Leer/Ostfriesland (Niedersachsen)
Leer mit derzeit ca. 35.000 Einwohnern ist Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises und nach Emden und Aurich die drittgrößte Stadt Ostfrieslands (Ausschnitt aus hist. Karte von 1905, aus: wikipedia.org, gemeinfrei und Kartenskizze 'Landkreis Leer', aus: ortsdienst.de/niedersachsen/leer).
Abb. O., 2007, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0
Der Hafen von Leer um 1850 (Abb. aus: wikipedia.org, gemeinfrei)
Nach Verleihung der Marktrechte (1508) und der Aufnahme von Religionsflüchtlingen aus den Niederlanden gewann der Marktflecken Leer im Laufe des 16.Jahrhunderts allmählich an Bedeutung und wurde damit auch für die handelstreibenden Juden „interessant“. Erste urkundliche Belege über Ansiedlungen von Juden in Leer stammen aus dem beginnenden 17.Jahrhundert; während des Dreißigjährigen Krieges soll hier bereits eine kleine jüdische Gemeinschaft bestanden haben. Zwischen Mitgliedern der jüdischen Gemeinde und christlichen Bewohnern kam es oft zu ökonomisch motivierten Streitigkeiten; so gab es z.B. Anfang des 18.Jahrhunderts eine langwierige Auseinandersetzung mit der Schustergilde, die ihre Privilegien in Gefahr sah. Erst im Laufe der Jahrzehnte zeigte sich im Zusammenleben in der Stadt eine gewisse Toleranz. Vorwiegend waren die Leeraner Juden in der Metzgerei tätig; so sollen 1756 von 21 jüdischen Steuerzahlern allein 15 das Schlachtgewerbe betrieben haben.
Vermutlich existierte schon Ende des 17.Jahrhunderts ein jüdischer Betraum, der sich in einem Haus in der Kirchstraße befand.
erstes Bethaus, Kirchstraße, 3.Gebäude rechts (aus: wikipedia.org, CCO)
1760 wurde in der sog. „Drekstraate“ (heute Norderstraße) eine neue Synagoge gebaut. Ebenfalls gab es für die Leeraner Juden ab ca. 1670 einen eigenen Begräbnisplatz „Auf der Galgenhöchte“ bzw. „Galgenvenne“ weit außerhalb der Stadtgrenze; zuvor mussten die Verstorbenen nach Aurich gebracht werden. Als zu Beginn der 1820er Jahre das Friedhofsareal belegt war, wurde es erweitert. 1896 erwarb die Gemeinde ein Gelände hinzu.
Da der 1793 erbaute, über 100 Plätze verfügende Synagogenraum in der Pferdemarktstraße den gewachsenen Ansprüchen nicht mehr genügte, bemühte sich die Leeraner Gemeinde seit den 1870er Jahren um einen Synagogenneubau. 1885 wurde die neue Synagoge in Leer - nach zweijähriger Bauzeit - an der Heisfelder Straße eingeweiht.
Synagoge in Leer, Heisfelder Straße, hist. Aufn. um 1900 (Abb. aus: wikipedia.org, CCO bzw. gcjz-ostfriesland.de)
Das „Leerer Anzeigenblatt” berichtete am 29. Mai 1885 über die Einweihung:
„ ... Die gestern vollzogene Einweihung der hiesigen Synagoge verlief in programmgemäßer Weise und bot dem zahlreich erschienenen Publikum von Nah und Fern das Schauspiel einer wahrhaft schönen und erhebenden Feierlichkeit. Es wird sich wohl keiner, dem es vergönnt war, die ergreifenden Weihereden des Herrn Ober-Landrabbiners Dr. Buchholz aus Emden anzuhören, des Eindrucks erwehren können, daß hier eine Feierlichkeit echt religiöser Erbauung ohne konfessionelle Engherzigkeit abgehalten wurde. ...”
Ein Vierteljahrhundert später wurde die Synagoge um- bzw. teilweise neu gebaut.
