Schwäbisch Gmünd (Baden-Württemberg)

Datei:Karte Remsbahn.pngLandkreis Ostalbkreis - Öffnungszeiten, Branchenbuch  Schwäbisch Gmünd ist die größte Stadt im Remstal mit derzeit ca. 62.000 Einwohnern - etwa 50 Kilometer östlich der Landeshauptstadt Stuttgart gelegen (topografische Karte der 'Remsbahn', kj. 2007, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0  und  Kartenskizze 'Ostalbkreis', aus: ortsdienst.de/baden-wuerttemberg/ostalbkreis).

Die erste überlieferte Erwähnung von Gmünd als Stadt geht ins Jahr 1162 zurück; als „älteste Stauferstadt“ (mit Mauern und Türmen befestigt) erfuhr Gmünd im Laufe des 12./13.Jahrhunderts seine Blütezeit. Nach dem Ende der Staufer wurde Gmünd zur Reichsstadt erhoben.

 

Im Reichssteuerverzeichnis von 1241 werden erstmals jüdische Bewohner in Schwäbisch Gmünd erwähnt. Im 14. und 15.Jahrhunderts lebten die hiesigen Juden in einem fast abgeschlossenen Wohnbezirk, dem „Judenhof“ an der Stadtmauer; die Gemeinde besaß damals dort eine Synagoge. Unweit der jüdischen Ansiedlung, vor der Stadtmauer in der Nähe des Königsturms, befand sich ihr Begräbnisplatz. Urkundlichen Überlieferungen nach sollen die Juden Gmünds vornehmlich im Geldhandel tätig gewesen sein; Klöster und Adlige in der Region gehörten zu ihren Schuldnern. Die Judenverfolgung während der Pestzeit vernichtete die Gemeinde. Im Jahre 1412 wurden erneut Juden in der Stadt erwähnt. Nach zwischenzeitlicher Ausweisung (1469) wurden sie 1501 endgültig aus der Kleinstadt vertrieben. Nach einer Anordnung von Kaiser Karl V. von 1520 durften sich Juden in Gmünd fortan nicht mehr niederlassen.

Bildergebnis für schwäbisch Gmünd historisch

Schwäbisch Gmünd, Stich Mitte 17. Jahrhundert (Abb. aus: wikipedia.org, gemeinfrei)

Bis 1805 galt für Juden das strikte Verbot, die Stadt zu betreten.

Salomon Oberdorfer, Juwelier aus Kriegshaber, war der erste Jude, der sich 1806 innerhalb der Stadtgrenzen aufhielt. Erst ab den 1860er Jahren wohnten jüdische Familien wieder dauerhaft  in Schwäbisch Gmünd; zumeist waren sie aus dem ländlichen Umland zugezogen.

Im Jahre 1888 kam es zur Bildung einer "privatrechtlichen Religionsgenossenschaft“ durch neun Gmünder Juden. Von der Stadt erhielt diese die Erlaubnis, einen Raum in der Schmalzgrube (im heutigen Schwörhaus) zu nutzen. Nur wenige Jahre später (1890) erfolgte dann offiziell die Gründung einer selbstständige Kultusgemeinde, die dem Rabbinat Oberdorf unterstand. Besondere Verdienste um die Gemeindegründung erwarb der Bankier Hermann Gutmann.

  Stellenanzeige aus der Zeitschrift „Der Israelit" vom 8.Febr. 1900

Nachfolger des provisorischen Betraums wurde die im Jahre 1926 neue geschaffene Synagoge; diese war in einem aufgelassenen, gründlich umgebauten Fabrikgebäude in der Katharinenstraße (einer ehemaligen Silberwarenfabrik) eingerichtet worden. Verantwortlich für den Totalumbau zeichnete der Stuttgarter Architekt Ernst Guggenheimer.

