Annaberg-Buchholz (Sachsen)

Sachsen nach 1815 Lage der Amtshauptmannschaft Annaberg 1905Die Große Kreisstadt Annaberg-Buchholz - etwa 25 Kilometer südlich von Chemnitz gelegen - ist mit ca. 22.000 Einwohnern heute die größte Kommune im sächsischen Erzgebirgskreis (Kartenskizze 'Städte in Sachsen', aus: dresden-und-sachsen.de/geschichte  und  'Region um Annaberg-Buchholz', Ausschnitt aus hist. Karte um 1900, aus: wikipedia.org, gemeinfrei).

http://wiki-commons.genealogy.net/images/thumb/5/5b/Annaberg-1654-Merian.jpg/800px-Annaberg-1654-Merian.jpg

Bergstadt Annaberg – Stich von M. Merian, um 1650 (Abb. aus: wikipedia.org, gemeinfrei)

Die in Sachsen bestehende Bergordnung aus dem Jahre 1554 verbot allen Juden die Niederlassung bzw. den Aufenthalt in allen Städten des Erzgebirges. Erst ab 1867 war es ihnen erlaubt, sich hier dauerhaft niederzulassen.

Während der zu Beginn des 19.Jahrhunderts in Annaberg stattfindenden Jahrmärkte hielten sich Juden vorübergehend in der Kleinstadt auf. Bei diesen nur kurzen Aufenthalten - Unterkünfte wurden ihnen zugewiesen - standen sie unter Polizeiaufsicht.

Seit Ende der 1860er Jahre lebten dauerhaft dann jüdische Familien in Annaberg; sie waren zumeist aus Berlin, Anhalt und Hessen-Nassau zugewandert. Die Gründung der liberal ausgerichteten jüdischen Kultusgemeinde erfolgte 1890; ihr Gründer war Isaak Chanange. Zu den Gründungsaktivisten gehörten Karl Fleischmann, Leopold Jacoby, Emil Mendel, Moritz Türk und Hermann Rosenthal - alle waren erfolgreiche Unternehmer u. Kaufleute in Annaberg.

Im gleichen Jahre wurde beschlossen, einen Religionslehrer einzustellen. Gottesdienste wurden zunächst in einem Betsaal in einem Privathaus am Schulberg abgehalten, 1925/1926 wurde er in das Hinterhaus der Buchholzer Straße 17 verlegt.

  Gebäude am Schulberg, in dem sich von 1903 bis 1925 der Betsaal befand (Stadtarchiv)

Ab 1902/1903 besaß die Israelitische Vereinigung Annabergs auch einen eigenen Begräbnisplatz an der Chemnitzer Straße (gegenüber dem heutigen Erzgebirgsklinikum).

In der Blütezeit der Annaberger jüdischen Gemeinde um 1910 lebten knapp 150 Juden in der Stadt und der Region.

Juden in Annaberg:

         --- 1880 ....................... ca.  50 Juden,

    --- 1890 ...........................  78   “  ,

    --- 1895 ...........................  90   “  ,

    --- 1901 ........................... 106   “  ,

    --- 1907 ........................... 144   “  ,

    --- 1913 ........................... 130   “  ,

    --- 1924 ...........................  55   “  ,

    --- 1932 ...........................  57   “  ,*   * jüdische Gemeinde

    --- 1933 ...........................  58   “  ,*

    --- 1938 (Nov.) ....................  30   “  ,*

    --- 1939 (Juli) ....................  16   “  ,

    --- 1940 ...........................  16   “  ,

    --- 1968 ...........................   2   “  .

** Über die Zahl der Annaberger Juden liegen unterschiedliche Angaben vor.

Angaben aus: Adolf Diamant, Juden in Annaberg im Erzgebirge, S. 50

historische Ansichten von Annaberg - Postkarten um 1910 (aus: wikipedia.org, gemeinfrei)

 

In der zweiten Hälfte des 19. und den ersten Jahrzehnten des 20.Jahrhunderts beeinflussten jüdische Unternehmer mitentscheidend die Entwicklung der hiesigen Posamentenindustrie; ihre Textilerzeugnisse - Borten, Franzen, Gimpen, Quasten, Schnüre usw. - erlangten Weltruhm. Bis ca. 1910 gab es in Annaberg 40 jüdische Unternehmen, was 35 Prozent der gesamten Posamentenunternehmen entsprach. Zu den wohlhabendsten Juden Annabergs gehörte der Großkaufmann Moritz Türk, der als Inhaber eines der größten Posamentengeschäfte im Erzgebirge über weltweite Handelsbeziehungen verfügte.

