steinsdorfstr-muc.jpgStolperstein für Hilda Goldstein (München).jpgStolperstein für Heinrich Goldstein (München).jpgStolperstein für Friedrich David Helbing (München).jpgSteindorfstraße - Mariahilfstraße

                        Sckellstraße Muesckellstr6roedelheimerregina072020c99.jpgMuesckellstr6roedelheimerjohanna072020c99.jpgMuesckellstr6roedelheimerilsa072020c99.jpg Herzog-Heinrich-Str. Heinrich-picard-stolperstein-munich.jpgJohanna-picard-stolperstein-munich.jpg

                Stolperstein Nathan Kohn.jpgStolperstein Mathilde Kohn.jpgStolperstein Antonie Kohn.jpg Stolperstein für Josefine Hamberger (München).jpgStolperstein für Ludwig Hamberger (München).jpgMariahilfstraße

Abb. K. 2019, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0 bzw. A.Schikora, 2022, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0

 Seit 2018 findet man die ersten „Erinnerungszeichen“ in der Münchner Innenstadt; inzwischen ist deren Zahl auf mehr als 200 angestiegen (Stand 2023).

 In der Corneliusstraße 2 zeigt eine neue Erinnerungsstele: Hier haben Fanny und Julius Marx gelebt. Foto: Koordinierungsstelle | ErinnerungszeichenDatei:Klenzestr. 26 Erinnerungszeichen Muenchen-3.jpgDatei:Innstr. 18 Erinnerungszeichen Muenchen-4.jpg

  Stelen in der Corneliusstraße. Klenzestraße und Innstraße (Abb. Koordinierungsstelle Erinnerungszeichen, 2018 und R. 2020, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0)

Diese Tafeln bzw. Stelen werden jeweils am letzten Wohnsitz der Opfer angebracht bzw. aufgestellt. Sie zeigen – soweit vorhanden – ein gerastertes Bild der betreffenden Person; ein beigefügter Kurztext gibt Auskunft über die Lebensdaten und die Verfolgung der Deportierten/Ermordeten während der NS-Herrschaft. Das erste Pasinger Zeichen in der Varnhagenstraße erinnert an den jüdischen Kaufmann Bernhard Haas, der Ende November 1938 im KZ Dachau ums Leben kam.

 

Jüngst (2023) wurden bei Tiefbauarbeiten am Großhesseloher Isar-Wehr steinerne Relikte der 1938 abgerissenen Münchner Hauptsynagoge aufgefunden. Die Fundstücke – darunter eine gut erhaltene hebräisch beschriftete Gesetzestafel mit den zehn Geboten – werden gegenwärtig gesichtet und möglicherweise später als Ausstellungsstücke im Jüdischen Museum zu sehen sein.

 

 

 

In Erding erinnern zwei "Stolpersteine" an ehemalige jüdische Bewohner: an das Geschwisterpaar Sophie und Leopold Einsetin

Stolperstein Erding Platten im Gehweg vor der Stadt-Apotheke erinnern an  die Nazi-Opfer Leopold und Sophie Einstein verlegt Lange Zeile (Aufn. Stephan Görlich, 2022)

 

 

 

In Starnberg wird künftig am Kirchplatz eine Gedenktafel an die jüdischen NS-Opfer angebracht; initiiert von Schülern des hiesigen Gymnasiums soll an die (bislang namentlich bekannten) zwölf Bürger die Erinnerung wach gehalten werden.

 

 

 

In der Stadt Rosenheim bestand seit der zweiten Hälfte des 19.Jahrhundert eine kleine jüdische Gemeinschaft, die der Kultusgemeinde München angeschlossen war. Um 1910 setzte sich diese aus knapp 60 Angehörigen zusammen. Der Versuch, einen eigenen israelitischen Kultusverein zu gründen, wurde vom Stadtmagistrat ablehnend beschieden – mit dem Verweis darauf, dass die hiesigen jüdischen Familien der Münchner Gemeinde angeschlossen seien.

