Duppigheim (Elsass)

Landkreis Straßburg – Wikipedia Die kleine Ortschaft Duppigheim mit derzeit ca. 1.500 Einwohnern liegt etwa zwölf Kilometer südwestlich von Straßburg (Ausschnitt aus hist. Karte von 1905 ohne Eintrag von Duppigheim, aus: wikipedia.org, gemeinfrei).

 

In Duppigheim bestand seit dem frühen 18.Jahrhundert eine israelitische Gemeinde.

Die Anzahl der Gemeindeangehörigen blieb in den Jahrzehnten der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts nahezu konstant; auch zu Beginn der 1930er Jahre erreichte ihre Zahl noch mehr als 100 Personen.

Ein erster Synagogenbau stammt aus den 1780er Jahren; ca. 100 Jahre später wurde dieser durch einen Neubau ersetzt.

Synagoge Duppigheim (Ausschnitte aus hist. Bildpostkarten)

Zur Verrichtung religiös-ritueller Aufgaben hatte die Gemeinde einen Lehrer angestellt.

Die Duppigheimer Judenschaft unterstand dem Bezirksrabbinat von Mutzig, nach 1915 dem von Obernai.

Ihre verstorbenen Gemeindeangehörigen begrub die Duppigheimer Judenschaft auf dem großen jüdischen Friedhof in Rosenweiler (Rosenwiller), der auch von zahlreichen anderen Gemeinden des Unterelsass genutzt wurde.

Juden in Duppigheim:

         --- 1784 ........................  19 jüdische Familien,

    --- 1807 ........................  93 Juden,

    --- 1849 ........................ 160   “  ,

    --- 1861 ........................ 145   “  ,

    --- 1870 ........................ 149   “  ,

    --- 1910 ........................ 104   “  ,

    --- 1936 ........................ 114   “  ,

    --- 1953 ........................  27   “  .

Angaben aus: Michel Rothé/Max Warschawski, Les synagogues d’Alsace et lieur histoire, S. 39

 

Wie in allen elsässischen Gemeinden wurden während der deutschen Besatzungszeit deren jüdische Bewohner vertrieben bzw. deportiert.

Nach Angaben der Gedenkstätte Yad Vashem/Jerusalem wurden nachweislich neun aus Duppigheim stammende Bewohner mosaischen Glaubens Opfer des Holocaust (namentliche Nennung der betroffenen Personen siehe: alemannia-judaica.de/duppigheim_synagogue.htm).

 

Das einstige Synagogengebäude dient heute als Gerätehaus der Feuerwehr; das äußere Erscheinungsbild lässt noch heute die ursprüngliche Nutzung der Gebäudes als Synagoge erkennen.

Ehem. Synagogengebäude bzw. Feuerwehrgerätehaus (Aufn. 2004, aus: wikipedia.org, CCO)

 

 

                 Weitere Informationen:

Michel Rothé/Max Warschawski, Les synagogues d’Alsace et lieur histoire, Jerusalem 1992

Duppigheim, in: alemannia-judaica.de