Speyer (Rheinland-Pfalz)
Speyer – als römische Gründung (Noviomagus) eine der ältesten Städte in Deutschland - ist heute eine kreisfreie Kommune mit derzeit ca. 51.500 Einwohnern (Ausschnitt aus hist. Karte, aus: stadtgrenze.de und Kartenskizze 'Rhein-Pfalz-Kreis', Lencer 2008, aus: commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0).
In Speyer bestand im Mittelalter eine der bedeutendsten jüdischen Gemeinden in Mitteleuropa, die im 12. und frühen 13. Jahrhundert ihre wirtschaftliche und geistige Blütezeit erlebte. Zusammen mit Mainz und Worms gehörte Speyer zu den SchUM-Städten, die Anfang des 13.Jahrhunderts in ganz Europa hohes Ansehen genossen und eine führende Rolle im askenasischen Judentum spielten. Das Wort „SchUM“ ist ein Akronym aus den Anfangsbuchstaben ihrer mittelalterlichen, auf das Lateinische zurückgehenden hebräischen Namen „Schin“ (Sch) für Schpira, „Waw“ (U) für Warmaisa und „Mem“ (M) für Magenza.
Bereits im 4.Jahrhundert - also in spätrömischer Zeit - siedelten sich vermutlich die ersten jüdischen Familien in Speyer an.
1084 erlaubte der Bischof und Stadtherr Rüdiger Huzmann verfolgten Mainzer und Wormser Juden, sich in der Stadt Speyer nahe des Domes niederzulassen; seiner Meinung nach „erhöhe” die Anwesenheit der Juden „tausendfach das Ansehen der Stadt“. Der Bischof garantierte den Schutz der Speyerer Juden; in seinem Schutzbrief von 1084 hieß es u.a.:
„ Im Namen der heiligen und unteilbaren Dreieinigkeit habe ich, Rudigerus ... Bischof von Speyer, um die Stadt zu vergrößern, gemeint, die Ehre unseres Ortes zu vertausendfachen, wenn ich auch Juden in ihr ansiedelte. Und ich siedelte die Juden, die kamen, außerhalb der Gemeinde und der Wohnviertel der übrigen Bevölkerung an. Und damit sie nicht leicht bei Aufständen des rohen Pöbels zu Schaden kämen, umschloß ich sie mit einer Mauer ... Ich gewährte ihnen das Recht und das Privileg, mit Gold und Silber zu handeln und so viel zu kaufen und zu verkaufen, wie es ihnen beliebte ... Und außerdem gewährte ich ihnen aus dem Kirchenschatz einen Begräbnisplatz als ihren Besitz ... Und die Rechte, die ein Bürgermeister über die Einwohner der Stadt hat, besitzt über die Juden der Archisynagogus. Er soll in jeder Auseinandersetzung und jedem Rechtsstreit, der unter ihnen oder gegen sie aufkommen kann, entscheiden ... Um meine Wohltaten zu vermehren, habe ich den Juden so vorteilhafte Gesetze gegeben, wie sie in deutschen Städten ohne Beispiel sind. „
(zitiert nach: Ora Limor, in: Nicholas de Lange (Hrg.), Illustrierte Geschichte des Judentums, Zürich 2000, S. 117)
1090 wurden die Rechte und der Schutz der Juden von Kaiser Heinrich IV. bestätigt und noch erweitert. Der „Speyerer Judenhof” („curia Iudaeorum”) – das Stadtgebiet an der heutigen Kleinen Pfaffengasse - war ein von einer Mauer umgebenes Viertel und das jüdische Zentrum im mittelalterlichen Speyer.
Ruine der mittelalterlichen Synagoge (Aufn. J. Hahn) Rekonstruktionsmodell „Judenhof“ (Zustand vor 1349)
Die Rabbiner der jüdischen Gemeinden Speyer, Worms und Mainz schlossen sich im 11.Jahrhundert zu einem „Bündnis“ zusammen. Ihren Aufgabenbereich sahen die Vorsteher der drei Gemeinden in der Diskussion und Auslegung religiöser Fragen, in der Vereinheitlichung der rheinländischen jüdischen Gemeinden und in der Schlichtung von Rechtsfällen. Bis ins 14.Jahrhundert spielte dieser Bund eine große Rolle für die jüdischen Gemeinden des Rheinlandes.
Die jüdische Gemeinde hat in ihrer Blütezeit vom 11. bis 13. Jahrhundert ganz wesentlich zum wirtschaftlichen Aufschwung Speyers beigetragen. Im 12. und 13. Jahrhundert erlebte die jüdischen Gemeinde in Speyer ihr „goldenes Zeitalter“; ihre Angehörigen wohnten - keinerlei Beschränkung unterworfen - vor allem beiderseits der Judengasse, der heutigen Maximilianstraße, also in unmittelbarer Nähe des Marktes. Die Juden im mittelalterlichen Speyer handelten vor allem mit Wein, Farbstoffen und Arzneimitteln; doch bald wurden sie von der christlichen Konkurrenz aus diesen Branchen verdrängt und mussten sich auf den - für Christen verbotenen - Geldhandel verlegen.