„ ... Die Einweihung der Synagoge war ein großes Fest; dieser Tag stellte wohl den Höhepunkt im 50jährigen Bestehen der Gemeinde dar. Erschienen waren neben den offiziellen Vertretern auch Abgesandte anderer Gemeinden im Lande. Beide hiesige Zeitungen von damals, die Remszeitung und die Gmünder Zeitung, rühmen den Opfersinn und den Eifer, mit dem die Gemeinde den Gedanken eines eigenen Gotteshauses verwirklicht habe. ... Oberrechnungsrat Scheel für den erkrankten Oberbürgermeister Lülling die Glückwünsche der Stadt überbrachte. Unter Harmoniumsklängen erfolgte dann der Einzug in das neue Gotteshaus. Die Tora-Rollen, auf denen nach alter Überlieferung die fünf Bücher Moses handschriftlich auf Pergament aufgezeichnet sind, wurden in die heilige Lade gebracht und dort eingeschlossen. Diese Tora-Rollen waren zuvor in feierlichem Aufzug mit Kutschen vom Betsaal in der Alten Kaserne zum neuen Gotteshaus überführt worden. Ein bedeutsamer Augenblick war auch die Entzündung des Ewigen Lichts durch Rabbiner Dr. Kroner, wobei dieser die Worte sprach: "Entflamme du Licht des Geistes, der Wahrheit, der Hoffnung und des Friedens." In seiner Weiherede deutete der Oberdorfer Rabbiner das neue Bethaus als eine Stätte des Lichts, der Freude und des Rechts und bezeichnete sie als Eingangspforte zum Himmel. ... Stadtrabbiner Dr. Paul Rieger, Stuttgart, ging in seiner Festansprache auch auf die Geschichte der Judengemeinde Gmünd im Mittelalter ein und hob hervor, dass schon im Jahr 1258 die Gmünder Juden ein eigenes Gotteshaus mit Schule gegründet hätten.  Rieger pries die neue Synagoge als "Stätte der Einigung und Versöhnung, als Tempel der Liebe und echten Gemeinschaftsgeist". Er dankte den Männern, die in besonderer Weise sich um das Werk verdient gemacht hätten: Gustav Mayer und Alfred Metz, und bemerkte dazu: "Wer ein Gotteshaus stiftet, baut sich einen Gottesthron im Herzen". Bei der Feier wirkte auch der Synagogenchor mit unter Leitung von Lehrer Uhlmann. Die Begleitung der Chöre hatte Studienrat Wehenmann vom katholischen Lehrerseminar übernommen, ein schönes Zeichen christlich-jüdischer Zusammenarbeit in jenen Tagen ...”

(aus: Ernst Lämmle, Weg und Schicksal der Gmünder Juden)

Synagoge (links: hist. Aufn., rechts: Zeichnung Alois Baumhauer, 1931)

http://www.alemannia-judaica.de/images/Images12/Gmuend%20Synagoge%20001.jpg Innenansicht des Betraums (hist. Aufn., Stadtarchiv)

Als jüdisches „Schullokal“ diente ein von der Gmünder Kommune zur Verfügung gestellter Raum in der Schmalzgrube. Ein angestellter Religionslehrer erteilte hier Hebräisch- und Religionsunterricht; ansonsten besuchten die wenigen jüdischen Kinder die hiesigen Bildungsanstalten. Auch die Gottesdienste wurden wegen Fehlens eines Rabbis vom hiesigen Religionslehrer gestaltet.

Bis 1930 wurden die Gmünder Juden auf dem Friedhof in Oberdorf am Ipf beerdigt; danach wurden sie auf dem jüdischen Sektor des Stuttgarter Pragfriedhofs bestattet.

Juden in Schwäbisch Gmünd:

    --- 1861 .............................  2 Juden,

    --- 1867 ............................. 22   “  ,

    --- 1886 ............................. 67   “  ,

    --- 1890 ............................. 97   “  ,

    --- 1900 ............................. 81   “  ,

    --- 1914 ............................. 71   “  ,

    --- 1933 (Juni) ...................... 90   “  ,

    --- 1938 (Dez.) ...................... 34   “  ,

    --- 1941/42 .......................... 10   “ ,

    --- 1942 (Dez.) ......................  keine.

Angaben aus: Ernst Lämmle, Die Gmünder Juden - Wege und Schicksale 1861 - 1945

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/9/91/Schwaebisch-gmuend-1900.jpg

Schwäbisch Gmünd - hist. Ansichtskarte um 1900 (Abb. aus: wikipedia.org, PD-alt-100)

 

Der Anteil der jüdischen Bewohner an der Gesamtbevölkerung von Schwäbisch Gmünd war stets sehr gering und überstieg zu keiner Zeit die 1%-Grenze.

http://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20272/Schw%20Gmuend%20AZJ%2003051895.jpg http://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20179/Schwaeb%20Gmuend%20Israelit%2029071909.jpg Anzeigen der Fa. Heimann von 1895 und 1909

