Ulm (Baden-Württemberg)
Ulm ist eine an der Donau, am südöstlichen Rand der Schwäbischen Alb (an der Grenze zu Bayern) gelegene Großstadt mit derzeit ca. 118.000 Einwohnern (Karte 'Oberschwaben', M. Dörrbecker, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 2.5 und Kartenskizze 'Alb-Donau-Kreis', aus: ortsdienst.de/baden-wuerttemberg/alb-donau-kreis).
Die erste Ansiedlung von Juden in der von den Staufern gegründeten Stadt Ulm ist urkundlich in der Reichssteuerliste von 1241/1242 nachweisbar; Ulm zählt damit mit Heilbronn, Schwäbisch-Hall und Konstanz zu den Orten mit den ältesten jüdischen Gemeinden in Südwestdeutschland. Die Juden Ulms lebten zwar abgesondert von den christlichen Bewohnern in einem eigenen Viertel, vor allem in der „Judengasse“ und am „Judenhof“ östlich des Münsters; ein abgeschlossenes Ghetto war es nicht.
Die Pogrome von 1298, 1335/1337 und 1348/1349 dezimierten die jüdische Gemeinde Ulms nachhaltig; doch bestand sie in den folgenden 150 Jahren weiter, wie noch vorhandene Grabsteininschriften belegen.
Der erste jüdische Friedhof im Bereich des späteren Neuen Tores (deswegen auch "Judentor" genannt) muss spätestens 1240 angelegt worden sein; der zweite mittelalterliche Friedhof lag nicht weit von diesem entfernt; er wurde 1499 vom Magistrat beschlagnahmt, die Grabsteine abgeräumt und zum Haus-, Wege- und Münsterbau verwendet.
Grabstein der Mina von 1288 (Aufn. W. Sauber, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0)
Anm.: „Diesen Stein stellte ich als Grabmal zu Häupten der Frau Mina, Tochter des Herrn Jizchak HaLewi. Sie verstarb am 6. Tag [Freitag], den 27. Elul 48 [27.08.1288] im 6. Jahrtausend. Ihre Ruhe sei im Garten Eden. Amen, ich sage sela.“
Eine Synagoge - mit einer Frauensynagoge als Anbau - wird Mitte des 14.Jahrhunderts erstmals erwähnt. Die Ulmer jüdische Gemeinde war im 14.Jahrhundert auch der religiöse Mittelpunkt für die Juden im ländlichen Umland. Die „gemaine Judischait“ wurde durch zwei „Pfleger“ vertreten, die aus dem Kreis der wohlhabendsten Familien entstammten und die auch mit den christlichen Stadtbehörden agierten.
Nach den Pestpogromen 1348/1349 konsolidierte sich die jüdische Gemeinde in Ulm neu und gelangte in der zweiten Hälfte des 14.Jahrhunderts - im Zuge des politischen und wirtschaftlichen Aufstiegs der Reichsstadt - zu neuem Wohlstand. Der „Jud Jäcklin“ war größter Kreditgeber der Stadt und finanzierte auch den Baubeginn des Ulmer Münsters (um 1380); zusammen mit dem Nürnberger Juden Rapp, dem Erfurter Juden Meier und einigen anderen scheint Jäcklin damals den gesamten süddeutschen Geldmarkt beherrscht zu haben. Die Juden waren für die aufstrebende Stadt von großer wirtschaftlicher Bedeutung; so beglich die Ulmer Judenschaft die von Kaiser Karl IV. auferlegten Sondersteuern im großen Umfang und stärkte somit die Wirtschaftskraft Ulms. Doch wegen immer neuer Sondersteuern verschlechterte sich langsam die Lage der hiesigen Juden; Folge war, dass einige Familien nach 1400 abwanderten.
Ulm um 1490 - Holzschnitt aus Schedelsche Weltchronik (Abb. aus: wikipedia.org, gemeinfrei)
1499 wurden die Juden endgültig aus Ulm ausgewiesen; dies hatte der Rat der Stadt Ulm - auch durch die dortigen Zünfte und Gilden unter Druck gesetzt - schließlich bei Kaiser Maximilian I. durchgesetzt. Die Stadtoberen schielten vor allem auf das Immobilienvermögen der jüdischen Gemeinde, das nach der Ausweisung in die Hand der Reichsstadt überging. Innerhalb von fünf Monaten mussten die jüdischen Bewohner Ulm verlassen; damit war das Ende der mittelalterlichen jüdischen Gemeinde Ulms besiegelt. Vertriebene Ulmer Juden wurden in Günzburg und Hürben bei Krumbach ansässig.