In Leer fand am 12. v. M. unter großer Beteiligung der Gemeindemitglieder, des Bürgermeisters und einiger Herren aus dem Bürgervorsteher-Kollegium die Einweihung der zum weitaus größten Teil neu erbauten Synagoge statt. Der feierliche Akt vollzog sich in sinniger Weise unter Reden und Absingen von Chorälen. Herr Pels begrüßte in einer Ansprache den Bürgermeister und die Herren aus dem Bürgervorsteher-Kollegium.
aus: „Allgemeine Zeitung des Judentums“ vom 8.7.1910
Um 1840/1850 wurde eine israelitische Schule in einem Gebäude in der Kirchstraße eingerichtet.
Ausschreibungen der Synagogen-Gemeinde Leer für einen Lehrer/Vorbeter u. Schochet:
von 1862 bzw. 1900
Den jüdischen Kindern Leers stand ab 1909 ein neu erbautes Schulhaus zur Verfügung, das seinen Standort in der Deichstraße, der heutigen Ubbo-Emmius-Strasse, hatte. 1939 wurde die Schule geschlossen.
Der Synagogengemeinde Leer waren folgende Orte angeschlossen: Ihrhove, Loga, Neermoor, Rhauderfehn und Warsingsfehn.
Juden in Leer:
--- 1637 ........................... 3 jüdische Familien,
--- um 1680 ........................ 5 “ “ ,
--- 1736 ........................... 26 “ “ ,
--- 1804 ........................... 127 Juden,
--- 1828 ........................... 36 jüdische Familien (ca. 170 Pers.),
--- 1861 ........................... 224 Juden,
--- 1871 ........................... 219 " ,* * andere Angabe: 256 Pers.
--- 1885 ........................... 306 “ ,
--- um 1900 ........................ 260 “ ,
--- 1925 ........................... 289 “ ,
--- 1933 ....................... ca. 260 “ ,
--- 1938 (Jan.) .................... 201 “ ,
(Dez.) .................... 141 “ ,
--- 1939 (Mai) ................. ca. 120 “ ,
--- 1941 ........................... keine.
Angaben aus: Johannes Röskamp, Zur Geschichte der Juden in Leer
Brunnenstraße um 1905 (aus: wikipedia.org, CCO)
Zur Jüdische Gemeinde Leer zählten zu Beginn des 20.Jahrhunderts etwa 260 Personen; in den 1890er Jahren kam es zu erheblichen internen Spannungen zwischen orthodoxen und liberalen Angehörigen; letztere wollten ihre Auffassung innerhalb der Gemeinde umgesetzt sehen.
Geschäftsanzeigen von 1902/1904
Stellenangebote des jüdischen Modehauses Gerson Pels (von 1922 und 1929)
Ein Großteil der Leeraner Juden bestritt seinen Lebensunterhalt vom Viehhandel, meist verbunden mit der Schlachterei. Der regelmäßig stattfindende Viehmarkt in Leer wäre ohne die jüdischen Händler kaum denkbar gewesen; 1905 gab es in Leer 24 jüdische Viehhändler.
Nach den NS-Boykottaktionen wurden den wenigen kleinen jüdischen Geschäfte Leers zunehmend die Existenzgrundlage entzogen; ständige Hetzkampagnen führten dazu, dass immer weniger Kunden jüdische Läden betraten.
Am 28. März 1933 - wenige Tage vor dem reichsweiten Boykotttag - erschien im „Leerer Anzeigeblatt” der folgende Artikel:
Das Ende des Schächtmessers
Heute morgen wurden am Ufer der Waage eine Anzahl von der SA beschlagnahmte Schächtmesser durch SA-Leute verbrannt. Es war ein Scheiterhaufen aus Fässern und Holz errichtet worden, auf den man die Messer und die Futterale legte. ... Als die Flammen aus dem Scheiterhaufen emporzüngelten, hielt H.Buscher-Detern eine kurze Ansprache an die Menschenmenge, die der Verbrennung beiwohnte. Er betonte, das der, der einmal das Schächten gesehen habe, sich nicht wundern werde, daß die Nationalsozialisten diese Tierquälerei abschafften. Gleichzeitig sei aber die Verbrennung der Schächtmesser eine symbolische Handlung, denn mit dem Schächten hätten die Juden auch das deutsche Volk abschlachten wollen. ... Mit den Rufen “Juda verrecke”, “Großdeutschland erwache” und “Heil Hitler” ... schloß die Kundgebung.