Ihre erste Synagoge ist aus der Zeit um das Jahr 1100 bezeugt; ihr Bau soll von christlichen Arbeitern der Dombauhütte erstellt worden sein. Das älteste bisher in Mitteleuropa bekannte Frauenbad soll – nur wenige Schritte von der Synagoge entfernt - ebenfalls zu Beginn des 12.Jahrhunderts in Speyer angelegt worden sein. Dabei handelt es sich um eine Grundwasser-Mikwe, die durch einen zehn Meter tiefen Schacht erreichbar ist.
1195 wurden die Speyerer Juden erstmals verfolgt; Grund war der angebliche Mord eines Juden an einer Christin. Wer nicht aus der Stadt fliehen konnte, wurde erschlagen. Der Pöbel vergriff sich am Eigentum der Vertriebenen, zerstörte die Häuser der Juden und die Thorarollen in der Synagoge. Doch die Obrigkeit zwang die Speyerer Christen, die zerstörten Häuser und die Synagoge wieder aufzubauen bzw. instand zu setzen; an die vertriebenen Juden erging die Anordnung des Herzogs Otto, wieder in die Stadt zurückzukehren. 1282 und 1343 kam es erneut zu Verfolgungen.
Mit dem Erstarken der Macht der Stadt und dem gleichzeitigen Verfall bischöflicher und auch kaiserlicher Macht verschlechterte sich die Stellung der Speyerer Judenschaft; wegen hoher jährlicher Zahlungen an den König musste sie sich bei der Stadt Speyer verschulden und ihr Vermögen verpfänden. Später nahm die Stadt die Rolle des Königs ein und kassierte die jährlichen Zahlungen. Doch besaßen die Speyerer Juden das Bürgerrecht, das ihnen bis 1349 dauernden Aufenthalt, Schutz für Leben und Vermögen, das Recht auf freien Erwerb von Grundbesitz und auch das Recht auf eigene Gerichtsbarkeit zusicherte.
Die Geldgeschäfte einiger Speyerer Juden, die auch Bistümer und selbst der Kaiser in Anspruch nahmen, trugen wohl dazu bei, dass Juden als ‚Wucherer’ in Verruf kamen. Die Verfolgungen während der Pestjahre waren so auch in Speyer besonders gewalttätig. Nach kurzzeitiger Vertreibung durften jüdische Familien wieder in die Stadt zurückkehren, jetzt aber kein Grundeigentum mehr erwerben. Auch die Synagoge in der Judengasse blieb im Eigentum der Stadt und wurde in Erbpacht an die Kultusgemeinde gegeben. Kennzeichnend für die folgenden Jahrzehnte waren zunehmend antijüdische Gebote des Bischofs; zu deren Rechtfertigung wurde oft auf Gottes- und Marienlästerung durch Juden verwiesen.
Im Dorfe Altspeyer, wo sich vor 1349 ein weiteres Judenviertel befand, lag auch der jüdische Friedhof der Speyerer Juden. Das Gelände zur Anlage des Friedhofs hatte Bischof Rüdiger im Jahr 1084 der Gemeinde als Schenkung übereignet; in der Folgezeit wurde es mehrfach erweitert. Im Zuge der Judenverfolgung während der Pestzeit (1349) war das Gelände eingeebnet worden. Nach kurzer zwischenzeitlicher Nutzung wurde 1435 schließlich das Areal von der Stadt Speyer konfisziert und an Christen verpachtet. Grabsteine wurden zum Ausbessern der Stadtmauer und auch beim Bau eines Stadtturms verwendet.
Eine erneute dauerhafte Vertreibung 1534 leitete den endgültigen Niedergang der mittelalterlichen jüdischen Gemeinde von Speyer ein; danach hielten sich nur noch vereinzelt Juden in der Stadt auf. Ende des 16.Jahrhunderts galt ein Gesetz, nach dem sich kein Jude länger als einen Tag und eine Nacht in Speyer aufhalten dürfe; ohne Genehmigung des Rates waren jegliche Handels- und Geldgeschäfte zwischen Juden und Speyerer Bürgern verboten.
Auf dem Reichstag zu Speyer (1544) führten Juden Klage beim Kaiser Karl V., dass man sie „gewaltigelich, fraventlich und muetwillig an ihren persohnen, leiben, haab und güettern mit tottschlagen, rauben, wegfüren, außtreibung ihrer heußlichen wohnungen, versperung und zerstörung ierer schuellen und sinagogen, deßgleichen an gelaiten und zollen belaidigt und beschwerdt." Ihre Beschwerden führten zum Erfolg, denn der Kaiser sicherte ihnen weiterhin Schutz zu und bestätigte ihre Privilegien im sog. „Großen Speyrer Judenprivileg“.
Speyrer Judenprivileg von 1544
Anm.: Vier Jahre später bestätigte Kaiser Karl V. seine gegebenen Zusagen, die sein Nachfolger Maximilian II. im Jahre 1568 erneuerte.