In der Folgezeit waren seitens der Stadt scharfe Restriktionen gegenüber Juden in Kraft gesetzt worden: So durften u.a. jüdische Händler nur zu bestimmten Tagen in Begleitung des Stadtbüttels die ummauerte Stadt betreten, auch mussten sie sich äußerlich als Juden kennzeichnen. Gegen hohe Abgaben und strenge Auflagen gestattete der Ulmer Rat einigen jüdischen Familien, sich auf Ulmer Territorium - so in Leipheim, Langenau und Albeck - niederzulassen; allerdings konnte ihnen jederzeit die Aufenthaltserlaubnis entzogen werden. Das Verbot von 1499 wurde mehrfach erneuert (so 1541, 1561 und 1571) und blieb im Wesentlichen bis ins 19. Jahrhundert bestehen. Zwischenzeitlich durften Juden gegen Schutzgeldzahlung wieder die Ulmer Viehmärkte besuchen. Auch war einzelnen vermögenden Juden (Heerslieferanten) zeitweilig der Aufenthalt in der Stadt erlaubt.
Erst Anfang des 19.Jahrhundert zogen - als Folge des Emanzipationsgesetzes - viele Juden aus Dörfern und Kleinstädten der Umgebung in das wirtschaftlich aufstrebende Ulm und bildeten hier eine jüdische Gemeinde. Allerdings waren die jüdischen Neuankömmlinge bei der Ulmer Kaufmannschaft nicht gern gesehen, die die jüdische Konkurrenz fürchtete. Die jüdischen Neubürger betrieben Handel und bald auch prosperierende Fabriken.
Über die Situation der Ulmer Judenschaft gibt ein Artikel in der „Allgemeinen Zeitung des Judentums“ vom 10.Juli 1854 Auskunft: "Ulm, im Mai. (Privatmitth.) Wenn zu den Anstalten einer Gemeinde Gotteshaus, Schule, besonders Religionsschule, und ein Friedhof gehört, so wären diese nunmehr in der hiesigen Gemeinde vorhanden. Wer hätte es glauben sollen! Vor 50 Jahren, wo Ulm noch wie, so viele andere ihrer Schwestern, eine Reichsstadt, wohnte noch kein Israelit in ihren Mauern. Seit 1805 haben nun, Dank dem erwachten Geist der Humanität, gegen 20 Familien ihren bürgerlichen Wohnsitz hier aufgeschlagen. Darunter sind einige Fabrikanten, einige Kaufleute, einige Großhändler, Juweliere. Einer ist ein sehr angesehener Arzt, einer ein beliebter Rechtsconsulent und Notar. Anno 1806 wurde ein Jude, 1815 ein anderer durch höhere Protection in den hiesigen bürgerlichen Gemeindeverband aufgenommen. Diese Familien bilden den Stamm der Religions-Gemeinde. Als Synagoge wird ein zierlich geräumiger Saal benutzt, der bei Zuwachs der Gemeinde nach bisherigem Verhältniß eine Vergrößerung erheischt. Der Gottesdienst wird durch den Vorsänger Amts-Verweser Einstein versehen, der zugleich täglich den israelitischen schulpflichtigen Kindern, von denen die Knaben die Elementar-Realschule der Stadt oder das Gymnasium, die Mädchen aber die weiblichen Schulanstalten besuchen, Religionsunterricht erteilt. Der Rabbiner von Laupheim, wohin die Gemeinde Ulm als Tochtergemeinde gehört, hat fünf bis sechs Mal des Jahres Predigt und Katechese allda zu halten, die Schule in den Religionsfächern zu prüfen und zu beaufsichtigen. ..."
1856 hatte sich die Ulmer Judenschaft von der Muttergemeinde Laupheim gelöst und bildete danach offiziell eine eigenständige Gemeinde.
Kaufgesuch von 1860
Gottesdienste wurden zunächst in einem angemieteten Saal des Gasthauses „Zum Schwanen“ abgehalten. In den Jahren 1870/1873 wurde am Weinhof eine vom Architekten Christoph Adolf Wolff im maurischen Stile gestaltete Synagoge errichtet und im September 1873 von Rabbiner Wälder aus Laupheim eingeweiht.