Der jüdische Viehhandel war zu dieser Zeit aber noch nicht wirtschaftlich bedroht. Auch ein Wegzug jüdischer Bewohner aus Leer war in den Anfangsjahren der NS-Zeit eher selten. Hetzkampagnen schürten auch in Ostfriesland den Hass gegen die hier lebenden Juden; die Presse versuchte neben detailgetreuer Darstellung angeblicher „Rasseschändungen“, durch „historische Belege“ den „schlechten Einfluss“ der Juden zu begründen. Mit der Ausgrenzung der jüdischen Schüler an den allgemeinbildenden Schulen stieg seit 1934/1935 die Zahl an der jüdischen Elementarschule; dort eingerichtete Kurse in Hebräisch und Englisch sollten auch der Vorbereitung für eine mögliche Auswanderung dienen.
In der Beilage der „Ostfriesischen Zeitung“ vom 20.7.1935 waren die Anschriften der von jüdischen Familien betriebenen Eiinzelhandelsunternehmen angegeben und die Bürger aufgerufen, „rein deutsche Geschäfte“ bei ihren Einkäufen aufzusuchen.
In der Pogromnacht vom November 1938 wurde die Synagoge in der Heisfelder Straße von SA-Angehörigen in Brand gesteckt; Mitglieder der HJ zerschlugen die Einrichtung der jüdischen Schule. Juden holte man aus ihren Betten und trieb sie unter Schlägen zum Viehhof der Stadt; dort sperrte man die Männer ein, bevor sie tags darauf nach Oldenburg und von dort ins KZ Sachsenhausen verbracht wurden. Frauen und Kinder konnten anschließend in ihre verwüsteten Wohnungen zurückkehren. Hauptverantwortlich für die Gewalttaten waren der Bürgermeister Drescher und die höheren SA-Führer Brakker und Vollmer.
zerstörte Synagoge in Leer, Nov. 1938 (Aufn. Gadi Edelheit/leer.de)
Mit der „Arisierung“ ihrer Geschäfte und ihres Grundeigentums wurde nun den Leeraner Juden ihre ökonomische Basis völlig entzogen. Nach der Zerstörung der Synagoge hielten die in Leer noch lebenden Juden in Räumlichkeiten eines Privathauses in der Kampstraße Gottesdienste ab; hier war auch eines der „Judenhäuser“, in die Familien zwangsweise einquartiert worden waren. Die ca. 100 in Leer verbliebenen Juden wurden im Frühjahr 1940 meist nach Berlin zwangsumgesiedelt und etwa zwei Jahre später von hier aus deportiert. Mit dem Weggang der letzten jüdischen Familie, der Familie Hirschberg, im März 1940 war Leer „judenfrei”. Offiziell aufgelöst wurde die Synagogengemeinde Leer im Sommer 1940 durch den von der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland bestellten Liquidator Dr. Hans Ries aus Hannover. Von den Juden Leers sollen knapp 180 Menschen die NS-Zeit nicht überlebt haben.
Im Jahre 1950 fand im Rathaussaal zu Leer der erste Prozess gegen 19 ehemalige SA-Männer statt, die der Synagogenbrandstiftung und anderer Gewaltakte im November 1938 angeklagt waren. Die allermeisten wurden freigesprochen, nur drei zu mehrmonatigen Haftstrafen verurteilt.
Im Jahre 1961 wurde an der Ecke Heisfelder Straße/Friesenstraße eine Gedenkplatte mit folgender Inschrift eingeweiht:
Zur Erinnerung an die Synagoge, die bis zu ihrer Zerstörung am 9.11.1938 hier gestanden hat !
Den Lebenden zur ständigen Mahnung.
Sie steckten in Brand dein Heiligtum, entweihten zu Boden die Wohnung Deines Namens.
