Münster (Nordrhein-Westfalen)

Karte vom Regierungsbezirk MünsterDie kreisfreie westfälische Stadt Münster mit derzeit ca. 320.000 Einwohnern ist Sitz des gleichnamigen Regierungsbezirks im Bundesland Nordrhein-Westfalen. Von 1815 bis 1946 war Münster Hauptstadt der damaligen preußischen Provinz Westfalen (Ausschnitt aus hist. Karte von ca. 1785, aus: wikipedia.org, gemeinfrei und  Kartenskizze des Reg.bez. Münster, aus: KSL-muenster.de).

 

Die Existenz von Juden in der westfälischen Stadt Münster wird erstmals 1127/1128 erwähnt; dabei soll es sich um Familien gehandelt haben, die aus den Rheinlanden abgewandert waren. Um 1300 soll es in Münster bereits eine jüdische Gemeinde gegeben haben, die über eine Synagoge, einen eigenen Friedhof und eine Mikwe verfügte; damit gehörte sie zu eine der ältesten im nordwestdeutschen Raum. Das hinter dem Rathaus gelegene Judenviertel war kein oktroyiertes Ghetto. Die Juden hatten sich freiwillig in bevorzugter Stadtlage angesiedelt; diese kam ihnen bei ihrer Tätigkeit als Geldverleiher und Händler entgegen.

Im Zuge der Pest-Pogrome Mitte des 14.Jahrhunderts wurde die jüdische Gemeinde in Münster vernichtet; ob die hiesigen Juden getötet oder vertrieben wurden, ist ungewiss; Synagoge und Friedhof - zwischen "Judentor" und Neutor gelegen - wurden zerstört; die Grabsteine wurden als Baumaterial verwandt.

Anm.: 1951 wurde in einem Hausfundament ein Münzschatz aus der Zeit um 1530 gefunden - ca. 2.000 Silbermünzen und 30 Schmuckstücke. Das lässt die Vermutung zu, dass einzelne Juden der Stadt Münster über beträchtliche Vermögen verfügten.

Eine erneute befristete Erlaubnis zur Ansiedlung erfolgte 1535 durch den Bischof Franz von Waldeck, der sich dadurch finanzielle Unterstützung sicherte.

                               Ausweisungsdekret von 1554  

Stadtansicht von Münster, um 1570 - Stich von Remigius Hogenberg (Abb. aus: wikipedia.org, gemeinfrei)

Im Jahre 1570 setzten die Stände Westfalens und die stets judenfeindlichen Gilden in Münster durch, Juden aus ihrem Hoheitsgebiete bzw. aus der Stadt zu verbannen; einzelne Adlige setzten sich allerdings über das Ausweisungsdekret hinweg und nahmen die ausgewiesenen Juden auf ihren Gütern auf. Fast 250 Jahre sollte es dauern, ehe wieder jüdische Familien in Münster leben konnten.

Im Fürstbistum Münster hingegen durften auf Grund des 1651 erlassenen Judenedikts des Bischofs Christoph Bernhard v. Galen weiterhin Juden, zumeist als Hoffaktoren ansässig bleiben; dabei wurden ihnen sog. „Generalgeleite“ ausgestellt, die für die gesamte Judenschaft des Stiftes galten.

 Anfang der Urkunde des Edikts über das Hauptgeleit von 1720

Erst als Münster 1810 unter französischer Herrschaft stand, durften sich Juden wieder in der Stadt dauerhaft ansiedeln. In der Folgezeit entstand hier eine der führenden jüdischen Gemeinden Westfalens. Anders als in anderen Städten konnten sich die Juden hier nur ansatzweise in das öffentliche Leben integrieren. Die jüdischen Familien wohnten vor allem in folgenden Straßen: Jüdefelder Straße, Aegidiistraße, Ludgeristraße und Rothenburg.

1826 kaufte die jüdische Gemeinde ein Gebäude in der Loerstraße, um darin einen bescheidenen Betraum einzurichten. Da die Räumlichkeiten sich später als zu klein erwiesen, wurde der Bau einer neuen größeren Synagoge geplant. Aber erst Jahrzehnte später wurde dieser in der Klosterstraße realisiert und nach dreijähriger Bauzeit 1880 eingeweiht. Das Baugrundstück befand sich in bester Stadtlage, was das neue Selbstbewusstsein der Münsteraner Gemeinde demonstrierte. Ebenso wie den Wunsch, „einen Bau auszuführen, welcher der Provinzialhauptstadt zur Zierde gereichen sollte.“

                                  

                               Die Synagoge in Münster, Klosterstraße (links: Aufn. von 1903, Stadtarchiv -  rechts: Skizze von F. Peschlack, 1932)

Bei der festlichen Einweihung Ende August 1880 waren weder Regierungsvertreter noch führende Persönlichkeiten der städtischen Behörden vertreten. Auch der Lokalpresse war das Ereignis nur eine vierzeilige Notiz wert.