Im Laufe des 17.Jahrhunderts gab es in Speyer vorübergehend wieder eine kleine israelitische Gemeinde, die ihre Existenz im wesentlichen dem Finanzbedarf der Stadt bzw. ihrer christlichen Bewohner verdankte.
Blick auf die Stadt Speyer – vor 1750 (Abb. aus: wikipedia.org, gemeinfrei)
1797 wurde Speyer in das französische Staatsgebiet eingegliedert und Juden erhielten zunächst die Gleichberechtigung; so ließen sie sich zögerlich wieder in Speyer nieder.
Die nur langsam wachsende Speyerer jüdische Gemeinde erwarb 1828 eine Begräbnisstätte am St. Klara-Kloster, die 60 Jahre lang genutzt wurde. Denn als dieser Friedhof völlig belegt war, erwarb man ein neues Friedhofsgelände an der Wormser Straße; die letzte Bestattung fand hier 1942 statt.
Auf dem vormaligen Gelände der St. Jakobskapelle wurde 1837 - nach Plänen des Architekten August von Voit - eine Synagoge im maurischen Stil gebaut. Daneben befand sich ein Schulhaus, das aber bald zu klein wurde. Mit dem weiteren Anwachsen der Gemeinde musste der Synagogenbau erweitert werden, der 1866 erneut eingeweiht wurde.
Aus der Pfalz, 24. Mai: Mitten in den kriegerischen Zurüstungen ... sind wenigstens bis jetzt die Werke des Friedens, auch auf dem Gebiete der Judenheit, nicht ganz zurückgedrängt. Am 4. des v. M. wurde der Grundstein zu einer neuen schönen Synagoge in Neustadt a.H.gelegt, am 27. desselben Monats fand die Einweihung einer prachtvollen neuen Synagoge in Speyer statt, beide Festlichkeiten unter herzlicher Theilnahme auch der christlichen Bürger und in Gegenwart sämmtlicher Behörden. Besonders in Speyer, der Hauptstadt des Kreises, war es erfreulich zu sehen, wie die Spitzen sämmtlicher Zivil- und Militärbehören mit dem Regierungspräsidenten, sowie Bürgermeister und Stadtrath der Einladung folgten und der dreistündigen schönen Feier von Anfang bis zu Ende mit der größten Theilnahme beiwohnten. Nur der katholische Bischof gab der Einladung keine Folge. Treffend aber war die Antwort, die der dortige israelitische Vorstand, Herr Karl David, ein auch sonst für die Angelegenheiten sich interessirender und namentlich auch um den Synagogenbau sehr verdienter gebildeter Mann, dem Bischofe gab. Dieser wich nämlich der Antwort auf die Einladung immer in geschickten Seitenwendungen aus, bis er endlich sagte: 'Ich freue mich der Vollendung der Synagoge, obgleich ich der Ueberzeugung bin, daß auch die Juden einst zur alleinseligmachenden kath. Kirche sich bekehren werden.' Herr D. erwiderte ihm: 'Herr Bischof! Über dem Eingang unserer Synagoge stehen die Worte aus Jes. 56,7: 'Mein Haus wird ein Bethaus für alle Völker genannt werden'; ich glaube daher, daß Sie eher zu uns, als wir zu Ihnen kommen werden', und empfahl sich.
(aus: Zeitschrift „Ben Chananja“ vom 6. Juni 1866)
Die Synagoge zu Speyer (hist. Aufn., um 1935)
Die Speyerer jüdische Gemeinde gehörte in Deutschland zu den fortschrittlichsten Gemeinden; so wurde in der Synagoge im Zuge der Erweiterung eine Orgel eingebaut; andere religiöse Traditionen wie die hebräische Sprache im Gottesdienst, die koschere Küche und die Feier der großen Feste wurden aber beibehalten. 1875 wurde das Frauenbad geschlossen.
Zur israelitischen Gemeinde in Speyer gehörten nach Auflösung der Gemeinde Otterstadt (um 1910) auch die dort lebenden jüdischen Personen.
Juden in Speyer:
--- 1622 .............................. 47 Juden,
--- 1685 .............................. 9 jüdische Familien,
--- ab 1688 ........................... keine,
--- 1818 .............................. 80 Juden (1,3% d. Bevölk.),
--- 1823 .............................. 155 “ ,
--- 1830 .............................. 209 “ (ca. 30 Familien),
--- 1849 .............................. 319 “ ,
--- 1859 .............................. 365 “ (ca. 3% d. Bevölk.),
--- 1875 .............................. 503 “ ,
--- 1890 .............................. 535 “ ,
--- 1900 .............................. 520 “ ,
--- 1910 .............................. 403 “ ,
--- 1925 .............................. 335 “ (1,4% d. Bevölk.),
--- 1933 .............................. 269 “ ,
--- 1937 .............................. 154 “ ,
--- 1938 (Jan.) ....................... 218 “ ,
--- 1939 (Dez.) ....................... 73 “ ,
--- 1940 (Sept.) ...................... 60 “ ,
--- 1942 (Dez.) ....................... ein “ ().