Aus einem Bericht der „Ulmer Schnellpost” vom 13.9.1873 zur Einweihung der Synagoge:
Heute ist ein Freudentag für unsere jüdischen Mitbürger in Ulm gekommen. Ihre Synagoge ist vollendet. Wir begreifen die Freude und fühlen sie mit, die heute am Tage der Einweihung jedes Mitglied der jüdischen Gemeinde in Ulm beseelt. Nicht als wäre der neue Tempel selbst ein Zeugniß der neuen humanen Zeit ... wohl aber ist die Theilnahme an dem Feste, die weit über die Kreise des Judenthums hinaus sich erstreckt und eine fast allgemeine ist, ein Zeugniß einer Zeit, die immer mehr in den Gegensatz tritt gegen den wahnsinnigen Fanatismus einer noch heute bisweilen als ‘guten alten’ vergötterten Zeit. ... Was war die Judengemeinde hier vor fünfzig Jahren - was ist sie heute ? Möge ihr heutiges Fest und ihre Festesfreude eine recht ungetrübte sein.
Das Synagogengebäude besaß vier vergoldete Kuppeln. In den 1920er Jahren wurde der Baustil von den Stadtbehörden als zu „fremdartig“ empfunden, worauf die vergoldeten Kuppeln durch vier Flachpyramidenaufsätze ersetzt wurden.
links: Ulmer Synagoge (hist. Aufn., Stadtarchiv), rechts: virtuelle Rekonstruktion (C.Pöhler/T.Lang)
Nach ihren Erinnerungen hat eine in den USA lebende, inzwischen hochbetagte Zeitzeugin ein Gemälde erstellen lassen, das das Innere der Ulmer Synagoge zeigt
Weinhof mit Markt und Synagoge (Bildmitte), aus: wikipedia.org, CCO
Bis in die 1880er Jahre war der Rabbiner von Laupheim für die Ulmer jüdische Gemeinde zuständig. Danach besaß Ulm ein eigenes Rabbinat, an dessen Spitze standen: Seligmann Fried (1888-1906), Jesajas Straßburger (1906-1915), Dr. Ferdinand Straßburger (1915-1927) und Dr. Julius Cohn (1928-1939).
Erste Ausschreibung der Rabbinerstelle, aus: "Allgem. Zeitung des Judentums" vom 16.2.1888
zwei Stellenangebote der Ulmer Kultusgemeinde (von 1886 und 1901):
Vor dem Frauentor besaß die Judenschaft Ulms etwa ab 1850 ein Begräbnisgelände; zuvor waren Verstorbene auf dem israelitischen Friedhof in Buchau bzw. Laupheim bestattet worden. Die Ulmer Begräbnisstätte wurde während der NS-Zeit völlig zerstört.
Zur jüdischen Gemeinde zählten auch die Glaubensgenossen in Heidenheim, Herrlingen und Neu-Ulm.
Juden in Ulm:
--- um 1430 ........................ 13 jüdische Familien,
--- um 1495 ........................ 11 “ “ ,
--- 1834 ........................... 12 Juden,
--- 1843 ........................... 19 “ ,
--- 1854 ........................... 57 “ ,
--- 1858 ........................... 261 “ ,
--- 1869 ........................... 394 “ ,
--- 1871 ........................... 555 " (ca. 2% d. Bevölk.),
--- 1875 ........................... 692 “ ,
--- 1885 ........................... 667 " ,
--- 1895 ........................... 663 “ ,
--- 1900 ........................... 609 “ ,
--- 1910 ........................... 588 “ (ca. 1% d. Bevölk.),
--- 1933 (Juni) .................... 516 “ ,
--- 1939 (Jan.) .................... 276 “ ,
(Sept.) ................... 162 “ ,
--- 1943 (Febr.) ................... 5 “ .
Angaben aus: Paul Sauer, Die jüdischen Gemeinden in Württemberg und Hohenzollern, S. 183
und Stadtarchiv Ulm (Hrg.), Zeugnisse zur Geschichte der Juden in Ulm, Ulm 1991, S. 204
Nachdem den jüdischen Einwohnern Mitte der 1830er Jahre die vollen Bürgerrechte zugestanden worden waren, begann ihre politische und soziale Integration in die Ulmer Stadtgesellschaft. Die Juden Ulms spielten im Wirtschaftsleben der Stadt bald eine wichtige Rolle; Geschäftsleute, Fabrikanten, Ärzte und Rechtsanwälte brachten es zu Ansehen. So brachte die Gründerzeit zahlreiche erfolgreiche jüdische Unternehmer hervor: 1860 waren acht Fabriken, vier Großhandelsunternehmen, zehn Einzelhandelsunternehmen und drei Handwerksbetriebe in Ulm in jüdischem Besitz.