Zu Beginn der NS-Zeit lebten ca. 40 Personen mosaischen Glaubens in der Stadt. Schon Anfang der 1920er Jahre setzte in Rosenheim eine scharfe antijüdische Propaganda ein, die von SA-Schlägertrupps dadurch umgesetzt wurde, dass Fenster jüdischer Wohnungen zerstört wurden; in weiten Teilen der Bevölkerung wurden die Aktionen mit Sympathie verfolgt. Anfang der 1930er Jahre gab es in Rosenheim elf Geschäfte mit jüdischen Inhabern. 1935 begann dann der Exodus der hier lebenden jüdischen Familien ein. Die letzten beiden jüdischen Geschäfte von Samuel Obernbreit und Adolf Westheimer wurden in der Pogromnacht demoliert; Anwohner nutzten die Gelegenheit, um die noch unversehrten Verkaufsartikel zu plündern. Wenige Wochen später wurden diese Läden aufgegeben. Bis Kriegsbeginn waren fast alle jüdischen Bewohner abgewandert bzw. in die Emigration gegangen; gezählt wurden zu diesem Zeitpunkt noch neun Personen. Die letzten beiden Jüdinnen wurden 1942 - via Milbertshofen - nach Theresienstadt "umgesiedelt".

Im Herbst 1946 richteten die US-Besatzungsbehörden und die Hilfsorganisation der UN am Standrand von Rosenheim ein zentrales Auffanglager für elternlose jüdische Kinder und Jugendliche ein („Transient Children's Center Rosenheim“); von hier aus wurden sie sukzessive in die neu entstandenen Kinderheime verteilt. Die Kinder und Jugendlichen wurden von zionistischen Jugendleitern betreut, die auf ein Kibbuz-Leben in Palästina vorbereiten sollten. Zeitweise hielten sich hier mehr als 1.500 elternlose Kinder auf. Das Rosenheimer „Children’s Center” existierte bis Frühjahr 1947; die letzten Jugendlichen wurden in andere Camps innerhalb der US-Zone (z.B. Aschau, Bayrisch Gmain, Indersdorf, Lindenfels) umgesiedelt; von hier aus erfolgte dann zumeist ihre Emigration in den neuen Staat Israel. Nach 1947 wandelte es sich das Rosenheimer Kinderlager in ein DP-Camp für Erwachsene mit diversen Ausbildungseinrichtungen. Zwei Jahre später wurde das Lager endgültig geschlossen.

Jüngst wurden vor drei Gebäuden in der Innenstadt Rosenheims insgesamt sieben „Stolpersteine“ auf Privatgrund verlegt (2021); die Stadt hingegen will sich - laut jüngstem Ratsbeschluss von 2022 - nicht auf öffentlichen Boden an der Aktion beteiligen. Die Initiative Erinnerungskultur engagiert sich für das Licht-Projekt „Faces for Names“, bei dem bei Dunkelheit Portraits von NS-Opfern an die Hausfassaden projiziert werden. Vor der Städtischen Mädchen-Realschule soll künftig ein "Stolperstein" an Lisa Block (geb. 1923) erinnern; sie musste 1938 die Schule verlassen und wurde vier Jahre später mit ihrer Familie deportiert und ermordet

Nach Mehrheitsbeschluss der Kommunalvertreter (von 2022) wird es künftig in Rosenheim keine Erinnerung an NS-Opfer mittels sog. "Stolpersteine" geben; hingegen präferiert man ein andersartiges "Gedenkzeichen", das sog. Möbiusband der Münchner Künstlerin Christiane Huber, das nach Abhaltung eines künstlerischen Wettbewerbs auf breite Zustimmung stieß. Die ca. 60 cm große aus Messing bestehende Möbiusschleife - in geometrischer Körper ohne Anfang und Ende - trägt jeweils den Namen eines NS-Opfers

Alternative zu Stolpersteinen in Rosenheim: Das Möbiusband ...Möbiusband bzw- -schleife (Abb. aus: BR24)

 

 

 

In Weilheim in Obb. existierte im späten Mittelalter eine aus mehreren Familien bestehende jüdische Gemeinde, die von den Verfolgungen der Pestzeit betroffen war. In den Jahrhunderten danach fehlen urkundliche Hinweise auf jüdisches Leben in Weilheim. Erst ab der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts sind Zuzüge zu verzeichnen. Insgesamt waren seit ca. 1870 etwa zwölf jüdische Familien in der Kleinstadt ansässig. Zur Bildung einer autonomen Gemeinde kam es hier nicht; vielmehr gehörten die Familien der Münchner Kultusgemeinde an.