Aufn. D.T., 2018, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0
1982 wurde eine der Gebotstafeln der Synagoge wieder aufgefunden; diese befindet sich im Original heute in Tel Aviv, eine Replik in Leer.
Auf dem ca. 1.700 m² großen Gelände des jüdischen Friedhofs an der Groninger Straße findet man heute noch mehr als 230 Grabsteine.
Blick auf den jüdischen Friedhof (Aufn. aus: panoramio.com, 2008 und T. Bosse, 2006, aus: wikipedia.org, CC BY-SA.3.0)
Auf dem Areal steht seit 1985 ein Gedenkstein, der namentlich an die Juden Leers erinnert.
Ein weiterer Friedhof befindet sich im Ortsteil Leer-Loga; das ehemals im Besitz der Grafen von Wedel befindliche Grundstück war den jüdischen Familien zur Verfügung gestellt worden. Die einst hier lebenden Juden – zu keiner Zeit mehr als 30 Personen - waren Mitglieder der Synagogengemeinde in Leer.
Geschäftliche Anzeige von 1860
Heute sind noch 13 Grabsteine erhalten, wovon der älteste aus dem Jahre 1828 datiert.
Seit Ende 2002 steht an der Heisfelder Straße - gegenüber dem ehemaligen Standort der Synagoge - ein Mahnmal für die vertriebenen, geflohenen und ermordeten Leeraner Juden. In der kreisrunden Pflasterung ist ein Davidstern eingelassen, der von drei stählernen Stelen umgeben ist. Auf den Rückseiten der Stelen sind die Namen der jüdischen Opfer eingraviert.
Im Auftrag der Kommune wurden jüngst die baulichen Relikte des ehemaligen Synagogengebäudes – sie befinden sich auf dem Gelände einer stillgelegten Werkstatt bzw. Tankstelle - wieder freigelegt (Stand 2020); an dessen Standort soll ein Wohn- und Geschäftshaus errichtet werden.
Als Ort der Erinnerung und des Gedenkens und Stätte kultureller Veranstaltungen (Lesungen, Ausstellungen) wird seit 2013 das Gebäude der ehemaligen jüdischen Schule an der Ubbo-Emmius-Straße in Leer genutzt; im Schulgebäude wurde von 1909 bis 1939 Unterricht erteilt.
Das ehemalige jüdische Schulgebäude gilt als letztes bauliches Zeugnis der Synagogengemeinde Leer (Aufn. M. Süßen, 2018, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0). In der Trägerschaft des Landkreises widmet sich die dort untergebrachte Gedenk- und Begegnungsstätte der Erinnerung an die jüdische Bevölkerung der unmittelbaren Region; zu ihrer Kernaufgabe gehört die Erforschung, Vermittlung und Präsentation jüdischer Lokalgeschichte
Jüngst wurden in Leer die ersten 15 sog. "Stolpersteine" in die Gehwegpflasterung der Bremer Straße und Reimersstraße verlegt, die an Opfer der NS-Herrschaft erinnern (Stand 2022). Die Anregung für diese Form des Gedenkens in der Stadt Leer hatte der mittlerweile 97jährige Auschwitz-Überlebende Albrecht Weinberg gegeben.
verlegt in der Bremerstraße für Angehörige der Familien Grünberg und Cohen (alle Aufn. Gmbo, 2022, aus: wikipedia.org, CCO)
und in der Reimersstraße
2023 wurden dann weitere 17 messingfarbene Gedenkquader verlegt, so u.a. in der Heisfelder Straße.
verlegt in der Heisfelder Straße (Aufn. Gmbo, 2023, aus: wikipedia.org, CCO)
Jüngst wurde dem hochbetagten Albrecht Weinberg (geb. 1925 in Rhauderfehn), der als junger Erwachsener mehrere Konzentrationslager überlebte und als Holocaust-Überlebender als ‚reger Mahner der Geschichte‘ wirkte, auch die Ehrenbürgerschaft der Stadt Leer angetragen (2023).
