Priwitz (Slowakei)

Priwitz/Prievidza (Slowakei)

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Das slowakische Prievidza (ung. Privigye) ist heute eine Mittelstadt mit derzeit ca. 45.000 Einwohnern - ca. 30 Kilometer westlich von Neusohl/Banská Bystrica entfernt.

 

Beginn jüdischer Ansiedling in Priwitz/Prievidza reicht zurück bis ins beginnende 19. Jahrhundert; erst gegen Mitte des Jahrhunderts erfolgte eine Gemeindegründung. Ein um 1860 eingeweihtes Bethaus, eine wenige Jahre später eingerichtete Elementarschule und ein Friedhof gehörten zu den gemeindlichen Einrichtungen.

Nach ihrer Spaltung in eine Status Quo und Reform-Gemeinde (1868) erbaute man gegen Ende des 19.Jahrhunderts eine neue Synagoge.

        Synagoge in Priwitz (Abb. aus: prievidza.sk/turista/historia)

Juden in Priwitz/Prievidza:

--- 1850

--- 1880 ........................................ ca. 310 Juden (ca. 11% d. Bevölk.),

--- 1940 .........................…........... ca. 400     “   .

Angaben aus: The Encyclopedia of Jewish Life before and during the Holocaust (Vol. 2), S. 1027

                                 Aufn. von 1906, aus: commons.wikimedia.org, gemeinfrei

In den 1920er Jahren besaßen jüdische Gewerbetreibende mehr als 40 Geschäfte, etwa zehn Handwerksbetriebe und einige Fabriken.

Mit der Errichtung des faschistischen slowakischen Staates wurden die hiesigen Juden aus ihren angestammten Geschäften gedrängt, Männer zu Zwangsarbeiten herangezogen.

Ende März 1942 setzten die Deportationen ein: ca. 150 junge Männer und Frauen wurden nach Majdanek bzw. Auschwitz verschleppt. Einige Monate später ereilte das gleiche Schicksal weitere ca. 270 Menschen, die in Ghettos und Vernichtungslager auf polnischen Boden deportiert wurden.

Den wenigen in der Stadt verbliebenen Juden gelang es, nach der deutschen Okkupation sich in Sicherheit zu bringen.

Mehrere “Stolpersteine” erinnern heute an jüdische NS-Opfer.

  Stolperstein für Teodor Rosenberg.jpgStolperstein für Tomas Rosenberg.jpg Stolperstein für Alexander Gräber.jpgStolperstein für Anna Gräberova.jpg Stolperstein für Ladislav Gotthilf.jpgStolperstein für Waltraut Gotthilfova.jpgStolperstein für Michal Gotthilf.jpg

Aufn. Chr. Michelides, 2017, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0

 

 

Weitere Informationen:

The Encyclopedia of Jewish Life before and during the Holocaust (Vol. 2), New York University Press, Washington Square, New York 2001, S. 1026/1027

Maros Borský, Synagogue Architecture in Slovakia towards creating a memorial landscape of lost community, Dissertation (Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg), 2005, S. 133 und 190

Židovský cintorín Prievidza – בית הקברות היהודי – Jewish Cemetery in Prievidza, online abrufbar unter: zilina-gallery.sk

Auflistung der in Prievidza verlegten Stolpersteine, online abrufbar unter: wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_im_Trenčiansky_kraj

 

 

auch unter: Neusohl/Banska Bytsrica