In den 1920/1930er Jahren verdiente ein Großteil der in Gmünd lebenden Juden seinen Lebensunterhalt im Einzelhandel; daneben gab es auch einige Viehhändler und Fabrikanten. Eines der größten Geschäfte war das Kaufhaus von Alfred Meth, dem auch das neue Lichtspieltheater gehörte.

https://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20393/SchwGmuend%20GemZeitung%20Wue%2001101927.jpghttp://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20393/SchwGmuend%20GemZeitung%20Wue%2001071930fmm.jpg

 Kurznotizen aus: "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 1. Okt. 1927  und vom 1.Juli 1930

Mit dem Boykott jüdischer Geschäfte Anfang 1933 und den vom „Kampfbund” in den folgenden Monaten durchgeführten Maßnahmen gegen jüdische Gewerbetreibende begann in Schwäbisch Gmünd die kontinuierliche wirtschaftliche Ausschaltung jüdischer Betriebe. Antijüdische Propaganda verbreitete in zunehmenden Maße die „Gmünder Zeitung”, die ab Mitte 1933 zum Parteiorgan „Remstalpost” mutierte. Bereits 1934 wurden der Innenraum der Synagoge verwüstet, Thorarollen herausgerissen und Bücher und Gebetsmäntel entweiht. Die Täter waren bekannt, blieben aber straffrei. Ab 1935/1936 setzte die Abwanderung Gmünder Juden ein, da ihre Geschäfte wirtschaftlich am Rand des Ruins standen. Während des Novemberpogroms von 1938 wurde das Synagogengebäude zwar nicht in Brand gesetzt, doch zerschlug ein Trupp Nationalsozialisten in einer nächtlichen Aktion die Inneneinrichtung des Gotteshauses; vom Dach wurde der Davidstern heruntergerissen. Einige jüdische Männer aus Gmünd wurden ins KZ Dachau verschleppt.

Der gesamte materielle Besitz der Gemeinde wurde beschlagnahmt. Alle zehn noch in Gmünd verbliebenen Juden wurden zunächst in zwei „Judenhäuser“ eingewiesen, danach mussten sie in eine Notunterkunft im „Lüllig-Dorf“ ziehen; hier lebten sie bis zu ihrer Deportation; nur ein einzige Person hat die Deportation überlebt.

Nach Angaben der Gedenkstätte Yad Vashem/Jerusalem und des „Gedenkbuches – Opfer der Verfolgung der Juden ...“ sind insgesamt 30 aus Schwäbisch Gmünd stammende bzw. längere Zeit hier ansässig gewesene jüdische Bürger dem Holocaust zum Opfer gefallen (namentliche Nennung der betroffenen Personen siehe: alemannia-judaica.de/schwgmuend_synagoge.htm).

 

Anfang der 1950er Jahre wurde das ehemalige Synagogengebäude, das 1939 an die Kreissparkasse verkauft worden war, abgebrochen und an gleicher Stelle ein Verwaltungsgebäude errichtet. Dort erinnert seit 1979 im Innenraum eine kleine Gedenkplakette an die einstige jüdische Gemeinde in Schwäbisch Gmünd; unter einer stilisierten Menora ist zu lesen:

Hier stand die Synagoge der jüdischen Gemeinde von Schwäbisch Gmünd.

1926 eingeweiht - 1938 verwüstet

Seit 1995 befindet sich am Prediger (Bocksgasse eine Gedenktafel, die den Opfern der NS.Zeit gewidmet ist und diese auch namentlich nennt.

https://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20440/Schwaebisch%20Gmuend%20Stadt%2020190814%20014.jpgAbb. aus: alemannia-judaica.de

Die Kreissparkasse Ostalb hatte jüngst einen künstlerischen Wettbewerb ausgelobt, der unter der Thematik „Ein Zeichen der Erinnerung" stand. Die „Treppenskulptur“ von Andrea Kastner, einer Studentin der Hochschule für Gestaltung, wurde ausgewählt, um an die frühere Synagoge in der Stadt zu erinnern. Zum Jahrestag der Pogromnacht (2015) wurde am Bockstorplatz das neue „Erinnerungszeichen“ für die ehemalige Gmünder Synagoge eingeweiht.