Briefkopf Fa. G. Lebrecht (aus: Sammlung P. K. Müller)
Anm.: Die Firma Lebrecht hatte ihren Ursprung in Pflaumloch und nahm ihren weiteren Aufschwung später in Ulm.
Auch am öffentlichen Leben der Stadt nahmen Juden regen Anteil. 1861 wurde mit dem Fabrikanten Leopold Marx der erste Jude in den Ulmer Bürgerausschuss gewählt. Zahlreiche zu Wohlstand gelangten Angehörigen der jüdischen Gemeinde engagierten sich in der Folgezeit in sozialen und karitativen Einrichtungen.
Bereits gegen Ende der Bismarck-Zeit konnte der Antisemitismus auch in Ulm Wurzeln schlagen; die hiesige „Ulmer Schnellpost” betrieb damals eine maßlose Judenhetze.
Die Juden-Emanzipation war ein Fehlgriff, den kurzsichtige Politiker in einer vielbewegten, revolutionären Zeit aus Mißverständnis thaten. Sie glaubten stillschweigend annehmen zu können, daß ein Jude ein Deutscher sei oder werden könne. ... Die Zeit hat gelehrt, was ein kluger Politiker voraussehen mußte. Der Jude hängt zäher als zuvor an dem Alten und kehrt seine Sonderstellung uns Deutschen gegenüber stolz zur Schau. Produktive Arbeit ist ihm ein Ekel; nur dem Hang zum Schachern geht er nach ! ...
(aus: „Ulmer Schnellpost” vom 22.9.1891)
Nur dem Eintreten des damaligen Oberbürgermeisters Dr. Heinrich v. Wagner war es zu verdanken, dass die starken antisemitischen Strömungen bald abebbten. Doch in den Jahren der Weimarer Republik lebte der Antisemitismus wieder auf; dieser wurde 1933 besonders durch das NSDAP-Presseorgan „Ulmer Sturm” weiter angeheizt.
Am 1.April 1933 wurde auch in Ulm der Boykott jüdischer Geschäfte und Unternehmen durchgeführt; schwarze Plakate mit gelbem Punkt markierten an diesem Tage alle jüdischen Geschäfte, Praxen und Kanzleien in Ulm. Doch schon bereits Mitte März hatten SA-Angehörige die Eingänge jüdischer Geschäfte blockiert, um Kaufwillige von einem Betreten abzuhalten. Im „Ulmer Sturm“, dem lokalen NS-Hetzblatt, wurden die „deutsch-bewussten“ Hausfrauen aufgefordert, nicht mehr bei „volksfremden Parasiten“ Einkäufe zu tätigen. Diese Boykotte leiteten die in den kommenden Jahren sich dann forcierende wirtschaftliche und gesellschaftliche Diskriminierung der jüdischen Bürger ein.
1933 waren in Ulm elf Fabriken, 13 Groß- und 35 Einzelhandlungen, drei Warenhäuser und 15 Geschäfte verschiedener Branchen in jüdischem Besitz.
Ab 1935 wurden die Juden verstärkt aus dem öffentlichen Leben von Ulm ausgegrenzt; so durften sie u.a. nicht mehr die städtische Badeanstalten betreten.
In der Pogromnacht von 1938 kam es zu gewalttätigen Ausschreitungen: Die Synagoge wurde an mehreren Stellen von SA-Männern in Zivil gleichzeitig in Brand gesteckt und teilzerstört; die Brandruine wurde wenige Tage später dem Erdboden gleichgemacht.
Obwohl die Synagoge beim Brand in der Pogromnacht nicht stark beschädigt worden war, beantragte die Stadtverwaltung am 18.11.1938 beim Landratsamt die Genehmigung zum Abbruch. Die Genehmigung wurde am 24.11.1938 erteilt. Dennoch begannen die Abbrucharbeiten schon am 18.11.1938. (Quelle: Prof. Michael Wettengel, Leiter des Stadtarchivs Ulm)." title="Die Alte Synagoge nach der Pogromnacht 1938. Obwohl die Synagoge beim Brand in der Pogromnacht nicht stark beschädigt worden war, beantragte die Stadtverwaltung am 18.11.1938 beim Landratsamt die Genehmigung zum Abbruch. Die Genehmigung wurde am 24.11.1938 erteilt. Dennoch begannen die Abbrucharbeiten schon am 18.11.1938. (Quelle: Prof. Michael Wettengel, Leiter des Stadtarchivs Ulm).
