Windig-Jenikau (Böhmen)
Der Marktflecken Windig-Jenikau (tsch. Větrný Jeníkov) - derzeit etwa 700 Einwohner zählend - liegt ca. zwölf Kilometer nordwestlich von Iglau/Jihlawa (Ausschnitt aus hist. Landkarte mit Eintrag von Jenikau am oberen Kartenrand, aus: europe1900.eu und Kartenskizze 'Tschechien' mit Iglau/Jihlawa rot markiert, K. 2006, aus: commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0).
Bereits gegen Mitte des 15.Jahrhunderts sollen sich Juden in Windig-Jenikau aufgehalten haben; doch der erste urkundliche Nachweis dafür stammt erst aus der Zeit des ausgehenden 18.Jahrhunderts.
Die kleine jüdische Dorfgemeinschaft zählte im Laufe ihres Bestehens nie mehr als zehn Familien; um 1870 waren es noch vier Familien.
Der Friedhof war vermutlich bereits zu Beginn der Ansiedlung der jüdischen Familien - im Laufe des 17.Jahrhunderts - angelegt worden.
Bis Anfang der 1920er Jahre hatten alle jüdischen Bewohner den Ort verlassen.
Der noch vorhandene jüdische Friedhof, der auch von Nachbargemeinden mitgenutzt worden war, zeigt sich derzeit in einem recht vernachlässigten Zustand. Auf dem ca. 1.000 m² großen Gelände findet man heute noch ca. 250 z.T. recht alte Grabsteine; der älteste vorhandene Stein soll von 1652 datieren.
Friedhof in Větrný Jeníkov (Aufn. Filo, 2008, aus: commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0)
Weitere Informationen:
Karl Blán (Bearb.), Windig-Jenikau - Větrný Jeníkov, in: Hugo Gold (Hrg.), Juden und jüdische Gemeinde Böhmens in Vergangenheit und Gegenwart, Brünn/Prag 1934, S. 196
Městys Větrný Jeníkov (Bearb.), VĚTRNÝ JENÍKOV JEWISH CEMETERY, online abrufbar unter: vysocina.eu/en/top-attractions/5148-vetrny-jenikov-jewish-cemetery