Geschäft der Gebrüder Buxbaum am Marienplatz - "arisiert"

Nach heutigem Wissensstand haben acht Juden, die nach 1933 bis 1939 noch in Weilheim wohnten, das NS-Regime nicht überlebt. 1945 bestand in Weilheim ein von der UNRRA betreutes DP-Lager. Vermutlich wurde hier eine jüdische Kultusgemeinde gegründet, die bis 1953 bestanden haben soll. Nach Gründung des Staates Israel (1948) emigrierten die meisten DPs dorthin; nur einige wenige verblieben in Deutschland.
Zur Erinnerung an Emil Buxbaum wurde die „Windgasse“ - diese führte am früheren Textil-Kaufhaus der Familie vorbei – im Jahre 2007 in „Buxbaumgasse“ umbenannt - benannt nach der 1941 in Kaunas ermordeten jüdischen Kaufmannsfamilie aus Weilheim, stellvertretend für alle von 1884 bis 1939 in Weilheim lebenden jüdischen Mitbürger. 

Auf dem städtischen Friedhof erinnern seit 2010 zwei aus rotem Sandstein geschaffene Gedenksteine an die jüdischen Bürger, die während der NS-Zeit verschleppt und ermordet wurden; ein Stein trägt die Worte:

Die Stadt Weilheim gedenkt aller jüdischen Mitbürger, die unter der 
NS-Herrschaft 1933-1945 gequält und verfolgt, vertrieben und beraubt wurden, verschleppt und ermordet wurden.

Auf dem zweiten Stein sind namentlich die acht Opfer aufgeführt.

https://jhva.files.wordpress.com/2015/10/jewish-memorial-at-cemetery-weilheim-oberbayern-jc3bcdisches-denkmal-friedhof.jpg Doppelstein-Mahnmal in Weilheim (Aufn. Jüd. Hist. Verein Augsburg, 2015)

Nach einer 2007 zunächst erfolgten Ablehnung der Kommunalvertretung zur Verlegung von sog. „Stolpersteinen“ in der Innenstadt Weilheims ist 2020 ein zustimmendes Votum des Stadtrates in Aussicht gestellt, allerdings bislang konkret noch ausgeblieben.

 

 

 

In Schongau (Kreis Weilheim) gab es zu keiner Zeit eine jüdische Gemeinde. Zu Beginn des 20.Jahrhunderts zogen einzelne Personen mosaischen Glaubens hierher. Die Familie Moritz u. Rosa Kugler betrieb bis Anfang der 1930er Jahre ein „Herren- & Knaben-Kleider-Magazin“. 1935 mussten sie Schongau verlassen und verzogen nach München; von dort wurden sie 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo sie wenige später umkamen. Die beiden Söhne emigrierten nach Frankreich und schlossen sich später der Résistance an. Im Gedenken an Angehörige der Familie Kugler wurden in Schongau vier "Stolpersteine" verlegt.

http://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20466/Schongau%202021%20P_20210915_105906.jpghttp://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20466/Schongau%202021%20P_20210915_105911.jpgAufn. Michel Kugler, 2021, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0

 

 

 

In Freising - ca. 30 Kilometer nördlich von München - haben im Laufe vergangener Jahrhunderte nur zeitweilig Juden gelebt; urkundliche Hinweise darauf (14./15.Jahrhundert) sind äußerst selten bzw. nicht immer aussagekräftig. Die jüdische Gemeinschaft scheint damals sehr klein gewesen zu sein, da (vermutlich) nicht einmal ein eigener Friedhof bestanden hat.