Als während des Ersten Weltkrieges - und besonders danach - die Fertigung von Posamenten stark rückläufig war, hatte dies gravierende wirtschaftliche Folgen für die betroffenen Unternehmen und führte u. a. zur Abwanderung von Juden aus Annaberg. Innerhalb eines Jahrzehnts haben etwa 70% der jüdischen Bevölkerung der Kleinstadt den Rücken gekehrt. Im Jahr 1933 gab es noch 15 jüdische Betriebe zur Posamentenherstellung. Die Zahl der jüdischen Gemeindemitglieder betrug damals nur noch ca. 50 Personen.

Antisemitische Tendenzen hatten sich bereits ab Mitte der 1920er Jahre, besonders aber während der Weltwirtschaftskrise, auch in Annaberg bemerkbar gemacht. Die ortsansässige Bevölkerung wurde dabei durch die Hetzkampagnen eines gewissen Gottfried Feder sowie durch Zeitungsartikel besonders gegen jüdische Unternehmer und Kaufleute aufgebracht. In dieser Zeit formierte sich in der Stadt auch eine NSDAP-Ortsgruppe, und schon 1927 bildete die NSDAP im Stadtrat die zweitstärkste Fraktion. Am Tag der NS-Machtübernahme begann der ‚offene’, staatlich sanktionierte Antisemitismus in Annaberg sein Gesicht zu zeigen: Bei einer Kundgebung auf dem Annaberger Marktplatz sprach der NS-Kreisleiter zu einer großen Menschenmenge und griff in seiner Rede auch die Juden an.

Hinweis: In „The New York Times“ vom 10. März 1933 war folgende Meldung zu lesen: „All Jewish Merchants Jailed By Nazis in Annaberg, Saxony: ANNABERG, Germany, March 9. - All Jewish merchants in this city, including tho manager of an electric company have been arrestet by Nazi storm troopers. Socialist and Communist leaders also were arrested...“ (ANNABERG, Deutschland, 9. März: Alle jüdischen Kaufleute in dieser Stadt, einschließlich des Leiters einer Elektrizitätsfirma, wurden von Nazisturmtrupps verhaftet. Sozialistische und kommunistische Führer wurden ebenfalls verhaftet)

Weitere Versammlungen und Aufmärsche, aber auch die Ablösung von Funktionsträgern in der Stadt sollten die Bevölkerung auf den Boykott am 1.4.1933 einstimmen.

                 Aus der „Frankfurter Zeitung” vom 1.4.1933:

Berlin, 31.März 1933. (Conti)   Aus Annaberg in Sachsen wird gemeldet:

Hier zogen heute vormittag vor den jüdischen Geschäften starke SS-Abteilungen auf und drückten jedem Käufer, der die Läden verließ, einen Stempel mit der Inschrift

WIR  VERRÄTER  KAUFTEN  BEI  JUDEN !

ins Gesicht. Nach einer Anordnung der NSDAP dürfen die jüdischen Geschäfte erst morgen schließen. Auch in Berlin sind, wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren, ähnliche Maßnahmen wie in Annaberg in Sachsen vorgesehen, denen zufolge Käufern in jüdischen Geschäften von SA- oder SS-Abteilungen Stempel mit der oben gekennzeichneten Inschrift ins Gesicht gedrückt werden sollen.

Wenig später verließ ein Teil der Juden die Stadt. Im Sommer 1935 kam es in Annaberg zu weiteren antisemitischen Ausfällen, darunter Schmierereien und Bekleben der Häuserwände mit Hetzparolen. Auch Gebäude „arischer“ Besitzer waren davon betroffen, wie im folgenden Zeitungsartikel zum Ausdruck kam:

Annaberg.

Wie Juden nicht bekämpft werden sollen. Gegen Saboteure der Bewegung wird durchgegriffen.

Die Polizeiinspektion teilt mit:

In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag sind die Schaufenster jüdischer Geschäfte in hiesiger Stadt von zur Zeit unbekannten Tätern bemalt und beschmiert worden. Weiter sind in letzter Zeit Fenster und Türen jüdischer Einwohner und deutscher Bürger mit Zetteln verschiedenen Inhalts beklebt worden. Die Taten sind keineswegs zur Bekämpfung des Judentums geeignet und werden von der NSDAP und der Polizei aufs schärfste verurteilt. Der Kampf gegen das Judentum wird von Staat und Bewegung mit anderen Mitteln durchgeführt. Die Täter zu den vorerwähnten Vergehen sind bestimmt nicht in den Reihen der Bewegung und Gliederungen zu suchen. Es wird sich sicherlich hier vielmehr um Personen handeln, die durch ihre verwerflichen Taten das Ansehen der Bewegung ... herabsetzen und Beunruhigung in die Bevölkerung tragen wollen ...

aus: „Eibenstocker Tageblatt”, No. 191 vom 17.August 1935:

Während des Novemberpogroms wurde der inzwischen nicht mehr benutzte Betsaal verwüstet; die Thorarollen und andere Ritualien waren bereits vor 1938 der Chemnitzer Synagoge zur Aufbewahrung übergeben worden. Wohnungen von Annaberger Juden wurden demoliert, Bewohner verhaftet. Auch der jüdische Friedhof wurde „von unbekannten Tätern“ geschändet, Grabsteine umgestürzt u. zerschlagen und wenig später die Feierhalle gesprengt. Um die weitere Nutzung des jüdischen Friedhofsgeländes setzte dann eine Auseinandersetzung ein, die zwischen den NS-Behörden in Annaberg und Chemnitz bzw. Leipzig ausgetragen wurde.

                 Aus einem Schreiben des Ersten Bürgermeisters der Stadt Annaberg an das Innenministerium in Dresden vom 14.11.1938:

... Der hiesige jüdische Friedhof ist in der Nacht vom 9. zum 10.November 1938 von unbekannten Tätern stark zerstört worden. Die Wiederherstellung desselben wird beträchtliche Mittel erfordern. Dieser außergewöhnliche Umstand gibt mir Veranlassung, erneut die Bitte um Einziehung des Friedhofs an das Ministerium zu richten. ... Ich schlage deshalb die Einziehung dieses jüdischen Friedhofs überhaupt vor, da sich in Annaberg ‘Gott sei Dank’ nur noch 6 männliche Juden und einige Frauen und Kinder befinden, mit deren Abzug ebenfalls gerechnet werden kann. Die wenigen noch in Frage kommenden jüdischen Leichen können ohne Schwierigkeiten auf dem israelischen Friedhof in Chemnitz untergebracht werden. ....

Im Frühjahr 1940 ging dann das Friedhofsgelände in das Eigentum der Kommune Annaberg über; das Gelände wurde eingeebnet. Ein Teil der Leichen wurde exhumiert und - zusammen mit den noch vorhandenen Grabsteinen - auf den jüdischen Friedhof in Chemnitz überführt.

Im Jahr 1942 begannen die Deportationen der sächsischen Juden, unter ihnen auch einige aus Annaberg. Auf dem letzten Deportationstransport am 15.Februar 1945 (!) befanden sich ebenfalls drei Annaberger Juden.

 

Nur einige wenige Juden überlebten den Holocaust und kehrten in ihre Heimatstadt zurück, wo sie allerdings nur kurze Zeit blieben. Im Jahre 1988 wurde ein Gedenkstein in der Nähe des zerstörten Israelitischen Friedhofs aufgestellt.

Bereits drei Jahrzehnte zuvor hatte die Stadt auf dem neuen Friedhof in Annaberg-Buchholz einen „Jüdischen Ehrenhain“ angelegt, der der Erinnerung und Mahnung an die jüdische Gemeinde von Annaberg dienen sollte. Um einen im Zentrum der Anlage stehenden Obelisken sind mehrere Grabstein-Ensembles gruppiert. Eine in der Mitte des Rondells befindliche Gedenkstele trägt den Text: „Dem Angedenken der durch den Hitler-Faschismus ermordeten sechs Millionen Juden gewidmet.“

Anm.: Vom Chemnitzer Friedhof wurden 17 Grabsteine von verstorbenen Annaberger Juden wieder zurückgebracht.

Jüdischer Ehrenhain auf dem Friedhof Jüdischer Ehrenhain (Aufn. aus: annaberg-buchholz.de)

 

 

 

Im nahegelegenen Johanngeorgenstadt – unmittelbar an der Grenze zu Tschechien gelegen - wurden 2015 auf Initiative des Vereins „Agenda Alternativ“ fünf sog. „Stolpersteine“ für jüdische Opferfamilien verlegt; Verlegestandort für mehrere Steine ist die ehemaligen Fabrik der Handschuhmacherfamilie Lewisohn, die ehemals der größte Arbeitgeber in Johanngeorgenstadt war. Die Lewinsohns wurden von den Nationalsozialisten enteignet, deportiert und ermordet. Mit der Verlegung sog. „Stolpersteine“ endete ein zweijähriges Projekt des Jugendvereins "Agenda Alternative", der sich die Erforschung dieser Familiengeschichte zur Aufgabe gemacht hatte.

Anm.: In Annaberg-Buchholz war zuvor eine Verlegung von "Stolpersteinen" bislang am Einspruch von Angehörigen der Opfer verhindert worden.

In Johanngeorgenstadt befindet sich auf dem allgemeinen Friedhof ein Urnengrab des früheren Gründers der Handschuhindustrie, Levi Cohn (1836-1915).