In Moormerland – wenige Kilometer nördlich von Leer gelegen - erinnern seit 2019 sieben sog. „Stolpersteine“ an Angehörige der jüdischen Familien Cohen, Herz und Polak, die Opfer der NS-Gewaltherrschaft geworden sind
Fünf der sieben Stolpersteine (Aufn. Hauke Stiehler, 2020, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0)
vgl. Oldersum/Niedersachsen
Auch in Rhauderfehn - unweit von Leer - erinnern sog. "Stolpersteine" an Opfer des Nationalsozialismus; an Angehörige der jüdischen Familie Weinberg sind fünf Steine in Unterende 75 verlegt, weitere vier Steine halten die Erinnerung an die Familie Gumpertz wach.
Abb. Frank Vincentz,2017, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0
Bereits 2006 wurde in Rhauderfehn eine Straße nach den Geschwistern Weinberg benannt. Sowohl in Rhauderfehn als auch in Leer erhielt Albrecht Weinberg (geb. 1925) die Ehrenbürgerwürde zugesprochen. Auch das hiesige Gymnasium trägt seit 2020 seinen Namen. Als inzwischen 99jähriger ist er damit einer der nur noch wenigen Holocaust-Überlebenden, die noch Zeugnis ablegen können; Weinberg überlebte drei „Todesmärsche“ und wurde im April 1945 in Bergen-Belsen befreit.
Albrecht Weinberg (Aufn. W. Stelljes, aus: evangelisch.de)
In der Ortschaft Ihrhove/Kommune Westoverledingen - etwa zwölf Kilometer südlich von Leer – wurde 2019 ein Denkmal eingeweiht, das an die 13 im Holocaust umgekommenen ehemaligen jüdischen Bewohner erinnert. Bereits vor 1933 waren fast alle wegen besserer wirtschaftlicher Perspektiven nach Leer bzw. in die nahen Niederlande verzogen.
Holocaust-Denkmal in Ihrhove (Aufn. aus: westoverledingen.de)
Weitere Informationen:
Zvi Asaria, Die Juden in Niedersachsen von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart, Verlag Gerhard Rautenberg, Leer Ostfriesland 1979
Genealogien der jüdischen Gemeinde Leer/Ostfr. von ca. 1800 - 1945, Maschinenmanuskript von 1984
Johannes Röskamp (Bearb.), Synagogen, Schulen, Friedhof, Fotos, Varia betreffes der Judengemeinde in Leer ca. 1630 – 1940 (Maschinenmanuskript von 1984)
Dokumentation über den Besuch jüdischer ehemaliger Mitbürger in Leer (Juni 1985), hrg. von der Stadt Leer, 1985
Johannes Röskamp, Zur Geschichte der Juden in Leer, Leer 1985
Bernd Buttjer, Leeraner Juden vor Gericht. Eine Auseinandersetzung auf dem Viehmarkt in Leer 1926, Leer 1985
Günter Heuzeroth (Hrg.), Unter der Gewaltherrschaft des Nationalsozialismus 1933-1945 dargestellt an den Ereignissen im Oldenburger Land, Band II: Verfolgte aus rassischen Gründen, Zentrum für pädagogische Berufspraxis, Oldenburg 1985, S.147
Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933 - 1945, Niedersachsen II (Regierungsbezirke Hannover und Weser-Ems), Pahl-Rugenstein Verlag, Köln 1986, S. 152 f.
“Das Ende der Juden in Ostfriesland” - Ausstellung der Ostfriesischen Landschaft aus Anlaß des 50.Jahrestages der Kristallnacht, Verlag Ostfriesische Landschaft, Band 30, Aurich 1988, S. 56 f.
Theodor Prahm (Bearb.), 1938 - 1988 Schicksal einer jüdischen Familie, Zeugenberichte von Karl Polak über sieben Jahre Verfolgung, Maschinenmanuskript o.J.