In der Übergangsphase zum modernen Bayern siedelten sich dann einige jüdische Kaufleute, Vieh- und Hopfenhändler im Landkreis und in den Städten Freising und Moosburg an; doch wegen ihrer geringen Anzahl kam es hier nicht zur Bildung einer Synagogengemeinde. Auch im 20.Jahrhundert haben nur sehr wenige jüdische Familien in Freising gelebt.

In der „Reichskristallnacht“ 1938 kam es auch in Freising zu Ausschreitungen; eine mehrere tausend Personen umfassende Menschenmenge zog durch die Stadt und forderte die jüdischen Einwohner lautstark auf, Freising zu verlassen. Die Tochter eines Kaufhausbesitzers wurde „zum Anschauen herumgeführt“ und anschließend zusammen mit ihrem Vater in "Schutzhaft" genommen. Ein weiteres Opfer der Ausschreitungen war der Anwalt (und spätere Oberbürgermeister der Stadt) Max Lehner; selbst kein Jude, wurde er trotzdem verprügelt und mit einem Schild mit der Aufschrift „Juda verrecke“ durch die Stadt getrieben; man warf ihm vor, „judenhörig“ zu sein (er hatte Juden vor Gericht vertreten).

Nach Angaben der Gedenkstätte Yad Vashem/Jerusalem und des „Gedenkbuches – Opfer der Verfolgung der Juden ...“ sind zwölf aus Freising stammende bzw. längere Zeit hier wohnhaft gewesene Personen jüdischen Glaubens Opfer der Shoa geworden (namentliche Nennung der betroffenen Personen siehe: alemannia-judaica.de/freising_juedgesch.htm). Von den aus Freising deportierten Juden haben nur zwei die Kriegsjahre überlebt. In und um Freising (in Franzheim, Nandlstadt u. Moosburg) gab es in den Nachkriegsjahren jüdische Communities (DP-Camps), die sich vor allem aus Überlebenden der NS-Lager und geflüchtete osteuropäische Juden angehörten.

Im Jahre 2005 wurden in Freising die ersten sog. „Stolpersteine“ verlegt; die Initiative dazu ging von einer damaligen Freisinger Gymnasiastin aus, die Schicksale ehemaliger jüdischer Freisinger recherchiert hatte. Nachdem zunächst eine Gedenktafel und für jede der vier Familien je ein Stolperstein verlegt worden waren, folgten zwei Jahre später Steine für jedes Familienmitglied.

Gedenktafel von 2005 (Abb. W., 2017, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0)

Freising Stolpersteine 366-002 Oskar Holzer.jpgFreising Stolpersteine 366-001 Bernhard Holzer.jpgFreising Stolpersteine 366-003 Henriette Holzer.jpgFreising Stolpersteine 366-004 Hanna Holzer.jpgFreising Stolpersteine 366-007 Siegfried Holzer.jpgFreising Stolpersteine 366-007 Siegfried Holzer.jpgStolpersteine für Familie Holzer, Obere Hauptstraße (Aufn. GFreihalter, 2015, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0)

 

 

In Wolfratshausen – südlich von München gelegen – wurde Anfang der 1920er Jahre ein jüdisches Land- und Erholungsheim für Kinder eingerichtet.

                         aus der Zeitschrift „Der Israelit“ vom 12.5.1921

Etwa zehn Jahre später übernahm der Jüdische Frauenbund München die Anlage und wandelte diese nun in ein allgemeines Erholungsheim um. Bereits seit 1926 betrieb der Frauenbund München in Wolfratshausen eine „Wirtschaftliche Frauenschule auf dem Land“, auf der Mädchen nach Abschluss ihrer Schulzeit eine einjährige hauswirtschaftliche Ausbildung erhielten. Diese Einrichtung bestand bis Ende 1938.

http://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20399/Wolfratshausen%20GemZeitung%20Wue%2001031927.jpg aus: „Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 1.3.1927

Nach 1945 wurden auf dem Gelände jüdische DPs untergebracht (siehe oben).

Unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges hatte die amerikanische Militärregierung das ehemalige NS-Lager Hochland (in Königsdorf, Kreis Bad Tölz-Wolfrathshausen) beschlagnahmt und im Frühjahr 1946 dort etwa 300 jüdische Displaced Persons einquaraatiert. Hochland – es war dem DP-Camp Föhrenwald angegliedert - unterschied sich jedoch grundlegend von anderen DP-Lagern: Hier wurde eine landwirtschaftliche Kollektivsiedlung (Kibbuz) aufgebaut, wo junge Juden eine Ausbildung in Ackerbau und Viehzucht erhielten. Daneben wurde ihnen auch eine militärische Grundausbildung für ihr künftiges Leben in Palästina/Israel zuteil.

 

 

Garmisch-Partenkirchen in GAP.svg  In Garmisch-Partenkirchen (Karte Hagar, 2010, aus: wikipedia.org, gemeinfrei) erinnert seit 2010 ein Mahnmal auf dem Marienplatz an die 44 jüdischen Bürger, die im November 1938 gezwungen wurden ihre Heimatstadt zu verlassen. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es hier keinen Ort, an dem an die Vertreibung und die Schicksale der Juden Garmisch-Partenkirchens erinnert wurde. Die vom Künstler Herbert Saller entworfene Skulptur - 44 Metallstäbe in unterschiedlichen Längen, festgehalten von drei rostbraunen Eisenplatten – wurde im Beisein von Charlotte Knobloch eingeweiht; in neun dieser stählernen Stelen sind die Namen derer eingraviert, die während der NS-Zeit gewaltsam ums Leben kamen. Der dort angebrachte Text lautet: "Im ehemaligen Kur- und Rathaus des Marktes Garmisch, von 1935 bis 1945 „Haus der Nationalsozialisten“, wurden am Pogromtag des 10. November 1938 44 jüdische Bürgerinnen und Bürger des Marktes Garmisch-Partenkirchen gezwungen, ihren Wohnort für immer zu verlassen. Das Ehepaar Emmy und Dr. Michael Schnebel und Klara Kohtz mit ihrer Tochter Lotte haben sich in ihrer Verzweiflung das Leben genommen, Dr. Richard Ladenburg verstarb bei der erzwungenen Ausreise.Hedy Staackmann wurde später in das KZ Theresienstadt verschleppt, Berta Schneider in das Lager Piaski bei Lublin - „…seither fehlt jede Spur…“. Anna Riemer wurde 1943 im Vernichtungslager Auschwitz ermordet.10. November 2010    Die Bürgerinnen und Bürger von Garmisch-Partenkirchen erinnern und gedenken."

Geschäftsanzeigen des Schuhhauses Liebenstein  

Die Familie Liebenstein war 1919 nach Partenkirchen gekommen und hatte hier ihr Schuhgeschäft eröffnet.

In den ersten Nachkriegsjahren existierte in Garmisch-Partenkirchen ein jüdisches DP-Camp, in dem mehr als 300 Menschen lebten; es wurde 1951 geschlossen. Die Betstube war in der Pension „Ohlsenhof“ untergebracht.

 

 

 

In Wasserburg/Inn – ca. 45 Kilometer östlich von München bzw. ca. 35 Kilometer nördlich von Rosenheim gelegen – hielten sich zwischen 1946 und 1950 mehr als 2.000 Menschen jüdischen Glaubens aus Polen, Rumänien, der Tschechoslowakei und Ungarn auf. Die ehemaligen Heil- und Pflegeanstalten Attel und Gabersee – sie waren während der NS-Zeit auch in das „Euthanasie“-Programm eingebunden gewesen – verfügten über die notwendige Infrastruktur zur Unterbringung von zahlreichen Menschen. Beginnend mit der Staatsgründung von Israel hatten die allermeisten DPs das Lager und waren abgewandert, auch nach Übersee.