Entwurf der „Treppenskulptur“ (aus: hfg-gmuend.de, 2014)  - nach Fertigstellung des "Erinnerungszeichens" (Aufn. Dwagenblast, 2016, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0)

Anm.: Die Skulptur in Form einer Treppe führt ins Leere. Sie bildet die frühere Zugangstreppe zur ehemaligen Synagoge maßstabsgetreu nach. Geht man die Treppe hinauf, blickt man auf den Ort, wo früher das jüdische Gotteshaus stand.

 

In Schwäbisch Gemünd hat man 2008 mit der Verlegung von sog. „Stolpersteinen“ begonnen; 2014 wurde dann hier mit den inzwischen 17 ins Gehwegpflaster eingelassenen Steinen ein „Weg der Erinnerung“ geschaffen.

File:Stolperstein-Schwäbisch Gmünd-Laura Mendel.jpg File:Stolperstein-Schwäbisch Gmünd-Moses Max Neumaier.jpgStolperstein Schwäbisch Gmünd Regina Rosina Neumaier File:Stolperstein-Schwäbisch Gmünd-Fanny Heimann.jpg File:Stolperstein-Schwäbisch Gmünd-Kurt Max Lemberger.jpgStolperstein Schwäbisch Gmünd Heinz Lemberger

Mehrere "Stolpersteine" (Aufn. M., 2012, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0)

In einer einmaligen Ausstellung wurden 2001/2002 im hiesigen Museum im Prediger acht Räucher-Türmchen aus der Gmünder Handwerksproduktion des späten 18. Jahrhunderts gezeigt; dazu kamen sie eigens aus Jerusalem, New York, London, Paris, Kopenhagen und Wien sowie Frankfurt/M. und Würzburg.

 Bsamimtürme* (Aufn. aus: schwaebisch-gmuend.de)

*Genutzt wurden die Bsamimtürme als rituelle Objekte bei der Feier des Schabbat: durch das Anzünden einer wohlriechenden Räuchersubstanz sollten gute Düfte verbreitet und eine "gute Woche" eingeleitet werden.

Bei dem denkmalgeschützten Gebäude in der Imhofstraße 9 (neben dem Gmündener Königsturm) soll es sich – wie allerjüngste bauliche Nachforschungen ergeben haben - um eine der ältesten Synagogen Deutschlands handeln; sie soll im Spätmittelalter Zentrum des jüdischen Viertels am Fuße des Königsturms gewesen sein. Das Gebäude (Domus Judaeorum“) soll von den Gmünder Juden als Versammlungsstätte und Unterkunft für einen Rabbiner, einen Kantor oder Synagogendiener genutzt worden sein. Im Gebäude gab es zwei übereinander liegende Säle, wo auch Reste von Wandgemälden aus dem 13. Jahrhundert erhalten geblieben sind.

Der jüngst gegründete „Freundeskreis Jüdische Geschichte und Kultur“ beabsichtigt, mit der wiederentdeckten einstigen Synagoge die jüdische Geschichte der Stadt wieder in den Blick der Öffentlichkeit zu rücken. Mit erheblichen Fördermitteln des Bundes und mit Spendengeldern soll der Erhalt des mittelalterlichen Gebäudes in der Imhofstraße bewerkstelligt werden (2023).

 

 

 

Bis ins ausgehende 19. Jahrhundert sind in Aalen – ca. 20 Kilometer östlich von Schwäbisch-Gmünd gelegen - keine Juden nachgewiesen. Erst Mitte der 1880er Jahre lebten vier Juden in Aalen; 1900 waren es zehn, fünf Jahre später nur noch sieben; sie gehörten der Kultusgemeinde von Schwäbisch-Gmünd an. Im Jahre der NS-Machtübernahme lebten ebenfalls noch sieben (?) jüdische Bewohner in Aalen. Im November 1938 wurden die Schaufenster der drei jüdischen Geschäfte zertrümmert, die Inhaber anschließend für mehrere Wochen in Haft genommen. Nach ihrer Freilassung gingen sie in die Emigration - außer der Jüdin Fanny Kahn, die deportiert und im Vernichtungslager Treblinka 1942 ermordet wurde; nach ihr ist heute in Aalen eine Straße benannt. Insgesamt sollen fünf Aalener Juden Opfer der „Endlösung“ geworden sein (namentliche Nennung der betroffenen Personen siehe: alemannia-judaica.de/aalen_juedgeschichte.htm).