H.Reyer/M.Tielke (Hrg.), Frisia Judaica - Beiträge zur Geschichte der Juden in Ostfriesland (Band 67), Verlag Ostfriesische Landschaft, Aurich 1988
Jutta Ulferts, Der jüdische Friedhof in Leer, o.O. 1990
Horst Reichwein, Das jüdische Volksschulwesen in Ostfriesland 1842 - 1940 - Die Volksschulgeschichte einer Minderheit vom Schulgründungsgesetz 1842 bis zu den Schließungen 1940, Westerholt/Ostfriesland 1994
Werner Teuber, Jüdische Viehhändler in Ostfriesland und im nördlichen Emsland 1871 – 1942. Eine vergleichende Studie zu einer jüdischen Berufsgruppe in zwei wirtschaftlich und konfessionell unterschiedlichen Regionen, in: "Schriften des Instituts für Geschichte und Historische Landesforschung", Band 4, Cloppenburg 1995
Menna Hensmann (Bearb.), Dokumentation “Leer 1933 - 1945”, Hrg. Stadt Leer, 2001, S. 123 ff.
Stadt Leer/Ostfriesland (Hrg.), Zur Einweihung der Synagogengedenkstätte am 10. November 2002 (online abrufbar unter: leer.de)
Daniel Fraenkel (Bearb.), Leer, in: Herbert Obenaus (Hrg.), Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen, Wallstein-Verlag, Göttingen 2005, Band 2, S. 942 – 957
Paul Weßels, Die jüdischen Arbeitslager 1939 im Landkreis Leer, Sonderdruck aus: Tota Frisia in Teilansichten. Hajo van Lengen zum 65. Geburtstag, hrg. von Heinrich Schmidt/u.a., Aurich 2005
Gernot Beykirch, Jüdisches Lernen und die Israelitische Schule Leer zur Zeit des Nationalsozialismus, BIS-Verlag der Carl-Ossietzky-Universität Oldenburg, Regionale Schulgeschichte Band 15, Oldenburg 2006
Ray Brandon, Deportation ins Reichsinnere: Bruno Müller und das Schicksal der Juden aus Ostfriesland und Schneidemühl, in: M.Küppers/J.Matthäus/A.Angrick (Hrg.), Naziverbrechen: Täter, Taten, Bewältigungsversuche, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2013, S. 75 – 88
Menna Hensmann, „ … Kein abgelegener Ort im gantzen Flecken vorhanden ist ...“ - Broschüre zur Ausstellung 340 Jahre jüdische Geschichte in Leer, Stadtarchiv Leer 2014
Leer/Ostfriesland, in: alemannia-judaica.de (mit zahlreichen Dokumenten zur jüdischen Gemeindehistorie)
Hermann Adams, Geboren in Ihrhove, umgekommen im Holocaust: Lebens- u. Todeswege jüdischer Mitbürger, 2017
Hanna Blume (Verf.), Shoppen in der Geschichte: die ehemaligen jüdischen Wohn- und Geschäftshäuser in der Mühlenstraße, in: "Fehn-Leuchten", Band 67/2018, Leer, S. 61 - 74 (Anm. mit historischen Aufnahmen)
Menna Hensmann (Red.), LEER– Novemberpogrome 1938 in Niedersachsen, Hrg. Stiftung niedersächsischer Gedenkstätten, online abrufbar unter: pogrome1938-niedersachsen.de/leer/
Auflistung der in Rhauderfehn verlegten Stolpersteine, online abrufbar unter: wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Rhauderfehn
Auflistung der in Moormerland verlegten Stolpersteine, online abrufbar unter: wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Moormerland
Kommune Westoverledingen (Hrg.), Denkmal für die ehemaligen jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger in Westoverledingen, 2019
Lambert Tergast (Red.), Bauvorhaben. Gedenkort für Synagoge wird integriert, in: „NWZ – Nordwest-Zeitung“ vom 13.3.2020
Katja Mielcarek (Red.), Leer. Die Synagoge lüftet einige ihrer Geheimnisse, in: „OZ – Ostfriesen-Zeitung“ vom 11.6.2020