 Abraham Sutro, 1784 in Bruck bei Erlangen geboren, war der letzte Landesrabbiner des Münsterlandes und galt als führender Vertreter der Orthodoxie. Nach dem Besuch der Talmudschulen in Fürth und Prag war er anschließend in mehreren Städten als Hauslehrer tätig. Nachdem 1815 Westfalen an Preußen gefallen war, wurde Sutro (zunächst vorläufig) zum Oberrabbiner von Münster und der Grafschaften Mark und Limburg ernannt. Hatte er sich in den ersten Jahren seines Wirkens gegenüber reformerischen Bestrebungen im Judentum aufgeschlossen gezeigt, verfolgte er als Landesrabbiner eine streng religiös-orthodoxe Politik und setzte sich vehement für die Erhaltung des altjüdischen Ritus ein. Am Ende seines Lebens - er konnte auf eine mehr als 50jährige Rabbinertätigkeit zurückblicken - geriet Abraham Sutro immer stärker in die Isolation - und zwar in dem Maße, wie sich in den westfälischen Gemeinden reformerische Bestrebungen durchsetzten. Er starb am 10. Oktober 1869 in Münster. Die Inschrift auf seinem Grabstein würdigt ihn, „57 Jahre lang ein treuer Lehrer und Kämpfer für Israel“ gewesen zu sein.

Da eine kleine Gruppe orthodoxer Juden sich nicht der liberal eingestellten Mehrheit anpassen wollte, hielt sie eigene Gottesdienste im Betraum der Marks-Haindorf-Stiftung ab. Die Marks-Haindorf-Stiftung war eine wohltätigen Zwecken verpflichtete Einrichtung; ihr Hauptanliegen war die Integration der jüdischen Bürger Westfalens. Die nach Elias Marks (geb. 1765) und Alexander Haindorf (geb. 1874) benannte Stiftung - sie war aus dem „Verein zur Beförderung von Handwerken unter den Juden und zur Errichtung einer Schulanstalt, worin arme und verwaisete Kinder unterrichtet und künftige jüdische Schullehrer gebildet werden sollten“ hervorgegangen - bestand bis 1940 und galt als führende Bildungseinrichtung des Reformjudentums in den westlichen Provinzen. 1826 wurde die jüdische Elementarschule (Am Kanonengraben) eröffnet, die Schüler/innen unterschiedlicher Glaubensrichtungen offen stand; der koedukative Klassenunterricht erfolgte durch jüdische und christliche Lehrer.

                                                                      Marks-Haindorf-Stiftung am Kanonengraben

Der jüdische Friedhof der mittelalterlichen Gemeinde in Münster befand sich am Rande der Stadtmauer, auf dem Gelände des jetzigen „Gymnasiums Paulinum“; erhalten ist nur ein einziges Grabsteinfragment von 1324 (vermutlich der älteste jüdische Grabstein Westfalens).

Anm.: 2015 fertigten Schüler/innen des Gymnasiums einen Entwurf zu einem Gedenkstein zur Erinnerung an diesen mittelalterlichen Friedhof an; dieses aus Steinolatten gefügte Denkmal wurde noch im gleichen Jahr auf dem Schulgelände aufgestellt (Aufn. siehe unten).

Nach Wiederansiedlung der Juden 1810 wurde alsbald eine neue Begräbnisstätte an der damaligen Roxeler Straße, der heutigen Einsteinstraße, angelegt; ein Teil dieses Friedhofs wurde noch bis in die jüngste Vergangenheit genutzt.

Juden in Münster:

         --- 1816 ............................  53 Juden,

    --- 1824 ............................  93   “  ,

    --- 1830 ........................ ca. 150   “  ,

    --- 1850 ............................ 226   “  ,

    --- 1858 ............................ 312   “  ,

    --- 1871 ............................ 371   “  ,

    --- 1900 ............................ 502   “  ,

    --- 1910 ............................ 637   “  ,

    --- 1925 ............................ 580   “  ,

    --- 1930 ........................ ca. 510   “  ,

    --- 1933 ........................ ca. 650   “  ,

    --- 1937 ........................ ca. 420   “  ,

    --- 1942 (Febr.) ....................  78   “  ,

    --- 1943 (Sommer) ...................  keine.