Abbruch der Synagoge, Ende 1938 (Stadtarchiv Ulm)
Männliche Juden wurden „in Schutzhaft“ genommen; zuvor waren sie aus ihren Wohnungen geholt und schwer misshandelt worden, unter ihnen auch Dr. Julius Cohn, der letzte Ulmer Rabbiner.
Dr. Julius Cohn (geb. 1878 in Graudenz) war als liberaler Religionslehrer/Rabbiner zunächst in Hoppstädten, Karlsruhe und Stuttgart tätig, ehe er 1928 nach Ulm kam und dem Bezirksrabbinat vorstand. Im Mai 1939 emigrierte er mit seiner Frau nach Großbritannien, wo er an den Folgen seiner im November 1938 erlittenenen Misshandlungen im Frühjahr 1940 verstarb.
Die noch bestehenden jüdischen Geschäfte und Unternehmen wurden bis Ende 1938 zwangsweise „arisiert“.
Aus dem „Ulmer Sturm” vom 12.November 1938:
... Steine des Anstoßes werden aus dem Weg geräumt. Es sind die schmutzigroten Bausteine der Synagoge, mit deren Abbruch heute noch begonnen wird. Die Abbruchleitung hat die Stadtverwaltung Ulm übernommen. Am Freitagabend erreichte uns diese Meldung und mit uns freut sich ganz Ulm, daß der Wunsch der gesamten Bevölkerung so rasch und in vollem Umfang in Erfüllung geht. Aus verständlichen Gründen richtete sich der Volkszorn bei der in dieser Woche notwendigen Judenabrechung gegen die Synagoge, diesen abstoßenden Bau aus einer fremden Welt, dessen Anblick jedermann genau so anekelte wie die Hakennasen der ‘Gerechten’, die über seine Schwelle gingen ...
Noch 1939 wurden die Gemeinde und das Rabbinat aufgelöst. Nach Kriegsbeginn begann die Stadtverwaltung, jüdische Bürger in sechs „Judenhäuser“ einzuweisen bzw. in umliegende Landgemeinden (so nach Oberstotzingen) umzusiedeln. Bis Oktober 1941 gelang insgesamt noch etwa 330 Ulmer Juden die Auswanderung, vornehmlich in die USA, nach Palästina und Großbritannien. Am 1.Dezember 1941 setzten die Deportationen in die Ghettos und Vernichtungslager im besetzten Osteuropa ein. Anfang März 1943 wurden die letzten fünf Ulmer Juden, die nicht in einer „privilegierten Mischehe“ lebten, nach Auschwitz deportiert; nur sehr wenige Juden Ulms, die mit einem „arischen“ Ehepartner verheiratet waren, entgingen der Zwangsverschleppung.
Nach Angaben der Gedenkstätte Yad Vashem/Jerusalem und des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden ..." sollen mindestens 118 Ulmer Juden* der Shoa zum Opfer gefallen sein (namentliche Nennung der betroffenen Persoonen siehe: alemannia-judaica.de/ulm_synagoge_a.htm). * Nach neueren Recherchen sollen es mehr als 140 Personen gewesen sein.
In der unmittelbaren Nachkriegszeit existierten in Ulm mehrere DP-Camps, in denen insgesamt mehrere tausend jüdische Lagerbewohner zusammengefasst waren; das Lager in der Hindenburg-Kaserne zählte im Herbst 1946 fast 1.500 Menschen, dasjenige in der Sedan-Kaserne im Herbst 1947 etwa 2.500 Personen. Die Lager wurden 1949/1950 geschlossen; aus dem Kreise der DPs blieben nur sehr wenige in der Stadt.
An der Sparkasse Ulm „Am Weinhof“ erinnerte seit 1958 eine Gedenktafel an die ehemalige Synagoge und an das Schicksal der verfolgten Juden Ulms; die Inschrift lautet:
An dieser Stelle stand die Synagoge.
Sie wurde im Jahre 1873 erbaut
und bei den Verfolgungen unserer jüdischen Mitbürger am 9.11.1938 zerstört.
An der Rückseite der heutigen Sparkasse (Sattlergasse) wurde 2016 die inzwischen „verschwundene“ Tafel durch eine andere ersetzt.
An einen der prominentesten Ulmer Juden, den 1879 geborenen Physiker Albert Einstein, erinnert eine Stele an seinem Geburtshause; außerdem sind eine Straße und ein Haus nach ihm benannt.
