Staab (Böhmen)

Správní obvod obce s rozšířenou působností Stod – WikipedieDas westböhmische Staab - ca. 20 Kilometer südwestlich von Pilsen/Plzeň - ist die kleine tschechische Ortschaft Stod mit derzeit ca. 3.600 Einwohnern (Ausschnitt aus hist. Landkarte, aus: wikipedia.org/wiki/Böhmische_Westbahn, gemeinfrei und Kartenskizze 'Tschechien' mit Stod/Plzeň rot markiert, aus: cs.wikipedia.org CCO).

 

Seit der ersten Hälfte des 17.Jahrhunderts lässt sich die Existenz von Juden in Staab nachweisen; allerdings schienen anfänglich die Ansiedlungen nicht dauerhaft gewesen zu sein. Dagegen lebten in Dörfern der Umgebung, wie in Nedraschitz, Dölitschen, Kladrau und Merklin, zahlreiche jüdische Familien. Mitte des 19.Jahrhunderts wanderten jüdische Familien aus den ländlichen Gebieten nach Staab (hatte inzwischen Stadtrechte erhalten) und es bildete sich hier bald eine kleine Gemeinde. Ihre Angehörigen, die zumeist der sozial schwächsten Schicht entstammten, arbeiteten sich innerhalb weniger Jahrzehnte hoch und nahmen im Wirtschaftsleben von Staab bald einen wichtigen Platz ein.

Anfang der 1860er Jahre gründete sich in Staab ein Betverein. Zwei Jahrzehnte später erwarb die wachsende jüdische Gemeinschaft ein unauffälliges zweigeschossiges Gebäude, in dessen Obergeschoss ein Synagogenraum eingerichtet wurde.

                                      Betraum in Staab (hist. Aufn.)

Ihre Verstorbenen begruben die in Staab lebenden Juden bis 1906 auf Friedhöfen des ländlichen Umlandes; danach stand ihnen - unweit des christlichen Friedhofs - ein eigenes Begräbnisareal zur Verfügung.

Juden in Staab:

    --- 1930 .......................  57 Juden (ca. 2% d. Bevölk.),

             ................... ca. 130   “  .*      * Kultusgemeinde

Angaben aus: Al Bergmann, Geschichte der Juden in Staab

 

1942 wurden die noch in Staab und Umgebung lebenden jüdischen Familien nach Theresienstadt deportiert; von hier aus führte für die allermeisten der Weg in die Vernichtungslager.

1945 wurden 236 Opfer eines Häftlingstransportes aus einem Konzentrationslager auf dem Friedhof von Staab beigesetzt; daran erinnert heute ein Denkmal.

 

 

 

Weitere Informationen:

Al. Bergmann (Bearb.), Geschichte der Juden in Staab, in: Hugo Gold (Hrg.), Die Juden und Judengemeinden Böhmens in Vergangenheit und Gegenwart, Brünn/Prag 1934, S. 608 – 610

History of the Jews in Stod, online abrufbar unter: kehilalinks.jewishgen.org/stod/stod.html

The Encyclopedia of Jewish Life before and during the Holocaust (Vol. 3), New York University Press, Washington Square, New York 2001, S. 1246

Jewish Families from Stod (Staab), Bohemia, Czech Republic, online abrufbar unter: geni.com/projects/Jewish-families-from-Stod-Staab-Bohemia-Czech-Republic/15201