In der Bahnhofstraße erinnern sieben sog. „Stolpersteine“ an die Angehörigen der jüdischen Familie Heilbron, von denen einige ihr Leben durch Emigration retten konnten. Der achte verlegte Stein in der Oesterleinstraße ist dem Angedenken an die in Treblinka ermordete Aalenerin Fanny Kahn gewidmet.

Stolperstein Aalen Eduard Heilbron Bahnhofstraße 18.jpgStolperstein Aalen Frieda Heilbron Bahnhofstraße 18.jpgStolperstein Aalen Irene Wartski-Heilbron Bahnhofstraße 18.jpgStolperstein Aalen Inge Wartski-Heilbron Bahnhofstraße 18.jpgStolperstein Aalen Werner Wartski-Heilbron Bahnhofstraße 18.jpg

"Stolpersteine" für Angehörige der Familie Heilbron*, Bahnhofstraße (Aufn. DL., 2018, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0)

* Das Ehepaar Eduard u. Frieda Heilbron hatten 1903 in Aalen das "Warenhaus Eduard Heilbron" gegründet und boten auf zwei Etagen ein umfangreiches Sortiment (Textilien, Manufakturwaren, Spielwaren u.a.) an. Wegen zunehmender Anfeindungen gaben die Heilbrons bereits 1931 ihr Geschäft in Aalen auf und siedelten nach Wiesbaden über.

2019/2021 fanden weitere Stolpersteine ihren Platz in der Gehwegpflasterung der Stadt; so u.a. auch vier Steine vor dem ehemaligen Textilwarengeschäft der jüdischen Familie Pappenheimer in der Bahnhofstraße.

Im Jahre 2023 wurde in Aalen-Wasseralfingen eine sog. „Stolperschwelle“ verlegt, die an ca. 400 KZ-Häftlinge erinnern soll, die unter Tage Produktionsstollen graben mussten, um hier kriegswichtige Produktionsanlagen unterzubringen.

.

 

 

 

Weitere Informationen:

Albert Deibele, Zur Geschichte der Juden in Gmünd, in: "Gmünder Heimatblätter", 10.Jg 1937, Hefte 6 und 7 (Anm. mit antisemitischen Begleittext versehen)

Joachim-Albrecht Grimm, Zur Geschichte der Juden in Schwäbisch Gmünd - Studie zu einer Dokumentation über den Leidensweg unserer jüdischen Mitbürger, Zulassungsarbeit an der Pädagogischen Hochschule Schw. Gmünd, 1963

Paul Sauer, Die jüdischen Gemeinden in Württemberg und Hohenzollern. Denkmale - Geschichte - Schicksale, Hrg. Archivdirektion Stuttgart, Kohlhammer Verlag Stuttgart 1966, S. 158 - 161

Ernst Lämmle, Weg und Schicksal der Gmünder Juden, in: Rosch Haschana 5728, Oktober 1967, Hrg. Israelitische Religionsgemeinschaft Stuttgart, S. 20 f. (als Publikation Neuauflage 1997)

Ernst Lämmle, Schicksale der Gmünder Juden im Dritten Reich, in: "Heimat im Stauferland" (diverse Beiträge in den Jahrgängen 1964 - 1967)

Klaus-Jürgen Herrmann, Zur Geschichte der Juden in Schwäbisch Gmünd im Mittelalter, in: "Ostalb-Einhorn", Heft 15/1977, S. 271 ff.

Klaus Graf, Kein Judenghetto in Gmünd. Wo lag die älteste Synagoge der Stadt ? in: "Remszeitung" vom 7.4.1983

Karlheimz Bauer (Bearb.), Juden im Raum Aalen, in: "Aalener Jahrbuch 1984", hrg. vom Geschichts- u. Altertumsverein Aalen e.V., Stuttgart 1984, S. 302 ff.

Joachim Hahn, Synagogen in Baden-Württemberg, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1987

Joachim Hahn, Erinnerungen und Zeugnisse jüdischer Geschichte in Baden-Württemberg, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1988, S. 530/32

Ortrud Seidel, Mut zur Erinnerung - Geschichte der Gmünder Juden. Eine persönliche Spurensuche*, Hrg. Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd, Einhorn-Verlag Eduard Dietenberger GmbH, Schwäbisch Gmünd 1991 (2.Aufl. 1999) (* enthält zahlreiche persönliche Daten)

Germania Judaica, Band III/2, Tübingen 1995, S. 1332/1340

Klaus-Jürgen Herrmann, Zur Geschichte der Juden in Schwäbisch-Gmünd im Mittelalter, in: "einhorn-Jahrbuch 1995", S. 119 ff.