An jüdisches Schicksal wird auch im Ulmer Münster erinnert: Über dem Portal an der Westseite wurde 1986 das von Hans Gottfried von Stockhausen entworfene „Israelfenster“ eingebaut; außer biblischen und jüdischen Symbolen trägt es am unteren Rand die Namen der Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz, Treblinka und Bergen-Belsen, in die Ulmer Juden deportiert wurden.
Nach Alfred Moos (geb. 1913), der schon 1933 emigrierte und Anfang der 1950er Jahre als einziger gebürtiger Ulmer Jude wieder in seine Heimatstadt zurückkehrte, ist heute ein Weg benannt. Bereits im Jahre 1988 erhielt Moos die Bürgermedaille Ulms.
Der aus der Mitte des 19.Jahrhunderts stammende Friedhof ist heute eine Parkanlage, in der nur noch einzelne Grabsteine zu finden sind. Auf dem zweiten Friedhof in der Stuttgarter Straße - 1897/1899 als Teil des städtischen Friedhofs angelegt - befinden sich heute etwa 330 Grabsteine; zudem erinnern hier auch Gedenksteine an die jüdischen NS-Opfer aus Ulm.
Blick auf den jüdischen Friedhof (Aufn. Matthias Kessler)
Im Ulmer Münster ist einer von alten jüdischen Grabsteinen ausgestellt, der aus der zweiten Hälfte des 14.Jahrhundert stammt (Aufn. Uli E., 2013, aus: commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0). Die im Mittelalter gesetzten Steine waren von den jüdischen Friedhöfen entfernt worden, um danach beim Bau des Ulmer Münsters sowie anderer Gebäude Verwendung zu finden.
Im Mai 2002 weihten die Mitglieder der jungen Ulmer jüdischen Gemeinde, einer Filialgemeinde von Stuttgart, ihr neues Gemeindezentrum ein; fast alle Mitglieder stammen aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion, die sich nach 1990 in Ulm und Umgebung niedergelassen haben. 2012 gehörten der Ulmer Gemeinde etwa 400 Personen an (derzeit ebenfalls ca. 400 Pers.).
Die Bestrebungen des im Frühjahr 2007 gegründeten „Förderverein zur Unterstützung einer neuen Synagoge in Ulm“ , den Neubau einer Synagoge und eines Gemeindezentrums zu realisieren, wurden 2012 umgesetzt: Standort des 17 m hohen kubusförmigen Neubaus - entworfen von der Kölner Architektin Susanne Gross - ist der nördliche Weinhof - gegenüber jener Stelle, an der die 1938 zerstörte Synagoge stand.
Am 2.Dezember 2012 fand der Festakt zur Eröffnung des neuen Ulmer Gemeindezentrums statt, an dem u.a. Bundespräsident Joachim Gauck, der Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, der Vorsitzende des Zentralrates der Juden und andere Persönlichkeiten aus Politik u. Gesellschaft teilnahmen. Das für 4,6 Mill. Euro errichtete Gebäude soll den 250 Juden der Stadt und ca. 150 aus dem Umland künftig als Versammlungsort dienen.
Entwurf der neuen Ulmer Synagoge (2011), aus: dbz.de
Plakat für die Ausstellung zur Synagogeneinweihung - neue Synagoge (Aufn. A. Borchert, 2012, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0)
Innenraum der neuen Synagoge (Aufn. Alexander Kaya) Chanukka-Leuchter vor der Synagoge (Aufn. SWR aktuell B.-W., 2021)
Am Platz der neuen Synagoge in Ulm befindet sich ein Denkmal (eine Stele mit davor liegender Steinplatte), welches namentlich an 141 deportierte/ermordete Juden aus Ulm erinnert.
Aufn. Kereul, 2014, aus: commons.wikimedia.org, CC BY-SA 4.0
2014 gründete sich in Ulm eine Initiative mit dem Ziel, auch in ihrer Stadt sog. „Stolpersteine“ zu verlegen; bereits ein Jahr später wurden dann die ersten 14 messingfarbenen Gedenktäfelchen in das Gehwegpflaster Ulmer Straßen eingefügt. Inzwischen hat sich ihre Anzahl deutlich erhöht; allein 2017 wurden 34 weitere Steine - sie erinnern an Angehörige aller Opfergruppen des NS-Regimes - verlegt. Derzeit findet man mehr als 150 Steinquader (Stand 2023), die nicht nur an Angehörige jüdischer Familien, sondern auch an ehemalige nicht-jüdische Bewohner Ulms erinnern, die ebenfalls Opfer der NS-Gewaltherrschaft geworden sind.