In der Region bestand in den ersten Nachkriegsjahren auch ein Lager für jüdische Kinder/Jugendliche, das Children Center Aschau.

              Abb. aus: after-the-shoah.org 

Durchschnittlich lebten ab 1946 in der Siedlung ca. 300 bis 400 jüdische Jungen und Mädchen mit ihren Betreuern; bis zu ihrer endgültigen Ansiedlung Palästina/Israel erhielten sie hier eine schulische bzw. handwerkliche Ausbildung. Unmittelbar nach der Ausrufung des Staates Israel hatten die meisten jungen DPs bereits das Lager verlassen und waren geschlossen nach Erez Israel gegangen.

 

 

 

In Pfaffenhofen – ca. 45 Kilometer nördlich von München bzw. ca. 30 Kilometer südlich von Ingolstadt - sind 2020 an zwei Gebäuden im Stadtgebiet Gedenktafeln angebracht worden, die ehemaligen jüdischen Bürgern gewidmet sind, die während der NS-Diktatur Opfer der Shoa wurden: In der Auenstraße wird an die dreiköpfige Familien Schloss und am Hauptplatz an den jüdischen Hopfenhändler David Mann erinnert

Seit 2014 erinnert ein vom Künstler Thomas Neumair geschaffenes Denkmal an die Pfaffenhofener Opfer des Nationalsozialismus; am unmittelbar angrenzenden Gebäude sind auf Schautafeln Schicksale einzelner Personen dokumentiert.

              PAF Gedenkstätte Nationalsozialismus 01.jpg Denkmal (Aufn. D., 2016, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0)

 

 

Weitere Informationen:

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Helmut Eschwege, Die Synagoge in der deutschen Geschichte - Eine Dokumentation, VEB Verlag der Kunst, Dresden 1980, S. 128 - 130

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Dagmar Bohrer-Glas (Red.), Alternative zu Stolpersteinen in Rosenheim: Das Möbiusband, in: BR24 vom 1.10.2022

Ulrike Heidenreich (Red.), Festakt für Charlotte Knobloch. „Ohne Menschen wie Sie wäre auch ich heute ein anderer“, in: "Süddeutsche Zeitung“ vom 30.10.2022

Eva von Steinburg (Red.), Gedenken in Gold: 44 Stolpersteine werden in München verlegt, in: „Abendzeitung“ vom 13.1.2023

Stadt Freising/Pressestelle, Neue Stolpersteine erinnern an das Unfassbare, Stadt Freising 2023 (betr. Opfer der „Euthanasie“)

Alois Berger, Föhrenwald. Das vergessene Schtetl – Ein verdrängtes Kapitel deutsch-jüdischer Nachkriegsgeschichte, Piper Verlag München 2023

Timo Frasch (Red.), Wiederaufbau von Synagoge. Sie wurde verwüstet, nicht abgebrannt, in: "Frankfurter Allgemeine“ vom 29.6.2023

Michael Schleicher (Red.), Sensationsfund an der Großhesseloher Brücke: Fragmente der einstigen Münchner Hauptsynagoge entdeckt, in: „Merkur“ vom 4.7.2023

  Susanne Schröder (Red.), Sensationsfund in München: Bauarbeiter entdecken Überreste der alten Münchner Hauptsynagoge, in: „Sonntagsblatt 360° evangelisch“ vom 5.7.2023

  Andrea Kästle (Red.), München. Neues Kapital der Gedenkkultur, in: „Jüdische Allgemeine“ vom 18.7.2023

  Eva von Steinburg (Red.), Teile der Münchner Synagoge aus der Isar geborgen: 150 Tonnen Steine, in: „Abendzeitung“ vom 27.7.2023

 Patrick Guyton (Red.), Neuer Glanz für Münchens vergessene Synagoge, in: „Badische Zeitung“ vom 23.11.2023

Patrick Guyton (Red.), Synagoge mit Symbolkraft: Altes Gotteshaus in München vor der Eröffnung, in: „Schwäbische Zeitung“ vom 19.2.2024