Katja Mielcarek (Red.), Statt Überbauung: Die Erinnerung an die Synagoge wachhalten, in: „OZ – Ostfriesen-Zeitung“ vom 19.2.2021
Horst Reichwein, Das jüdische Volksschulwesen in Ostfriesland 1842-1940: die Volksschulgeschichte einer religiösen Minderheit vom Schulgründungsgesetz 1842 bis zu den Schulschließungen 1940, Aurich 2021
Jan F. Kegler (Red.), Aus den Feuern der Synagoge: Erste archäologische Untersuchungen an der Synagoge Leer, in: „Archäologie in Niedersachsen“, Band 24/2021, S. 171 - 175
Juliane Irma Mihan/Paul Weßels, Jüdisches Leben im grenznahen Raum: die Wechselbeziehungen zwischen den jüdischen Gemeinden im Rheiderland und Groningerland, hrg. Ostfriesische Landschaftliche Verlags- u. Vertriebsgesellschaft Aurich 2021
Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit (Red.), Virtuelles Modell der Leeraner Synagoge wird erstellt, in: gcjz-ostfriesland.de
N.N. (Red.), Erinnerung. Modell der Synagoge steht jetzt im Leeraner Rathaus, in: „OZ – Ostfriesen-Zeitung“ vom 2.4.2022
Katja Mielcarek (Red.), Leer: Stolpersteine sollen an Verwandte von Holocaust-Überlebenden erinnern, in: „Ems-Zeitung“ vom 7.4.2022
N.N. (Red.), Stolpersteine in Leer sollen an die Opfer der Nazis erinnern, in: „NWZ – Nordwest-Zeitung“ vom 14.10.2022
Katja Mielcarek (Red.), Nach langem Zögern gibt es die ersten Stolpersteine in Leer, in: „OZ - Ostfriesen-Zeitung“ vom 18.10.2022
Bodo Wolters (Red.), Stolpersteine in Leer erinnern an getötete jüdische Bürger, in: „OZ - Ostfriesen-Zeitung“ vom 5.3.2023
Auflistung der in Leer verlegten Stolpersteine, online abrufbar unter: de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Leer
Holger Hartwig (Red.), „Standort der ehemaligen Synagoge ist ein Schandfleck für Leer, der wehtut“, in: „NWZ – Nordwest-Zeitung“ vom 6.6.2023
Maike Hoffmeier (Red.), Initiativ-Gruppe in Leer sucht weitere Mitstreiter – mehr als 200 Stolpersteine könnten es mal werden, in: „NWZ – Nordwest-Zeitung“ vom 7.9.2023
Karen Miether/Wolfgang Stelljes (Red.), Der Holocaust-Überlebende Albrecht Weinberg ist nun Ehrenbürger von Leer, in: „Jüdische Allgemeine“ vom 22.9.2023
Hsz (Red.), Suche nach dem rituellen Tauchbad, in: „Rheiderland“ vom 23.9.2023
Nicolas Büchse, Albrecht Weinberg - „Damit die Erinnerung nicht verlasst wie die Nummer auf meinem Arm“, Penguin Verlag, München 2024
NDR (Red.), Vandalismus auf jüdischem Friedhof in Leer - Staatsschutz ermittelt, in: ndr.de vom 7.2.2024
Jonas Bothe (Red.), Das sind die Besonderheiten der jüdischen Friedhöfe in Leer, in: „OZ - Ostfriesen-Zeitung“ vom 15.2.2024
Tilmann Gangloff (Red.), „Dann ist alles verloren“ - „37 Grad“-Reportage über Albrecht Weinberg …, in: „Cellsche Zeitung“ vom 4.6.2024
ZDF (Red.), „Die Nummer auf meinem Arm“ - Reportage. Die Lebensgeschichte von Albrecht Weinberg, Sendung vom 4.6.2024
Werner Jürgens (Red.), Reise in jüdische Geschichte Ostfrieslands – Neues Internetportal “Frisia Judaica“ dokumentiert Historie der ehemaligen zwölf Gemeinden, in: „Rheiderland - Unabhängige Heimatzeitung“ vom 23.10.2024
Frisia Judaica (Red.), Leer - Auf den Spuren des jüdischen Erbes in Ostfriesland und den Nachbarregionen, online abrufbar unter: frisia-judaica.de/leer/
Jonas Bothe (Red.), Neue Stolpersteine – In der Leeraner Altstadt wird bald NS-Opfern gedacht, in: „Ostfriesen-Zeitung“ vom 25.10.2024