Angaben aus: Die Geschichte der Juden in Speyer - Beiträge zur Speyerer Stadtgeschichte, Heft 6, S. 89
Maximilianstraße - hist. Postkarte (Abb. aus: akpool.de)
Gegen Mitte des 19.Jahrhunderts waren unter den jüdischen Gewerbetreibenden ca. 60% als Kaufleute, ca. 25 % im Handel (einschl. Metzgereien) tätig. Nach 1850 wurden in der Stadt eine ansehnliche Zahl von Geschäften und Industriebetrieben eröffnet, u.a. Schuh- und Zigarettenfabriken, zudem Betriebe der holzverarbeitenden Industrie. Das allgemein gute Zusammenleben der jüdischen Minderheit mit der christlichen Mehrheit Speyers dokumentierte sich u.a. darin, dass bei öffentlichen Anlässen jüdische Bürger zugegen waren. Dass sich die Speyerer Juden als Deutsche fühlten, bewies die Tatsache, dass 40 von ihnen in den Ersten Weltkrieg zogen.
Ab 1900 zeichnete sich bereits ein deutlicher Rückgang der jüdischen Bevölkerung Speyers ab. Um 1930 lebten nur noch knapp 270 Juden in der Stadt; nach dem Handelsregisters gab es damals etwa 40 Unternehmen mit jüdischen Besitzern.
Mit der NS-Machtübernahme 1933 wurde auch in Speyer die antijüdische Politik Schritt für Schritt umgesetzt. Den Anfang machte der Boykott jüdischer Geschäfte am 1.April 1933; vor den jüdischen Geschäften Speyers hatten SA-Leute Posten bezogen, die Kunden beim Betreten der Läden fotografierten. Einschränkungen im öffentlichen Leben - z.B. wurde Juden die Benutzung des Stadtbades nur stundenweise zugestanden - und der Entzug der wirtschaftlichen Existenzgrundlagen trieben ein Teil der Speyerer Juden in die Emigration.
1936 bestand in Speyer noch eine der letzten jüdischen Schulen der Pfalz.
Im „Jüdischen Gemeindeblatt” für das Gebiet der Rheinpfalz hieß es im September 1937:
„ ... Die Kehilla Speyer und ihre Schule schrumpft mehr und mehr. Ihre Reihen lichten sich; die Armut zieht ein, wo ehemals Wohlstand war. Wir begleiten die Jugend zur Bahn und tragen die Alten zu Grabe. ...”
Zum 100jährigen Bestehen der Synagoge in Speyer erschien am 28.Nov. 1937 ein längerer Artikel im "Jüdischen Gemeindeblatt für das Gebiet der Rheinpfalz":
In der Frühe des 10.November 1938 wurde von SA- bzw. SS-Angehörigen die Speyerer Synagoge in der Hellerstraße geplündert und anschließend angezündet; ebenfalls wurden Geschäfte und Wohnungen verwüstet und der Friedhof geschändet. Die Synagogenreste wurden wenig später abgetragen. Die Angehörigen der jüdischen Gemeinde fanden sich danach in einem Privatraume in der Herdstraße zum Gebet zusammen. Männliche Juden nahmen die Behörden „in Schutzhaft“; im Amtsgerichtsgefängnis mussten sie eine notarielle Erklärung unterschreiben, wonach sie ihr Vermögen in die „treuhänderische Verwaltung“ des NSDAP-Kreiswirtschaftsberaters legten. Danach lieferte man die Inhaftierten ins KZ Dachau ein.
ausgebrannte Synagoge Speyer Nov. 1938 (Stadtarchiv Speyer)
Im Oktober 1940 gehörten 51 Juden aus Speyer den großen Deportationstransporten ins südfranzösische Gurs an. Anschließend gab es keine jüdische Gemeinde in Speyer mehr. Das gesamte Vermögen der deportierten Juden wurde „sichergestellt“ und zumeist verkauft bzw. öffentlich versteigert. 1942 wurden die letzten Juden Speyers deportiert; nur einem einzigen gelang es, während der gesamten Kriegszeit im Stadtgebiet im Untergrund zu überleben.
Elf Jahre nach Kriegsende standen im sog. „Speyerer Synagogenprozess“ die verantwortlichen SA- und SS-Angehörigen vor Gericht; die meisten wurden zu kurzen Haftstrafen verurteilt.
In Speyer erinnern heute noch Mauerreste der mittelalterlichen Männersynagoge und die vollständig erhaltene, 1119/1120 erbaute Mikwe beim „Judenhof“ im einstigen jüdischen Viertel an die mittelalterliche Gemeinde.
Abgang zur Mikwe und Tauchbecken, erbaut 1128 (Aufn. Chr. 2006/2021, aus: commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0)
Anm.: Die spätere Nutzung als städtisches Waffenlager bewahrte den Badeschacht und das steinerne Treppenhaus seit dem 16.Jahrhundert vor dem Verfall.