Angaben aus: Andreas Determann/u.a., Geschichte der Juden in Münster, S. 30

Ansichtskarte / Postkarte Münster in Westfalen, | akpool.de

Prinzipalmarkt, um 1910 (Abb. Stadt Münster/Archiv)  und  Roggenmarkt (Abb. aus: akpool.de)

Im Wirtschaftsleben der Stadt Münster spielten Juden im 20.Jahrhundert nur im Bereich des Vieh- und Pferdehandels eine herausragende Rolle; nur wenige betrieben eigene Ladengeschäfte; dagegen gab es doch einige Handwerker und Angehörige in freien Berufen. Die jüdischen Bürger Münsters gehörten mehrheitlich dem mittleren und gehobenen Bürgertum an. Der Rabbiner Steinthal beschrieb die Berufsstruktur der Münsteraner Juden in der Zeit 1920/1935 wie folgt: „ ... Zu dieser Zeit gab es unter unseren Glaubensbrüdern in Münster wenig Inhaber von Ladengeschäften, dagegen viele Getreide, Pferde- und Viehhändler, Angestellte, mindestens 29 (Handwerker (8 Fleischer, 4 Maler, 2 Bäcker, 1 Friseur, 2 Schlosser, 2 Klempner, 2 Mechaniker, 6 Schneiderinnen, 2 Putzmacherinnen), 6 Staatsbeamte. Wenigstens 22 Angehörige der freien Berufe (3 Universitätsdozenten, 5 Anwälte, 3 Ärzte, 2 Zahnärzte, 2 Ingenieure, 5 Kultusbeamte und Lehrer), 2 Sänger und Schauspieler.

Während der Weimarer Zeit fand der Antisemitismus in Münster kaum Resonanz; verbreiteter war dagegen eine religiös motivierte Judenfeindschaft. Nach der NS-Machtübernahme bildete der Boykott jüdischer Geschäfte auch in Münster den Auftakt antijüdischer Maßnahmen; bereits am 29.März 1933 postierten sich SA- und SS-Angehörige vor Eingängen der Warenhäuser und hinderten Käufer am Betreten der Geschäfte.

                  

       Entwicklung der jüdischen Bevölkerung in Münster 1926 - 1942 (aus: Andreas Determann/u.a., Geschichte der Juden in Münster, S. 89)

Auch in den folgenden Jahren wurde Propaganda gegen die jüdischen Unternehmen betrieben - allerdings nicht immer mit Erfolg, wie der folgende Bericht der NSDAP-Ortsgruppe vom 24.12.1936 zeigt:

... Jetzt in der Weihnachtszeit scheint von vielen Volksgenossen vergessen zu sein, daß es noch jüdische Geschäfte gibt. Wer das Hereinströmen z.B. in das Kaufhaus Hertz in den letzten Tagen gesehen hat, dem steigt die Zornesröte ins Gesicht. Es hat den Anschein, als ob unsere ganze Propaganda in der Judenfrage nicht gehört worden ist. Hier muß m.E. wieder mit aller Schärfe zum Angriff übergegangen werden. Man soll die Volksgenossen, die diese Geschäfte trotz aller Aufklärung und Propaganda immer wieder besuchen, ruhig an den Pranger stellen. ...

Durch Ab- und Auswanderung verringerte sich langsam die Zahl der jüdischen Bewohner Münsters. Viele Juden hielten den stetig wachsenden Repressionen und der antijüdischen Wirtschaftspolitik nicht mehr stand.