"Stolpersteine" in der Olgastraße (Aufn. RaiCor, 2015, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0)
... verlegt im Susoweg (Aufn. M., 2016, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0)
verlegt in der Herdbruckerstraße und Friedrich-Ebert-Straße Aufn. RaiCor 2015, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0
Im Sommer 2021 wurde in Brandanschlag auf die Ulmer Synagoge verübt; zwei Jahre später konnte ein Tatverdächtiger festgenommen werden.
Im nahgelegenen, heute zur Kommune Blaustein gehörenden Herrlingen lebten Anfang der 1930er Jahre knapp 50 jüdische Einwohner. Hier waren überregional bekannte jüdische Heime angesiedelt, in denen Kinder und Jugendliche Erziehung und Bildung genossen. Das erste Heim war 1912 für noch nicht schulpflichtige Kinder geschaffen und 1936 aufgelöst worden. Ab 1927 gab es in Herrlingen ein zweites Kinderheim. Bis 1939 bestand ein jüdisches Landerziehungsheim, das zeitweilig von mehr als 100 Schülern besucht wurde.
Anzeigen von 1933 bzw. 1935
Landschulheim in Herrlingen (hist. Aufn.)
Im „Jüdischen Gemeindeblatt“ erschien am 1.Nov. 1938 noch die folgende Kurznotiz:
Zwischen 1939 und 1942 existierte im Gebäude des jüdischen Landschulheims ein Altersheim, in das Juden verschiedener württembergischer Orte eingewiesen worden waren. Einige Angehörige des Herrlinger Altersheims wurden in „Heil- u. Pflegeanstalten“ gebracht und dort im Rahmen der „Euthanasie“-Aktion ermordet. Kurz vor ihrer Deportation wurden die übrigen Bewohner sowie acht Mitarbeiter nach Oberstotzingen verlegt; von hier erfolgte dann ihre Deportation in die Vernichtungslager im besetzten Polen.
2000 wurde auf Initiative des Vereins „Haus unterm Regenbogen“ eine Tafel an dem ehemaligen Altersheim angebracht, die an das Schicksal der Deportierten erinnert.
In der Stadt Ehingen/Donau, südwestlich von Ulm gelegen, gab es eine kleine mittelalterliche Gemeinde, erstmals 1301 bzw. 1305 erwähnt; diese wurde während der Pestpogrome 1348/1349 völlig vernichtet; bereits 1326 und 1333 waren Juden in Ehingen wegen angeblicher Hostienschändung ermordet worden. In den folgenden Jahrzehnten ließen sich erneut einzelne jüdische Familien nieder, die bis zu ihrer Ausweisung 1457 hier lebten; vereinzelt lassen sich jüdische Bewohner noch bis zum 17.Jahrhunderts nachweisen. Die Ehinger Juden wohnten in der „Judengasse“; neben einer Synagoge verfügte die Gemeinde auch über eine „Judenschule“. Während letztere baulich noch erhalten geblieben ist, wurde das alte, einst angeblich als Synagoge genutzte Haus in der Tuchergasse Ende der 1960er Jahre abgebrochen.
Im Ortsmuseum Ehingen befand sich ein aus dem Jahre 1370 stammender Grabstein (linke Abb.), der 1910 bei Renovierungsarbeiten an der Kirchhofsmauer der Sankt-Blasius-Pfarrkirche aufgefunden wurde; der andere Stein datiert aus dem ausgehenden 15.Jahrhundert.
Grabsteine, die heute nicht mehr auffindbar sind (Abb. aus: alemannia-judaica.de)
Weitere Informationen:
Friedrich Pressel, Geschichte der Juden in Ulm - Festschrift zur Einweihung der Synagoge am 12.9.1873, Ulm 1873
Eugen Nübling, Die Judengemeinden des Mittelalters, insbesondere die Judengemeinde der Reichsstadt Ulm. Ein Beitrag zur deutschen Städte- und Wirtschaftsgeschichte, Ulm 1896
M. Brann, Jüdische Grabsteine in Ulm, in: Festschrift zum 70.Geburtstag des Oberkirchenrates Dr. Kroner, Stuttgart 1917
Hermann Dicker, Die Geschichte der Juden in Ulm - ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des Mittelalters, Rottweil 1937
Franz Michael Weber, Ehingen - Geschichte einer oberschwäbischen Donaustadt, Ehingen 1955, S. 163 ff., (2. Aufl. 1980) Anm. Die Passagen der Ortschronik über die Juden in Ehingen tragen antisemitische Züge
Heinz Keil, Dokumentation über die Verfolgung der jüdischen Bürger von Ulm/Donau, Hrg. im Auftrag der Stadt Ulm, Ulm 1961/1962
Paul Sauer, Die jüdischen Gemeinden in Württemberg und Hohenzollern. Denkmale - Geschichte - Schicksale, Hrg. Archivdirektion Stuttgart, Kohlhammer Verlag Stuttgart 1966, S.178 - 185
Paul Sauer, Dokumente über die Verfolgung der jüdischen Mitbürger in Baden-Württemberg durch das nationalsozialistische Regime 1933 - 1945, Hrg. Archivdirektion Stuttgart, Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1966
Germania Judaica, Band II/1, Tübingen 1968, S. 190 – 192 (Ehingen) und S. 843 – 846 (Ulm), Band III/1, Tübingen 1987, S. 288/289 (Ehingen) und Band III/2, Tübingen 1995, S. 1498 – 1522 (Ulm)
Edith Saiger, Kristallnacht in Ulm, Zulassungsarbeit 1969
Siegfried von Beöczy, Ulmer Augenzeugen, Ulm 1970
Alfred Moos, Die Juden und die Stadt Ulm, in: "Ulmer Forum", 42/1977, S. 48 f.