Die mittelalterlichen Gebäude der „Alten Judengasse“ (heute: Kleine Pfaffengasse) wurden beim großen Stadtbrand von 1689 zerstört; an ihrer Stelle entstand im 18.Jahrhundert eine neue Wohnbebauung.
Am 30.Jahrestag des Novemberpogroms wurde am Standort der alten Synagoge von Speyer, in der heutigen Judenbadgasse, eine Gedenktafel enthüllt, die folgenden Text trägt:
Zum Gedenken an die Jüdische Gemeinde in Speyer, an ihr im Laufe von 9 Jahrhunderten äußerst wechselvolles, schweres Geschick und an ihre Synagogen, deren erste im Jahre 1090 an dieser Stätte gestanden hat.
Die alte Synagoge, die zuletzt städtisches Zeughaus war, wurde im Jahre 1689 beim Brand von Speyer ein Raub der Flammen.
Die Jüdische Gemeinde in Speyer besaß außer der Synagoge noch eine Reihe anderer Bauten und Einrichtungen.
Dazu gehörte auch das in dieser Anlage stehende Judenbad.
Im Jahre 1836 wurde in der Heydenreich-Straße eine neue Synagoge erbaut, die bis zu ihrer Zerstörung durch eine ruchlose Tat zur Zeit des nationalsozialistischen Regimes der Mittelpunkt des Lebens unserer jüdischen Mitbürger war.
Die folgenden Jahre brachten unsagbares Leid über die Juden.
Nur wenige Mitbürger der Jüdischen Gemeinde Speyer überlebten.
Psalm 73, Vers 26 - Jesaia 66/13
Die Stadt Speyer. Das Bischöfliche Ordinariat Speyer.
Der Protestantische Landeskirchenrat der Pfalz.
Aufn. J.Steakley, 2004, aus: wikipedfia.org, CC BY-SA 3.0
Am Standort der neuen Synagoge in der Heydenreich-Straße wurde zehn Jahre später eine Gedenktafel mit folgender Inschrift angebracht:
Hier stand die Synagoge der Jüdischen Gemeinde Speyer
bis zur Zerstörung durch die Nationalsozialisten in der Nacht vom 9. zum 10.November 1938 .
Ein von einem symbolischen Baldachin überspannter Gedenkblock an der Ecke Hellergasse/Karlsgasse erinnert an die Deportation und Ermordung von 82 Speyerer Juden (Aufn. S., 2009, aus: commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0 und J. Hahn, 2011, aus: alemannia-judaica.de). Der massive Kubus aus Basaltlava-Platten, der einen Davidstern trägt, besitzt die Inschrift: „Zum Gedenken an die Ermordung der jüdischen Mitbürger in Vernichtungslagern des Naziregimes.“ Mit einer stählernen "Umzäunung" wurde das vom Künstler Wolf Spitzer geschaffene Mahnmal an der Synagogen-Gedenkstätte in der Hellerstraße vervollständigt (2020); eine offizielle Einweihung der neugestalteten Gedenkstätte wurde wegen der Corona-Pandemie auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.
Im Kloster der Dominikanerinnen St. Magdalena wird an Edith Stein erinnert, die als Lehrerin an der Höheren Schule der Dominikanerinnen in Speyer wirkte; ein Platz am Speyerer Dom ist nach ihr benannt.
Edith Stein, jüngste Tochter einer kinderreichen jüdischen Familie aus Breslau, konvertierte 1922 zum katholischen Glauben; auf Grund des „Arierparagraphen“ wurde ihr 1933 die Dozentur am Pädagogischen Institut in Münster entzogen. Nach ihrer Flucht ins Karmeliterinnenkloster Echt in den Niederlanden wurde sie im August 1942 verhaftet und nach Auschwitz deportiert, wo sie unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet wurde. Seit 2009 erinnert eine Büste in der Walhalla in Donaustauf an die 1998 von Papst Johannes Paul II. heilig gesprochene Karmeliterin Edith Stein.
Der jüdische Friedhof an der Wormser Straße im Bereich des heutigen Hauptfriedhofs erinnert heute noch an die ehemalige jüdische Gemeinde von Speyer; das ca. 260 Grabsteinen aufweisende Begräbnisgelände wurde von 1888 bis 1940 belegt. Vom Friedhof am St. Klara-Kloster-Weg, der zuvor etwa über sechs Jahrzehnte hinweg genutzt wurde, sind heute keine Grabsteine mehr vorhanden: nur noch das Gebäude der ehemaligen Totenhalle (heute als Garage genutzt) ist noch erhalten.
jüdischer Friedhof Speyer (Aufn. S., 2009, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0)
Einige Grabsteine vom mittelalterlichen Friedhof, die 1911 bei der Instandsetzung einer alten Brücke entdeckt worden waren, sind heute Ausstellungsstücke im neuen Jüdischen Museum.