In der Pogromnacht des 9./10.November 1938 wurde die Synagoge in Münster an der Klosterstraße zerstört. Als die Feuerwehr das Gebäude erreichte, wurden die Löscharbeiten von SA-Angehörigen zunächst verhindert; erst als der Band auch umstehende Häuser bedrohte, durfte der Brand gelöscht werden. Der Pogrom des November 1938 soll in Münster wie folgt verlaufen sein: „ ... Um 20.00 Uhr beginnt die Gedenkstunde für die ‘Gefallenen der Bewegung vom 9.November 1923’ auf dem Prinzipalmarkt. Ein großer Teil des Münsteraner SA-Sturms trifft sich nach Beendigung der Feier im Lokal ‘New York’. Um 24.00 Uhr findet ebenfalls auf dem Prinzipalmarkt der Vereidigung neuer SS-Anwärter statt. Zur gleichen Zeit teilt der SA-Standartenführer Wulff seinen Leuten im Lokal ‘New York’ mit, daß vom Rath gestorben ist, und als ‘Vergeltungsmaßnahmen im ganzen Reich Gewaltmaßnahmen durchgeführt’ würden. Es werden mehrere Trupps gebildet, die beginnen, jüdische Bürger zu mißhandeln, mindestens neun jüdische Geschäfte und elf Wohnungen zu demolieren und die Synagoge in Brand zu stecken. Augenzeugenberichten zufolge soll ein Gemeindemitglied mit Öl übergossen worden sein. Die Straßen sind übersät mit dem Glas zerbrochener Fensterscheiben, vor dem Geschäft Feibesbrennen Tuch- und Stoffballen. Hilfeersuchen bei der Polizei werden mit der Antwort beschieden: “Wenn Sie Juden sind, ist das in Ordnung !” Sie beschränkt sich darauf, den reibungslosen Ablauf der Aktionen zu sichern. Nicht alle Akteure scheinen aus Münster zu stammen, denn man versucht Rabbiner Dr.Steinthal zu zwingen, sie zu jüdischen Wohnungen zu führen. Im Laufe der Aktion werden alle jüdischen Männer, deren man habhaft werden kann, verhaftet und ins Polizeigefängnis eingeliefert. ...” (aus: Andreas Determann, u.a., Geschichte der Juden in Münster, S. 127)

Die jüdische Gemeinde musste das Synagogengrundstück an die Stadt verkaufen; die Abbruchkosten der Synagogenruine wurden der Gemeinde auferlegt.

                 In der NS-Presse war am 11.11.1938 über den Pogrom in Münster zu lesen:

Münster.   Auch in Münster löste die Nachricht vom Hinscheiden des durch jüdische Mörderhand gefallenen Botschaftsrat vom Rath am Mittwoch abend flammende Empörung aus, die von Stunde zu Stunde wuchs und sich schließlich im Laufe der Nacht Luft machte. Die empörte Volksmenge zündete die Synagoge auf der Klosterstraße an, die dann bis auf die Umfassungsmauern ein Raub der Flammen wurde. Große Trupps empörter Volksgenossen zogen dann auch zu den noch in Münster befindlichen jüdischen Geschäften, zertrümmerten die Schaufensterscheiben und dann schließlich auch die Inneneinrichtung. .... Schon in den frühen Morgenstunden des Donnerstag waren Tausende auf den Beinen, um einen Blick in die Straßen der Stadt und auf die zerstörten jüdischen Geschäfte zu werfen. In der Salzstraße, in der mehrere Geschäfte der berechtigten Volkswut zum Opfer gefallen waren, entwickelte sich zeitweilig ein Gedränge, das zu nachhaltigen Verkehrsstörungen führte. Auch an den Privatwohnungen der Juden ist es zu Kundgebungen und Zerstörungen gekommen.

(aus: „Steinfurter Kreisblatt“ vom 11.11.1938)

Im Frühjahr 1939 gab es in Münster bereits keine Geschäfte in jüdischem Besitz mehr. Ab 1939 wurden die mehr als 200 in Münster verbliebenen Juden in 14 „Judenhäusern“ einquartiert; diese befanden sich in der Adolf-Hitler-Straße (der heutigen Bahnhofstraße), Am Kanonengraben, Breul, Brunnenstraße, Frie-Fendt-Straße, Hermannstraße, Jüdefelderstraße, Meppener Straße, Prinz-Eugen-Straße, Ritterstraße, Salzstraße, Victoriastraße und Wolbecker Straße. Ab Februar 1942 zogen die Behörden die noch verbliebenen Juden im Gebäude der Marks-Haindorf- Stiftung zusammen; von hier wurden sie Mitte 1942 nach Riga bzw. im Frühjahr 1943 nach Theresienstadt deportiert. - Indem heute nicht mehr existierenden Restaurant „Gertrudenhof“ an der Ecke Warendorfer Str./ Kaiser-Wilhelm-Ring waren Mitte Dezember 1941 knapp 400 Juden aus dem Münsterland vor ihrer Verschleppung konzentriert worden; die meisten von ihnen wurden nach Riga deportiert, wo fast alle umkamen. Mehr als 250 Münsteraner Juden wurden Opfer der „Endlösung“.

 

Fünf Jahre nach Kriegsende wurde in Münster ein neues jüdisches Gemeindezentrum errichtet, das im Gebäude der ehemaligen Marks-Haindorf-Stiftung am Kanonengraben untergebracht war.

