Osthausen (Elsass)

Jüdische Gemeinde - Kolbsheim (Elsass) Das unterelsässische Osthausen - knapp 20 Kilometer südlich von Straßburg nahe Erstein gelegen – ist das französische Osthouse mit derzeit ca. 900 Einwohnern (Ausschnitt aus hist. Landkarte von 1905 ohne Eintrag von Osthausen, aus: wikipedia.org, gemeinfrei).

 

In der Ortschaft Osthausen existierte vermutlich seit dem 17.Jahrhundert eine israelitische Gemeinde, die um 1850 mit fast 200 Angehörigen ihren zahlenmäßigen Zenit erreichte und einen relativ großen Anteil an der Dorfbevölkerung stellte.

Ein alter Synagogenbau aus dem 18.Jahrhundert wurde 1865 durch einen Neubau ersetzt. Zu den gemeindlichen Einrichtungen zählten eine Religionsschule und ein rituelles Bad.

Gemeinsam mit der benachbarten jüdischen Gemeinde Erstein wurde zu Beginn des 20.Jahrhunderts ein Friedhof angelegt.

                        Jüdischer Friedhof in Erstein (Aufn. J. Hahn, 2004)http://www.alemannia-judaica.de/images/Alsace%201/Benfeld%20Cimetiere%20106.jpg

Die jüdische Gemeinde in Osthouse unterstand dem Bezirksrabbinat Niederehnheim (Niedernai), nach 1910 dem von Oberehnheim (Obernai).

Juden in Osthausen:

         --- 1784 ........................  14 jüdische Familien (ca. 65 Pers.),

    --- 1807 ........................  86 Juden,

    --- 1846 ........................ 187   “  ,

    --- 1861 ........................ 132   “  ,

    --- 1870 ........................ 139   “  ,

    --- 1900 ........................  67   “  ,

    --- 1910 ........................  43   “  ,

    --- um 1930 .....................  keine.

Angaben aus: Michel Rothé/Max Warschawski, Les synagogues d’Alsace et lieur histoire, S. 35

 

In der Zeit des Ersten Weltkrieges befand sich die jüdische Gemeinde in Auflösung.

Das Synagogengebäude wurde während der deutschen Okkupationszeit zerstört.

Nach Angaben der Gedenkstätte Yad Vashem/Jerusalem wurden fünf aus Osthouse stammende jüdische Bewohner Opfer der "Endlösung" (namentliche Nennung der betroffenen Personen siehe: alemannia-judaica.de/osthouse_synagogue.htm).

                                  Relikt des ehemaligen Synagogengebäudes (Aufn. M. Rothé)

Auf dem gemeinsam mit der Ersteiner Gemeinde betriebenen Friedhof erinnert eine Gedenktafel an die jüdischen NS-Opfer von Osthausen und Erstein.

[vgl. Erstein (Elsass)]

 

 

Weitere Informationen:

Michel Rothé/Max Warschawski, Les synagogues d’Alsace et lieur histoire, Jerusalem 1992

Osthouse, in: alemannia-judaica.de