Die neue Jüdische Gemeinde Speyer e.V. wurde 1996 von Emigranten aus verschiedenen Republiken der ehemaligen UdSSR ins Leben gerufen. Mit der Gründung versuchen die osteuropäischen Gemeindemitglieder zu den Wurzeln ihrer Religion, Kultur und Tradition zurückzukehren: „Tschuwa” („Rückkehr“) ist das Leitmotiv der Speyerer Gemeinde. Seit Ende 1999 besitzt die Gemeinde auch einen eigenen Friedhof.
Am 70.Jahrestag des Novemberpogroms wurde in Speyer der Grundstein für ein neues jüdisches Gemeindezentrum auf dem Areal des ehemaligen St. Guido Stifts gelegt, die eine Um- und Neugestaltung des christlichen Gotteshauses implizierte; die Fertigstellung und feierliche Einweihung erfolgte im November 2011 in Anwesenheit des damaligen Bundespräsidenten Christian Wulff, des damaligen Ministerpräsidenten Kurt Beck und anderer hochrangiger Persönlichkeiten. Trägerin der Synagoge ("Beith Schalom" – "Haus des Friedens"), die 140 Gläubigen Platz bieten soll, ist die ca. 600 Mitglieder zählende Jüdische Kultusgemeinde der Rheinpfalz mit Sitz in Neustadt.
Neue Synagoge (Aufn. A., aus: wikipedia.org, CCO - Am Thoraschrein (Aufn. Klaus Ableiter, 2011, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0)
Seit 2011 ziert eine vom Speyerer Künstler Wolf Spitzer geschaffene Menora-Skulptur den Platz vor der neuen Synagoge (Aufn. A., 2011, aus: wikipedia.org, CCO).
In Speyer gibt es seit 2010 ein jüdisches Museum (mit dem Namen „Museum SchPIRA“); es befindet sich auf dem Gelände des mittelalterlichen „Judenhofes“ und präsentiert Bestände der Judaica-Sammlung des Historischen Museums der Pfalz.
zwei Grabplatten (Aufn. aus: museen.de/museum-schpira-speyer)
Das Land Rheinland-Pfalz hatte das mittelalterliche jüdische Erbe der Städte Speyer, Worms und Mainz für die UNESCO-Welterbeliste vorgeschlagen. Ministerpräsident Kurt Beck (SPD), die Oberbürgermeister der drei Städte sowie Vertreter der jüdischen Gemeinden unterzeichneten im Juni 2012 in Mainz eine Kooperationsvereinbarung als Grundlage für eine Bewerbung der sog. SchUM-Gemeinden. Das Weltkulturkomitee der UNESCO hat im Juli 2021 die Entscheidung getroffen, dass die SchUM-Städte Mainz, Speyer und Worms in die Weltkulturerbeliste aufgenommen werden. Am 1.2.2023 überreichte die Generaldirektorin der UNESCO, Audrey Azoulay, im Rahmen eines Festaktes - im Beisein vom Bundespräsidenten - die offizielle UNESCO-Weltkulturerbe-Urkunde an die Landesregierung von Rheinland-Pfalz.
* Zeitgleich fand auch der Obergermanisch-Raetische Limes als Kulturerbestätte Anerkennung.
Hinweis: Auf der Vorschlagsliste für Weltkulturerbestätten steht auch Erfurt mit: „Alte Synagoge und Mikwe in Erfurt – Zeugnisse von Alltag, Religion und Stadtgeschichte zwischen Kontinuität und Wandel“. Im Jahre 2023 erhielt dann die thüringische Landeshauptstadt das Prädikat als Weltkulturerbestätte. vgl. dazu: Erfurt (Thüringen)
Mit der Bronzeplastik „Die Weisen von Speyer“ soll auf das mittelalterliche jüdische Erbe der Domstadt aufmerksam gemacht werden; das Werk des Künstlers Wolf Spitzer hat im Jahre 2014 seinen Platz im „Judenhof“ gefunden.
Der Künstler mit seinem Werk der beiden Rabbiner (Aufn. Venus, in: morgenweb.de)
Auf Initiative von Speyerer Gästeführerinnen werden seit 2018 in den Straßen Speyers erstmals sog. „Stolpersteine“ verlegt; nach jahrelangen kontroversen Diskussionen konnten die ersten messingfarbenen Steinquader in Erinnerung an Angehörige der Familien Grünberg, Mühlhauser und Schultheis in die Gehwegpflasterung eingelassen werden.
verlegt in der Schraudolphstraße für Fam. Grünberg (Aufn. Oliver Orschiedt, 2018, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0)
für Angehörige der Fam. Mühlhauser, Schraudolphstraße
Nach der 8. Verlegeaktion (2024) sind nun insgesamt ca. 125 "Stolpersteine" in den Gehwegen von Speyer aufzufinden; diese messingfarbenen Steinquader sind nicht nur jüdischen NS-Opfern gewidmet.