                  Auf einer Tafel ist heute folgender Text zu lesen:

Die frühere jüdische Marks-Haindorf-Stiftung diente nach der Zerstörung der Synagoge an der Klosterstraße im Jahre 1938 als provisorischer Betraum der jüdischen Gemeinde und ab 1939 als eines der 14 Häuser, in denen jüdische Mitbürger bis zu ihrer Deportation in die nationalsozialistischen Vernichtungslager zwangsweise untergebracht waren.

1954 konstituierte sich die „Jüdische Kultusgemeinde Münster” als Körperschaft des öffentlichen Rechts.

Sieben Jahre später wurde in Münster der Neubau eines Gemeindezentrums mit der Synagoge in der Klosterstraße für die ca. 130 Gemeindemitglieder eingeweiht. Hier erinnert auch ein Gedenkstein an die frühere Synagoge; seine Inschrift lautet:

Hier stand das Gotteshaus der Juedischen Gemeinde unserer Stadt Muenster.

Es wurde am 9.November 1938 ein Opfer des Rassenwahnes.

Von der Gemeinde, die 1938 noch 430 Mitglieder zählte, blieben nur 20 am Leben.

Den Toten zum ehrenden Gedenken, den Lebenden zur Mahnung.

Die Stadt Muenster/Westf.

       

Jüdisches Gemeindezentrum Münster (links: Aufn. wikipedia.org, 2008  -  rechts: Aufn. Martin Kalitschke, 2013)

           Synagogenraum (Aufn. Ulrich Knufinke, aus: zentralratdjuden.de/)

Im Vorraum der Synagoge befindet sich ein weiterer Gedenkstein, auf dem unter dem Davidstern in Hebräisch die folgenden Worte stehen:

Wenn mein Schmerz man wiegen könnte

und auf die Waage legen meine Qual gesamt

so wäre sie schwerer als der Meeressand

Hiob VI 2,3

Den Märtyrern unserer Gemeinde 1933 - 1945

An der Ecke Warendorfer Straße/Hohenzollernring erinnert eine eiserne Gedenkstele an die erste Deportation jüdischer Bewohner aus Münster und dem Umland. Am ehemaligen Lokal „Gertrudenhof“ ist zudem eine bronzene Gedenktafel mit folgendem Text angebracht:

Den jüdischen Opfern des Holocaust 1941 – 1945

An dieser Stelle nahm für Münster und das Münsterland der Holocaust, die systematische Verschleppung und Vernichtung der Juden durch die nationalsozialistischen Machthaber in Deutschland erstmals konkrete Gestalt an. In den Tagen vor dem 13.Dezember 1941 wurden in dem damals hier befindlichen Lokal „Gertrudenhof“ 403 jüdische Männer, Frauen und Kinder, davon 105 aus Münster, gewaltsam und unter entwürdigenden Umständen zusammengeführt. In der Nacht zum 13.Dezember wurden sie zum Güterbahnhof verbracht. In verschlossenen Waggons verließen sie Münster gegen 10,00 Uhr vormittags. Vier Tage später endete der Transport im Ghetto Riga. - Weitere Deportationen folgten am 27.Januar 1942 ebenfalls nach Riga, dann am 31.März 1942 nach Warschau und am 31.Juli 1942 nach Theresienstadt. Von den 299 Menschen, die aus Münster in die Lager verschleppt wurden, überlebten nur 24.

Am 12./13.Dezember 1991 erinnerten Rat und Verwaltung der Stadt Münster zusammen mit der Jüdischen Kultusgemeinde und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit an diese ungeheuerlichen Verbrechen.

 

Der jüdische Friedhof an der Einsteinstraße, der während des Novemberpogroms nahezu unangetastet blieb, befand sich dann jahrzehntelang in einen relativ schlechten Zustand. Die Gräber von Alexander Haindorf und Abraham Sutro sind erhalten.

2015 konnte eine Dokumentation des ab 1812 genutzten jüdischen Friedhofs mit seinen ca. 400 Grabsteinen abgeschlossen werden, die von der Universität Münster (Seminar für Exegese des Alten Testaments unter Leitung von Prof. Marie-Theres Wacker) durchgeführt wurde.

repräsentative Grabstätten (Aufn. S., 2007, aus: wikipedia.org, CCO)

 

ältere und jüngerer Grabstein auf dem Jüdischen Friedhof (Aufn. aus: juedischer-friedhof-muenster.de)

Der 2017 gegründete „Verein zur Förderung des Jüdischen Friedhofs an der Einsteinstr. Münster“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, das öffentliche Interesse an diesem Kulturdenkmal zu wecken und damit auf die jüdische Geschichte der Stadt aufmerksam zu machen.