Josef Steck, Zur Situation der Juden Ulms im III. Reich. Zulassungsarbeit für Lehrer (Universität Augsburg), 1978/79
Andrea Engel, Juden in Ulm im 19.Jahrhundert - Anfänge und Entwicklung der jüdischen Gemeinde von 1803 - 1873, Magisterarbeit im Fachbereich Geschichte der Universität Tübingen, 1982
Harold Hammer-Schenk, Synagogen in Deutschland. Geschichte einer Baugattung im 19. u. 20.Jahrhundert, Hans Christians Verlag, Hamburg 1981, Teil 1, S. 319 f., Teil 2, Abb. 232
Lucie Schachne, Erziehung zum geistigen Widerstand. Das jüdische Landschulheim Herrlingen 1933 - 1939, Frankfurt/M. 1986
Joachim Hahn, Synagogen in Baden-Württemberg, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1987, S. 31 f.
Arbeitskreis Schule u. Archiv in Ulm (Hrg.), Quellen zur Ulmer Stadtgeschichte. Materialien für den Geschichtsunterricht, IV. Ausgabe, Ulm 1987
Joachim Hahn, Erinnerungen und Zeugnisse jüdischer Geschichte in Baden-Württemberg, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1988, S. 549 - 554
Silvester Lechner, Das KZ Oberer Kuhberg und die NS-Zeit in der Region Ulm/Neu-Ulm, in: "Die NS-Zeit in der Region Ulm/Neu-Ulm. Vorgeschichte - Verlauf - Nachgeschichte", Band 1, 2.Aufl., Stuttgart 1988
Resi Weglein, Als Krankenschwester in Theresienstadt. Erinnerungen einer Ulmer Jüdin, in: Die NS-Zeit in der Region Ulm/Neu-Ulm. Vorgeschichte - Verlauf - Nachgeschichte, Band 2, 2.Aufl., Stuttgart 1988
Peter Thaddäus Lang, Die Reichsstadt Ulm und die Juden 1500 - 1803, in: "Rottenburger Jahrbuch für Kirchengeschichte", 8/1989, S. 39 - 49
Stadtarchiv Ulm (Hrg.), Zeugnisse zur Geschichte der Juden in Ulm. Erinnerungen und Dokumente, Ulm 1991
Ralf Heisele, Die Judenverfolgung in Ulm im Spiegel der Lokalpresse, Magisterarbeit, Tübingen 1992
A.Königseder/J.Wetzel, Lebensmut im Wartesaal - Die jüdischen DPs im Nachkriegsdeutschland, Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/M. 1994, S. 262 ff.
Siegfried Kullen, Spurensuche. Jüdische Gemeinden im nördlichen Oberschwaben, in: "Blaubeurer Geographische Hefte", 5/1995
Situtunga Michal Antmann (Bearb.), Der alte jüdische Friedhof in Ulm, Unveröffentlichte Grunddokumentation des Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg, o.J.
Silvester Lechner, Ulm im Nationalsozialismus, Ulm 1997
Ulrich Seemüller, Das jüdische Altersheim Herrlingen 1939 - 1942 und die Schicksale seiner Bewohner, Hrg. Gemeinde Blaustein, 1997
Myrah Adams/Christof Maihoefer, Jüdisches Ulm - Schauplätze und Spuren, in: "Orte jüdischer Kultur", Heft 5, Haigerloch 1998
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