Moldau a.d.Boda/Moldava nad Bodvou (Slowakei)

Moldava nad Bodvou na mapě Moldau a.d. Bodwa ist das slowakische Moldava nad Bodvou (ung. Szepi), einer Kleinstadt mit derzeit ca. 11.000 Einwohnern in der Ostslowakei (auf der Karte rot markiert).

Seit dem frühen 18.Jahrhundert sind jüdische Bewohner in Moldau erstmals nachweisbar; Vertreibungen in den 1740er Jahren führten dazu, dass die Bergbaustadt ca. acht Jahrzehnte lang keinem Juden ein Wohnrecht zugestand. Erst nach 1820 begann erneute Ansässigkeit jüdischer Familien, die bereits wenige Jahre später eine Gemeinde gründeten.

Eine Synagoge konnte im Jahre 1853 eingeweiht werden; auch eine Religionsschule eröffnete.

Das hinter dem Synagogengebäude befindliche Flüsschen speiste eine Mikwe.

Die Gemeinde schloss sich in den 1870er Jahren der orthodoxen Richtung ungarischer Juden an.

Seit den 1880er Jahren bis zu Beginn des Zweiten Weltkrieges lebten in Moldau etwa 200 bis 220 jüdische Bewohner (ca. 10% d. Bevölkerung), die hier Geschäfte und Handwerke betrieben. Die Moldauer Juden identifizierten sich zumeist mit der ungarischen Kultur.

Zur Gemeinde zählten auch die jüdischen Familien aus ca. 15 umliegenden Dörfern; so wurden 1920/22 mehr als 600 Gemeindeangehörige gezählt.

Zu Beginn der 1930er Jahre ließ die Judenschaft ein neues Synagogengebäude errichten, die (fast) eine Kopie des brandzerstörten vorherigen Gotteshauses war.

Nach der Annexion der Region durch Ungarn (Nov. 1938) wurden die Juden ihres Eigentums beraubt, mussten Zwangsarbeit leisten und wurden schließlich im Mai/Juni 1944 nach Auschwitz-Birkenau deportiert.

    GC3803R Zidovske pamiatky II (synagoga) (Traditional Cache) in ...Ehem. Synagogengebäude (Aufn. um 2010, aus: geocaching.com)

 

Weitere Informationen:

The Encyclopedia of Jewish Life before and during the Holocaust (Vol. 2), New York University Press, Washington Square, New York 2001, S. 843

Maros Borský, Synagogue Architecture in Slovakia towards creating a memorial landscape of lost community, Dissertation (Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg), 2005, S. 166

Moldava nad Bodvou, Hrg. Beit Hatfutsot – Museum of the Jewish People, online abrufbar unter: dbs.bh.org.il/place/moldava-nad-bodvou