Gedenktafel Judenpogrom 1350An die Zerstörung der mittelalterlichen jüdischen Gemeinde erinnert die Stadt Münster mit einer Gedenktafel (Aufn. aus: stadt-muenster.de)

An der Stelle des vor mehr als 650 Jahren zerstörten mittelalterlichen jüdischen Friedhofs – dieser befand sich auf dem Gelände des heutigen Gymnasiums Paulinum - wurde von Schüler/innen jüngst ein Denkmal geschaffen, das auf dem Schulhof seinen Platz fand.

Schüler enthüllen das neue Denkmal (Aufn. Spe, 2015)

Jüngst wurde bei Ausgrabungen ein jüdisches Grabsteinfragment in einer Bruchsteinmauer unweit der Jüdefelder Straße aufgefunden, das aus der Zeit von 1313/1314 stammt; damit ist es das älteste seiner Art auf westfälischem Boden; es wird nun im Stadtmuseum ausgestellt.

   Ältester jüdischer Grabstein entdeckt ältester Grabsteinfund in Münster (Aufn. aus: muensterschezeitung.de)

Seit dem Jahr 2000 erinnert an der Paul-Gerhardt-Schule (Jüdefelderstraße) eine Gedenktafel an ein ehemaliges sog. „Judenhaus“, in dem jüdische Familien vor ihrer Deportation zwangsweise konzentriert worden waren.

           Gedenktafel Paul-Gerhardt-SchuleAufn. Fritz von Poblotzki, aus: stadt-muenster.de

Seit 2014 wird von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit ein nach Julius Voos* benannte Preis vergeben, der Menschen auszeichnet, deren Engagement für Demokratie, Menschenwürde und Toleranz vorbildlich ist.

* Julius Voos (geb. 1904 in Kamen) war ein deutscher Kantor, Rabbiner und Pädagoge, der zunächst in Meisenheim und danach in Guben /Brandenburg tätig war, ab 1939 war er dann Schulleiter der Marks-Haindorf-Stiftung, zuletzt Rabbiner der Bielefelder Gemeinde, ehe er mit seiner Familie deportiert wurde. Julius Voos starb in Auschwitz-Monowitz an den Folgen von Zwangsarbeit.

Seit 2015 trägt die ehem. "Karl-Wagenfeld-Realschule" den neuen Namen „Erna-de-Vries-Realschule“ - benannt nach einer Überlebenden des Holocaust (vgl. dazu: Sögel-Lathen/Niedersachsen).

Die Stadt Münster beteiligt sich seit 2004/2005 am sog. „Stolperstein“-Projekt des Künstlers Gunter Demnig; mittlerweile sind insgesamt nahezu 300 messingfarbene Steinquader verlegt (Stand 2023), die an Opfer der NS-Gewaltherrschaft erinnern.

Stolperstein Familie Miltenberg, Münster.JPGStolperstein Familie Less Münster.JPGStolpersteine Münster 01.jpg  

"Stolpersteine" in der Südstraße - Kanalstraße - An der Bleichen (Aufn. A., 2015, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0)

 Stolpersteine Bahnhofstraße Münster.jpg

in der Hamburger Str., Emdener Str. und Bahnhofstraße (Aufn. St., 2003 und Tetzemann, 2017, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0)

 

Gegen Ende der 1990er Jahre zählte die jüdische Gemeinde in Münster mehr als 350 Angehörige; 2005 gehörten bereits ca. 800 Personen der Gemeinde an, wobei fast alle aus den ehemaligen GUS-Staaten stammen; die Gemeinde ist Mitglied im Landesverband Westfalen-Lippe.

 

Bernhard Brilling (geb. 1906 in Tremessen/Posen) – deutscher Historiker und Rabbiner - emigrierte 1939 nach seiner Haftentlassung aus dem KZ Buchenwald nach Palästina. Mitte der 1950er Jahre kehrte er nach Deutschland zurück. Im Rahmen seiner Studien baute er in Münster innerhalb des "Institutum Judaicum Delitzschianum“ eine Abteilung für die Geschichte der Juden in Deutschland auf. 1979 erhielt er eine Professur an der Universität Münster. Seine wissenschaftlichen Studien wurden 1982 mit dem Leo-Baeck-Preis gewürdigt. Fünf Jahre später starb Brilling in Münster.

 

 

 

In der kleinen Ortschaft Wolbeck - heute ein Stadtteil von Münster - lebten einige jüdische Familien, die zusammen mit den Familien aus Havixbeck, Nottuln und Telgte seit Mitte des 19.Jahrhunderts zur Synagogengemeinde des Landkreises Münster gehörten.

