Sankt Georgen/Sväty Jur (Slowakei)

Once in a lifetime hostel experience in Bratislava, capital of ...  Das slowakische Sväty Jur (ung. Szentgyörgy) mit derzeit ca. 7.000 Einwohnern liegt ca. 15 Kilometer nordöstlich von Bratislava/Pressburg.

Nachweise jüdischer Ansiedlung in St. Georgen lassen sich bis ins späte Mittelalter zurückverfolgen.

Nach der Vertreibung der jüdischen Familien (1529) setzte im 17.Jahrhundert erneut Ansässigkeit ein; die Bildung einer organisierten jüdischen Gemeinde kam aber erst im Folgejahrhundert zustande.

Ihre im Barockstil gestaltete, am Ostrand des Ortes gelegene Synagoge errichteten die Gemeindeangehörigen im Jahre 1790. Etwa ein Jahrhundert später fanden umfangreiche Umbauten statt; so wurden z.B. zwei weitere Frauenemporen im Gebäude eingefügt.

Auch andere gemeindliche Einrichtungen gruppierten sich um den Synagogenbau.

Juden in St. Georgen/Svaty Jur:

--- 1784 ...................... ca. 50 jüdische Familien,

--- um 1845 ................... ca. 400 Juden,

--- 1880 ...................... ca. 290   “  ,

--- 1925 ...................... ca. 200   “  ,

--- 1942 ...................... ca.  80   “  .

Angaben aus: The Encyclopedia of Jewish Life before and during the Holocaust, Vol. 3, S. 1268

Mit der einsetzenden Abwanderung jüdischer Familien in größere Städte (ab den 1870er Jahren) verkleinerte sich die hiesige Gemeinde allmählich; Mitte der 1920er Jahre zählte die Gemeinde noch ca. 200 Angehörige.

In dieser Zeit fanden auch in Sväty Jur zionstische Ideen Gehör bei vor allem jüngeren Gemeindemitgliedern.

Nach Etablierung des faschistischen Regimes begann die Entrechtung der jüdischen Minderheit im Ort. Im Frühjahr 1942 wurden die ersten Juden deportiert, ca. 80 Persoen blieben zurück.

Gegenwärtig ist das jahrzehntelang als Lagerraum genutzte Synagogengebäude dem völligen Verfall preisgegeben.

Ehem. Synagoge (Aufn.GFreihalter, 2019, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0)

 Weitere Informationen:

The Encyclopedia of Jewish Life before and during the Holocaust, New York University Press, Washington Square, New York 2001, Vol. 3, S. 1268

Maros Borský, Synagogue Architecture in Slovakia towards creating a memorial landscape of lost community, Dissertation (Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg), 2005, S. 135