Jüdische Wohnstätten und Geschäftsgebäude in Schwäbisch Gmünd – eine Dokumentation der Realschule Leinzell unter Mitwirkung der Stadt Schwäbisch Gmünd, Leinzell 1995

Klaus Graf, Schwäbisch Gmünd im 14.Jahrhundert. Ein Beitrag zum Peter-Parler-Gedächtnisjahr 1999

Ernst Lämmle, Die Gmünder Juden - Wege und Schicksale 1861 - 1945, Hrg. Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd, Einhorn-Verlag, 1999 (Neuauflage)

Ortrud Seidel, Mut zur Erinnerung. Geschichte der Gmünder Juden. Eine persönliche Spurensuche, 2. Aufl., Schwäbisch Gmünd 1999

Shavua tov! Eine gute Woche! Jüdische Türme aus Schwäbisch Gmünd - The Jewish Towers from Schwäbisch Gmünd. Eine Sonderausstellung, Einhorn-Verlag, Schwäbisch Gmünd 2001

Clemens Weller (Bearb.), Jüdische Wohnstätten und Geschäftsgebäude in Schwäbisch Gmünd, 2006/2007, online abrufbar unter: weller.to/gmuend/jewish/gmuendjewish.htm  (*Die Dokumentation basiert auf dem Buch "Jüdische Wohnstätten und Geschäftsgebäude in Schwäbisch Gmünd", hrg. 1995 von der Realschule Leinzell in Zusammenarbeit mit der Stadt Schwäbisch Gmünd)

Joachim Hahn/Jürgen Krüger, “Hier ist nichts anderes als Gottes Haus ...” Synagogen in Baden-Württemberg, Teilband 2: Orte und Einrichtungen, Konrad Theiss Verlag GmbH, Stuttgart 2007, S. 422 – 424

Juden in Gmünd – ein fächerübergreifendes Projekt, hrg. von der Realschule Leinzell, 2006/2007 (online abrufbar)*  *Die Dokumentation basiert auf dem Buch "Jüdische Wohnstätten und Geschäftsgebäude in Schwäbisch Gmünd", hrg. 1995 von der Realschule Leinzell in Zusammenarbeit mit der Stadt Schwäbisch Gmünd

Barbara Hammes, "Materieller Wert: keinen". Neues Material zur Pogromnacht am 9./10. November 1938 in Schwäbisch Gmünd, in: "Einhorn-Jahrbuch", Schwäbisch Gmünd 2013

I.Eberle/R.Berkenhoff/W.Gundlach/T.John (Bearb.), Ein Stein - Ein Mensch - Ein Leben". Ein Stolperstein-Wegweiser, hrg. vom "Arbeitskreis Stolpersteine", Schwäbisch-Gmünd 2014

Auflistung aller in Schwäbisch-Gmünd verlegten Stolpersteine, online abrufbar unter: wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Schwäbisch_Gmünd

Auflistung der in Aalen verlegten Stolpersteine, online abrufbar unter: wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Aalen

Matthias Thome (Red.), Erinnerung an die Gmünder Juden. Andrea Kastner über die von ihr entworfene Treppe ins Leere – Denkmal für abgerissene Synagoge, in: „Gmünder Tagespost“ vom 23.1.2015

Schwäbisch-Gmünd mit Aalen und Schorndorf, in: alemannia-judaica.de (mit zahlreichen Dokumenten zur jüdischen Gemeindehistorie)

Aalen, in: alemannia-judaica.de (Anm.: mit Hinweisen zu den wenigen jüdischen Bewohnern)

Felix Karl Sutschek (Bearb.), Geschichte der Gmünder Juden im 19. und 20.Jahrhundert, online abrufbar unter: ostalbkreis.de/sixcms/media.php/26/SchwaebischGmuend-juedischeGeschichte-FKSutschek.pdf

Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd (Red.), Erinnerungszeichen für die Synagoge Schwäbisch-Gmünd der Öffentlichkeit übergeben, Nov. 2015, online abrufbar unter: hfg-gmuend.de

Schwäbisch Gmünd: Denkwürdiger und berührender Tag des Erinnerns und Mahnens, in: „Rems-Zeitung“ vom 9.11.2015