[vgl. Wolbeck (Nordrhein-Westfalen)]

 

 

 

In Havixbeck - wenige Kilometer westlich der Stadt Münster gelegen - gab es eine kleine jüdische Gemeinschaft, der kaum jemals mehr als 30 Personen angehörten. Seit Ende der 1850er Jahre war diese dem Synagogenbezirk des Kreises Münster - mit Telgte als Hauptort - angeschlossen. Die Ersterwähnung einer jüdischen Familie in Havixbeck datiert aus dem Jahre 1825. Gottesdienstliche Zusammenkünfte fanden in Privaträumen statt; zu hohen Feiertagen besuchten Havixbecker Juden die Synagoge in Münster. Im Hangwerfeld gab es ein kleines Friedhofsgelände – erstmalig 1825 erwähnt. In den 1890er Jahren lebten sechs Familien israelitischen Glaubens im Ort, in den 1920er Jahren waren es noch vier. Bei Kriegsbeginn wohnte nur noch eine einzige Familie im Dorf. In einer 1942 erschienenen Ausgabe der „Havixbecker Heimatbriefe“ heiß es: „In dem gigantischen Ringen unserer Tage konnten wir in unserer Gemeinde dem Führer helfen, einen, wenn auch bescheidenen Sieg zu erringen. Endlich ist es uns gelungen, den letzten Juden aus Havixbeck zu verdrängen.Nur ein einziger Jude aus Havixbeck überlebte die NS-Zeit.

Der an der Schützenstraße liegende jüdische Friedhof, der über ein Jahrhundert hinweg (seit 1825) belegt wurde, weist heute noch 15 Grabsteine auf.

Alter jüdischer Friedhof in Havixbeck 1.jpgGrabstelen (Aufn. A.Gausepohl, 2016, aus: commons.wikimedia.org, CC BY-SA 4.0)

Seit 2000 erinnert eine Gedenkstele am Elternhaus von Yvonne Gerson, die als Vierjährige in Auschwitz ermordet wurde. Sieben Jahre später wurden für die Familie Gerson vier sog. "Stolpersteine" verlegt, drei weitere in der Berg- bzw. Hauptstraße.

Havixbeck-Stolperstein-FamilieEichwald-Bergstr5-1-Bubo.jpgHavixbeck-Stolpersteine-FamilieGerson-Hauptstr73-1-Bubo.jpg Aufn. B.2021, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0

 

 

 

Im Münsterland gab es eine Vielzahl jüdischer Gemeinden, wie die folgende Karte zeigt.

Datei:Judentum im Münsterland.png   Abb. aus: S., 2008, aus: wikipedia-org, CC BY-SA 3.0  (Anm.: Alle hier aufgeführten Gemeinden sind in Form von "Kurzportraits" in der Präsentation unter www.jüdische-gemeinden.de enthalten.)

 

 

In Greven – einer Stadt zwischen Münster und Osnabrück – wurden in den letzten Jahren insgesamt sechs „Stolpersteine“ verlegt; einer davon ist dem jüdischen Kaufmann Walter Weyl gewidmet.

 

 

 

Weitere Informationen:

Carl Rixen, Geschichte und Organisation der Juden im ehemaligen Stift Münster, Münster 1906

Bernhard Brilling, Das Judentum in der Provinz Westfalen 1815 – 1945, in: "Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen", Band 38, Münster 1918, S. 105 – 143

Bernhard Brilling, Urkundliche Nachweise über die ersten Ansiedlungen der Juden in den westfälischen Städten des Mittelalters (bis 1350), in: "Westfälische Forschungen. Zeitschrift des LWL-Instituts für Westfälische Regionalgeschichte", No. 12/1959, S. 142 - 161

B.Brilling/U.Dieckmann, Juden in Münster 1933 - 1945. Eine Gedenkschrift, Münster 1960

Paul Spiegel (Red.), Festschrift zur Weihe der Neuen Synagoge in Münster/Westfalen 1961, Münster 1961

Fritz Leopold Steinthal, Die Juden im Münsterland, in: H. Ch. Meyer (Hrg.), Aus Geschichte und Leben der Juden in Westfalen, Frankfurt/M. 1962, S. 55 ff.