Weitere Informationen:
Moses Mannheimer, Die Judenverfolgungen in Speyer, Worms und Mainz im Jahre 1096, Darmstadt 1877
O. Stobbe, Die Judenprivilegien Heinrich IV. für Speier und Worms, in: "Zeitschrift für die Geschichte der Juden in Deutschland", 1887, S. 205 - 215
Ephraim Carlebach, Die rechtlichen und sozialen Verhältnisse der jüdischen Gemeinden: Speyer, Worms und Mainz von ihren Anfängen bis zur Mitte des 14.Jahrhunderts, Leipzig 1901
Leopold Rothschild, Die Judengemeinden Mainz, Speyer und Worms von 1349 - 1438, Berlin 1904
Reinhold Herz, Zur Geschichte der deutschen Juden: 850 Jahre jüdische Gemeinde zu Speyer, in: "Israelitisches Gemeindeblatt", No.12/1934
Siegmund Marx, Neugründung, Aufstieg und erneute Abnahme der Gemeinde Speyer im 19. und 20.Jahrhundert, in: "Jüdisches Gemeindeblatt für das Gebiet der Rheinpfalz", 1/1937
Reinhold Herz, Gedenkschrift zum 100jährigen Bestehen der Synagoge zu Speyer, Speyer 1937
Dokumente zur Geschichte der Speyerer Juden - Ausstellung des Stadtarchivs Speyer 1964, Hrg. Kreis- und Stadtsparkasse Speyer
Günter Stein, Grabungen im Speyerer Judenviertel, in: "Speyerer Vierteljahrshefte", 6/1966, Heft 2, S. 11 - 15
H. Arnold, Von den Juden in der Pfalz, in: "Veröffentlichungen der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften", No. 56, Speyer 1967
Günter Stein, Jüdisches Speyer, in: "Lebendiges Rheinland-Pfalz", 5/1968, S. 115 – 117
Germania Judaica, Band II/2, Tübingen 1968, S. 775 – 782, Band III/2, Tübingen 1995, S. 1384 – 1401 und Band III/3, Tübingen 2003, S. 2020 - 2023
Günter Stein, Speyer - Judenhof und Judenbad, Berlin 1969
Achim Scheckenbach, Speyer und die Juden, in: "Speyerer Vierteljahrsheft", No.1/1977
Die Geschichte der Juden in Speyer - Beiträge zur Speyerer Stadtgeschichte, Band 6, Hrg. Bezirksgruppe Speyer des Historischen Vereins der Pfalz, Speyer 1981 (zahlreiche Beiträge verschiedener Autoren)
Ernst Voltmer, Zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Speyer. Die Judengemeinde im Spannungsfeld zwischen König, Bischof und Stadt, in: A. Haverkamp (Hrg.), Monographien zur Geschichte des Mittelalters, Bd. 24, Stuttgart 1981, S. 94 - 121
Stadt Speyer (Hrg.), Geschichte der Stadt Speyer (2 Bände), Stuttgart 1982 (verschiedene Beiträge)
Judith Kauffmann, Judenbad in Speyer restauriert: 800 Jahre jüdische Geschichte, in: "Die Pfalz am Rhein", Heft 1, 19, 1983
Kloster St. Magdalena (Hrg.), Edith Stein zum Gedenken, Speyer 1987
Karl Fücks/Michael Jäger, Synagogen der Pfälzer Juden. Vom Untergang ihrer Gotteshäuser und Gemeinden, Hrg. Jüdische Kultusgemeinde der Rheinpfalz, Neustadt/Weinstraße 1988, S. 201 - 210
Hans-Peter Schwarz (Hrg.), Die Architektur der Synagoge. Ausstellungskatalog Dt. Architekturmuseum, Frankfurt/M. 1988, S. 85 f.
Alfred Hans Kuby (Hrg.), Juden in der Provinz - Beiträge zur Geschichte der Juden in der Pfalz zwischen Emanzipation und Vernichtung, Verlag Pfälzische Post, Neustadt a.d. Weinstraße 1989
Günter Stein, Judenhof und Judenbad, in: Große Baudenkmäler 238, 7. Aufl. München/Berlin 1989
K.H. Debus, Geschichte der Juden in Speyer bis zum Beginn der Neuzeit, in: Historischer Verein der Pfalz/Bezirksgruppe Speyer (Hrg.), Geschichte der Juden in Speyer, 2. Aufl., Speyer 1990, S. 9 - 47
Edgar E. Stern, Heimweg von der Synagoge. Vorbei an brüllenden Nazis - Erinnerungen eines Speyrer Juden, in: "Die Rheinpfalz - Speyrer Rundschau" vom 9.11.1993
Werner Transier, Städtisches Judentum des Mittelalters - Am Beispiel der Gemeinde von Speyer. Sonderdruck: Verkehrsverein Speyer 1996
Stadtverwaltung Speyer/Verkehrsverein Speyer e.V. (Hrg.), Der mittelalterliche Judenhof von Speyer, Speyer 1996
www.hagalil.com.brd.history/hst-4.htm
www.speyer.de/de/leben/kirchen/juedgemeinde
Speyer – Mittelalterliche Judengasse, Synagoge und Judenbad, in: alemannnia-judaica.de
