Markirch (Elsass)
Das im mittleren Elsass gelegene Markirch war gegen Ende des Mittelalters ein bedeutender Bergbauort; es ist das franz. St. Marie-aux-Mines mit derzeit ca. 5.000 Einwohnern westlich von Schlettstadt/Sélestadt gelegen (Ausschnitt aus hist. Landkarte von 1905, aus: wikipedia.org, gemeinfrei).
Die Anfänge einer jüdischen Gemeinde in Markirch sollen möglicherweise bis ins 15.Jahrhundert zurückreichen.
Gegen Mitte des 19.Jahrhunderts errichtete die jüdische Gemeinschaft eine neue Synagoge, die an gleicher Stelle ein älteres Gebäude ersetzte.
Synagoge (links im Bild, hist. Aufn.) Synagogeninnenraum
Religiöse Aufgaben der Gemeinde besorgte ein Lehrer, deren neben der Unterweisung der Kinder zugleich als Vorbeter und Schächter (Schochet) tätig war.
Im 20.Jahrhundert gehörte die jüdische Gemeinde von Markirch dem Rabbinat von Rappoltsweiler (Ribeauville) an.
Juden in Markirch:
--- 1846 ...................... ca. 90 Juden,
--- 1861 .......................... 165 “ ,
--- 1900 .......................... 147 “ ,
--- 1910 .......................... 110 “ ,
--- 1936 .......................... 67 “ ,
--- 1941 .......................... keine,
--- 1953 .......................... 114 “ .
Angaben aus: Michel Rothé/Max Warschawski, Les synagogues d’Alsace et lieur histoire, S. 53
Ansicht von Markirch (Abb. um 1900, Hic Leones, Achenheim)
Unter der deutschen Okkupation wurden die noch im Ort verbliebenen jüdischen Bewohner 1940 nach Südfrankreich deportiert.
Nachweislich sollen fünf Juden aus Markirch Opfer der Shoa geworden sein (namentliche Nennung der betroffenen Personen siehe: alemannia-judaica.de/ste_marie_aux_mines_synagogue.htm).
Die während des Zweiten Weltkrieges zerstörte Synagoge wurde nach 1945 durch einen Neubau ersetzt, den die mehr als 100 Personen zählende Gemeinde in den 1950er Jahren nutzte.
neues Synagogengebäude (Aufn. M. Rothé)
Gedenken an die alte Synagoge (Aufn. aus: dna.fr)
Weitere Informationen:
Michel Rothé/Max Warschawski, Les synagogues d’Alsace et lieur histoire, Jerusalem 1992
Sainte Marie-aux-Miines, in: alemannia-judaica.de