Siegfried Braun, Die Marks-Haindorf-Stiftung, in: H. Ch. Meyer (Hrg.), Aus Geschichte und Leben der Juden in Westfalen, Frankfurt/M. 1962

Bernhard Brilling, Der älteste mittelalterliche jüdische Grabstein Westfalens. Zur Geschichte des mittelalterlichen Judenfriedhofs von Münster, in: "Westfalen. Hefte für Geschichte, Kunst und Volkskunde", Band 44, Münster 1966, S. 212 - 217

Germania Judaica, Band II/2, Tübingen 1968, S. 561 – 563 und Band III/2, Tübingen 1995, S. 909

Bernhard Brilling, Beiträge zur Biographie des letzten Landesrabbiners von Münster, Abraham Sutro (1784 - 1860), in: "Udim", No. 3/1972, S. 31 – 64

Bernhard Brilling,Abraham Sutro (1784-1869. Ein Beitrag zum Leben und Wirken des letzten Landrabbiners von Münster, in: "Westfälische Zeitschrift", No. 123/1973, S. 51 - 64

Diethard Aschoff, Die Stadt Münster und die Juden im letzten Jahrhundert der städtischen Unabhängigkeit (1562 – 1662), in: "Westfälische Forschungen. Zeitschrift des LWL-Instituts für Westfälische Regionalgeschichte", No. 27/1975, S. 84 - 113

Kurt von Figura/Kurt Ullrich, Kristallnacht in Münster. Vorgeschichte, Ereignisse und Folgen des 9.November 1938, in: "Westfälische Nachrichten" vom Nov. 1978 (Artikelserie)

Diethard Aschoff, Das münsterländische Judentum bis zum Ende des 30jährigen Krieges, in: "Theokratia - Jahrbuch des Institutum Judaicum Delitzschianum", No. 3/1979, S. 125 - 184

Harold Hammer-Schenk, Synagogen in Deutschland - Geschichte einer Baugattung im 19. und 20.Jahrhundert, Hans Christians Verlag, Hamburg 1981, Teil 1, S. 326 und Teil 2, Abb. 245

Diethard Aschoff, Die Juden in Münster, in: Geschichte original - am Beispiel der Stadt Münster 5, Hrg. Stadtarchiv und Stadtmuseum Münster, Münster 1981

Heinz-Ulrich Eggert (Hrg.), Fast schon vergessen, Alltag in Münster 1933 - 1945, Münster 1986

Adalbert Friedrich, Die jüdische Gemeinde von Raesfeld - Ein Beitrag zur Geschichte der Juden in Westfalen, Hrg. Heimatverein Raesfeld e.V., Raesfeld 1988, S. 11 f.

Hans-Peter Schwarz (Hrg.), Die Architektur der Synagoge. Ausstellungskatalog Dt. Architekturmuseum Frankfurt/M., Frankfurt/M. 1988, S. 335

Diethard Aschoff, Die Juden in Münster. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Dokumente, Fragen, Erläuterungen, Darstellung (Sammelmappe), Hrg. Stadtarchiv und Stadtmuseum Münster 3, Münster 1988

Thomas Rahe, Statistische Daten zur Geschichte der Juden in Münster im 19. und 20.Jahrhundert. Eine erste Bestandsaufnahme, in: "Westfälische Forschungen", No. 38/1988, S. 212 - 223

Stadt Münster (Hrg.), Der Judenpogrom vom 9./10.November 1938 in Münster. Die Ereignisse und ihre Bedeutung in Geschichte und Gegenwart, Dokumentation der Ausstellung des Stadtarchivs Nov./Dez. 1988, Münster 1989

Andreas Determann/u.a., Geschichte der Juden in Münster - Dokumentation einer Ausstellung in der Volkshochschule Münster, Hrg. Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V., Münster 1989

Heinz Mussinghoff, Rassenwahn in Münster. Der Judenpogrom 1938 und Bischof Clemens August Graf von Galen, Münster 1989

Norbert Hagemann, Erinnerungen an Havixbecker Juden, in: Diethard Aschoff (Red.), Juden im Kreis Coesfeld, "Beiträge zur Landes- und Volkskunde des Kreises Coesfeld", Band 24, Coesfeld 1990, S. 132 - 138

Rita Schlautmann-Overmeyer, Die jüdische Gemeinde in Münster zwischen Emanzipation und Nationalsozialismus, Magisterarbeit, Universität Münster 1991

Diethard Aschoff, Benedikt der erste Jude Münsters in der Neuzeit, in: "Westfälische Zeitschrift", No. 143/1993, S. 53 - 61

Diethard Aschoff, Judenkennzeichnung und Judendiskriminierung in Westfalen bis zum Ende des Alten Reiches, in: "Aschkenas", No. 3/1993, S. 15 - 47

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N.N. (Red.), Drei Stolpersteine – Im Gedenken an Walter Weyl und Margot Krause, in: „Münstersche Zeitung“ vom 31.2.2022 (betr. Greven)

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