 

 

In Olbernhau – einer Kleinstadt ca. 25 Kilometer östlich von Annaberg-Buchholz unmittelbar an der Grenze zu Tschechien – erinnert eine Reihe von sog. “Stolpersteinen“ an Opfer der NS-Gewaltherrschaft; allein elf Steine sind Angehörigen der jüdischen Großfamilie Lawenda gewidmet.

Stolperstein für Ruth Lawenda (Blumenauer Str. 5)Stolperstein für Nora Lawenda (Blumenauer Str. 5)Stolperstein für Max Lawenda (Blumenauer Str. 5)Stolperstein für Sonja Esther Zylberstein (Blumenauer Str. 5)

verlegt in der Blumenauer Straße (Aufn. M., 2015, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0)

 

In Lößnitz – westlich von Annaberg-Buchholz gelegen – wurden 2021 in der Rudolf-Weber-Straße drei sog. „Stolpersteine“ verlegt, die an den Lebens- u. Leidensweg von Dr. Samuel Joseph und seiner Familie erinnern.

Stolperstein für Samuel Joseph, Rudolf-Weber-Straße 6, Lößnitz.jpgStolperstein für Dr. Heinrich Joseph, Rudolf-Weber-Straße 6, Lößnitz.jpgStolperstein für Dora Joseph, Rudolf-Weber-Straße 6, Lößnitz.jpgAufn. A., 2022, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0

 

 

 

Weitere Informationen:

Helmut Eschwege, Geschichte der Juden im Territorium der ehemaligen DDR, Dresden 1990, Band II, S. 650 f.

Zeugnisse jüdischer Kultur - Erinnerungsstätten in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen, Tourist Verlag GmbH, Berlin 1992, S. 215

M.Brocke/E.Ruthenberg/K.U.Schulenburg, Stein und Name. Die jüdischen Friedhöfe in Ostdeutschland (Neue Bundesländer/DDR und Berlin), in: "Veröffentlichungen aus dem Institut Kirche und Judentum", Hrg. Peter v.d.Osten-Sacken, Band 22, Berlin 1994, S. 232/233

Adolf Diamant, Juden in Annaberg im Erzgebirge - Zur Geschichte einer untergegangenen jüdischen Gemeinde unter besonderer Berücksichtigung der nationalsozialistischen Diktatur 1933 - 1945, Frankfurt/M. 1995 (Reprint Verlag Heimatland Sachsen, Chemnitz 2017)

Pogrome in Annaberg, in: "Annaberger Wochenblatt – Hauptzeitung des Obererzgebirges", in: annaberger.info

Gabriele Lorenz (Bearb.), 125 Jahre jüdische Gemeinde Annaberg, in „Annaberger Wochenblatt“ (Mai 2015) und Pressemitteilungen der Berg- und Adam-Ries-Stadt Annaberg-Buchholz

Eveline Figura (Red.), Jüdische Gemeinde Annaberg im Fokus des Gedenkens, in: „Annaberger Wochenblatt - Hauptzeitung des Obererzgebirges“, in: annaberger-info.de

Jürgen Martin, Erzgebirgische Posamentenindustrie - Ihr wechselvoller Weg bis ins 21. Jahrhundert, Selbstverlag, 2013/2014

125 Jahre jüdische Gemeinde Annaberg, in „Annaberger Wochenblatt“ (Mai 2015)

Jürgen Nitsche, Die Rückkehr zweier Grabsteine nach Annaberg-Buchholz, in: "Jüdisches Chemnitz. Nachrichtenblatt der Jüdischen Gemeinde Chemnitz", No. 5/Mai 2015

 N.N. (Red.), Keine Stolpersteine in Annaberg-Buchholz, in: welt.de vom 28.7.2015

Johanngeorgenstadt erinnert mit Stolpersteinen an jüdische Opfer, in: „Freie Presse“ vom 1.8.2015

N.N. (Red.), Das Leben, Wirken und Sterben der Familie Lewinsohn, in: "Nachrichtenblatt für Johanngeorgenstadt und Umgebung" vom 20.11.2015, S. 11 f.

Agenda Alternativ (Hrg.), Zur Geschichte der Familkie Lewinsohn – eine Infobroschüre anlässlich der Stolpersteinverlegung in Johanngeorgenstadt, 2015

Auflistung der in Olbernhau verlegten Stolpersteine, online abrufbar unter: wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Olbernhau

Denise Märlisch (Red.), Jüdische Gemeinde vor 130 Jahren gegründet, in: „Freie Presse“ vom 14.5.2020

Antje Flath (Red.), Jüdische Spuren in der Stadtgeschichte, in: „Freie Presse“ vom 16.6.2021

Rolf Wendland (Red.), Stolpersteine sind in Lößnitz verlegt, in: „Blick“ vom 14.11.2021