Johannes Bruno, Schicksale Speyerer Juden 1800 bis 1980, in: "Schriftenreihe der Stadt Speyer", Heft 12/2000
Schicksale Speyerer Juden 1800 - 1980, in: "Schriftenreihe der Stadt Speyer", Heft 12/2000
C. Engels, Gedanken zur Baugeschichte der mittelalterlichen Synagoge von Speyer, in: "Pfälzer Heimat", No.52/2001, S. 61 - 72
Johannes Bruno/Lenelotte Möller, Der Speyerer Judenhof und die mittelalterliche Gemeinde, Hrg. Verkehrsverein Speyer, Speyer 2001
Werner Transier, Die Juden im mittelalterlichen Speyer (Aufsatz), o.O. 2002
Monika Porsche, Villa Spira - civitas: Zwei mittelalterliche Judensiedlungen in Speyer ?, in: "Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins", No.151/2003, S. 13 - 34
Monika Porsche, Archäologische Grabungen in der mittelalterlichen Synagoge Speyer, in: "Archäologie in der Pfalz", Jahresbericht 2001, Rahden 2003, S. 198 – 206
Rainer Barzen, „Kehillot Schum“: Zur Eigenart der Verbindungen zwischen den jüdischen Gemeinden Mainz, Worms und Speyer bis zur Mitte des 13.Jahrhunderts, in: Chr.Cluse/A.Haverkamp/I.J.Yaval (Hrg.), Jüdische Gemeinden und ihr christlicher Kontext in kulturräumlich vergleichender Betrachtung von der Spätantike bis ins 18.Jahrhundert, Forschungen zur Geschichte der Juden, Hannover 2003, S. 389 - 404
Johannes Bruno/Eberhard Dittus, Jüdisches Leben in Speyer. Einladung zu einem Rundgang, Haigerloch 2004
Johannes Bruno, Die neuzeitlichen jüdischen Friedhöfe in Speyer, in: Historischer Verein der Pfalz (Hrg.), Die Juden von Speyer, Speyer 2004 (3. erw. Auflage der Speyerer Stadtgeschichte, Band 9)
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Johannes Bruno (Bearb.),Das Mahnmal für die jüdischen Opfer der Naziverfolgung 1933-1945, in: Schriftenreihe der Stadt Speyer, Band 16/2008
Gerold Bönnen, Gemeindebildung und kommunale Organisation in Worms und Speyer (1074 bis ca. 1220), in: "Rheinische Vierteljahrsblätter", No.74/2010, S. 19 - 56
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Wolfgang Kauer (Red.), Speyer. Ausstellung in der Landesbibliothek zu jüdischem Leben: Tradition und Identität der Juden in Rheinland-Pfalz, in: „Die Rheinpfalz“ vom 10.3.2022
Patrick Seiler (Red.), Speyer. In diesem Jahr werden 20 Stolpersteine verlegt, in: „Die Rheinpfalz“ vom 11.5.2022
Ellen Korelus-Bruder (Red.), Stolpersteine: Bewegende Erinnerung an Juden der Stadt, in: „Die Rheinpfalz“ vom 12.9.2022
Hans Berkessel/Stefan Endres/Christiane Pfanz-Sponagel, Kehillah Schpira - „Mögen diese Pflöcke niemals herausgerissen werden.“ Zeugnisse jüdischen Lebens in Speyer, in: Beiträge zur Geschichte der Juden … an der Universität Mainz e.V., Nünnereich Asmus Verlag, Oppenheim 2022
Dagmar Gilcher (Red), Jüdisches Leben in Speyer, in: „Die Rheinpfalz“ vom 29.10.2022 (betr. Quellenlesebuch "Kehillah Schpira")
Ansprache des Bundespräsidenten anlässlich der offiziellen Übergabe der UNESCO-Welterbe-Urkunde für die SchUM-Stätten vom 1.2.2023 (online abrufbar unter: bundespraesident.de/SharedDocs/Reden/DE/Frank-Walter-Steinmeier/Reden/2023/02/230201-Welterbe-SchUM-Staetten.html
Ellen Korelus-Bruder (Red.), Stolpersteine: Gelebtes „Nie wieder“ als Zel, in: „Die Rheinpfalz“ vom 21.9.2023
Matthias Nowack (Red.), 16 Stolpersteine in Erinnerung an sechs jüdische Familien werden verlegt, in: „Die Rheinpfalz“ vom 17.9.2024
N.N. (Red.), Stolperstein-Verlegung: Das Schicksal des Speyerer Juden Ernst Mayer, in: „Die Rheinpfalz“ vom 15.10.2024
N.N. (Red.), Stolpersteine: Ein Messingstein für die „Eiserne Jungfrau“ des Eisenwarenhandels, in: „Die Rheinpfalz“ vom 16.10.2024
N.N. (Red.), Stolpersteine: Erfolgreich mit Schuhen und Lederwaren, in: „Die Rheinpfalz“ vom 17.10.2024
Ellen Korelus-Bruder (Red.), Wie berührend die Verlegung von 16 Stolpersteinen für die Nachfahren ist, in: „Die Rheinpfalz“ vom 22.10.2024