Carola Fuchs (Red.), Ein Gotteshaus mit Geschichte, in: „Stuttgarter Nachrichten“ vom 27.5.2016

Markus Lehmann (Red.), „Stolpersteine“ erinnern an NS-Opfer, in: „Schwäbische Zeitung“ vom 1.7.2017

N.N. (Red.), Aalen bekommt Stolpersteine, in: „Gmünder Tagespost“ vom 19.2.2018

Tobias Dambacher (Red.), Starkes Zeichen des Gedenkens, in: „Schwäbische Post“ vom 22.2.2018

Stolpersteine in Aalen – Faltblatt, hrg. vom Verein „Gegen Vergessen Für Demokratie e.V"., Aalen 2018

Michael Länge (Red.), Gmünds älteste Synagoge als „Perle“ sichtbar machen, in: „Gmünder Tagespost“ vom 26.5.2018

N.N. (Red.), Ein Fenster ins Gmünder Judentum, in: „Schwäbische Post“ vom 25.9.2018

Michael Täubel/Nora Paluschzak (Red.), Familie Wochenmark, online abrufbar unter: schwaebisch-gmuend.de/familie-wochenmark.html vom 2.4.2019

Martina Klecha (Red.), Stolpersteine für die Pappenheimer: Eine jüdische Familiengeschichte zwischen Aalen und Haifa, in: „Sonntagsblatt 360° evangelisch“ vom 20.7.2019

Markus Lehmann (Red.), Aalener Bürger: Verjagt, vertrieben, ermordet, in: „Schwäbische Zeitung“ vom 2.8.2019

Viktor Turad (Red.), Als Juden die Stadt Aalen nicht betreten durften, in: „Schwäbische Zeitung“ vom 12.4.2021

David Schnur (Hrg.), Jüdisches Leben in der Reichsstadt Schwäbisch-Gmünd vom 13. bis 17.Jahrhundert, in: „Veröffentlichungen des Stadtarchivs Schwäbisch Gmünd“, Band 16, verlag einhorn Schwäbisch-Gmünd 2021

Klaus Graf (Red.), Jüdisches Leben in der mittelalterlichen Reichsstadt Schwäbisch Gmünd, in: „Archivalia“ vom 29.5.2021

N.N. (Red.), Stolpersteine in Gmünd: Auf den Spuren der jüdischen Familie Kahn, in: „Rems-Zeitung“ vom 3.11.2021

Michael Länge (Red.), Gedenktag: Jüdisches Familienregister in Gmünd vorgestellt, in: „Gmünder Tagespost“ vom 27.1.2023

Jürgen Widmer (Red.), 620.000 Euro für die ehemalige Gmünder Synagoge, in: „Rems-Zeitung“ vom 23.6.2023

SWR (Red.), KZ-Häftlinge in Aalen: Künstler verlegt Stolperschwelle, in: swr.de vom 27.8.2023

Wolfgang Fischer (Red.), Investiert Gmünd für die Rettung der Synagoge? in: “Gmünder Tagespost“ vom 23.11.2023

Gerold Bauer (Red.), Treppe als Symbol für die jüdische Gemeinde in Schwäbisch Gmünd, in: „Rems-Zeitung“ vom 22.1.2024

Wolfgang Fischer (Red.), Synagoge in Schwäbisch Gmünd: Zeichen für friedliches Miteinander der Religionen, in: „Gmünder Tagespost“ vom 10.3.2024

Michael Länge (Red.), Karl Rothschild: Auf den Spuren jüdischer Geschichte in Gmünd, in: „Gmünder Tagespost“ vom 4.4.2024

Jürgen Widmer (Red.), Stoffladen wird zum Dokumentationsraum für jüdisches Leben in Gmünd, in: „Rems-Zeitung“ vom 15.6.2024

N.N. (Red.), Treppe als Symbol für die jüdische Gemeinde, in: „Rems-Zeitung“ vom 18.7.2024

Deutsche Stiftung Denkmalschutz (Red.), Domus Judaeorum – Die wundersame Wiederentdeckung, online abrufbar unter: denkmalschutz.de/denkmal/synagoge-schwaebisch-gmuend.html (2024)

Michael Länge (Red.), Sanierung der mittelalterlichen Synagoge als Zeichen gegen erneut aufkommenden Antisemitismus, in: „Gmünder Tagespost“ vom 8.11.2024